Gedanken ueber Sinn und Zweck der Menschlichkeit
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Monday, 28 May 2007
Die Portugiesin Sita Valles aus Angola kaempfte gegen Salazar und Portugal (1977)

In Angola zur Zeit der Kolonialpolitik Portugals unter Salazar regierten Recht und Ordnung (z.B. keine Apartheid), Fleiss und Zuversicht, eine Kopfsteuer zwingt auch Faule zum produktiven Arbeiten wenigstens ein paar Tage pro Monat, womit die angolanisch-portugiesische Waehrung verlaesslich, wertvoll und zum Vorteil aller wertbestaendig wird....... und taeglich verbessert sich das Leben seiner Bewohner.

Volksschule in Angola
(Fotos aus Angola)

In Ermangelung eigener "Unternehmer", denn die strenge katholische Faust in Portugal hatte im Laufe der Geschichte beinahe ausnahmslos nur eine Mentalitaet von Befehlsempfaengern entstehen lassen ....entweder man flieht vor Entscheidungen, erfindet neue Probleme als Entschuldigung oder man wird agressiv.... ruft Salazar auslaendische Unternehmen und Selbststaendige in die Laender der sog. Ueberseeischen Provinzen Portugals.

Aus Portugiesisch- Goa in Westindien stammte ihr Vater.
Er hatte in Lissabon Landwirtschaft studiert, hatte geheiratet und war nach Angola gegangen, wo er sich als Agraroekonom ein gut bis gehobenes buergerliches Leben einrichten konnte.

Die Erziehung, die er seinen Kindern gab, war streng katholisch.
Seine widerspenstige Tochter wird in ein katholisches amerikanisches Internat in Angola gegeben, wo es ihr leider garnicht gefaellt.

 Leben in rosa
(cor-de-rosa)
 Kinder portugiesischer "Kolonialherren" unter Salazar

Sita Valles (1951 - 1977)
(naturgeile Domina)

Erste Minirocktraegerin in Angola
Schuelerin im Lyzeum Salvador Correia

Miss Caloira
Schoenste Studentin des 1. Semesters
der medizinischen Fakultaet in Lissabon

Sita verdreht saemtlichen Studenten den Kopf.
Brave Buergersoehne werden durch ihren Sexappeal zu Schosshunden.
Statt zu Studieren wollen die Herren Studenten lieber Sitas Diener, ihr gehorsamster Koffertraeger oder Kurier sein.

Sita ist Praesidentin der UEC (União dos Estudantes Comunistas - Union kommunistischer Studenten)

Und Sita weiss, was sie will:

Das Land Portugal und die Kolonien von Knechtschaft befreien
 
Seit dem Anschlag vom 4.2.1961, Sita war damals 10 Jahre alt, hat sie als Opfer die Terrorueberfaelle der MPLA (Movimento Popular da Libertação de Angola - Bewegung des Volkes zur Befreiung Angolas) am eigenen Leibe erfahren.

Dem Schrecken der Terroristen gebieten die Soldaten, die aus Portugal kommen, bestmoeglich Einhalt.

Strandidylle in Angola
(Praia de Namibe)
 
Der Kolonialkrieg ist weit weg.....

1971  Die rosafarbene Jugend hat die Ideale der Pariser Maikrawalle von ´68 aufgesogen und will mitkaempfen - auf Seiten der Kommunisten !
 
Sita schwaermt fuer Marx und Lenin und wird Leitfigur des kommunistischen Kampfes gegen die Diktatur Salazars.
Repraesentant der UEC auf Kongressen der Komsomol in Moskau.
Heissgluehende Verehrerin Maos.
Fasziniert von Breschnew und seinen Doktrinen.

Wer ihr in Studentenkreisen widerspricht, wird von ihr und ihren Hoerigen in regelrechten "Volkstribunalen" angeklagt und vorbildlich verurteilt.

Ihren Sohn nennt sie selbstverstaendlich "Che".
Ihr Ehemann José van Dunem ist einer der Raedelsfuehrer der Kommunisten, der bald selber ueber Angola endlich wie Fidel Castro auf Kuba regieren moechte.
Die portugiesische Geheimpolizei PIDE beweist wie laecherlich sinn- und wirkungslos und wie ungefuerchtet sie war......
 
Mit der Nelkenrevolution am 25.4.1974 ist Sita ganz und garnicht  einverstanden.
Portugal wird nur kurzzeitig zu einer kommunistischen Herrschaft nach kubanischem Vorbild.
 
Sie geht nach Angola, welches seit 1975 unabhaengig ist, um dort den Kampf fortzufuehren.
 
Sie plant einen Staatsstreich gegen die maechtigste Partei.
Nito Alves soll und will die Macht uebernehmen.
Seine Anhaenger werden Nitistas genannt.

Wieder sind ihr etliche Machthaber ergeben und lassen sich auf das gefaehrliche Vorhaben ein.
Ihre Freunde in Russland, lassen sie durch einen gewissen Kitumba, Berater in der Botschaft Moskaus in Angola, sibyllisch und teuflisch wissen.

"Wenn die Revolution vom Volk ausgeht
stehen wir auf der Seite von Nito Alves"
 
 Sita (26 Jahre jung !) und Genossen lassen den Staatsstreich beginnen....
 
27. Mai 1977 
 
Um 8:00 morgens
erobern die Aufstaendischen das Staatsgefaengis São Paulo
Mittags ist der Staatsstreich noch erfolgreich
Am Nachmittag erscheinen kubanische Soldaten und maehen jeden nieder
Um 16:00 ist der Spuk vorbei.
 
Der Totengraeber wird zuhause angerufen.
Er soll sich bereithalten und schon mal ein Massengrab von 200  Meter Laenge ausheben.
 
Wer das Gemetzel der kubanischen Soldaten ueberlebt hat wird von den Haeschern des Arztes und Dichters, Kommilitone von Sita in Lissabon (!) dem Poeten und Menschenfreund Agostinho Neto (1922 - 1979), gejagt und sogleich erschossen.

Wer auch nur in der Naehe von Sita gesehen worden war, wurde hingerichtet.
Wer fliehen kann wird sich die naechsten 20 Jahre nur von Wurzeln und Blaettern im Urwald ernaehren.....
 
Sita und ihr Mann fliegen auf, als sie der Botschaft der UDSSR ein Hilfsgesuch senden wollen aber ihr Bote gefasst wird... haendchenhaltend betreten sie das Polizeigebaeude.....und  wurden nie wieder gesehen.....
 
Aus einem Leben in Cor-de-rosa (Diktatur Salazars) wurde Sterben in blutrot (Unabhaengigkeit Angolas)
 
Fidel Castro , noch heute besonderer Liebling aller Freiheitskaempfer und Demokraten, freut sich 1977 indessen auf noch viel groessere Blutbaeder und persoenliche Reichtuemer !

Die Linken in Portugal, Planer, Organisatoren und Mittelsmaenner der Bewaffnung und Kontrolle angolanischer Terroristen gegen Portugiesen und die Menschlichkeit, waschen sich noch heute ihre Haende traenenruehrig in Unschuld.
Die boese DISA (die STASI Angolas) war allein an allem schuld...

Die Maoisten von damals, wenn sie schlau waren, wurden zu braven und adretten Sozialdemokraten und sitzen heute der EU vor oder leben amnestiert und hoch verrentet und allseits respektiert im wohlverdienten Ruhestand.

Massgeblich an der Ermordung von Sita beteiligt, Mendes de Carvalho, bald zum Botschafter Angolas in der "DDR" bestellt, trauerte scheinheilig mit Kummermine:

"Era uma mulher tão linda e fresca,
não merecia morrer"
 

"Sie war eine so huebsche und frische Frau
sie verdiente nicht zu sterben"

 
--------
Quellen:
A Revolução Perdida de Sita Valles (Die verlorene Revolution der Sita Valles) von Felícia Cabrita
 
Afrika auf einem Blick: Neffe (?) von Sitas Mann : heute Minister  
 
Am 27.5.1977 uebergibt die UDSSR den Nito an Kuba
 
Com-menta 
 
Die Ueberlebenden suchen noch immer Erklaerungen im Namen der Verschwundenen
 
Agua Lisa Blog von João Tunes:  30 Jahre danach soll man sich wieder vertragen und es Geschichte geben

Posted by Ralf at 1:13 PM BST
Updated: Monday, 28 May 2007 11:32 PM BST
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