Gedanken ueber Sinn und Zweck der Menschlichkeit
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Thursday, 7 June 2007
Propagandakunst in Justizpalaesten Portugals vs. 80% der Strafprozesse wegen anonymer Denunzianten

In Portugal soll ab 1.9.2007 ein neues Strafprozeßrecht (Código de Processo Penal) die Flut anonymer Anzeigen eindämmen.

80 % der Strafprozesse aufgrund anonymer Anzeigen sind eine der Ursachen für Portugals chronisch überlastetes und folglich beinahe stillstehendes Rechtssystem.

Anonyme Anzeigen sind -so kann man außerdem sagen-  ein Zeichen fehlenden Charakters desjenigen, der Anzeige erstattet, Ausdruck einer hinterhältigen Gesinnung, persönlicher Feigheit und Auswuchs geduldeten moralisch verwerflichen Denunziantentums.

Oder -so sollte man fairerweise sich erinnern- das kulturhistorische Ergebnis jahrtausend alter Sittlichkeitsprägung durch eine unfehlbare Obrigkeit, Ergebnis von Willkür und Brutalität kirchlicher und zugleich -das unterscheided die iberische Sonderart- staatlicher Inquistionsprozesse.

Wer in Portugal als fremder Beobachter lebt, weiss, daß für die Feigheit der Portugiesen nicht ihr Charakter, der sich sogar eine unverfälschte Urtümlichkeit und bodenständige Herzlichkeit bewahrt hat, sondern allein die katholische Moral, die bekanntlich keine Eigenverantwortung (Kant) oder Eigenintitiative (Luther) kennt, ursächlich ist.

Ich widerspreche daher Eduardo Pitta und seiner Aussage:

(Portugal) é com certeza um país doente
(Portugal ist gewiß ein krankes Land)
 
Portugal ist nicht krank.
Portugal ist gesund......aber urkatholisch.
 
Damit ein Richter allgemeingültiges Recht schöpfen kann, muss zu allererst irgendjemand den Menschen ein Gewissen gegeben haben.
 
Oliveira Salazar hat deshalb versucht, den Richtern und Rechtssuchenden in Portugal den Sinn und Zweck von Menschlichkeit anschaulich zu machen, sozusagen, dem Lieben Gott bei Seiner Arbeit zu helfen.

Propagandakunst in Justizpalästen

O Juízo Final
(Der höchste letzturteilende Vernunftsspruch)

Freskomalerei, 1968
Martins Barata (1899 -1970)
im Verhandlungsssaal
Gerichtshof
zu
Castelo Branco

 

In der Mitte thront der Oberste Richter
um ihn herum die Folgen seines Wirkens
Zu seinen beiden Seiten
durch das Licht der Weisheit
und die Finsternis getrennt
die 7 Todsünden
die 7 Tugenden

Hochmut vs. Demut
Geiz vs. Großherzigkeit
Neid vs. Barmherzigkeit
Faulheit vs. Sorgfalt
Zorn vs. Geduld
Gier vs. Mässigung
Überfluss vs. Sittlichkeit
 
 
 
Man besehe nochmals den Titel dieses kolossalen Wandschmucks:

Juizo heisst im portugiesischen:  Menschenverstand, Vernunft, Gericht
Es wäre also nicht eben dasselbe, wenn wir den Titel mit:
Das Jüngste Gericht übersetzen würden.
 
Im Gegenteil !
Einem katholischen Bischhof werden sich die Nackenhaare sträuben, wenn er solchem Anblick ausgesetzt ist.
Die Symbolik könnte ja -was naheliegend wäre- als eine Anklage an Staat und Kirche verstanden werden.

Als Bischof will man ganz oben im Gerichtssal eben nichts anderes sehen als ein Kruzifix.
Der Diktator duldet nur sein eigenes Konterfei, seinen Hut.
Der Demokrat will nichts anderes als ein Foto vom gewählten Staatspräsidenten......

Salazar wird ... als Diktator gebrandmarkt.
Martins Barata ... dem Vergessen überlassen.
 
_______
 
Salazar und Jaims Martins Barata haben gemeinsam auch schon in Rom einmal den Papst Pius XII. zu Wutausbrüchen veranlaßt:
Sparfuchs Salazar & Papst Pius XII.

 


Posted by Ralf at 4:49 PM BST
Updated: Thursday, 7 June 2007 6:46 PM BST
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