Am 12. August 1583 erliess Spaniens Koenig Philipp II. (1527 - 1598) fuer Portugal dessen Koenig er im Jahr 1580 geworden war, ein Strafgesetzbuch.
Das Rechtsempfinden von damals nachzulesen ist wirklich lohnend.
Wer mit wem den Beischlaf zu unterlassen hatte, wer Frauenkleider wann und wo nicht tragen durfte, wer ausreisen durfte, und wer nicht, wo der Bauer sein Korn zu verkaufen hatte und wo nicht ....sind heute kuriose Ansichtssachen.
Wenn da nicht auch die Zeugnisse von Fremdenhass und Judenverfolgung waeren:
Uebersetzung:
Artikel 94:
Von den Mohren und Juden die ohne Zeichen laufen
Die Mohren und Juden, welche in Unseren Reichen mit Unserer Genehmigung laufen, sowohl die freien, wie auch die Zwangsarbeiter, muessen ein Zeichen tragen, damit man sie erkennen kann, so soll man wissen, naemlich die Juden eine Kapuze, oder einen gelben Hut, und die Mohren einen Halbmond aus rotem Stoff, vier Finger breit, angenaeht auf der rechten Schulter auf mantel oder Hemd.
Und derjenige, der das nicht traegt, oder unsichtlich traegt, wird gefangengenommen und zahlt beim ersten mal tausend Reis Kerkerstrafe.
Beim zweiten mal tausend Reis an den Gerichtsvogt, der ihn gefangengenommen hat. Beim dritten wird er enteignet, ob er ein Zwangsarbeiter oder ein Freier ist.
Nachtrag:
Wie im Original zu sehen, hat der Titel eine Fussnote "(1)"
Die Fussnote sagt (uebersetzt):
Diese Gesetzgebung, abgesehen, dass sie heute keine Gueltigkeit mehr hat, fiel im 18. Jahrhundert in Ungebrauch, weil verrucht.
Zur Zeit ihrer Veroeffentlichung hatte sie eine Begruendung, oder Nutzen.
Erklaerung zur Fussnote:
Der Autor Candido Mendes de Almeida hat die Gesetze herausgegeben, offenbar weil sie noch immer Gueltigkeit hatten...im Jahr 1870 in Rio de Janeiro.
Quelle:
http://www.uc.pt/ihti/proj/filipinas/l5p1245.htm
Man versetze sich nur mal in diese schoene katholische Welt von damals in Portugal, Spanien, und wo noch sonst dieser "gebildete" Herrscher in seiner Abgeschiedenheit und Groessenwahn sein Unwesen trieb und stelle sich vor, man waere Mitmensch aber Jude oder Mohr (Nordafrikaner, Semit)