Gedanken ueber Sinn und Zweck der Menschlichkeit
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Tuesday, 15 May 2007
Bettencourt Faria der Portugiese, der in Angola ein Raumfahrtzentrum gruendete (1956)

Wer an Portugal & Himmel gleichzeitig denkt, meint zwangslaeufig, dass Portugiesen am Firmament nichts als Marienerscheinungen sehen, oder die Sonne wackeln, als Zeichen der Wahrheit von Fatima, oder einfach nur doesen....aber taeuscht sich gewaltig.

Erinnern wir uns an einen Erfinder wie Daniel Duesentrieb, Eigenbroedler, Forscher, Astronom, Maler, Klavierspieler, Meeresforscher, Hubschrauber Selbstbauer -wobei er beim Probeflug abstuerzte und sich einige Knochen brach- ein freundlicher Mensch und begeisterter Freund Afrikas, seiner Menschen und seiner Kultur

 

Carlos Mar Bettencourt Faria (1924 - 1976)

In Lissabon geboren, seine beiden Familiennamen weisen auf zwei angesehene Familien Portugals, lebte er schon als Kind bei seinem Onkel, der ein Arzt war, auf den Azoren.
Einschub:
Portugiesische Familiennamen setzen sich aus dem Maedchennamen der Mutter und dem Failiennamen des Vaters zusammen.
Einschub Ende-
Von einem anderen Onkel, der Laienpriester war, lernte er die Begeisterung fuer Fernmeldetechnik im Kurzwellenbereich.
De Arzt repariert er die medizinischen Aparate, seiner Schule schenkt er eine selbstgebastelte Telefonanlage.....
 
Mit 27 Jahren zog es ihn nach dem Duft in der Luft Afrikas.
Wer einmal diesen Duft eingeatmet hat, verliebt sich in afrikanisches Land.
Inzwischen verheiratet, bald Vater von zwei Kindern, arbeitet er fuer die Raffinerie Petrofina.
 
Wie baut ein technisches Genie in seiner Freizeit einen Radioempfaenger in Angola ?
Carlos Mar suchte gebrauchte medizinische Spritzennadeln, desinfizierte sie und gab verwunderten Laien zu Antwort:
"Estas agulhas são muito úteis, com elas posso fazer circuitos electrónicos para os aparelhos de que preciso"
 
" Diese Nadeln sind sehr nuetzlich, mit ihnen kann ich Stromkreise basteln fuer die Geraete, die ich brauche"
 
Sechs Jahre spaeter.... hatte der Portugiese saemtliche Geraete, die er brauchte, selber gebaut und gruendete zunaechst ein Observatorium in Mulemba , 13 km nordwestlich von Luanda

Observatorio Astronómico da Mulemba
(Sternenwarte von Mulemba)
 
Als die NASA die ersten deutschen Sateliten und spaeter Raumsonden ins All schickte, brauchte sie dringend Bodenstationen, welche die gesendeten Daten verlaesslich und mit Sachverstand aufzeichnen und weitervermitteln.

Die einzige Bodenstation auf dem afrikanischen Kontinent war diejenige, die sich ein Portugiese anfangs selber gebastelt hatte !

Die Regierung Portugals unter der Aegide Salazars foerdert die Gruendung einer Associação Astronómica de Angola (Astronomische Gesellschaft Angola, verleiht ihr am 8.8.1964 den Status der Gemeinnuetzigkeit und Foerdermittel.

Rechtzeitig vor dem Raumflug von Gemini 7 (1965) kann Portugal der USA und NASA die wertvollsten Dienste anbieten.
 
In aller Welt beneiden junge Forscher den Stand und das Ansehen, welches Carlos Mar in Portugal geniesst und die Moeglichkeiten, die man ihm gestattet.
In Wahrheit standen ihm die Geldsorgen immer bis zum Hals.....

Teleskop

Bald war Carlos Mar unter den Einheimischen als derjenige bekannt, der  zu den Goettern hochschaut.
Jemandem wie ihm musste man erzaehlen, was fern ein ganzes quimbo (Dorf) und der Dorfaelteste beschwoeren, gesehen zu haben:

Uma mensagem de Deus ?!
(Eine Botschaft vom lieben Gott)

Vielleicht haette er seine fatimabegeisterten Landsleute daheim nicht ernst genommen, aber den Beteurungen von "Urwaldmenschen" schenkte er sofort Vertrauen....begab sich auf eine muehselige Safari...und wollte genau wissen, wo denn diese "mensagem" vom Himel gefallen war.

Was die freundlichen Angolanern schliesslich zeigten war:
ein Meteorit,
eingeschlagen auf eine Hanglage
der kolossale Krater
50 Meter lang
1,5 Meter breit

Jetzt wollte Carlos Mar auch die Maschine sehen, mit welcher Gott ein andermal vom Himmel herabgefahren war.
Und wieder hatten die "Wilden" die Wahrhheit gesagt !
Was man ihm zeigte waren die Ueberreste eines
Sateliten

Carlos Mar hat bald kleines Museum von Gottesbotschaften beisammen....

Einmal hat er tatsaechlich einen Gespraechspartner von weit hoch oben:


Das Observatorium wird umgetauft und heisst ab sofort:

Centro Espacial de Mulemba
(Raumfahrt Zentrum von Mulemba)

Die Bedeutung von Vorbildern interessiert heute nur noch die Pop-Musik Industrie und den Papst Benedikt XVI., der in Brasilien Scharlatane wie Frei Galvão zu Heiligen erklaert.

Oder den Bischof von Tours, bekannt beliebt als Sankt Martin, der sich fuer die Ursachen der Armut des Bettlers ueberhaupt nicht auch nur im geringsten interessierte....

Oder Antonio von Padua (eigentlich von Lissabon !), der ausser ein paar troestenden Worte fuer die hochverschuldeten Menschen, die er aus den Schuldner Kerkern befreite, nichts uebrig hatte.....

Ein Mensch mit Verstand und Herz wie Carlos Mar wird fuer viele Jugendliche zum Vorbild, zum Idol, zum Lehrmeister.
Bald interessieren sich junge Portugiesen im Schueleralter fuer die Raumfahrt und fuer Raketentechnik:

Victor Manuel und seine 8 Freunde
5 Jungen
3 Maedchen (!)
wollen eine Rakte bauen und eine Maus ins Weltall schicken !

Man hat zu diesem Zweck ordnungsgemaess eine Gruendung vorgenommen:

Centro de Astronomia e Missilismo
(Zentrum fuer Sternkunde und Raumfahrttechnik)
in Cova da Piedade
 
 
Die ersten Versuche waren ein voller Erfolg !
Weitere groessere Rakten sind in Vorbereitung.

War es die erste Rakete Portugals ?
Raktenlaenge: 25 cm
erzielte Reichweite: 250 m
Antrieb: Zinkpulver/Schwefel Gemisch
 
Es hat auch Fehlstarts gegeben.
Einmal blieb den Maeusen, welche  fuer den Testbetrieb auserkoren waren, der Ruhm, als erste portugiesischen Getreidespeicher Maeuse im All zu fliegen versagt, als der Treibstoff explodierte und die Maeuschen als rotfeuchte Einzelteile wie Wandfarbe an die naechste Hauswand klatschten...

Carlos Mar schreibt woimmer er sich aufhaelt, seinen jungen Verehrern und Schuelern nach Cova da Piedade ausfuehrliche Briefe !
 
O que diferencia as pessoas não é ser bonito ou feio, não é ser rico ou pobre, não é ser católico ou protestante, inteligente de mais ou de menos. É uma simples coisinha que muita gente não atina: a capacidade de determinação, de persistência, aquela espécie de febre que não desce no termómetro quando encontra pela frente as dificuldades inerentes e imediatas a quem se quer guindar a um muro muito alto. Não faltará quem puxe as pernas, quem atire pedras, quem ponha cacos de vidro de garrafa das mais diversas origens no topo do muro. Mas sacudindo as pernas, cortando as mãos e os braços, suando pelo pescoço abaixo, que alegria é chegar ao outro lado, querida Ana! E não é o dinheiro, não são as glórias, nada, a não ser a incomensurável satisfação de ter chegado - onde os outros não chegaram - pelos seus próprios meios! Toda a vida fui um solitário (ainda hoje o sou e muito mais penoso é à medida que os anos passam) Nunca tive ninguém que me auxiliasse, e no entanto o que não tenho feito sozinho! É caso para envaidecer? Claro que não! É caso para eu sentir, sempre sozinho, uma felicidade tão grande que até às vezes me dá vontade de chorar!”
Was die Menschen voneinander unterscheided ist nicht  Schoenheit, Haesslichkeit , reich sein oder arm, katholisch oder evangelisch , mehr oder weniger inteligent.

Es ist eine kleine Sache, die viele Leute nicht herausfinden: Die Faehigkeit zur Entschlossenheit, des Durchhaltens, jenes Fieber, das nicht im Thermometer nach unten sinkt, wenn es vor sich unerwartete Schwierigkeiten antrifft an der extrem hohen Mauer, die man erklimmen will.

Es wird keinen Mangel haben an denen, die Dich an den Beinen ziehen, die Steine werfen, die unterschiedlichste Glasscherben oben auf der Mauer anbringen.
Nur wenn man die Beine schuettelt, sich in die Haende und Arme schneidet, wenn der Schweiss die Brust herabrinnt, welch eine Freude ist es dann, auf der anderen Seite einzutreffen, liebe Anna !

Und es ist nicht das Geld, nicht die Ehren, nichts, ausser der unvergleichbaren Lust angekommen zu sein- wo die anderen nicht hinkamen- mit seinen eigenen Mitteln.

Das ganze Leben lang war ich ein Einzelgaenger (und bin es immernoch, umsomehr je die Jahre vergehen)
Niemals hatte ich jmanden, der mir hilft, und was habe ich nicht alles geschafft ?
Ist das ein Grund fuer Eitelkeit ?
Selbstverstaendlich nicht !
Es ist fuer mich nur das Gefuehl, immer allein, ein Gluecksempfinden so gross, dass ich manches mal weinen moechte.

Wer kennt die Raktentechniker, damals im Alter zwischen 15 und 20 Jahren noch heute ?
Sie alle wollten in den USA studieren, was fuer die Jungs nicht moeglich war wegen der allgemeinen Wehrpflicht.

25.4.1974 der Staatsstreich in Portugal.

Carlos Mar liebt Afrika, die Menschen, die Kultur....er bleibt.
1976 wird der Spionage beschuldigt, wegen seines Luftgewehrs des Besitzes von Waffen angeklagt, seine Haus von Soldaten umstellt.

Als Carlos Mar mit seinem Auto zu Hause ankommt und die Wachsoldaten sieht, haelt er an, laesst die Scheibe herunter und will fragen...

in diesem Moment schneidet der Guerillakrieger ihm die Kehle durch

Carlos Mar war 52 Jahre alt.
Die Portugiesen, seine Landsleute daheim, waren im allgemeinen zwar weniger brutal aber mindestens ebenso gebildet und beseelt von hohen Idealen wie jener aufgehetzte angolanischer Moerder.....
Es gibt keine portugiesische Raketentechnik mehr.
 
In memoriam Carlos Mar Bettencourt Faria.
Ein Mensch.

_______________
 
 
 
4. Episódios von Luis Filipe Bettencourt 
 

Posted by Ralf at 8:59 PM BST
Updated: Tuesday, 15 May 2007 10:38 PM BST
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Monday, 14 May 2007
Joshua Benoliel erster Bildberichterstatter in Portugal
Die Portugiesen haetten ihn wohl gern als einen der ihren.

Bei der Wahl zum Groessten Portugiesen aller Zeiten, den Oliveira Salazar, der Diktator, gewann war er wie ein Portugiese nominiert.

Aber als Jude aus einer portugiesischen Kolonie Cabo Verde, wo seine Familie Handelsgeschaefte betrieb und Tabakmanufakturen in Gibraltar und Tanger, war es ihm lieber -man weiss ja nie- einen englischen Pass zu fuehren und staatsrechtlich ein Englaender zu sein.

Joshua Benoliel (1873 - 1932)
 
Bildberichte statt Politportraits
Menschen statt Figuren
 
Fotos
1. bei SAPERE AUDERE
2. bei ILLUSTRAÇÃO PORTUGUESA
 
Joshua Benoliel war einziger Bildreporter bei Hofe, begleitete Seine Hoheiten auf Reisen und Besuchen, war anwesend bei der republikanischen Revolution 1910, sodann Journalist ueberall zugegen, wo das Leben der Menschen durch Alltag oder Politik beruehrt war.
Auch im Ersten Weltkrieg an der Front bei den Soldaten.

12.8.1917
Nationalstolz Portugals Wiederbelebungsversuch

Grundsteinlegung
MONUMENTO MARQUÊS DE POMBAL
in Lissabon

Foto: Joshua Benoliel
Quelle: Luminescência

Ich sehe auf diesem Foto, wie weit ausladend pompoes und mit welchem Aufwand an strammstehenden Komparsen mitten im Brachland vor Lissabon ein Grundstein gelegt wird.
Der Grundstein war gelegt, alles weitere interessierte niemanden.
Zum Beispiel die Baukosten.
Portugal war pleite wie eine Kirchenmaus.
Ich sehe auch, wie ordentlich die Anwesenden in Reih und Glied stehen und denke mir, dass die Politiker damals diese Statue deshalb so unbezahlbar gewaltig grundsteinlegten, weil das Volk endlich wieder einen starken Mann wie diesen Pombal herbeiwuenschte ......oder gar sehnte ?

Joshua Benoliel:
"Mais vale um bom cliché do que um optimo artigo"

(Viel wichtiger ist ein gutes Negativ als ein ausgezeichneter Artikel)
 
Joshua hat uns ca. 60.000 Clichés hinterlassen.
30 Jahre Lebenswerk bis zu seinem Tod 1932

Das Monument wurde dann doch noch fertiggestellt.
Allerdings dauerte es bis dahin 17 Jahre Bauzeit.
14.5.1934

Und diese Ueberraschung ist zu verdanken einem nicht geradewegs vom Himmel geschickten, obschon realen -und nicht bloss eine Luftspiegelung- Nothelfer und Retter der Existenz Portugals:
Diktator Salazar, Bauernsohn

Bald fahren Autos ringsherum

Monument neben der Kiesgrube
wahrscheinlich nach 1936
Quelle
 
Die Bodengrundstuecke sind inzwischen auch bebaut 
 
Joshua Benoliel war der erste Fotojournalist Portugals.
Ein Gruendungsvater einer ganzen Berufsgruppe.
(Benoliel in retrospectiva Obrigado , Nuno)

Ob er ganz nebenbei auch hin und wieder den Politikern irgendetwas ins Ohr gefluestert hat oder ihnen die taegliche Beichte abnahm, weiss man nicht.

Immer wenn wieder ein Portugiese seine wertvollen Buecher versilbern wollte, um Geld fuer viel wichtigere Anschaffungen zu bekommen, war Joshua zur Stelle und kaufte auf im Namen der bekannten MAGGS BROTHERS in London heute MAGGS Bros.
 
Eine beneidenswerte Persoenlichkeit von unerschoepflichem Reichtum an Wissen und Kenntnissen. 

Posted by Ralf at 4:55 PM BST
Updated: Monday, 14 May 2007 6:01 PM BST
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Sunday, 13 May 2007
Macht Arbeit frei ? Wann, Wen, Wo, Womit und Wodurch, bitteschoen ?

Arbeit macht muede.
Macht Arbeit auch frei ?

Betrachten wir uns die Situation eines englischen Arbeiters:

Ein Englaender bei seiner taeglichen Arbeit

Der Stein verkoerpert die 1,465 trillionen Euro Hypotheken schulden der Englaender
 
Wieviel ist eine trillion englisches Pfund ?
Die BBC erklaert es

Der Kommentator Sr. Ferreira Fernandes, Jornalist, findet den Spruch gut und trotz Kritik bleibt er dabei, diese Phrase weiterhin zu moegen:

Trabalho liberta
(Arbeit macht frei
 
DN online vom 13.5.2007 

Es geht nur am Rande hier um die Urheberrechte dieser Formulierung.
Ob ein bestimmter Titel kraft Praxis unter das internationale Titelschutzrecht faellt, und nicht frei fuer politische Pogramme zur Verfuegung stehen darf, ist eine interessante jurisitische Frage.

Die Parole : Arbeit macht frei ist jedenfalls irrefuehrend und insofern falsch.

Einen Englaender beispielsweise macht -kann !- seine  Arbeit ueberhaupt nicht mehr frei machen !
Die Kernfrage, naemlich nach dem Wie und Wann und auch Welche Arbeit angeblich frei macht, bleibt in dieser Parole geflissentlich unbeantwortet.

Arbeit macht muede !
Alles andere sozialistische Gerede ist Lug und Trug. 


Posted by Ralf at 11:03 AM BST
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Saturday, 12 May 2007
In memoriam Fadosaenger Adriano Correia de Oliveira
In seinen Liedern fuehlen und erleben wir die heisse Sehnsucht eines Portugiesen, Rat und Befehl des Vaters zu brechen, seinen Ruf nach Maessigung zu missachten, um nach der Sonne hin, der Freiheit entgegen ueber die Wolken zu fliegen....

Adriano Correia de Oliveira (1942 - 1982)
 
Portal der Freunde 
 
Adriano hat uns das Leid der portugisischen Auswanderer ins Gewissen gesungen.

Auswanderung, Trennung von Frau und Kindern, weil die Regierungen der verschuldeten Staaten die im Gastland von Auswanderern hart und gnadenlos wie weiland in Frondiensten erarbeiteten Loehne, welche die Maenner ihren Familien zum Lebensunterhalt in die Heimat ueberweisen, als Devisen dringend noetig haben, um den von ihnenzerruetteten Staatshaushalt, durch den Arbeitsschweiss und Lohn vieler Arbeiter wieder etwas auszugleichen.
 

 
Erinnerung an das Schicksal der Emigranten Portugals
 
 
Was haette man Adriano sagen sollen, damit er die Verbote der Patriarchen befolgt ?
 
Was sagt man Ikarus ?
Sogar die Goetter liebten ihn und riefen ihn jung zu sich !

Posted by Ralf at 11:43 PM BST
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Was ist der Fado ? Amalia singt die Antwort: "Tudo isto e fado" (Lied & Text & Uebersetzung)
Sie gab der Seele einer portugiesischen Frau.... Stimme, Wuerde und Gesicht:

Amália Rodrigues (1920 - 1999)
Bildquelle 

Was ist der Fado ?
Hoeren wir die Antwort:

YouTube
(auf neuem Tab oeffnen)

Text von F. Carvalho
und meine Uebersetzung
mit OBRIGADO ! an Victor Nogueira


Tudo isto é fado
All das ist Fado

Perguntaste-me outro dia
   Du fragtest mich anderentags
Se eu sabia o que era o fado
   ob ich wuesste was ein Fado waer
Disse-te que não sabia
    ich sagte Dir, ich wuesste es nicht
Tu ficaste admirado
    Du warst verwundert
Sem saber o que dizia
    Ohne zu wissen was zu sagen
Eu menti naquela hora
    Log ich in dieser Stunde
Disse-te que não sabia
    Sagte Dir, dass ich es
    nicht  wuesste
mas vou-te dizer agora
    aber ich sage Dir´s jetzt

Almas vencidas
    Seelen niedergeschlagen
Noites perdidas
    Naechte verloren
Sombras bizarras
    Schatten bizarre
Na Mouraria
    Im Armenviertel
Canta um rufia
    singt ein Zuhaelter
Choram guitarras
    weinen die Guitarren
Amor ciúme
    Liebe Eifersucht
Cinzas e lume
    Asche und Glut
Dor e pecado
    Schmerzen und Schuld
Tudo isto existe
    Alles das gibt es
Tudo isto é triste
    Alles das ist traurig
Tudo isto é fado
    Alles das ist Fado

Se queres ser o meu senhor
    Willst Du mein Herr sein
E teres-me sempre a teu lado
    und mich fuer immer an Deiner
    Seite

Nao me fales só de amor
    Sprich mir nicht nur von Liebe
Fala-me também do fado
    sprich mir auch vom Fado
E o fado é o meu castigo
    Und Fado ist meine Buerde
Só nasceu pr'a me perder
    entstand bloss, damit ich verloren
    bin

O fado é tudo o que digo
    Der Fado ist alles das was ich sage
Mais o que eu não sei dizer.
    Mehr noch als ich sagen kann.

...


Anmerkung fuer Uebersetzer
Fado ist:
Schicksal, Bestimmung, Los, Geschick, Verhaengnis, Hurenleben, Unausweichlichkeit des Lebens, Schuld eines unschuldigen Herzens, Fado ist Portugal....
Fados gesungen von Amália (Danke HJB fuer den VIDEO-link)


"Ai pra que Deus os fade bem "
 
Ach bitte, moege Gott sie nur mit gutem Fado versehen 
(alter Segenswunsch in Portugal) 


Posted by Ralf at 7:15 PM BST
Updated: Saturday, 12 May 2007 9:02 PM BST
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Die einzigartige Schoenheit uralter Steinhaeuser in Portugal

Hier wo ich wohne ganz in der Naehe haben neulich die Eigentuemer eines alten Herrenhauses die typisch kleinen Innenraeume erweitern wollen und dafuer das Haus entkernt, neu aufgebaut und gleichzeitig die Aussenfassade und das Dach komplett mit Beton verschalt.

Auf dem Dach liegen die roten Pfannen nur zur Verkleidung.
Das Haus hat auch keinen Dachstuhl.
Die Aussenfassade ist nichts als glattgestrichener und angemalter Beton !

Ich will garnicht an die Raumluft und die Feuchtigkeit, an den zu erwarteten Schimmelbefall und die Heizkosten denken.

Ich denke an das ehemalige wuerdevolle alte Haus mit Waenden aus Bruchstein und Lehm mit Hechselstroh.---

Welch eine Freude, dass es noch Menschen wie Paulo J. Mendes gibt !

Typisches Landhaus in Nordportugal
 
Paulo schreibt folgenden Denkanstoss:

(ich uebersetze:)
"Man sollte sich fragen, wo eine alte Hausfassade beginnt, eine Art von Kunst Galerie zu sein, an welcher die Zeit, nach himmlischer Eingebung, gemalt hat, formte oder sogar meisselte. Inzwischen ist es eine Galerie, diesmal nur andersherum: Die "Gemaelde" zeigen immer nur das selbe Motiv (die Fenster Anm.), wobei der "Kuenstler" es vorzog, an den Waenden, die sie umgeben zu arbeiten, mit Ergebnissen garantiert einzigartig. Vielleicht waere es keine schlechte Idee, wenn man einige Sitzbaenke vor solchen "Kunstwerken" aufstellen wuerde, so dass man sie in Ruhe und gebuehrend bestaunen kann."

Está de velho

(Bild zum Vergroessern anklicken)


Paulo, concordo consigo !


Posted by Ralf at 2:51 PM BST
Updated: Sunday, 13 May 2007 10:48 AM BST
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"Brasilien und Gold" (Autor: Elmar Getto)

Portugal als Faustpfand Englands entdeckt Gold in seiner Provinz Brasilien, holt es von dort nach Lissabon, bezahlt seine Importe aus England, die Goldquellen versiegen, Portugal stoesst Brasilien ab, um sich damit die Staatsfinanzen zu sanieren, und Brasilien bleibt auf den Schulden sitzen.

Bis heute.

Die Zinsen fuer die Auslandsschulden uebersteigen 50 % des Staatshaushalts.

Die Banken, die Weltbank, koennen zufrieden sein.

Bundespraesident Koehler lobt Brasilien pflichtgemaess, er war ja Angestellter des IMF, und gutheisst damit das Leiden der Bevoelkerung.

Warum darf Brasilien fuer die ruinoese Politik auslaendischer Staaten gegen diese einen Schadensersatz geltend machen aehnlich wie Juden selbstverstaendlich "Schadensersatz" gegen die Erben von Hitlerdeutschland einfordern.....

kurze Inhaltsangabe -
dieses lesenswerten Artikels:

BRASILIEN UND GOLD 

von Elmar Getto

Veroeffentlicht von Ahmed Ibn Fahdlan.

 

Nachtrag:
Ich hoffe, jemand meiner werten Leser kann die im o.g. link behaupteten Tatsachen zur Staatsverschuldung Brasiliens bestaetigen oder widerlegen.
Bis zum Beweis des Gegenteils belasse ich den Link als Denkanstoss und greife das Umfeld, welches ihn zitiert, nicht an.

 


Posted by Ralf at 12:08 PM BST
Updated: Saturday, 12 May 2007 10:24 PM BST
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Friday, 11 May 2007
Carlebach Shul: "Der Schluessel zu dem Geheimnis der Disziplin"

Ein Live Mitschnitt eines Vortrages von Rav Lazer Brody:

The Key to the Secret to Disziplin

VIDEO

15:21 Minuten Denkanstoesse 

 

thanks Simple  !


Posted by Ralf at 2:51 PM BST
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Thursday, 10 May 2007
Ein lammfrommer Volkskoenig (Portugal) & ein fuchscleverer Aristokratenkoenig (England) schliessen einen Vertrag (1386)

9.5.1386 , der aelteste Buendnisvertrag der neueren Geschichte Europas, der Vertrag von Windsor (Tratado de Windsor), ist fuer viele Portugiesen noch heute gueltig und von fundamentaler Bedeutung fuer das nationale Selbstverstaendnis.

Waehrend die Basken, ein Volk mit eigener Sprache, Kultur und Geschichte, obendrein als Zentrum von Arbeitsfleiss und Reichtum, den sie grossenteils an Spanien abfuehren muessen als waeren es Tributzahlungen.... waehrend das Volk der Basken noch heute auf seine Unabhaengigkeit vergeblich wartet, gelang es einem treulosen Verwandten des Burgundischen Koenigs von Kastilien bereits im Jahr 1128 sich mit den von ihm verwalteten Laendereien erfolgreich loszusagen.

Wie war das moeglich ?

Beginnen wir am Anfang:


Portugal omnis est divisa in zwei Teile, deren oberer die Galizier (Galaicos) bewohnen und deren unterer die Lusitaner (Lusitanos).
Hier unterscheiden sie sich in vielerlei Hinsicht:

1. Der Nordportugiese (Suedgrenze in Hoehe von Coimbra) ist ein liebenswerter Trotzkopf, Eigentuemer von kleinsten Landflaechen, die immerhin soviel Ersparnisse bringen, dass die juengeren Soehne die Auswanderung bezahlen koennen.
Der Nordportugiese hat durch seinen Fleiss, seine Bestaendigkeit und sein Geschick den Ruhm des portugiesischen Gastarbeiters im Ausland begruendet.
Arbeitsagenturen suchen nur Leute aus dem Norden.

2. Der Suedportugiese ist ein verklaerter Traeumer, landloser Knecht auf Latifundien, zu arm um auszuwandern, man sagt ihm Bequemlichkeit nach, Kadergehorsam vor der Obrigkeit und Feigheit vor dem Feind (z.B. im 1. Weltkrieg).
Judenpogrome sind sein Werk, staendige Unzufriedenheit und Streikbereitschaft gegen Arbeitgeber sind seine Tagesordnung und stalinistischen Erzkommunisten in Partei oder Gewerkschaft wuerde er am liebsten die Fuesse kuessen.
Was im Norden erarbeitet wird, verprasst (verwaltet) Lissabon sinnlos.
Bloss keine Gastarbeiter aus dem Sueden Portugals !

Aus diesen beiden Teilen besteht Portugal.
Portugal ist keine Nation.
Portugal ist ein Produkt. Reden wir ueber die Faktoren:

 Bildquelle

1128 werden aus spanischen Grossgrundbesitzern und aus dem Sohn der Koenigin Kastiliens in Nordportugal: Portugiesen.

Der Fluss Minho, der einst das Volk der Galicier einte ist fortan seither eine Landesgrenze.
Der Aufstand gelingt, weil Papst Alexander III. eine treu ergebene Schachfigur benoetigt, weil der Templerorden sich zwar von beiden Seiten bestechen laesst, aber neutral bleibt, weil den Bischof von Braga die pfiffige Geschaeftsidee Santiago de Compostela seines Konkurrenten in Galicien wuetend macht und vorallem, weil ein juedischer Finanzier (Yahia Ben Yahi III.) das Unterfangen gutheisst:
Die Schlacht von Mamede 1128.

So ist Portugal kuenstlich entstanden, fast so wie der Staat Singapur.

Jeder Handelskaufmann, der mit seinen italienischen Wettbewerbern nichts zu schaffen hat, braucht Portugal als Clearingstelle.
Die Juden in Portugal, schon seit Urzeiten auf der Iberischen Halbinsel zu Hause, aus England seit 1290 vertrieben, erleben hier in Portugal den Genuss von Freiheit und Entfaltung.

Die Grossgrundbesitzer in Portugal wuenschen sich bald die gute alte Zeit zurueck, als sie noch unwidersprochene Feudalherren waren, ohne von den frechen Kaufleuten und ihren Krediten abhaengig zu sein.
Ihre Grosslaendereien hatten sie einst als Kriegsbeute von Arabern erobert oder vom damaligen Koenig als Dank erhalten.
Ein starker Staat bzw. Koenig oder eine Leistungsgesellschaft sind ihnen ein Graus.

Leider macht ihnen die Pest einen Strich durch die Rechnung.
Nicht nur, dass die Pest viele Menschen toetet, nein, auch die Ueberlebenden glauben, durch ploetzliche Erbschaften besonders reich zu sein und bleiben in ihren Betten.
Es gibt bald keine Ernten, keine Waren und der Preisanstieg (bzw. Geldwertverfall seit 1369 bis 1373) ist gewaltig.
Das Volk leidet an Hunger.

Der Koenig Portugals, D. Fernando I. (1345 - 1383) erlaesst das Gesetz der Sesmarias , so eine Art Erbhofgesetz mit Warnung:
Wer sein Feld brach liegen laesst wird enteignet.

Portugals Kaufleute haben bereits seit dem 10. Mai 1293 eine

Bolsa dos mercadores
(Boerse der Kaufleute)

eine der ersten Warenboersen der Welt  !

Koenig Ferdinand  gewaehrt das  Privileg, dass auf dieser Boerse, vermutlich ein Café, wo es guten arabischen  Kaffee zu trinken gibt, auch eine Schiffsversicherung  abgehalten wird.  Das Unternehmen nennt sich:
Companhia das Naus
Gesellschaft der Grosschiffe
 
Die erste offene Schiffsversicherungs Gesellschaft der Welt !
 
Von solchen modernen privatrechtlichen Firmen und erstrecht von einem Lloyds of London , bloss Abklatsch des portugiesischen Originals, koennen die Englaender damals noch nichteinmal traeumen !
  
Innenpolitisch durch schwach legitimierte Hochzeit vom Volk beargwoehnt, laviert Ferdinand aussenpolitisch gegenueber Erzfeind Kastilien und gegenueber den Gegenpaesten Urban VI.(1318 - 1389) und Clemens VII. hilflos hin-und-her, sucht leichtsinnig Streit und erleidet Misserfolge, bis er schliesslich Rueckendeckung erbittet bei seinem Berufskollegen in England, dem es eigentlich selbst auch nicht viel besser geht und der seinerseits dringend Streithelfer gegen 100 Jahre Feind Frankreich und dessen Verbuendeten Spanien noetig hat.
Ausserdem gibt es da noch die Erbansprueche des John of Gaunt auf den Thron Kastiliens von Schwiegerpapa.
Englands Koenig Edward of Woodstock (1330 - 1376) und sein Onkel John of Gaunt sind ab sofort, mehr denn je, Freunde Portugals.....
 
Kaum ist der (erste) portugiesisch-englische Freundschaftsvertrag und mit Kastilien der Frieden von Santarem Paz de Santarém im Jahr 1373 unterzeichnet, hat Ferdinand ploetzlich Geld in Huelle und Fuelle zum Bauen  von Stadtmauern !
Vermutlich sind es die juedischen Kaufleute mit Verbindung nach dem goldreichen Timbuktu, die das Wunder bewirken......

1380, D. João Fernandez Damdeiro bemueht sich in England enorm, die Tochter Beatrix des portugiesischen Koenigs jemanden in England als Ehefrau zu empfehlen.
John of Gaunt (1340 - 1399) hat noch keine Lust und andere Sorgen, namentlich in Schottland.

Dafuer kommt sein kleiner Bruder Edmund Earl of Cambridge (1341 - 1402) mit 1000 Geharnischten und 1000 Bogenschuetzen nach Lissabon, diese benehmen sich wie Hooligans, verteidigen Lissabon gegen Spanien aber ziehen auf Kriegsbeute gegen Spanien auf eigene Faust aus und als 1382 die Entscheidungsschlacht eroeffnet werden soll, schliesst Portugal heimlich mit Kastilien Frieden und die Ehe mit Edmund wird vom Papst anulliert und die Beatrix dem Spanier uebergeben.
Armer Edmund, ihn haben die Englaender sicherlich ausgelacht ! 
 
Aber Portugals Koenig Ferdinand stirbt und seine Witwe, die Thronerbin, verliebt sich ausgerechnet in einen Spanier, wohin ja bereits Tochter Beatrix, die kuenftige Thronerbin erfolgreich verheiratet ist.
 
Das sind scheussliche Aussichten fuer die Mitglieder der Bolsa dos mercadores, die in Lissabon, Evora, Coimbra und Porto ihre Niederlassungen haben. In diesen Staedten wuenschen die Menschen keine spanischen Herren.

Sofort wird 1383, nach nur sechs Wochen, die Witwe gestuerzt und ein unehelicher Sohn des Koenigs, von dem Christusorden zu religioeser Schwaermerei und insofern zu Berechenbarkeit erzogen der D. João I. (1357 - 1433), der Johann von Avis, zwar nicht zum Koenig, dafuer aber zum Verwalter & Verteidiger des Koenigreiches erklaert (regedor e defensor do reino).

1385 kommen endlich trainiert und bestens ausgeruestet die Soldaten Spaniens den Grossgrundbesitzern Portugals und der koeniglichen Witwe mit ihrem Liebhaber zu Hilfe...... sie werden jedoch nicht nur von englischen Kraehenfuessen und englischen und deutschen Soeldnern ueberrascht, sondern auch von einer zornigen Bevoelkerung.
Eine Baeckerin erschlaegt eigenhaendig 7 Soldaten mit ihrer Baeckerschaufel und wird eine Beruehmtheit.
In Aljubarrota siegt ein unehelicher Koenigssohn, den die Koenigin hasst und einsperren liess, deshalb kann er sich auf die ihm freundlich gesinnte Stimmung im Volk berufen, einen Sieg vorweisen, die Ordensritter und sogar die Kaufleute moegen ihn....João I. ist ein Volkskoenig !

Zum Koenig ausgerufen (in Portugal gibt es die Proklamation statt einer Kroenung) kommt ihm alles wie ein goettliches Wunder vor.

In England wirkt bereits John Wyclif (1330 - 1384) und der Schacher und die Schamlosigkeit der Katholiken werden allerorten angeprangert und der bestaendige Geldabfluss nach Rom ist den verstaendigen Volkswirten ein Dorn im Auge.

In Portugal zur selben Zeit herrscht im Denken allertiefst katholisch finstere Umnachtung.
Anders als in England, wo Beda Venerablilis (673 - 735)
aehnlichen Unsinn schrieb, befindet sich Portugal noch auf eben dieser Stufe.
Die Gegensaetze koennten groesser garnicht sein !

Fernão Lopes (1380 - 1459)
 
Dieser Chronist und Moechtegern-Ovid erklaert den Portugiesen,
dass sie in einem Himmelreich auf Erden leben.
 
Seine Weltchronik laesst wissen: 
 

A primeira foi des Adam atta Noe, em que passarom mill e seis çemtos e çimquoemta e seis anos; na quall se comteverom dez geeraçoões, e pereçeo toda per deluvio.

A segumda foi des Noe ataa Abrão, cujo espaço foi de duzentos e noveemta e seis anos, na quall ouve outras dez geeraçõoes.

A terceira de Abraão ataa David, em que forom quatorze geerações, e durou noveçemtos e quoremta annos.

A quarta des David ataa o trespassamento de Babilonia, em que ouve outras quatorze geerações e durou trezemtos e seteemta e tres anos.

A quimta foi [des o trespassamento de Babilonia] ataa viimda do Sallvador, que comteve em ssi quatorze geeraçõoes, e forom os annos della, quinhemtos e oiteemta e nove.

A sexta em que ora amdamos, que ha mill e quatro çemtos e quareemta e tres que dura, nom tem çertidom per annos nem comto de geeraçõoes, mas cuida alguus que fara fim, quamdo sse acabar o segre ; o qual dizem que ha de durar seis mill anos, de que ja seriam passado per esta guisa, çimquo mill e duzemtos e noveemta e sete; e assi ficavom pera se acabar o mumdo, seteçentos e tres annos. (349-350)

Die 7 Zeitalter der Erde

1. Von Adam bis Noah vergingen 1.656 Jahre, 10 Generationen   bis zur Sintflut

2. Von Noah bis Abraham vergingen 296 Jahre, weitere 10 Generationen

3. Von Abraham bis David gab es 14 Generationen und dauerte 940 Jahre

4. Von David bis zum Auszug aus Babylonien, 14 Generationen und 373 Jahre lang

5. Vom Auszug bis zum Kommen des Heilands vergingen weitere 589 Jahre und 14 Generationen 

6. In diesem Zeitalter befinden wir uns seit 1443 Jahren, es ist zeitlos an Jahren und zahllos an Generationen, aber wenn.......(?) Es heisst, dieses wird 6000 Jahre dauern, wovon bereits 5297 Jahre vergangen sind und demnach noch 703 Jahre bis zum Weltende uebrig sind.

Fernão Lopes laesst die Portugiesen wissen, dass wie Gott am 7. Tage in himmlischer Zufriedenheit ruhte, Portugal auserkoren wurde, das 7. Weltzeitalter in himmlischer Gnade zu erleben.

Es kann kein Zweifel bestehen, Portugal ist das Himmelreich auf Erden !
Alle Portugiesen werden bald wie in einem Schlaraffenland leben !

Alle goettlichen Zeichen der Vorhersehung sind eingetroffen, sogar die Zahlen (gemeint die Anzahl der Soldaten auf den Schlachtfeldern)  entsprechen goettlicher Bestimmung zu Gunsten Portugals.

Koenig João I. wird in logischer Konsequenz im Jahr 1422 beginnen, die roemische Zeitrechnung auf die Jahresangaben seit Christi Geburt umzustellen !

Aber vorerst will er seinen Erzfeinden neuen und endgueltigen Aerger bereiten und schickt Afonso de Albuquerque und Lourenço Fogaça als Botschafter nach London, um diesmal vorzuschlagen, dass John mit Hilfe Portugals seine Ansprueche in Kastilien durchsetzen solle....

England jubelt !
Im Nu werden vom Parlament die Geldzahlungen bewilligt.
Sogar der Papst Urban VI. in Rom jubelt und stellt fuer saemtliche englischen Krieger Freibriefe sog. Absolutionsbullen aus.......
Spanien-Kastilien hatte sich ja auf Seiten des Gegenpapstes gestellt.

Fuer die Ueberfahrt von 20.000 Soldaten und John of Gaunt mit Gemahlin schickt Portugal 16 praechtige Schiffe.
Endlich ist er weg, der gefaehrliche John, wird sich Edward gedacht haben...

In Coruna angekommen liegt den Englaendern bald ganz Galicien zu Fuessen und es wird ein angenehmes Winterqartier aufgeschlagen.

Koenig João I. vor lauter Begeisterung und voreiligem Siegestaumel heiratet sofort im Februar 1387 die aelteste Tochter dieses John of Gaunt, Philippa, Tochter aus erster Ehe !

Der Ausgang dieses Krieges ?
Von einer Seuche befallen und militaerisch geschlagen, erhalten die Englaender von Spaniens Koenig Juan gnadenweise die Erlaubnis, sich nach Hause zu begeben.

Juan war uebrigens schlau: Sein Sohn heiratete einfach die Tochter von John und der Frieden war hergestellt und ein huebsches Suemmchen gab´s noch obendrauf.....

Haben meine werte Leser bemerkt, dass der Buendnisvertrag von Windsor in 1386, der in portugiesischen Geschichtsbuechern wie ein epochales Ereignis gefeiert wird, nichts weiter als ein nuetzlicher Schachzug Englands war ?
Vermutlich bloss eine Idee des geschaeftstuechtigen und weitsichtigen Wollhaendlers und engster Berater des englischen Koenigs Michael de la Pole (1330 - 1389)

Beide sollten allerdings fuer diese Politik bereits 1387 an der Radcot Bridge von einigen englischen Dummkoepfen Pruegel beziehen. 

Was die Lords Appelant genauso wenig begriffen hatten wie die Portugiesen, sind die fuer Englands Weltherrschafts Anspruch ueberaus vorteilhaften Konsequenzen der bisherigen Politik:

  • Erzfeind Papst ist Freund geworden
  • Erzfeind Frankreich verliert Spanien als Buendnispartner und schliesst Frieden
  • Toelpel Portugal dient den Interessen Englands in Europa fortan wie die Joker Karte im Aermel....

Portugal behielt das Himmelreich und portugiesische Kirchen den englischen Ritus........

__________

Quellen:

1. Geschichte von England 

2. O sentido providencial da "firme paz" luso-inglesa na Cronica de D. João I. de Fernão Lopes

3. Blogeintrag v. 17.5. bei NORTEAMOS (José Silva) 

4. Blogeintrag v. 17.5. bei GALLAECIA 


Posted by Ralf at 7:14 PM BST
Updated: Friday, 29 June 2007 4:52 PM BST
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Tuesday, 8 May 2007
Von Porto /Portugal in Richtung Osten gelange ich nach Australien ?

Tall Eye - If I walk a straight line around the world, where will I pass ?

Ich wollte es wissen:

Von Porto in Portugal immer ostwaerts.....

ANTWORT:

Das neuste Goggle mashup Abenteuer

 

Australien ?! 


Posted by Ralf at 10:18 PM BST
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