Gedanken ueber Sinn und Zweck der Menschlichkeit
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Thursday, 16 November 2006
Fullwell Park - wo der letzte Koenig Portugals lebte bis er starb

Manuel II. (Emanuel II.) 1889 - 1932 litt an Heimweh bis zuletzt.
Fern der Heimat Portugal, in der Fremde, und ueberall nur Englaender !!

Was erinnert noch heute an ihn, dort, wo er von 1910 -nach Ausrufung der Republik-  bis 1932 im Exil lebte und starb in Fullwell Park ?

King Manoel II. - The Last King Of Portugal

interessante Reportage des englischen Fernsehens 

 

 


Posted by Ralf at 4:52 PM GMT
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Tuesday, 14 November 2006
Schiffsjunge aus Portugal wird Verwaltungschef von St. Petersburg und Sibirien
Das muss man sich mal vorstellen:

Ein portugiesischer Schiffsjunge an Bord eines hollaendischen Schiffes, welches man dem Zar Peter I. der Grosse (1672 - 1725) von Russland zum Kapitaenspielen ueberlassen hat, wird Chef von Petersburg und sorgt knallhart fuer Recht und Ordnung. Dasselbe spaeter in Sibirien.


António Manuel de Vieira (1682 - 1745) (.ru)

 
Der Name "Vieira" bedeutet uebersetzt: "Pilgermuschel"

Wir koennen daraus schliessen, dass António aus einer sefardischen Familie entstammte, welche in Portugal sich durch Zwangstaufe und Tarnname vor kirchlichen und staatlichen Verfolgungen hatte schuetzen wollen, dann aber dennoch eines Tages die Flucht nach Holland hatte antreten muessen.
 
Der junge Antonio musste als Schiffsjunge sein Brot vermutlich selber verdienen.

Das Leben von Antonio, der besseren Aussprache fuer Russen  wegen Anton Manuilovich Devier genannt, war ein spannendes, filmreifes Abenteuer, und Einzelheiten liest man hier.

Antonio machte kein langes Federlesen:

Gluecksspiel und Saufen:                         Auspeitschen und Zwangsarbeit
Wiederholtes mangelhaftes Handwerken: Zwangsarbeit
Betreiben schadhafter Heizoefen:              Strafgeld
Umweltverschmutzung in Fluss Neva oder Kanaele: Auspeitsche
n

Wer Portugal kennt und liebt, wie ich, weiss, wie sehr und dringend hier ein Schiffsjunge wie Antonio als Ordnungshueter fehlt !


Posted by Ralf at 7:39 PM GMT
Updated: Tuesday, 14 November 2006 7:40 PM GMT
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Monday, 13 November 2006
UTOPIA - der Gesang der portugiesischen Seele (von Jose Afonso)

Jose Afonso (1929 - 1987), kurz Zeca Afonso genannt, war kein Liedermacher, schon garnicht Schlagersaenger, schon eher ein Balladensaenger, ein Rufer und Kuender einer besseren Welt, ein Traeumer, ein Kind in einer Traumwelt, im Niemandsland, in Utopia.

Er war halt ein typischer Portugiese.
Und seine kompositorischen, musikalischen, rhythmischen und saengerischen Faehigkeiten verzaubern seine Zuhoerer, zumindest die Portugiesen und ganz besonders mich !

Hoeren wir uns sein Lied UTOPIA an, wenn wir den

Freundesverband des Jose Afonso  (AJA) anklicken

wird das Lied automatisch abgespielt.

Hier Text und Uebersetzung:

Cidade
Stadt

sem muros nem ameias
ohne Mauern und Zinnen

Gente igual por dentro
(alle) Leute (sind) gleich darinnen

gente igual por fora
(alle) Leute (sind)gleich daraussen

Onde a folha da palma
Wo das Blatt der Palme

afaga a cantaria
befaechelt das bunte Treiben

Cidade do homen
eine Stadt fuer Menschen

Não do lobo mas irmão
nicht (eine) fuer Woelfe aber fuer Brueder

Capital da alegria
Hauptstadt der Freude

Braço que dormes
Arm der du schlummerst

nos braços do rio
in den Nebenfluessen des Lebensflusses

Toma o fruto da terra
Greif nach den Fruechten der Erde

É teu a ti o deves
Es ist Dein und Du schuldest es Dir

lança o teu
bring zur Geltung Deine

desafio
Forderung (ans Leben)

Homem que olhas nos
Mensch, schau in die

olhos
Augen

que não negas
versage nicht

o sorriso a palavra forte
das Laecheln ein deutliches Wort

e justa
und voll Gerechtigkeit

Homem para quem
Mensch fuer den

o nada disto custa
das alles nichts an Muehe bedeutet

Será que existe
Mag es (ihn) geben

lá para os margens do oriente
dort fern an den Gestaden des Ostens

Este rio este rumo esta
diesen Fluss (des Lebens) diesen Flusslauf diese

gaivota
Moewe

Que outro fumo deverei
Welch anderem Rauch(zeichen) sollte ich

seguir
nachfolgen

na minha rota
auf meinem Lebenswege

Andere Balladen von Zeca Afonso anhoeren -und Text lesen

Nachgefragt :

Kann man der Seele und dem Gemuet eines Portugiesen verdenken, dass Portugiesen bei solch lieblicher warmherziger Musik und romantisch verklaerten Idealen vollkommen das Gespuer fuer die sie umgebende Wirklichkeit verlieren und blindlings geradewegs ins eigene und staatliche Chaos steuern und dabei sogar Frohsinn zeigen, bis dass sie das Vertrauen in Gott & die Welt -was bleibt sind Fatima, Fussball und Fado-  in naher Zukunft vollends verloren haben werden ?

Portugals Ausstieg aus der EU ist gewiss.
Mir graut jetzt schon vor diesem Ereignis !


Posted by Ralf at 12:50 PM GMT
Updated: Saturday, 18 November 2006 9:05 AM GMT
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Sunday, 12 November 2006
Juedische Namen in Portugal & Namensdekret von Joseph II. von Oesterreich

Was keinen Namen hat existiert nicht !
Sogar vor Gott braucht das Erdenkind einen Taufnamen, um von Ihm gesehen und behuetet werden zu koennen.
Selbst ein Gott kann sich ansonsten von Seinem Schuetzling "keinen Begriff" machen....

Wenn deshalb ein Herrscher das Namensrecht entdeckt und zu einem Werkzeug umgestalten will, sollte man als gut beratener Buerger aufhorchen !

Wenn Joseph II. heute im Jahr 1787 seinen juedischen Landesbewohnern zwangsweise zu einem "ordentlichen" Familiennamen verholfen hat, dann war seine vermeintliche Absicht nicht etwa sein "Geist der Aufklaerung" .

Angeblich wollte er das Steuerrecht seines Landes vereinheitlichen und gerechter werden lassen.-

Nur kann ich das nicht glauben !
Mir scheint, ihm war viel mehr daran gelegen, juedische Familienbande und das Bewusstsein eines juedischen Namenstraegers als Sohn und Enkel in seiner persoenlichen ureigenen Beziehung zu Vater und Vorvaeter aus den Angeln zu heben und zu vergesellschaften.

Wie lehrt die Kirche doch so schoen ?
Dein wahrer Vater sitzt im Himmel.
Dein Vater auf Erden ist bloss Dein Erzeuger nichts weiter.
So spaltet man Familien, vereinzelt den Menschen, kann ihn sodann nach Gutduenken dominieren.

Noch heute tragen viele Juden diesen Judenstern:
Einen Namen aus jener Zeit der Aufklaerung, seit jenem denkwuerdigen Tag des 12.11. 1787.

Nicht anders erging es juedischen Menschen auf der Iberischen Halbinsel:
Im X. bis XII. Jahrhundert, dem Goldenen Zeitalters nicht nur Spaniens sondern auch des Judentums, hatten auch Juden noch semitische Formen, wie Mosé ben Maimon (heute: Maimonides) oder Samuel Ibn-Negela.
"ben", "Ibn-", "Al" zeigt an, wessen Sohn man ist, bzw aus welcher Sippe man entstammt.
Zunamen, die einen Herkunftsort bezeichnen, nutzte man, falls noetig, als zusaetzlichen vergleichbar mit Hausnamen.

Ab dem XIV. Jahrhundert uebernahmen Juden spanische Familiennamen.
Es waere gefaehrlich gewesen, in den Augen christlicher Ritter, die sich das "Mata Mouros" (Araber-Schlachten) auf die Fahnen geschrieben hatten und  als Ehre empfanden, mit Arabern verwechselt zu werden.

Aus Spanien (im Jahr 1492) dann auch aus Portugal (im Jahr 1497) von Kirche, christlichen Moenchsorden und staatlichen Regierungen verfolgt und vertrieben gelangten viele der Namenstraeger nach Nordeuropa.
Wer heute noch in Nordeuropa einen spanischen Namen traegt, muss sefardisch-juedischer Abstammung sein.
Der Name Adorno heisst "Schmuck" .
Aus Moishe ben Mendel wird Mendelssohn (weil es die Imatrikulationsvorschriften der Universitaet Berlin eine Namensaenderung fordern)

Wer sich die Flucht nicht leisten konnte oder keinen anderen Ausweg sah, sein Leben zu retten, wurde zwangsgetauft, zwangsintegriert wuerden wir heute sagen, und bekam einen chistlichen Taufpaten und mit ihm einen christlichen Vornamen.
Bei der Suche von Familiennamen waehlten die Betroffenen zumeist einen Namen eines Heiligen, um sich als besonders beflissen auszugeben.
Namen wie "Heiliger Geist" (Espirito Santo) zeugen noch heute davon.
Allerdings niemals -anders als in Oesterreich- Namen von Pflanzen oder Tieren.

Schlussfolgerung:
Das Namensrecht ist eben mehr als blosses Etikettieren von Personen.
Ebensowenig ist das Namensrecht ein blosser Schmuck, eine Zierde im Siegelring.
Ueber das Namensrecht entwurzelt man Menschen.
Ueber das Namensrecht erobert man Menschen, macht sie sich untertan.

Vorbildlich erscheint mir die Kultur der Zigeuner.
Ein Zigeuner traegt
- einen christlichen Namen (fuer die Behoerden)
- einen Namen in Romani (fuer Familie und Freunde)

und einen Namen, den nur und ausschliesslich seine Mutter kennt !
Nur sie spricht ihr Kind mit diesem Namen an, wenn beide allein sind.

Mein Respekt !

-------
Lesenswerte Quelle via COISAS JUDAICAS (obrigado  Jorge Magalhaes):
SOBRE OS NOMES JUDAICAS
von Francisco Avraham ben-Avraham Correa Neto


Posted by Ralf at 11:33 AM GMT
Updated: Sunday, 12 November 2006 11:34 AM GMT
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Saturday, 11 November 2006
Sankt Martin - in Portugal Schutzpatron auch der Saeufer

Dieser von saemtlichen Kirchen heute so hoch gefeierte Sankt Martin war in meinen Augen das genaue Gegenteil fuer was er ueberall in Ehren gehalten wird.
Sankt Martin, Deflation und die Not der Menschen

Sankt Martin war in jeder Hinsicht ein gefaehrlicher Mann.

Nichtsdestotrotz ist Sankt Martin in Portugal der Schutzheilige von nicht weniger als 182 Gemeinden !

Gluecklicherweise gilt er hier nicht nur den Winzern als Schutzpatron, sondern auch den Saeufern !

Kastanien essen und dazu die erste Weinprobe des Jahres !
Heute darf gefeiert werden !

Os Bebados ou festejando o São Martinho (1907)
(port: Die Betrunkenen oder Sankt Martinlein feiernd)
José Malhoa (1855 - 1933)

Die Saeufer reklamieren Sankt Martin als ihren Schutzheiligen, weil dieser einst im Jahre 383 von einem Herrscher, den er um Bewilligung von Geldern zum Bau einer Kirche aufgesucht hatte, zum gemeinsamen Speisen an die Tafel mit seinen weiteren Tischgaesten eingeladen wurde.
Sogar den Ehrenplatz zu seiner rechten wies der Herrscher dem Bischof von Tours zu und als die Becher gereicht und gefuellt wurden, wollte der Herrscher seinen Becher aus der Hand von Sankt Martin erhalten.
Der Diener gab also wie befohlen Sankt Martin auch den Becher des Herrschers.
Sankt Martin reichte dem Herrscher wunschgemaess den vollen Becher und alle sprachen einen Toast auf den Ehrengast....
Weil die Welt voller Neider war, sagte man dem Heiligen die ueble Rede nach, er habe die Runde zum Saufen aufgerufen.
Die wahren Saeufer fuehlten sich beleidigt und zum Trotz erklaerten sie kurzerhand den Heiligen auch zu ihrem Schutzpatron.

Anmerkung:
Wie das Oekumenische Heiligenlexikon auf die Idee kommt, Sankt Martin sei der Patron der Abstinenzler kann ich hier  nur mit Nichtwissen  ausser Acht lassen !

Erstaunlicherweise "saufen" Portugiesen nicht !
Auch der Aermste, wenn er schon nach dem Speisen in einer Gaststaette seinen kurzen Mocca auf dem Tisch stehen hat, ruehrt die oftmals noch halbvolle Weinflasche nicht mehr an !

An soviel Stil sollten sich die Voelker des Nordens mal ein Beispiel nehmen ! 

Stell Dir vor, da wolltest Du jetzt hin:

Sankt Martinlein Fest in Mértola heute im Festzelt

Menu

1. Gebratener (Schafs- oder Schweins-)Kopf
2. port. duenne grobe Landjaeger Salami vom Rost
3. Gruenkohlsuppe
4. Agua-Pé (Sturm/Federweisser mit Tresterschnaps und Wasser vermischt !)
Verkauf dieses Getraenks offiziell eigentlich strengstens verboten.
Aber was kuemmern einen Portugiesen schon die (EU-)Gesetze ?
 
Und jede Menge in qualmenden Oefchen geroestete Kastanien mit Meersalz....gratis !
Anmerkung: In Portugal waren Kastanien bis in juengste Vergangenheit wichtiges Nahrungsmittel - fehlende Boeden fuer Getreide !

Na, wie ist Euch jetzt schon zumute, wenn man kein Portugiese ist....?
Sagen wir:

"..ein kleinwenig bluemerant ?"

Posted by Ralf at 4:39 PM GMT
Updated: Saturday, 11 November 2006 9:52 PM GMT
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Friday, 10 November 2006
Pedro Damiano - Der Portugiese, dem wir das Schach verdanken

Wer war Pedro Damiano (1480 - 1544) ?
(Richtigerweise  muesste man die portugiesische Schreibweise seines Namens beachten, denn eigentlich war sein Name: Pedro Damião)

Damiano war nach Alfonso X. von Kastilien (1221 - 1284) und dessen  Buch Libro del Alcedrez (Sevilha 1279) und nur kurze Zeit spaeter als der Spanier Luis Ramirez de Lucena einige Schachpartien hatte drucken lassen, der zweite bzw. dritte Buchautor ueberhaupt, welcher das Schach und seine Strategien als Thema behandelte.

Damiano konnte dem Papst Leo X. (1475 - 1521) hierin beweisen, dass Schach eben kein Spiel, also kein Gluecksspiel bzw. Pechspiel, sein konnte, was naemlich seit 1061 verboten war.

Es war einst ein Kirchenmann mit zum Verwechseln aehnlichem Namen, Pietro Damiani , Kardinal von Ostia, welcher damals dem Papst Alexander II. eingeredet hatte, das Schach muesse, weil es ein Pechspiel sei, verboten werden.

Das Buch von Damiano wurde in italienischer und spanischer Sprache gedruckt und bald in mehreren Auflagen auch ins franzoesische und englische uebersetzt:

Erstausgabe 1512
Quelle: Abbilddungen aus der Schachkollektion

Ein Jahr spaeter bereits, also 1513, erklaert Papst Leo X. das Schachspiel fuer genehmigt.

Das Schachspiel war eine strategische Schulung und Zeitvertreib bei Arabern, die diese persische Unterhaltung Al-Xantranj (aka Shatranj) nannten.

Die von Damiano fuer das europaeische Schach bekannt gemachte Regelaenderung bestand darin, dass man Laeufer und Dame mehr Raum bzw. Schlagrechte gab.
Diese Regel besteht noch heute.

Woher will Damiano lesen und schreiben und die arabische Sprache erlernt, sowie die Zeit und das Geld hergenommen haben, selbst ein solches Buch zu schreiben ?

Auszug
(es gibt von dem Buch heute noch 8 Exemplare)

Kannte Damiano etwa das Werk Litab Al-Xantranj aus der Feder des Al´Adli oder andere Abhandlungen, die allesamt bei der Eroberung Granadas gefunden wurden?

Kann es also sein, dass Damiano ein Portugiese aus einem laendlichen Dorf in Suedportugal, dem huebschen Ort Odemira war ? 

Ein Portugiese, dem das Schachspielen von der Kirche aus verboten war ?

Erinnern wir uns an Judenverfolgung zuerst in Spanien, dann auch in Portugal, bis dass die Inquisition.....

Wer war Damiano wirklich ?
Damiano war mit grosser Wahrscheinlichkeit ein juedischer Arzt oder Apotheker, dessen Familie aus Spanien nach Portugal gefluechtet war und seither in Odemira lebte, bis er auch von dort ins Ausland, vermutlich nach Italien, vor den Dominikanern und katholisch-koeniglichen Verfolgungen in Portugal, fluechten musste.

Um seine Juedischkeit zu verbergen, bzw. sein Leben zu retten, nahm er sinnigerweise als Tarnnamen den Vornamen eines der beiden Schutzheiligen der Aerzte und Apotheker an.

Ausser Damiano hat Portugal keinen namhaften Schachspieler von Weltrang vorzuweisen....

Nur Fussball Spieler & Trainer.
Nur dass Mourinho auf portugiesisch "kleiner Mohr" bedeutet und auf einen Stammvater aus Arabien weist........

Ohne Damiano jedenfalls waere einem Christenmenschen das Schachspielen zwar, nicht jedoch das Himmelreich als Trumpfkarte und der Ablasszettel Poker verboten !

Ueberhaupt denken deshalb Portugiesen, dass man Geld gewinnen (port: "ganhar" sprich: ganjahr) muss statt es zu verdienen.....
Englaender, beispielsweise, wollen ihren Lohn zumindest ernten ("earn").

Damianos Merksaetze aus seinem Buch:

1. Hast du einen guten Zug im Blick, ueberlege immer, ob es nicht einen besseren gibt.

2. Hat man bei Anzahl der Figuren einen Vorteil, ist ein Abtausch das naechstliegende, falls man dadurch keinen Nachteil erleidet.

Damiano widmet ein ganzes Kapitel seines Buches dem Thema:

Die Kunst beim Schachspielen den Verstand zu gebrauchen

Man sollte seine Kinder auf eine Schachschule aber auf keinen Fall und niemals zur Kathechese (Sonntagsschule) schicken !

------
Quellen:
1. Helena Saloio

2. The Printing Press
 
3. Port.Wikipedia zu Pedro Damiano

4. Der mitteilsame Apotheker und Aljechins Ende 


Posted by Ralf at 12:36 PM GMT
Updated: Monday, 13 November 2006 10:14 AM GMT
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Wednesday, 8 November 2006
Reisebeschreibung eines Englaenders 1854 in Lissabon
ich erfreue mich momentan an der Lektuere dieses Buchs (online):

A Visit to Portugal and Madeira

Kostprobe :


viel hat sich seit 1854 in Portugal nicht geaendert.

Von dem Palast der Beduerftigkeiten gibt´s ein (nahezu) aktuelles Bild:

In ihm thront Seine Excellenz -so lassen sich Minister auch von den eigenen Landeskindern ansprechen- der Aussenminister !

Nie im Leben kaeme ein Aussenminister in Portugal auf den Gedanken, die homepage seines Ministeriums in einer anderen Weltsprache zu veroeffentlichen !
 
Den Friehof "Hochsitz der Vergnuegungen" hat Jan K. Tyrel sehenswert und vortrefflich in der eingefangenen Schaurigkeit fotografiert:


Nomina sunt omina
 
Und auf den Heiland warten die Portugiesen bisher auch vergebens.
Vermutlich kommt er nie wieder, wegen der Alimente....
Und Juden wie Jesus werden auch schon lange nicht mehr gebaut.
Wie singt Kinky Friedmann so schoen ?

 
Gute Unterhaltung bei der weiteren Lektuere des Buches.....


Posted by Ralf at 3:01 PM GMT
Updated: Wednesday, 8 November 2006 3:23 PM GMT
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Monday, 6 November 2006
Vater Portugiese & Bayrische Mutter - Sohn Marschmusik & Blaskapelle

Man nehme einen Portugiesen und eine Frau aus Bayern.
Man erhaelt in der ersten filius-Generation einen grossartigen Komponisten fuer Marschmusik:

John Philip de Sousa wird heute im Jahr 1854 geboren. 

Sein bekanntester Marsch hat fuer mich jedoch einen bitteren , sehr beklemmenden, Freude verdriesslichen und schockierenden Beigeschmack:

STARS AND STRIPES FOR EVER

 

Nachgedacht:
Klingt mir irgendwie nach Trauermusik.

______

Fotos & Bilder (.pt) 


Posted by Ralf at 2:55 PM GMT
Updated: Saturday, 10 March 2007 2:52 PM GMT
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Sunday, 5 November 2006
General v. Scharnhorst : ueber die Portugiesen

Hier sehen wir einen echten Preussen:

 
General Gerhard Johann David von Scharnhorst (1755 - 1813)
 
Hier koennen wir in der Serie "Zeitschriften der Aufklaerung" onlinegesetzt von der Unsiversitaet zu Bielefeld folgende Abhandlung im original nachlesen:

Neues Militaerisches Journal
Hannover 1789
2. Band
Herausgeber: J.D.von Scharnhorst
 
VOM PORTUGIESISCHEN MILITAER 

Anders als der Titel vermuten laesst, behandelt das Kapitel die portugiesische Volksseele im allgemeinen, relativiert alteingefahrene Vorurteile, bemueht sich, kulturelle Unterschiede zu erklaeren und verstaendlich erscheinen zu lassen, weist einen Zugang zum Verstaendnis portugiesischer Eigenart und Sonderheit, lobt und schenkt Hochachtung wo andere Kritik und Missfallen aeussern....
 
Ich kann meinen werten Lesern versichern:
Ich bin sprachlos !

Wer als fremdlaendischer und kulturverschiedenartiger Beobachter in Portugal lebt, so wie ich, wird in diesem Aufsatz ein Spiegelbild der Zeit des Hier & Heute wiederfinden.

Seit 200+ Jahren hat sich nichts in Portugal veraendert, die Gegensaetze leben fort, ebenso das Unverstaendnis der Touristen, die das Land nur im Voruebergehen erkunden, eben so wie es jener Autor dieses Aufsatzes beschreibt.
 
LESEBEFEHL  (wer Portugal & Portugiesen liebt wie ich)

 


Posted by Ralf at 3:23 PM GMT
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Saturday, 4 November 2006
Was man ueber Gustave Eiffel wissen sollte (und seine Bruecke Maria Pia in Porto)

Es war einmal ein Sakristan im schoenen Eifelstaedtchen Marmagen und hiess Leo Heinrich Boenikhausen.

Willi, sein Sohn, wanderte aus- er wollte lieber Foerster sein im fernen franzoesischen Dijon.
Aber welch ein unausprechlicher teutonischer Name heftete ihm an !
Drum nannte er sich fortan, Eiffel, mit 2 F, weil man Eiffel damals so schrieb und er von daher stammte !

1836 kam dann Gustave auf die Welt, worauf die Eifeler in der Gemeinde Nettersheim noch heute maechtig stolz sind.

Der Gustave  hatte bald eine Firma und einen guten Ruf als Brueckenbauer.
Drum bewarb er sich, als in Porto eine Eisenbahnbruecke gebaut werden sollte.

Es musste die damals laengste Stahlfachwerksbogenbruecke der Welt gebaut werden, weil Fliessgeschwindigkeit und Sandgehalt des Wassers die Errichtung von Flusspfeilern unmoeglich machten.

Anmerkung:
Solcherlei Bedenken und Vorsorge werden in unseren heutigen Tagen in Portugal nicht mehr angestellt.
Stuerzt wegen Treibsandschaeden an Pfeilern eine Bruecke ein und verlieren dutzende Opfer ihr Leben, dann urteilen die karrierebewussten Richter immer, dass es goettlicher Wille war, also eine Naturkatastrophe ....und die Hinterbiebenen zum Schmerz auch die finanziellen Verluste tragen duerfen....

Wir befinden unsaber jetzt in den 70er Jahren des 19.Jahrhunderts:

Obrigado:  Avenida dos Aliados


Wir sehen da unten eine kleine Bruecke zwischen Gaia (rechts) und Porto (links), das ist die Bruecke Pensil, 1843 von einer franzoesischen Firma errichtet.
(Die Englaender hatten nach den napoleonischen Kriegen wie auch sonst kein weiteres Interesse an der Entwicklung Portugals !)

Hinten im Bild, hinter der Flussbiegung, soll die neue Eisenbahnbruecke entstehen.

Eiffels Vorschlag war nicht nur schoener, als alle anderen, sondern auch wesentlich und zwar etwa 40 % (!) billiger:

Quelle

War die Brueckenzeichnung "sein Entwurf" ?
Nein !
Nachweislich stammte der Entwurf (und die komplizierten statischen Berechnungen) von seinem deutsch-belgischen Mitarbeiter Theophile Seyrig (1843 - 1923)

Eine neuentdeckte (1864 von Maxwell) Berechnungsformel hatte Seyrig entweder gleichfalls selber herausgefunden oder von Maxwell mit Verstand und Begriff abgeschrieben.
 
Eiffel hat wohl den Plan seines Mitarbeiters nur noch unterschreiben muessen und konnte sich fernab der Baustelle, in dem netten Dorf Barcelos, bekannt fuer den Portugal-Hahn und das portugiesische (es gibt auch ein spanisches) Haehnchenwunder, fuer zwei Jahre (1875 - 1877) gemuetlich einquartieren.

Den Nachfolgeauftrag, die heutzutage allein fuer Porto bekannte Bruecke D. Luis I., bekam Eiffel nicht !
Seyrig wollte nicht laenger Aschenputtel spielen- was ich ihm nachempfinden kann- und hatte sich von Eiffel getrennt und war sein hierbei erfolgreicher Konkurrent geworden in Diensten einer Firma namens Willebroeck.
Ponte Dom Luis I. wurde spaeter von 1881-1886 erbaut.

Oben faehrt jetzt die Metro entlang
Wohlgemerkt: Das wurde Bruecke D. Luis I., welche die kleine Bruecke oben im Bild ersetzte

Eiffel musste indes nicht Hunger leiden.
Portugal gab ihm andere, insgesamt 32 Brueckenprojekte zum Bau.

Das Brueckenprojekt  Maria Pia war indes ein wirklich kolossales Unterfangen:
1. 600 tonnen Stahl mussten ja erstmal nach Portugal geschafft werden.
150 Arbeiter mussten unterwiesen werden.
Man hatte nur 22 Monate Zeit.
Wollen wir auch an einige andere beteiligte Ingenieure erinnern:
H. Dion, Emile Noguier, J. Compagnon

Wohlgemerkt: Das ist Bruecke Maria Pia !

Heute, am 4. 11. 1877 wurde die Bruecke fertig und durch Hoheit D. Luis, Koenig von Portugal, und seiner Ehefrau Maria Pia mit Pomp & Getoese auf den Namen der Dame (port: Donna oder Dª) getauft.

Was aus der Bruecke geworden ist ?
Ein Spielplatz fuer Mutproben und weithin bekannter zumeist jugendlicher Ersteiger.
Eine Bruecke, wo die Sicherheitsfrage mit der Einfuehrung eines Systems "Standarten-Pilot" (Bastao-piloto) geregelt wurde....nur  wenn der Lokfuehrer, in Portugal auch Pilot genannt, diese Standarte in der Hand hielt, durfte er seinen Zug ueber die Bruecke fahren.....

Heute faehrt kein Zug mehr ueber sie hinweg....sie rostet vor sich hin.
Die Portugiesen hoffen vermutlich auf ein Geldwunder.
Abriss, Renovierung...nichts will man..Augen zu und abwarten
(Ersatzweise : moeglichst ein schreckliches Unglueck, damit irgendein Finanztopf Europas abgegriffen werden kann)
Sicherheitsueberwachungen gibt es naemlich deshalb(?) auch schon lange nicht mehr.
 
Und Gustave ?
Hat gleichfalls seinen naechsten Mitarbeiter , den Maurice Koechlin (1856 - 1946)   um den Ruhm betrogen:
Der Eiffelturm war NICHT die Idee von Monsieur Eiffel...

Weil ich etwas gegen Finanzbetrueger habe, und Eiffel in der Skandalgeschichte des Panamakanals sich als solcher besonders kriminell hervorgetan hat, habe ich fuer diesen Herrn Eiffel keinerlei Respekt, vielmehr abgrundtiefe Verachtung.

Ehre nur wem Ehre gebuehrt !

Posted by Ralf at 11:44 PM GMT
Updated: Sunday, 5 November 2006 10:38 AM GMT
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