Alle reden von Prinz Eugen, dem (haesslichen ) Edlen Ritter von Savoyen-Carignan (1663 -1736).
Croissants und Kipferl erinnern uns noch heute wie schmackhaft man den Tuerkischen Halbmond des Sultan Mustafa II.(1664 - 1704) vernascht hat, damals war´s, am 11.7.1697 bei Zula, der Sieg ueber die Tuerken.
Aber die See-Schlacht vom 19.7.1717, die Schlacht von Matapão (Matapan , heute gr.: "Kap" Akra Tainaron ) kennt keiner !
Weil Portugal diese aller-letzte Seeschlacht der Galeeren (man hoert faelschlicherweise, die letzte sei die von Lepanto gewesen, 150 Jahre frueher) mit Toten und Verlusten massgeblich auszufechten hatte, sei sie nunmehr hier erwaehnt:
Vorgeschichte:
Im Frieden von Carlowitz 1699 (aka Karlowitz) hatten die Tuerken u.a. die Peloponnes (it: Morea, franz.Morée, port. Moreia) an Venedig verloren.
Als 1703 Sultan Achmed III. (1673 - 1736) den Thron besteigt, faengt der Aerger schon wieder an, und Grosswesir Kurmurgi-Ali-Pascha drillt Heer und Marine nach modernstem eurpoaeischen Standard.
Die Peloponnes und Dalmatien will man von Venedig wiederhaben.
Und die erbosten Bewohner (die heutigen Griechen) haben von den christlichen Betbruedern die Nase voll und wollen wieder erfolgreich mit dem Ottomanischen Weltreich Geschaefte machen wie frueher.
Die Zaenkerei beginnt unter dem Vorwand, dass Venedig staendig osmanische Untergebene zum Aufruhr anstachelt.
Venedig bittet Papst Clemens XI. (1649 - 1721) um Hilfe.
Der Papst leitet das Hilfegesuch weiter:
Frankreich ? Im Gegenteil: Man wuenscht einen starken Feind im Ruecken Habsburgs.
Spanien ? Im Gegenteil: Erst Feind jetzt Freund, fragten sich die Spanier und dachten daran, dass dieser Papst ihr Land einem Oesterreicher versprochen hatte, und sie ihrer Besitzungen in Suditalien und Sizilien beraubt worden waren.
Aber zum Glueck gab´s Portugal !
Dort herrschte João V. (1689 - 1750) der "Grossartige" (Magnífico) , bessergesagt der Groessenwahnsinnge, der Nonnenliebhaber, der Sonnenkoenig Portugals, Hansi, wie ihn wohl seine deutsche Mutter Maria Sophie von der Pfalz-Neuburg genannt oder Hanserl, wie ihn seine oesterreichische Ehefrau Maria Anna Josepha gerufen haben mag.
Sofort schickt er 1716 eine Armada ins Mittelmeer.
Doch leider troedeln die Portugiesen und die Flotte verlaesst den Hafen mit grosser Verspaetung.
Und ausserdem hatte man zuerst in Norditalien in Livorno Halt gemacht, um beim Papst nachfragen zu lassen und auf Antwort zu warten, was man denn ueberhaupt machen solle.
Die Seeschlacht findet garnicht erst statt.
Im drauffolgenden Jahr, 1717 hat Joao V. hingegen mehr Glueck.
Ohne Zeit zu verlieren, wie zuvor, schaffen es seine Schiffe ruckzuck fertig und an Ort und Stelle zu sein:
Es waren auch die Venezianer mit ihren Ruderbooten da.
Und der Malteser Orden hatte auch ein paar Boote geschickt.
Joao will dem Papst zeigen, wie artig er ist.
Insgeheim hofft er auf die allerhoechsten Titel und Ehrungen....(der Depp !)
Die Flotte Portugals war beachtlich:
Sieben "NAUS", das waren gewaltige Schiffe !
Beispiel: die Santa Rosa
(randvoll mit Gold beladen am 6.9.1726 gesunken)
Welch eine Erniedrigung einer stolzen portugiesischen Seele !
Conde de Rio Grande lehnte es natuerlich ab, erst die Flagge einzuholen, und erst recht, sich einem Bellefontaine zu unterstellen, oder irgendwo in der Linie die Nacht zu verbringen, er wollte natuerlich immer vorne sein....
Wegen Windstille waere es beinahe wieder nicht zur Seeschlacht gekommen, auf die sich die Portugiesen so riesig gefreut hatten.
Es war Manuel de Tavora da Cunha, Graf Conde von São Vicent, Kapitaen der Nossa Senhora do Pilar der sich allein gegen 58 Kriegsschiffe des Sultans und seiner Verbuendeten aus Aegypten und anderswo entgegengeworfen.
Und er selber wurde zum "Allertreusten" (Fidelissimo) Koenig ernannt.
Ausser Spesen nichts gewesen !
Und Erzfreund England wird sogar Verbuendeter der Tuerkei !
Obwohl dieser Sonnenjunge staendig damit beschaeftigt ist, Nonnen zu entjungfern, hat er zwischendurch trotzdem tatsaechlich einige vernuenftige staatsmaennische Ideen hervorgebracht....
Wenn er nur nicht diesem Wahn verfallen waere, er sei ein Liebling Gottes auf Erden !