Gedanken ueber Sinn und Zweck der Menschlichkeit
« May 2007 »
S M T W T F S
1 2 3 4 5
6 7 8 9 10 11 12
13 14 15 16 17 18 19
20 21 22 23 24 25 26
27 28 29 30 31
You are not logged in. Log in
Entries by Topic
All topics  «
Blog Tools
Edit your Blog
Build a Blog
RSS Feed
View Profile
Thursday, 3 May 2007
Biblische (juedische) Redewendungen in der deutschen Sprache

Inácio Steinhardt in seinem lesenswerten Blog Historia das Palavras (Geschichte der Worte) erinnert in seinem heutigen Beitrag an die Herkunft des portugiesischen Wortes recordar (erinnern).

Inácio:
Die Erinnerung verstand der Roemer als ein Wiedereintreffen im Herzen.
Im Herzen vermutete der Roemer den  Sitz der Erinnerung - nicht im Kopf !
Die Hebraeer nahmen als sicher an, dass sich das menschliche Gewissen in den Nieren befindet.

"Auf Herz und Nieren ueberpruefen" bekommt fuer mich daher jetzt eine sinnvolle Erklaerung. 

Aber wie kommt eine hebraeische Redewendung in die deutsche Sprache ?

Martin Luther war es :

allgemei­ne Begriffe und Redewendungen: im Schweiße des Angesichts (G 3,19), himmel­schreiend (G 4,10), ehrliches Begräbnis (G 23,6), unser Fleisch und Blut (G 37,27), durch die Finger sehen (L 20,4), Menschensohn (NU 23,19 u. ö.), Dorn im Auge (NU 33,55), vom Scheitel bis zur Sohle (D 28,35), Zetergeschrei (Jr 12,6), Herz und Nieren prüfen (Jr 17,10), Denkzettel (Maleachi 3,16), Heiden­lärm (Ps 2,1), Jammertal (Ps 84,7), auf keinen grünen Zweig kommen (Hi 15,32), Gewissensbiß (Hi 27,6), bis hierher und nicht weiter (Hi 38,11), den Hals kosten (I. Chr. 12,19). An Eigennamen gebunden: Kainszeichen (G 4,15), Methusalems Alter (G 5,27), babylonische Verwirrung (G 11,9), der keusche Josef (G 39,7ff.), ägyptische Finsternis (E 10,21 ff.), Uriasbrief (II. Sm. 11,14), Salomonisches Urteil (I. Kg. 3,16ff.), Hiobspost (Hi 1,14-19). An Erzählungen und Vorstellungen gebunden: Feigenblatt (G 3,7), Linsengericht (G 25,34), fette und magere Jahre (G 41), goldenes Kalb (E 32,1 ff.), Allerheiligstes (E 26,33), Sündenbock (L 16), Koloß auf tönernen Füßen (Da 2,31 ff.). Zitate: Das Dich­ten des menschlichen Herzens ist böse von Jugend auf (G 8,21); Der Mensch lebt nicht vom Brot allein (D 8,3); Die Rache ist mein (D 32,35); Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen? (Ps 22,2); Der Herr ist mein Hirte (Ps 23,1); Unser Leben währet siebzig Jahre (Ps 90,10); Den Seinen gibt's der Herr im Schlaf (Ps 127,2).

gespiegelt aus:
Hagalil

Wieder was dazugelernt !
Obrigado Inácio.


Posted by Ralf at 11:08 AM BST
Post Comment | Permalink
Wednesday, 2 May 2007
3. Mai des Jahres 124, in Matosinhos wird Abbild Jesu an Strand gespuelt

In welchem Jahr und an welchem Wochentag starb Jesus ? 

Wie wir aus der Bibel erfahren, haben die Richter im Jahr 31 den Gottessohn Jesum fruehmorgens um 9 Uhr zur Kreuzigung abgefuehrt.

Jesu Todestag war ein Mittwoch !

Nein, kein Freitag, kein Karfreitag, es war ein Mittwoch !
Katholiken bitte ad fontes und hier nachlesen:

Die Auferstehung war nicht am Ostersonntag
 
Wer lesen kann, weiss mehr:
Die Auferstehung fand an einem Samstag statt.
 
Joseph Arimathea und Nikodemus (port.: Nicodemus), mit letzterem, ein Mitglied des Sanhedrin, hatte sich Jesus einige mal des Nachts getroffen, nicht um heimlich konspirativ taetig zu sein, sondern weil die Nacht unter Rabbinern fuer die beste Zeit angesehen wird, sich mit wichtigen Grundsatzfragen zu beschaeftigen, beide nehmen den Leichnam Jesu vom Kreuz und kurz bevor man Ihn in das Turiner Grabtuch "Holy Shroud"  einwickelt, waehrenddessen Nicodemos seine mitgebrachten 75 Pfund Myrrhe und Aloe einwirken laesst .....da merkt sich Nicodemus, der ein hochbegnadeter Holzschnitzer war, sich fest einpraegend das Anlitz des leblosen Koerpers.
 
Nikodemus hat soeben einige Skulpturen Jesu fertiggeschnitzt, da hoert er draussen verdaechtige Geraeusche, die ihm ungeheur erscheinen und blitzschnell wirft er sicherheitshalber alle Kruzifixe unbemerkt weit hinaus aufs Meer.
Einer Figur fehlte allerdings noch ein Arm.

Kaum hatte Nikodeus auch noch den Arm fertig, so warf er ihn an der selben Stelle in eben genau die selbe Richtung den Figuren hinterher......
 
93 lange Jahre treibt die Holzfigur des Gottessohnes im Mittelmeer........

.......passiert die Enge von Gibraltar, nimmt auf wunderliche Weis Kurs in Richtung Norden, und am
3. Mai 124 (unserer heutigen Zeitrechnung) das ist das Jahr 162 alter Zeitrechnung, wird Sie in Matosinhos am Strand Espinheiro an Land gespuelt.

  Fundstelle am 3. Mai 124    
 
Senhor do Padrão
(Herr des Besitzerrechts)
in Matosinhos nahe dem Fischgrossmarkt-Hafen

verwahrlost, schimmelbefallen,
ein Verliess mit Schwarzer-Magie Briefchen
und Muell angefuellt, ungesichert eine Gefahr fuer spielende Kinder

Einschub:
Padrão nannten die Portugiesen einen Stein, der aehnlich wie der auf-gestellte (Hypo-thek) Stein die Pfaendung des Landes anzeigt, bei den Entdeckungen neuer Laender, die Beschlagnahme der Laender fuer den Koenig Portugals und des Christusordens anzeigte.
Nur der Christusorden hatte vom Papst hierzu Vollmachten.
Den "Portugiesen" oder "Portugal" gehoerten die Kolonien ueberhaupt nicht.
Einschub Ende -
 
Leider fehlt der Holzskulptur der eine Arm ! 
 
50 Jahre vergehen.....

Auch der fehlende Arm Jesu wird angespuelt !
 
Man kann sich die Freude ueber das Wunder vorstellen !
Seit dieser Zeit kann jedermann/frau das Anlitz Jesu, so wie es Nikodemus einst sah, bewundern und seitdem die neue Kirche steht muss man bloss hineingehen in die

Kirche des Bom Jesus de Matosinhos
 
Die anderen Repliken von Nikodemus sind auch alle irgendwo gefunden worden und geniessen dorten unter der Bevoelkerung gleichfalls grosses Ansehen, aber eben kein Ebenbild ist so schoen wie das unsrige hier, dasjenige hier in Matosinhos. 
 
Am 18. Mai 2007 wird Stadtfest gehalten
zu Ehren unseres Herrn
Senhor de Matosinhos
 
Es war frueher das groesste Fest mit Markttag in ganz Nordportugal !
Pflichtbesuch fuer Katholiken ! 
___________
 
Quellen:
 
 
2. Jesus von Nikodemus Replik in Lucca 
 
3. Matosinhos Stadtamt ueber Senhor do Padrão 
 
4. Die ganze Geschichte von Joel Cleto und Suzana Faro 
 

Posted by Ralf at 10:31 PM BST
Updated: Sunday, 6 May 2007 11:01 AM BST
Post Comment | Permalink
Arp Schnitger baut drei Orgeln fuer Portugal (1701)

Zum Glück versteht jemand, der Orgelpfeifen herstellt, naemlich Detlef Jann in der hübschen portugiesischen Kleinstadt Santo Tirso (Heiliger Thyrsos - Heilige Gehhilfe fuer Betrunkene !) , seine Firma heisst Orguian, auch viel vom Orgelbau an sich !

Als er in Maia, heute ein Vorort von Porto - früher ein großflächiger unabhängiger Großgrundbesitz , vor einigen Jahren die Kirche São Salvador betrat, um nach den Orgelpfeifen zu sehen, war sein Erstaunen groß:

Was er sah war eine Orgel, die aelteste in Portugal, eine von 170 Orgeln, die jemals aus dieser weltberuehmten deutschen Werkstatt stammten, eine von heute nur 30 noch erhaltenen Exemplaren..... eine echte, einzigartige:

Orgel in der Kirche des ehemaligen Augustinerklosters
Divino Salvador de Moreira
erbaut von:
Arp Schnitger (1648 - 1719)

Der Klostergarten gehoert heute der Familie des Arbeitgeberpraesidenten Van Zeller und wird sinnvoll und kulturtragend als Partygarten genutzt.

Kurios:
Die Orgel war vorderspielig (der Organist sitzt vor den Tasten und die Gemeinde sieht  ihn da sitzen).... aber weil in Portugal nur Kloster leisten konnten und Auswärtigen der Zutritt in die Klosterkirche verwehrt war, und nur wenige Klosterbrüder sich aufs Orgeln verstanden, mußte diese Orgel umgebaut werden:
Hinterspielig kam die Schnitgerorgel zum Einsatz.
Der Organist sitzt hinter der Orgel unsichtbar...also durften auch Auswärtige die Orgel spielen...sie waren unsichtbar also nicht anwesend...(berichtet uns der Meister)

Man erinnere sich:
1580, als das Koenigreich Portugal mit Spanien verbunden wurde,weil der spanische Koenig (Philipp II.) durch Heirat mit seiner portugiesischen Cousine zugleich Koenig auch von Portugal wurde (hier heisst er Philipp I.) wurde bald darauf (1584) begonnen,  in Maia ein Augustiner Kloster zu bauen.
1620, das Kloster ist fertig und die Augustiner-Chorherren , die ihren Hauptsitz in der extra traurige-Fados Gesang Universitaetsstadt Coimbra haben, freuen sich.

Wer denkt, Organisten gab es nur in Deutschland und Augustiner verstehen nichts von Musik, sei an Luther erinnert, er war einer, und an einige namhafte portugiesische Meister der Orgelmusik:

Duarte Lobo (1565-1646), Filipe Magalhães (1563-1652), Manuel Rodrigues Coelho (1573 -1633), der Karmeliter Moench Manuel Cardoso (1566-1650), der Domherr Pedro Esperança (1595-1660) und João Lourenço Rebelo (1610-1667).
Zu den Augustiner-Chorherren von Coimbra zaehlten folgende Organisten:
Heliodoro Paiva, Agostinho da Cruz (1590-1633), Pedro de Cristo (1545-1618), Diogo da Cruz (1628), Pedro Esperança (1595-1670), Gabriel de S. João (1624), Baptista de S. João (1603), etc.
Das sind wohlgemerkt nur die Organisten vor Schnitger !!
Die Namensliste der juengeren waere ebenso lang.


Die Vielzahl an Organisten erklaert sich vielleicht durch die Vorliebe Phlipps fuer Orgelklaenge und seine Wertschaetzung des spanischen Komponisten:
António de Cabezón (1510 - 1566)
 
Aber jetzt befinden wir uns wieder in Maia und staunen andaechtig vor einer Orgel aus der Schnitger Werkstatt, die eine Renovierung dringend noetig hat.
Insbesondere der Blasebalg und seine verklebten Nuten haben sich im Laufe der Jahrhunderte geloest und der Zahn der Zeit und viele Maeusezaehne haben ihre Spuren hinterlassen.

Detlef Jann beschliesst, die Orgel in ihre Einzelteile zu zerlegen, um sie sodann grunderneuert wieder zusammenzufuegen.
Die Sensation !
 
Es werden Beschriftungen auf Bauteilen entdeckt: 

Bey H Schnitger in Arbeyt
 

Johan Bunda Tischler hat die ... gemacht Anno 1701
 

Notizen auf dem Blasebalg:
Anno 1701 den 9 May ist d...??..fertiget. dass ..??..durch die Hand des Herrn ..??..Arp Schnitger Orgelmacher in Hamburg 

 

Arp Schnitger hiess er, und Schnitger heisst Schnitzer, so muss er wohl ein begabter Spross einer Moebelschreiner Dynastie gewesen sein

Wappen der Schnitger
 
(Orgelbauer empfangen den Zirkel aus den Wolken)

Die Schnitger wohnen in Brake und typisch fuer Friesen wohnt man mit Mensch und Tier unter einem Dach, dort richtet sich Arp ein seinen

Orgelbauernhof

Buxtehude, Haendel, Bach.... sie alle sind vom Klang der Orgeln aus der Herstellung in Brake bzw. Hamburg begeistert.
Arp ist leider zwar hochbegabt aber ein allzu gutmuetiger Kaufmann.
Fuer manche "arme" Kirche baut er eine Orgel zum halben Preis, die oftmals erheblichen Anfahrts- und Lieferkosten bekommt er ohnhin nicht bezahlt.

Leider wissen wir nicht, welchen Kaufpreis er aus Portugal erhielt.

3 Orgeln hat Arp Schnitger fuer Portugal gebaut.

Die aelteste selbst im Jahr 1701.

Zwei weitere kamen aus seiner Werkstatt.
Verantwortlich fuer Ton und Technik sein technischer Betriebsleiter:
Johann Heinrich Hulenmap (aka Uhlenkamp Hulenkampf)

Die Zweite:

 ausgeliefert in 1715

Orgel (18 Register)
in der Kathedrale von Faro (Algarve)

Im Jahr 1743 von einem port. Orgelbauer um zwei Register erweitert:
Trompeten Batalha (Kampf) und Clarim (Horn)

Durch das Erdbeben von 1755 beschaedigt vom italienischen Orgelbauer Pascoal Caetano Oldovini 1767 wiederhergestellt

Die Dritte:

1747 von Koenig Joao V. dem Bischof von Mariana in Brasilien versprochen
und 1752 vom  Nachfolger Koenig  José I. ausgeliefert:

 

Kathedrale Basílica da Sé
Nossa Senhora da Assunção
in Mariana (Minas Gerais)
 
Hoerprobe mit Anblick:
YouTube
 

Und da denken viele Leute noch immer, Portugal haette nur Sonne, Meer und Golf zu bieten !

_________

Quellen:

2. Calimerio Soares

3. Arp Schnitger 

4. Saemtliche Orgeln in Portugal 

5. Orgel in Kroatien am Strand mit Wind & Wellen Technik (mit Hoerprobe) 

6. Die Arp-Schnitger-Orgel in Hamburg-Neuenfelde 

7. Portugiesische Orgelseite MELOTECA 

 

Folgende links verdanke ich portapaixonado  (Portugalforum)

8. (Welt-)Karte der erhaltenen Schnitger Orgeln 

9. Liste der erhaltenen Schnitger Orgeln 

10. Silbermannorgeln aus dem schönen Sachsenland(Zum Vergleich....) 

Dankevielmals !! 


Posted by Ralf at 1:00 PM BST
Updated: Monday, 6 August 2007 1:39 PM BST
Post Comment | Permalink
Monday, 30 April 2007
Portugal , eine Kolonie des globalen Kapitalismus (Uebersetzung)

José Paulo Serralheiro

Das portugiesische Buergertum hat zwei wesentliche Urspruenge. Der eine Teil entwickelte sich in Portugal-Kontinent. Der andere begann und entwickelte sich in den frueheren Kolonien. Beide saugten an den Honigtoepfen der Salazar-Kultur, des Faschismus, konservativ, provinziell, religioes, laendlich. Und das ist die Unternehmerschaft, die wir haben und mit welcher wir es zu tun haben. Es ist ein aermliches Unternehmertum, mit wenigen Gaben, mit geringer Schulausbildung und ohne berufliche Ausbildung. In Portugal ist die durchschnittliche Ausbildung der Unternehmer geringer als die der Arbeiter.

Seit die Juden aus Portugal vertrieben wurden (1497) ist das portugiesische Buergertum schwach. Portugal verlor Aerzte, Mathematiker, Astronome, Apotheker, Handelskaufleute, Banker, Drucker und Buchhaendler. Die Juden gingen in Laender wie Holland und entwickleten dort das Buergertum und etwas spaeter halfen sie, die Industrie dieser Laender aufzubauen. Portugal hatte sein Buergertum verloren und verblieb mit einer Unterschicht von armseligen Landbewohnern und einem Landadel, provinziell, aber mit Hang zum Fernhandel.

Unser Buergertum liebt die Titel

Weil Buergertum fehlten waren Handel und die Ausnutzung der Kolonien das Werk des Koenigs und des Adels. Die Nutzbarmachung der Kolonien lag zentral in den Haenden des Koenigs. Er war es, der die ihm treu ergebenen Adligen einlud, mit der Zentralmacht zusammenzuarbeiten. Die Fuehrungsschicht wurde so zum Patienten des Staates. Dies ist eine Tradition, die anhaelt in Portugal seit dem XV. Jahrhundert bis in unsere Tage.

Gleiches geschah nicht in anderen Laendern, wo das Buergertum, im Gegensatz zum Adel sich entwickelte, Kapital anhaeufte und sich stark machte dank des Kolonialhandels und spaeter der Industrie.

In Portugal wurde unser Adel die "Haendlerschicht" und wurde buergerlich und unsere schwaechliche Buergerschicht wollte adlig sein. Damit ging der Adel verloren, ohne dass wir ein wirkliches Buergertum gewonnen haetten, aufgeklaert und unternehmungswillig.

Das portugiesische Buergertum, als es etwas Wirtschaftskraft erlangt hatte, beanspruchte Adelstitel. Es weigerte sich buergerlich zu sein und wollte adlig werden. Zu anfangs fand es Gefallen an den Titeln eines Comendador , Baron und Graf spaeter klammerte es sich an akademische Titel, wie Akademiker, Ingenieur und andere.

Es war und ist immernoch ein Buergertum, welches von der Zentralmacht abhaengig ist und dessen Wohltaten. Der Voellerei ergeben. Vor lauter  dauernd am ruelpsen. Hochfahrend. Schwatzhaft. Ahnungslos und faul. Der Arbeit und dem Studium wenig zugetan. Oberflaechlich. Anmassend gegenueber Menschen aus niederen Schichten. Dienstbeflissen und ehrerbietig gegenueber Hoehergestellten. Sie befolgen Befehle und folgen der herrschenden Meinung. Verschwendungssuechtig. Mit schlechtem Geschmack. Angeber mit Ringen, Armketten, Haeusern und Autos. Risikoscheu. Bedacht, von Bediensteten umsorgt zu werden. Den Armen gegenueber vaeterlich. Sehnsuechtig der Sklaverei nachtrauernd. Und dieses ungebildete Buergertum ist es, welches in unserem Land das Sagen hat.

Dieses Buergertum, das im XX. Jahrhundert durch die besonders konservative Religion, durch Laendlichkeit und Salazars Genossenschaftswesen geformt wurde, nahm nach dem 25. April das andere Buergertum auf, das aus den Afrika Kolonien kam. Dieses hat sich hungrig und mit dem Wunsch sich satt zu essen mit an die Tafel gesetzt.

Die Arbeit mit Vertrag 

Dieses Buergertum aus den Kolonien, grob gesagt, hat seinen Ursprung im Volk. Es waren arme Emigranten, die das laendliche Umfeld Portugals verliessen ohne Kenntnisse, ausgenommen die Landarbeit, und in den Kolonien den sozialen Aufstieg schafften. Dieses Buergertum hat die wirklichen Zusammenhaenge von Arbeit nicht kennengelernt. Zwangsarbeit -was man Arbeit mit Vertrag nannte- und Dienerschaft war alles womit sie umzugehen gerlernt hatten.

In den Kolonien Portugals -und ich kenne gut wie es in Angola war- wurde der Grossteil der Handarbeitskraefte zwangsweise "unter Vertrag" genommen. Die regionalen Verwalter -oder die Chefs der Aussenposten- der Regierung befahlen, die faehigsten und gesuendesten Maenner zu versammeln, haben sie dann eingeschrieben -mit einer Art Lieferschein- und haben sie zu den grossen Arbeitsfeldern geschickt als ob es sich um eine Ware handelt. Das war eine Abart von Zwangsarbeit. Sie erhielten eine Ueberlebens Verguetung teilweise in Deputaten und anderenteils in Geld.

Die Deputate bestanden aus einer traditionell zusammengestellter Essensration aus Mandioca, ein paar Gramm Trockenfisch, ein kleinwenig Palmoel und ein "Kreuz" mit Seifenpulver. Als Kleidung diente ein Vertrags-Mantel, und ein Arbeitskittel aehnlich einem Straeflingsanzug.  Die Unterkunft bauten sie selber, am Ankunftstag mit Stangen, Lehm und grashaltigem Moertel.

In bar bekamen sie offiziell 100 Angolares pro Monat. 40 erhilten sie in Wahrheit, weil 60 der Arbeitgeber einbehielt bis zum Vertragsende. Betrogen, bekamen sie schlussendlich selten die Haelfte des angehaeuften  Anspruchs aus ihrem Arbeitsvertrag.

Diese Zwangsarbeiten mussten von Sonnaufgang bis Sonnuntergang abgeleistet werden. Die Schwarzafrikaner arbeiteten nach Vorgabe, das heisst, die weissen Aufseher gaben an, was an Arbeit taeglich zu machen war. Viele schafften nie das vorgeschriebene Soll so sehr sie sich auch anstrengten. Wenn das geschah, wurden sie mit koerperliche Zuechtigung bestraft. Die haeufigste Form waren Peitschenhiebe und Schlaege auf die Hand. Von den 60er Jahren an wurde die Schlaege auf die Hand oefters als Peitschenhiebe angewendet. Die Schlaege auf die Hand, auch wenn die Haende bluteten, hinterliessen keine lang andauernden Spuren. Die Peitschenhiebe hinterliessen fuer ewig sichtbare Spuren.

Das waren die Arbeitsverhaeltnisse, die der portugiesische Kolonist gelernt hatte, und an diesen Grundzuegen haelt er noch heute fest oder hat sie Kindern und Enkeln vererbt.

Die Rechte Portugals hat den Kopf schmutzig 

In letzter Zeit haben die Grosskoepfe unserer nationalen Industriellen sich darangemacht, unsere Ggegenwart und Zukunft zu erklaeren. Sie tun dies mit Ueberheblichkeit, Ahnungslosigkeit und Missachtung des Volkes. Sie mischen einen Trunk aus ultraliberalen Vorschlaegen, neoliberalen, konservativen, neokonservativen und sogar sozial-demokratischen !

Ueberhebliche Vorschlaege. Als ob das Land ihr Eigentum waere und die Arbeiterschaft zu Lebensbedingungen zurueckzukehren haette von Sklaven und Bediesteten, als ob die Loehne sich verringrn muessten bis zum Lebensminimum und es unumgaenglich waere, Sozialleistungen und Arbeiterrechte abzuschaffen. Als ob man den Staat zerlegen muesse.

Sie sagen, der Osten sei gut. Dort sind die Loehne niedrig. Die Steuern laecherlich. Die Arbeiter stehen zur Verfuegung. Entlassungen sind problemlos. Sie nennen es die wettbewerbsstarken. Noch staerker sind beispielsweise Marokko, Ghana oder Haiti. In diesen Laendern ist es leichter, einen Arbeiter zu entlassen als zur Seite zu spucken und die Loehne haben symbolischen Wert. Es sind ebendiese -wettbewerbsstarken- Paradiese, aus welchen die Bevoelkerung fluechtet und beim Auswandern sogar das Leben riskiert.

Die Rechte Portugals hat den Kopf schmutzig und konfus. Unsere Unternehmer verstehen nichtmal eine einfache Sache. Das Probelm Portugals liegt nicht am Staat und auch nicht an den Arbeitern. Es liegtvielmehr in ihnen selbst, einer Elite, die sich fuer aussergewoehnlich haelt. Aber in Wahrheit ist sie unentwickelt, ahnungslos, spitzbuebisch und inkompetent. Eine Elite, welche sich niemals in der Geschichte als buergerlichen Mittelstand sah. Eine Elite, die nicht weiss, wer sie ist und weniger noch, was sie will.

Wenn wir diesen Unternehmern und politischem Personal freie Zuegel geben, die nur die Welt betrachten vermittels von Handbuechern, die den schurkischsten Neoliberalismus verkuenden, dann laufen wir Gefahr, dass das Land aufhoert, ein Rechtsstaat zu sein um ein Elendsstaat zu werden, eine Kolonie des internationalen Kapitalismus, ein Ort von schlechten Besuchen. Wir fordern unsere Buergerrechte ein und beweisen, ganz ohne Ueberheblichkeit, dass sie bloss noch ahnungsloser als wir selber sind.

...

aus Jornal a Pagina da Educação, 13. Jahrgang, Ausgabe 132, Maerz 2004, Seite 3

 

...

Uebersetung aufgrund Quelle:

Blogeintrag von Victor Nogueira 

Obrigado Victor !

...

Anmerkung:
Ich bin persoenlich nur ein in Portugal lebender Beobachter .
Die o.g. Ausfuehrungen sind nicht ein Abbild meiner eigenen Erkenntnisse.
Es fehlen mir vollstaendigkeitshalber und im Sinne einer objektiven vorurteilsfreien Betrachtung eine Analyse der Linken & Kirchentreuen & Koenigstreuen Portugals in ihrem Verhaeltnis zu Staat und Lebensprinzipien.

Die Analyse erscheint mir gleichwohl von besonderem Wert und wuerdig einer Uebersetzung, weil die Kernaussage sich mit meinen  Erfahrungen deckt und vorallem, weil ich die Absicht des Autors erkenne, sein Land Portugal aus der Umklammerung auslaendischer Konkurrenten zu befreien.

José Paulo Serralheiro, mein Respekt, meine Hochachtung ! 

 

Nachtrag:
Paulo Pinto Mascarenhas zeigt zutreffend auf die Angst der Linken vor den Rechten, ganz einfach, weil beide genau das gleiche sagen !!
Sabiam, que ?

Waer schoen, wenn man sich nur von Vernunft und Gewissen leiten lassen wuerde....  


Posted by Ralf at 12:21 PM BST
Updated: Monday, 30 April 2007 1:52 PM BST
Post Comment | Permalink
Sunday, 29 April 2007
USA Kapitalismus Werbespot fuer American Kids & People (Comic Film)

Bei diesem gut gemachten Propaganda Spot bekomme ich Bauchweh.

Deshalb sollte man ihn mehrmals ansehen :

CAPITALISM FOR KIDS

Obrigado António Costa Amaral !

Capitalism is good for you ?
Schoen waer´s !

Posted by Ralf at 11:32 AM BST
Post Comment | Permalink
Saturday, 28 April 2007
Die wesentlichen Unterschiede in den Lebensbedingungen zwischen Frankreich und den USA

« (...) both France and the United States are rich countries. The United States grew more rapidly than France in the 1990s after four decades in which the opposite was true. GDP per head in the USA is about 20 per cent higher than in France, but French working hours are 20 per cent shorter than in the USA, so that hourly output is much the same in the two countries. From a statistical perspective, the difference between the two countries is that the French take lunch, and five weeks' holiday».

John Kay, The Truth About Markets, p.328-9

gefunden bei :

Obrigado Hugo !! 


Posted by Ralf at 8:59 AM BST
Post Comment | Permalink
Friday, 27 April 2007
Jorge Sampaio: Vater ein Ur-Aristokrat Portugals + Mutter aus juedischem Ur-Adel

Der Generalsekretaer der Vereinten Nationen (UN, UNO, port: ONU), Ban Ki-moon, hat den Empfehlungen fuer das Amt des Hochrangigen Vertreter der

Allianz der Zivilisationen

entsprochen:

Die Nominierung des ehemaligen Praesidenten Portugals von (1996 - 2006) zum Hochkommissar der ONU/UNO koennte keinen besseren getroffen haben.

Jorge Fernando Branco de Sampaio
 
 
Goennen wir uns einen Blick auf seine Ahnen: 
 
Seine vaeterlichen Vorfahren stammen aus dem Norden Portugals, Trás-o-Montes (Hinter-den_Bergen).

Der Name Sam Paio ist ein Toponym, bezeichnet die Herkunft von einem Ort mit dieser Bezeichnung.

Stammvater war ein Vasall des -fuer treue Militaerdienste dankbaren- Koenigs:

Vasco Pires de Sampaio
geboren: 1360

Man schaue nur, welch einen fruchtbaren Baum und welch hochangesehene Fruechte dieser Stammhalter zeugte !
 
Links zum Anklicken und staunen ! 
 
Cargos e Profissões

Es gibt wohl keine Fuehrungsposition in Staat oder Gesellschaft, welche die Vorfahren von Jorge Sampaio nicht irgendwannmal innehatten.
Sogar in Diensten der verteufelten Inquisition finden wir sie !

"Familiares do Santo Oficio" ist eine sehr feinfuehlige Umschreibung fuer familiaere Verstrickungen, eine halbes Dutzend mal sogar......

Seit 18.12.1764 besitzt ein Familienstamm derer aus Sampaio sogar einen Grafentitel !

Condes de Sampaio
 
 
Ein Mann macht aber nur soviel Karriere wie seine Frau taugt ! 
 
Wenden wir uns seiner vornehmen muetterlichen Linie zu, moechte ich das Geruecht erwaehnen, denn ich selbst kenne zwar Jorge Sampaio´s Anwaltssozietaet persoenlich, aber bedauerlicherweise nicht ihn selbst, dass sein juedischer Name ist:
Jorge Bensaúde de Castillo Branco Sampaio
 
Die Familie Bensaude ist in meinem vorletzten Beitrag  in Erscheinung getreten.

Keine Frage, gaebe es im Judentum die volksfeindliche weil Einheitsgedanken zersetzende Abstammungs-elite wie in katholischen Kulturen, also einen Geburtsadel, und nicht wie glueckerlichweise die wirksame Hochachtung aufgrund individueller Bildung und Verdienste fuer das Ggemeinwohl, dann koennte man die Vorfahren der Familie Bensaude zum juedischen Uradel zaehlen.

Palast der Familie Bensaude in Lissabon

-Quelle-

Die Familie Bensaude stammte aus Marokko und hiess urspruenglich Hassiboni (aka Asseboni, Assiboni, Assibony, Ben Saude, Esbeoni, Esibhoni Sibeoni, Siboni)

Der Name Hassiboni widerum leitet sich von Siboni ab, ein Komparativ des aramaeischen Wortes Seba, was zufrieden, erfuellt, bedeutet.
 
Der Name Saud bedeutet "Gutes Glueck" , "Gute Vorhersage" und Ben heisst "Sohn".
Bensaude uebersetzt sich demnach:

Sohn der Guten Vorhersage
 
 
Jorge Sampaio hat es niemals noetig gehabt, seine vornehme Familie zu verhehlen, im Gegenteil:

Jorge Sampaio

in einem Interview mit Jerusalem Post:
"Ich bin stoz auf meine juedischen Vorfahren"

Quelle:
Rua da Judiaria
Obrigado Nuno Guerreiro !
 
Den einzigen Vorwurf, den man als Humanist einem Menschen machen koennte, der die Geschicke eines katholischen Volkes leitet, ist der, dass nirgends in Portugal das Leistungsprinzip "gepredigt" wird, nirgends ein erklaerter "nicht-katholischer" Praesident seinen katholischen Untergebenen die katholische Sichtweise der Welt, zumindest wenigstens versucht auszureden.......
 
Zu seiner Nominierung zum Hochkommissar der ONU meinen aufrichtigen Glueckswunsch !
 
Es haette keinen besseren treffen koennen !

 
_______________
 
Quellen:
 
1. Viagem ao Portugal judaico (Reise in das juedische Portugal)
 
 

Posted by Ralf at 1:28 PM BST
Updated: Friday, 27 April 2007 5:12 PM BST
Post Comment | Permalink
Wednesday, 25 April 2007
Das Lustempfinden eines Portugiesen am eigenen Untergang. Der Putsch von 1974

Ich kenne kein Volk, welches derart berauscht von einem Hoch an euphorischen Gefuehlen ein Ereignis feiert, welches aus einem stolzen kleinen unabhaengigen gesundem Vaterland ein schutzlos finanziell dahintuempelndes ohne auslaendische Hilfe lebensunfaehiges Armenhaus gemacht hat.

Es gibt keinen Sektor im oeffentlichen oder privaten Leben, wo die hoch geruehmte Freiheit eines Buergers seit jenem 25. April 1974, tatsaechlich jetzt groesser und rechtsstaatlicher waere als zuvor.

Sogar die Justizbeamte und Richter, seit jeher Halbgoetter in Roben, geniessen seit neuestem keinen zweimonatigen Sommerurlaub mehr.
Diesen Anspruch besassen die Richter Portugals seit Koenig Afonso V., seit dem XV. Jahrhundert !
Bis heute ! (Quelle: Breve historia da magistratura judicial)

Sogar Chefaerzte und Klinikdirektoren, einstmals Halbgoetter in Weiss, muessen neuerdings Stempelkarte druecken, wie eine Putzfrau...groesser koennte eine Entwuerdigung fuer sie ueberhaupt nicht sein.

Der Kuehlschrank ist noch voll - weil man der Oma ihr klein Haeuschen verjubelt und die 1. und die 2. Hypothek.
Omas Haeuschen und der Goldschatz, den Salazar mit seinen Landsleuten in sparsamer, vernuenftiger und weitsichter Weise muehevoll aufgeschichtet bzw. fuer portugiesische Familien mit Kindern gebaut hatte.

Die Waehrung waere heute die staerkste der Welt.
Portugiesen so reich wie die Schweiz.

Von ehemals nur 13 % Staatsanteil am Inlandsprodukt und ausdruecklichem Wunsch, diesen Anteil weiter zu senken, um dem privaten Unternehmertum mehr Raum zur Entfaltung zu geben, hat die Regierung in Lissabon heute beinahe allein (!) die Gewalt ueber etwa 48 % des Inlandsprodukts.
(Jedes Bettuch muss sich ein Krankenhaus beim Ministerium gehorsamst unteraenigst erbetteln)

Die europaeischen Grossmaechte heute, um ihre Exportueberschuesse aufrecht zu erhalten, zwingen Portugal die Importschleusen zu oeffnen:
Portugal erstickt unter einer Tsunami von Importen an Waren, erleidet momentan eine Desindustrialisierung.

Die Landwirtschaft und Fischflotte wird angesichts Wettbewerb verzerrender Auflagen aus Bruessel unrentabel.

Es gibt nichts, worin Portugal erfolgreich sein koennte und die Regierungen versuchen listenreich mit Tricks und Kniffen, das tatsaechliche Ausmass der Schieflage durch fadenscheinige Bilanzmanipulationen in Bruessel und vor den eigenen Landsleuten zu verbergen.

Wer waren die "antifaschistischen" Putschisten der Morgenstunden des 25. im April ?

Anordnung der MFA


Auszug:

-Quelle-
 
Eine sofortige Amnestie fuer alle politischen Gefangenen
Eine Abschaffung der Zensur und vorangehender Ueberpruefung.
(1) In Anbetracht der Notwendigkeit der Bewahrung des Geheimnisses von militaerischen Aspekten und um Verwirrungen in der oeffentlichen Meinung zu vermeiden, verursacht durch ideologische Angriffe aus den Reihen der groesseren Reaktionisten, wird eine ad-hoc Zensur eingefuehrt, um die Presse zu kontrollieren, Radio, Fernsehen, Theater von voruebergehender Art und direkt unterstellt der Junta der Militaerischen Loesungen.....

Erlaubt ist alles, was die Regierung nicht bezahlen muss.
Und so wurde diese Art von Freiheit, naemlich keinen Schaden ersetzt zu bekommen, keine aerztliche Versorgung zu haben keine Schulausbildung, die etwas taugt, keine Sicherheit auf Strassen, kein Schutz vor Betruegern, Raeubern und Naturkatastrophen..... all diese staatlichen Aufgaben vermissen zu duerfen heisst in Portugal seither: Freiheit.

Kein Poet der Poesie liebenden Portugiesen wagt, die traurigen Empfindungen und Enttaeuschungen der Portugiesen von heute in Worte zu fassen und zu besingen.

Von Salazar und einer fuersorglichen Politik behuetet waren sie einst in Kinder reichen Familien gross und erwachsen geworden, ohne jemals einen Widerspruch ausgefochten zu haben.

Unfaehig sich ein eigenes Urteil nach dem Vernunftsprinzip zu bilden in strittigen Sachverhalten, denn auch in Schule und Sonntagsunterricht gabs nur dogmatisch zu erlernenden Wissensstoff, verfielen die Portugiesen in einen grossen ploetzlichen Jubel, ueberschwengliche Schwaermerei als sie in den Morgenstunden von einer "Revolution" erfuhren und rannten uebergluecklich auf die Strassen.....

Kassandrarufe der Weisen hatten die kommunistischen Raedelsfuehrer, ohne dass die Buerger von dieser arglistigen Taeuschung erfuhren, denn die Redefreiheit bedeutet einem Portugiesen wirklich viel, wohlweislich verboten .

Darum feiern viele Portugiesen pflichtgemaess -wie in Nordkorea- noch heute, mit roter Nelke und Pomp und Wichtigtuerei .

Die trauernden Portugiesen werden indes taeglich mehr.
Die "Diktatur", der man irrtuemlich ein Ende bereitete, mitsamt ihrer Geheimpolizei PIDE, war offensichtlich derart streng und scharf, dass die Verantwortlichen im wahrsten Sinn des Wortes im Schlaf ueberrascht wurden.

Welch eine laecherliche "Diktatur" muss das gewesen sein, fragt man sich als aufmerksamer Beobachter .

Als die Politiker Portugals das Ende ihrer eigenen unangefochtenen Handlungsfreiheit nahen und die jetzt auch eingetroffene Zwietracht untereinander aufkommen sahen, wurden im Jahr 1998 schnell noch saemtliche Verbrechen aus dieser Zeit der "Nelkenrevolution" mit Amnestie unverfolgbar gemacht.

Die Fernsehreporter wissen momentan garnicht, welchen Finanzskandal, welchen Betrug, welche Bestechung, welche Unterschlagung, Titelschwindel, Urkundenfaelschung eines ranghohen Politikers man zuerst senden soll......
Es ist, als ob die Bader-Meinhof Bande mit ihren Provokationen Erfolg gehabt und die Staatsfuehrung uebernommen haetten.

Ich will den deutschen Pastorenkindern, die zu Terroristen wurden, garnicht absprechen, tatsaechlich utopische Traeume a la Portugaise gehegt haben.
Aber der Schrecken der RAF liess nur Richter, Arbeitgeberpraesidenten, DDR-Aufbauer und Bankdirektoren vorsichtig werden, das Bundesvolk nahm´s und blieb gelassen.

Leider neigt der Portugiese, anders als Nordeuropaeern, allzu sehr und traenenblind vor Erregung zu augenblicklich explodierender blinder Schwaermerei......

Trauer um die betrogenen Traeume von einst traegt Zé Povinho, der kleine Mann, der steuerzahlende, schuftende, aufrechte, stets gastfreundliche, treue Portugiese, von denen sehr viele im Ausland Kloputzen, Erdbeerpfluecken oder Strassekehren muessen, um ihre heute bloss kleinen Familien in Portugal zu ernaehren ...... kurzum Menschen, die meinen groessten Respekt verdienen, meine liebsten Freunde. 


Posted by Ralf at 6:51 PM BST
Updated: Wednesday, 25 April 2007 10:47 PM BST
Post Comment | Permalink
Portugals Parlamentarier debattieren ueber ein Judenland fuer Fluechtlinge in Angola (1912)

Wir versetzen uns ins Jahr 1903.

Juden sind ueberall anwesend und nirgends zu Hause.
Seit 1897 traeumen Juden von einem juedischen Volk in Einigkeit, Freiheit und einem religioes erfuellten Leben in Eretz Israel.

Herzl gibt den Traeumen einen literarischen Namen:

Altneuland 
(Wiki)
 
ONLINE lesen  
(Galicia Bibliothek)

und ruft zu einem Kongress:

Mitgliedskarte
Zionistischer Weltkongress 1897 in Basel

In Russland brauen sich seit den Pogromen in Kischinev 1903 in zunehmendem Ausmass wie ein Flaechenbrand Judenhass und Mordgelueste in den Koepfen des russischen Poebels zusammen.

Die russische Elite ist bestuerzt, sogar der Zar empfaengt die Idee eines Zionismus mit Wohlwollen, um sich der Juden zu entledigen.

Der deutsche Kaiser Wilhelm II. will moeglichst schnell "gewisse Elemente" aus seinen Landen raushaben. Er meint die nach Deutschland gelangten, aus Osteuropa vertriebenen schon zahlreichen osteuropaeischen Juden.

Der Sultan stellt sein Wohlwollen in Aussicht, die zionistischen Ideen zu foerdern, gegen Bezahlung in bar, und enttaeuscht bemerken die Juden alsbald, dass es ihm nur darum ging mit diesem Fianzangebot im Aermel, von Frankreich billigere Zinsen fuer Kredite an ihn auszuhandeln

Judenstaat oder Judenland
 das ist die Judenfrage der damaligen Zeit.

England will auch keine Immigration von Juden.
Aber man denkt praktisch und so kommen den Englaendern neue Ideen, zum Beispiel die Idee, Juden auf Zypern oder der Halbinsel Sinai anzusiedeln, was als der El Arish Plan bekannt wird. 

1903 der  6. Zionistischer Kongress in Basel

Theodor Herzl, gutgemeint aber unueberlegt, schlaegt seinen versammelten sechshundert Glaubensbruedern voller Vorfreude mit, dass England sich bereit erklaert habe, fuer Juden in Uganda eine autonome juedische Heimstatt zu errichten.

Der Uganda Plan:
15.500 mLand fuer Juden.
Zum Vergleich: Israel umfasst 27.900 m2 .

 

 Theodor Herzl auf dem 1. Zionistischen Kongress 29.8.1897:


Der Zionismus erstrebt die Schaffung einer oeffentlich - rechtlich gesicherten Heimstaette fuer diejenigen Juden, die sich nicht anderswo assimilieren koennen oder wollen.

Es kommt daraufhin insbesondere unter den Teilnehmern aus Russland zu Szenen voller Verzweiflung und emotionalem Zusammenbruch.
Ohnmaechtig, bestuerzt und in Traenen verlassen die Juden aus Osteuropa die Versammlung.
Ein weiteres Land, wo Juden in der Diaspora leben, ein solches Land, haben sie in ihren Traeumen, Wuenschen und Hoffnungen nicht gewollt.

1904 verstirbt Theodor Herzl an einem Herzinfarkt, mit nur 44 Jahren.

1905 der 7. Zionistische Kongress in Basel

Max Nordau spricht einen Nachruf auf Herzl, aber Nachfolger in der Leitung des Zionismus wird David Wolffsohn.
Und der Sitz der Organisation wird von Wien nach Koeln verlegt.

Der Zionismus verfaellt in interne Streitigkeiten und Fluegelkaempfe.
Ein Mann, der die Not an der Basis kennt und an eigenem Leib verspuert hat, zieht die Notbremse.

Israel Zangwill
 
Eine Loesung muss her und zwar schnell und egal wo
(so koennte man das Leitmotiv beschreiben der neugegruendeten:)

Jewish Territorialist Organization

 

Portugal ist 1905 noch immer ein Weltreich.

Bettelarm zwar und voller Widerspruch, aber im Hinblick auf den Umgang mit juedischen Mitburgern neuerdings, zumindest von offizieller Seite, wiedereinmal notgedrungen besonders freundlich gestimmt.

Portugiesen uebersehen noch heute bisweilen, dass bereits Juden auf portugiesischem Boden zu Hause waren, als es noch lange kein Volk bzw. Staat namens Portugiesen oder Portugal gab.

1905 leben die sephardischen einheimischen Juden, welche einer Vertreibung oder Vernichtung durch die Inquisition mit Zwangstaufe entgehen konnten, noch immer argwoehnisch misstrauisch in Heimlichkeit und in Verborgenheit.

Es sind nach Aufhebung der Inquisition (1821) eingewanderte marokkanische Juden, die juedisches Leben in Portugal wieder entstehen lassen und russische Juden, Ashkenazi, die sich in Portugal niederlassen und wie zufaellig ihre Glaubensbrueder geradezu "entdecken".

1886 Rueckblick:
Ein Mitglied der Familie Anahory (aus hebraeisch Saggi Nahor: "reich an Licht" euphemistisch im Talmud fuer "erblindete" ), Graf von Covilhã, vermutlich Rafael Simão,  bietet den Vorgaengern des "Zionismus" um Leo Pinsker vermutlich Sir Moses Montefiore die Hochebene Angolas als Fluchtpunkt fuer eine juedische Einwanderung in grossem Umfang und Heimstaette vermutlich zum Kauf an.

1903 in Wien erkundigt sich Herzl bei dem Vertreter der Juden Portugals nach der Moeglichkeit, Mozambique als Heimatland fuer Juden in Betracht zu ziehen.
Rueckblick Ende-

1912
Es verwundert nicht:
Ein russischer Jude, der in Portugal als Oenologe  arbeitet , Wolf Terló, kennt wie kein zweiter in Portugal die Zwangslage russischer Juden.
Gemeinsam mit dem in Clausthal und Hannover ausgebildeten Bergingenieur Alfredo Bensaude richten sie an den Abgeordneten Manuel Bravo folgende Petition:

1. Februar 1912
Ansiedlung von Juden in Angola
auf der Hochebene von
BENGUELA

Nach dem Abgeordneten benannt, der die Petition dem Minister Freitas Ribeiro vorlegte, welcher es im Parlament einreichte

Project Bravo

Die Jewish Territorialist Organization ITO schickt ihre Vertreter nach Lissabon:

Richter Jakob Teitel
Zangwill
David Jochelmann (Galveston Plan)
S. Rubinstein

und der Geologe John Walter Gregory wird als Gutachter nach Angola geschickt 

 

Es beginnen nach einjaehrigem (!) Vorherschieben (die Schlussformel der Sitzungen lautet immer:  Tagesordnung der naechsten Sitzung ist die Ansiedlung von Israeliten in Angola) endlich am

25.5.1912

Debatten zum Gesetzesvorschlag Nº 111 und Nº 159
Nucleo de Colonização no Planalto Benguela concedendo terrenos a emigrantes israelitas
Entwicklungszonen auf der Hochebene Benguela
mit Gewaehrung von Land an israelitische Emigranten

Ausschnitte aus der Debatte

Ein frommer Parlamentarier will das Gesagte sofort doch nicht gesagt haben:
Sr. Presidente: pedi a palavra para fazer uma rectificação ao que se encontra escrito no Sumário das Sessões. Diz-se no Sumário que eu defendi o projecto sôbre a colonização judaica. Não furam essas as minhas palavras, porque eu não considero êste projecto como sendo o elixir que há-de desenvolver o nosso planalto de Benguela; eu disse que o votava, mas de o votar, a defendê-lo, vai uma grande diferença.

Herr Praesident, ich habe ums Wort gebeten um eine Klarstellung zu machen zu was im Protokoll steht. Es heisst dort, ich haette das Projekt fuer eine juedische Ansiedlung verteidigt,. Das waren nicht meine Worte, weil ich dieses Projekt nicht fuer das Elixir halte,um unsere Hochebene von Benguela zu entwicklen; ich habe gesagt, dass ich dafuerstimme, aber dafuerstimmen und es verteidigen ist ein grosser Unterschied.

Von einem anderen Redner erfahren wir, um was es sich bei der Hochebene von Benguela handelt,:
Principalmente as terras de Chiaía, Huambo, Bailundo e Bihé, com altitudes entre 1:500 e 2:000 metros, em que as febres palustres são raras, por que o mosquito dificilmente vive em tais altitudes, com um clima em que as temperaturas máximas raras vezes excedem 32° centígrados e as mínimas não descem abaixo de 4° centígrados, com um solo de natureza sílico-argilosa próprio para as culturas cerealíferas, leguminosas, algodão, etc., com águas abundantes, séria um crime deixál-as abandonadas ou entregues ao mais rudimentar critério do indígena, que se limita a arrancar da terra o que ela produz, sem cuidados de espécie alguma, para vender os seus produtos a intermediários brancos, que, em geral, os explorara ignobilmente.

Insbesondere die Gebiete...., die in 1.500 - 2.000 m Hoehe liegen, wo das Sumpffieber selten ist und es keine Muecken gibt, dort wo die Hoechsttemperaturen 32º nicht ueber- und Tiefsttemperaturen 4º nicht unterschreiten, wo lehmiger silikathaltiger Mutterboden wie geschaffen fuer den Getreideanbau ist, fuer Gemuese und Baumwolle und wo Wasser reichlich vorhanden ist, dort waere es ein Verbrechen das nur dem einfachen Gutduenken der Einheimischen zu ueberlassen, die nur aus dem Boden reissen was dort waechst, ohne jegliche Sorgfalt und alles an weisse Zwischenhaendler verkaufen, von denen sie im allgemeinen gnadenlos ausgebeutet werden.
Ein anderer Redner beklagt wie wenig die Ansiedlung von Israeliten in Angola einbringen wuerde, gibt aber zu bedenken, dass davon auch eigene portugiesische Auswanderer angeregt wuerden, sich in Angola niederzulassen, denn die staatliche Kolonisation sei bisher ein Fehlschlag

Como o Estado concedia um subsídio de 300 réis aos adultos, 200 réis às mulheres e 100 réis aos menores, os colonos no Funchal casavam à última hora com meretrizes, arranjavam uma ninhada de filhos emprestados, e apresentavam-se em Mossâmedes a ganhar 2$000 réis diários e até mais, importando-se pouco com os trabalhos agrícolas.

 Weil der Staat eine finanzielle Unterstuetzung von 300 Reis allen Erwachsenen, 200 Reis allen Frauen und 100 Reis fuer jedes Kind bezahlt, haben die Auswanderer aus Funchal sich schnell mit Dirnen verheiratet und einen Haufen von Kindern augeliehen, die sie in Mossamedes vorzeigen und 2.000 reis taeglich abkassieren und sich wenig um Landwirtschaft bekuemmern.

Der Redner sagt ferner, dass die Auswanderer aus Madeira in Angola weil ihnen landwirtschaftliche Kenntnisse fehlen, an falschen Plaetzen Ackerbau betreiben und nach ihrer alten Sitte auf Madeira, was ungeeignet ist im afrikanischen Klima.
Ausserdem wuerde der Staat Portugal selbst die besten Arbeiter fuer seine Strassenbauarbeiten oder andere oeffentliche Dienste von den Feldern holen.
Ueberhaupt fehle es Portugal an Leuten und Kapital, jeder sei nur bedacht, moeglichst wenig zu arbeiten und hohe Gewinne schnell zu erzielen.
Deshalb stimme er fuer das Gesetz.

Ein weiterer Redner liest einen Bericht vor, der von einem Brasilianer i Jahr 1873 verfasst wurde und die Kolonisation von Brasilien zum Thema hatte:
Jaehrlich wandern 38.000 Portugiesen aus Portugal aus.
Gleichzeitig zeigt die Geburtenrate einen Stand von jaehrlich 53.000 bis 60.000.
Man habe also nochwas Stoff fuer Aermel (
pano para mangas)
(
Anm.: gemeint ist , noch mehr Portugiesen aus Portugal/Kontinent zum Auswandern zu zwingen)

Die Auswanderer aus Serpa  , welche als Landarbeiter nach den Sandwich Insel kamen, haben dort die chinesischen Landarbeiter ersetzt.

In Demerara und auf den Bermudas, wo das Klima schwieriger ist als in Angola, wird die Knochenarbeit (mais violentes) von Portugiesen erledigt.

Der Konsul Portugals in Rio de Janeiro schreibt im Jahr 1909:

Der Oekonom Basilio Teles schreibt in seinem  grossartigen Buch "Carestia"(Hungersnot), der Auswanderer sei bloss der Assoziale eines Dorfes, der Knecht und Tageloehner ohne Land.
Man sieht, dass uns nicht Arbeitskraefte fehlen, sondern wir nur den Strom der Auswanderer umzuleiten haben, der das Ausland bereichert, hin zu unserem Afrika, was ja bloss die Verlaengerung unseres schoenen portugiesischen Landes ist.

Ein Redner erwaehnt, dass neuerdings die Auswanderquote von Maennern, Frauen und Kindern anders als frueher, als nur die Maenner auswanderten und ihren Verdienst heim nach Hause schickten, womit Portugal sein Defizit bezahlen konnte, diese Menschen nunmehr in 1902/1903 in gleicher Zahl das Land Madeira verlassen.
Und die Ziellaender alles unternehmen wuerden, um die Auswanderer von ihrer portugiesischen Staatsangehoerigkeit zu loesen und festzuhalten.

Ein Redner gibt zu bedenken, dass die Bewilligung von israelitischen Siedlern in Angola mit groesster Vorsicht gemacht werden muss, um Schadensansprueche der Siedler zu vermeiden, wie es schon frueher vorgekomen ist.

Dem antwortet ein anderer Parlamentarier:
Das kann nicht passieren, weil die Israeliten ja zuvor Portugiesen werden muessten.

Ein Parlamentarier will folgende Ergaenzung:
Hoechstgrenze des Siedlungsgebietes fuer Israeliten: 3 Millionen Hektar.
(= 30.000 hektar / Israel hat: 27.900 hektar)

Zuerst sollen die Israeliten hin und nach ihnen die Portugiesen, so soll es sein.

Schon allein die Diskussion ueber dieses Projekt hat bewirkt, dass sich einige Portugiesen dort umgesehen haben, vielleicht bloss nach Abenteuern , aber es koennte der Anfang unserer Wiederauferstehung werden.

3 millionen Hektar sei deswegen viel zu viel, weil es ja ein Eingestaendnis der eigenen Unfaehigkeit waere, drei Fuenftel Flaeche von Beguela zum Geldverdienen in die Haende von Siedlern zu legen.

Eine staatliche Monopolgesellschaft waere zwar besser, aber ohne Geld nicht zu machen und so sei die Ansiedlung von Israeliten die bessere Loesung.

Und falls man eine Gesellschaft gruende, muesse sie den Portugiesen alle Mittel zur Verfuegung stellen, damit Portugiesen mit auslaendischen Siedlern konkurrieren koennen. 

Das grosse Problem des ansonsten sympathischen Projekts sei, dass man eine neue Klasse von Beamten schaffe, die alle nach Hause gebracht sein wollen, wenn ihnen das Heimweh nach zu Hause kommt.

Eine Ansiedlung soll nicht 30.000 oder 40.000 Israeliten meinen.
In einem Israeliten steckt nicht immer die Idee,  seine Heimat wiederherzustellen.
Diese Idee muessen viele Israeliten beiseite legen, weil die Notlage sie in verschiedene Laender treibt.
Die israelitische Heimat , wovon der Zionismus traeumt, ist nichts ausser das land Palaestina. Ausserhalb dessen wird ein Israelit keinen Heimatbegriff zulassen. Wer von ihnennach Beguela geht, will nicht in die primitive Heimat.
Stellen wir uns die Israeliten in Russland vor, die in Massen nach Benguela wollen, an dem Tag, an dem wir sagen, sie sollen in die neue Heimat ziehen, muss man in zwei Gruppen teilen, deren groesserer schicksalshaft nicht das Angebot annehmen werden; wenn es uns aber gelingt, nach 4 Jahren 5.000 oder 6.000 israelitische Kolonisten anzusiedeln, werden sofort Italiener und Portugiesen zu Stelle sein, die Arbeit suchen

Man muss die Siedler zuvor genauestens auf ihre Gesundheit untersuchen.
Und sie muessen zuvor ihre fuer dort angepasste Kleidung kennen und was sie dort unternehmen wollen.

Man soll bloss nicht aus Chauvinismus dieses Projekt behindern oder auf 1 Million Hektar beschraenken, weil die Ansiedlung von Israeliten nuetzlich ist und diese in aller Welt verfolgt, in grossen Stroemen kommen muessen.

Anfangs soll die Ansiedlung kostenlos sein.
Spaeter koenne man dann Gebuehren auferlegen und auch daran verdienen.

Es soll nicht wie frueher geschehen, wo man kostenlose Konzessionen vergab, die mit Gewinn weiterveraeussert wurden.

Wir Portugiesen muessen diemal einwenig mehr aufmerksam und vorausschauend sein als in der Vergangenheit
Grosser Beifall

Man denke an Newlands Bill in 1902, Major Powell in 1875 in Nord Amerika.

 Sr. Presidente: creio que as minhas palavras foram bastantes para mostrar que nós ainda ficamos sendo excessivamente generosos, e um povo excepcional;

Meine Worte beweisen hinlaenglich, dass wir Portugiesen immernoch ueberschwenglich grosszuegig sind und ein ausserwiegewoehnliches Volk. 

 ...

27. 06. 1912:
Jewish Territorial Organization holds its annual meeting over four days in Vienna. It passes a resolution thanking the Portuguese Chamber of Deputies for offer of land in Angola for Jewish colonists, but regrets the impossibility of recommending individual colonists to undertake a task, which could be successfully carried out only by an organization.

 ...

2. 9. 1939

Am 02.09.39 stoppt das britische Patrouillenboot HMS LORNA die TIGER HILL und ein weiteres Fahrzeug vor Tel Aviv (Fruehlingshuegel).
Sie haben 1400 jüdische Flüchtlinge aus Bulgarien, Polen und Rumänien an Bord, die als illegale Einwanderer in Palästina Zuflucht suchen.
Die Besatzung der TIGER HILL verlässt sofort das Schiff, um der Verhaftung zu entgehen.
So übernehmen die Passagiere selbst das Schiff und setzen sie in seichtem Gewässer bei Sukira auf Grund.

Ein Prisenkommando des britischen Schiffes entert die TIGER HILL nach vorangegangenem Beschuss, bei dem zwei Flüchtlinge getötet und mehrere andere verwundet werden.

Diese erste bewaffnete Aktion der Royal Navy im Zweiten Weltkrieg richtet sich also nicht gegen deutsche Schiffe, sondern gegen Menschen, die vor den Deutschen fliehen.

 -Quelle-

In memoriam:

Dr. Robert Schneider
Zwi Binder

Der Rest ist Schweigen und ein Meer von Traenen..... 

_______________________

Quellen:

1. Fundação Mario Soares

2. Original Dokumente der Debatten

    erst rechts-oben Session waehlen / dann links Suchwort "Benguela" eingeben

3. Meine Spiegelung o.g. Debatten in neuer Seite

4. Bildernachweis

5. Abba Eban

6. Galveston and Palestine  (pdf) von Gur Alroey

7. International Sephardic Leadership Council 


Posted by Ralf at 3:41 PM BST
Updated: Saturday, 28 April 2007 12:04 PM BST
Post Comment | Permalink
Sunday, 22 April 2007
Die Liebesbriefe einer portugiesischen Nonne an einen Offizier Frankreichs (1669)

Nur wer die Liebe kennt......

Nachbildung des Klosterfensters
durch welches die Nonne zu ihrem Liebsten sprach
-Quelle

 

Es sollte kommen, wie es Liebenden auf Mutter Erde schon so oft erging:
Liebster hinfort......
es bleiben zurueck:
Truebsinn, Traenen, Herzschmerz, Saudade, Weltschmerzqualen, Liebessehnsucht.....

Die Nonne, Mariana Alcoforado, Tochter eines wohlhabenden Landgut Besitzers, hatte sich unsterblich in einen Franzosen verliebt:

Der Franzose kaempfte unter dem Kommando des deutschen Kauf-mich Soeldner aus dem Rheinland, Friedrich Graf von Schomberg (1615- 1690) -aus einem Rittergeschlecht aus dem huebschen Schoenburg stammend- fuer Portugals Unabhaegigkeit (seit 1640) gegen Spanien .

Der Franzose hatte einen Kameraden und dieser war Marianas Bruder, so lernte er wohl die Portugiesin kennen...und lieben, (platonisch, versteht sich !)

Vom beschaeftigten Vater vorsichtshalber in ein Franziskaner Kloster gesteckt, als sie gerademal 16 Jahre alt war, bleiben den Liebenden zur Erfuellung nur heimliche Gespraeche durch das kloesterliche Gitterfenster.

Trotz aller Vorsicht....die Liebe fliegt auf ! Skandal und Schande !
Der Monsieur Maréchal de France wird ohne langes Federlesen nach Frankreich heim und strafversetzt.

Mariana schreibt ihrem fuer immer hinfort gefahrenen Liebsten insgesamt fuenf erotische Liebesbriefe:

Eine der schoensten Liebesbriefe der Welt !
an
 Noel Bouton Marquês de Chamily:
 
"Schau, meine Liebe, wie ueber die Massen du ohne Voraussicht warst. Unselige, du bist betrogen worden und hast mich durch taeuschende Hoffnungen betrogen. Eine Leidenschaft, von der du so viel Glueck erwartet hast, ist imstande, dir jetzt nichts als eine toedliche Hoffnungslosigkeit zu bereiten, die hoechstens in der grausamen Abwesenheit ihresgleichen hat, von der sie verursacht ist"
........
Quelle:
Portugiesische Briefe


Lettres Portugaises

...und wird ihrer Liebe bis zum Tode treu bleiben.

Es war in Beja, einer kleinen Ortschaft mitten im weiten Alentejo Portugals, wo Marainne heute, am 22.4.1640 ans Licht gegeben wurde (dar à luz: portugiesische  Umschreibung fuer deutsch: gebaeren
 
Jetzt kann man sich denken, weswegen deutsche NATO Piloten so gern nach Beja kommen, zum Uebungsflughafen.....
 
Ob die Briefe tatsaechlich so und nicht anders von Marianne geschrieben wurden, oder ob der "Uebersetzer" Gabriel Joseph de Laverge (1628 - 1685) Conde de Guilleragues selbst die Worte der Liebe ersann, um sie 1669 zu veroeffentlichen, mag dahingestellt bleiben.
 
Die Liebe einer portugiesischen Frau ist tatsaechlich eigenartig.
 
Nachtrag:
Es findet in diesen Apriltagen imPorto eine vom Bibliothek Museum Republik und Widerstand Biblioteca Museu Republica e Resistência gestaltete Ausstellung zur Erotik Portugals vor dem 25.4.1974 statt :

O Pecado não mora ao lado
O ESTADO NOVO CONTRA A SEDUÇÃO
 
Der Fehltritt wohnt nicht nebenan
DER ESTADO NOVO GEGEN DIE VERFUEHRUNG

Anspielung auf die portugiesische Redewendung:
Der Fehltritt wohnt nebenan........
 
gefunden bei:
VIRIATO  Obrigado ! Danke !
 
Die Gegensaetze koennten groesser garnicht sein !

Was die Helden der sexuellen Befreiung in Portugal nicht wissen, nicht kennen und nicht begreifen wollen, wovon aber Portugiesen, die mit 40+ Jahren im Leben stehen, noch heute ein Liebeslied singen koennen , das ist die Liebe einer portugiesischen Frau ......aus jenen Tagen !

Es verwundert, beispielsweise, immerwieder zu sehen, wie die portugiesischen Emigranten im Ausland ueber viele jungen (!) Jahre hindurch, ihrer Braut in Portugal treu bleiben konnten.
Es ist bezeichnend, dass ich viele Deutsche kenne, die eine Portugiesin geheiratet haben, aber persoenlich nur einen einzigen Portugiesen, welcher eine deutsche Frau sein eigen nennt.
 
Es ist eben und bleibt eine Kunst.
Von welcher die Ausstellungsleiter und Museumsdirektoren vermutlich keine blasse Ahnung haben:

Ars Amandi

Und hierin besitzen die lusitanischen Frauen eine wesenseigentuemliche Begabung und Geschicklichkeit !

Posted by Ralf at 1:00 PM BST
Updated: Monday, 23 April 2007 9:55 PM BST
Post Comment | Permalink

Newer | Latest | Older