Dem portugiesischen Volk ist die Gabe eigen, aus dem Stehgreif wirklich schöne, liebliche oder tiefgründige, ureigen persönliche Verse zu schmieden.
Diese poetische Seele der Portugiesen findet ihren Niederschlag sogar in der portugiesischen Sprache:
Spanisch ist die Sprache der Dramaturgen
Portugiesisch aber ist die Sprache von Lyrikern
Portugiesisch aber ist die Sprache von Lyrikern
In Setubal lebte einst ein Volkspoet.
Der Kalfaterer
Der Kalfaterer
Niemals war ich ungehörig
niemals tat ich einem schaden
Falls ich vielleicht was Gutes tat
niemals tat ich einem schaden
Falls ich vielleicht was Gutes tat
tut mir das nicht leid.
Hab ich je ungenügend Lohn empfangen
das sind Fehler von jedem selbst
Alle werden wir die Gleichen sein
im Königreich der Ewigkeit
Auf der Waage der Gleichheit
Gott weiß wer mehr Gewicht hat
Hab ich je ungenügend Lohn empfangen
das sind Fehler von jedem selbst
Alle werden wir die Gleichen sein
im Königreich der Ewigkeit
Auf der Waage der Gleichheit
Gott weiß wer mehr Gewicht hat
António Maria Eusébio (1819 - 1911)
genannt:
O Calafate
(der Kalfaterer)
Eigenartig, daß offenbar der tägliche Umgang mit Werg dazu führt, daß mensch beginnt, über die Vergänglichkeit des Seienden nachzudenken.
Ein Volk der Dichter das sind die Portugiesen bis heute...
aber nie beginnen die Lieder mit einem:
"Laßt uns froh und munter sein"
oder
"Jetzt wird wieder in die Hände gespuckt..."
Der Blickder Portugiesen ist stets traurig zurückgerichtet ins verlorene Paradies und das Herz hofft wehklagend inständig auf baldige himmlische Gerechtigkeit.
Und so hoffen sie noch heute.....
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Quelle:
Rio Azul -Obrigado ac
Posted by Ralf
at 3:00 PM BST