Gedanken ueber Sinn und Zweck der Menschlichkeit
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Thursday, 12 October 2006
Dom Pedro, seine Frau Poldl und der headhunter Schaeffer

Es waren mal drei koenigliche portugiesische Brueder.

Der aelteste, Francisco, Franz, verstarb mit nur sechs Lebensjahren (1801).

Pedro IV (1798 - 1834), Peter, der zweitaelteste, den man den Soldatenkoenig oder Befreier (vom Absolutismus) nennen wird.

Miguel I. (1802 - 1866), Michael I. das Muttersoehnchen und Moechtegerntyrann, der juengste,  dem jedes Mittel -und ganz wie ihm es Metternich ins Ohr einfluestert- auch jeder Vertragsbruch und jedes noch so grausame Unrecht an seiner Bevoelkerung recht ist, um in Portugal den Absolutismus wieder einzufuehren, der einmal in der Fremde, naemlich im romantischen Bronnbach bei Wuerzburg sterben wird.

Alle drei Soehne waren mit ihren Eltern und dem restlichen Hofstaat vor Napoleon nach Brasilien gefluechtet.
Inzwischen war Napoleon besiegt und auf dem Wiener Kongress beschlossen worden, Brasilien nicht laenger als "Kolonie Portugals" zu dulden, sondern daraus ein in Personalunion mit Portugal verbundenes eigenes Koenigreich zu machen.

In dieser Zeit erlangten andere Staaten Suedamerikas ihre Unabhaengigkeit.
Portugal hatte ein Problem.
Will sagen: die Koenigsfamilie zweier Koenigreiche.

Obschon Pedro aeusserst ungebildet war und jaehzornig (vielleicht sogar litt er auch an epileptischen Anfaellen) gelang es ihm eine hochgebildete, sanftmuetige, blitzgescheite Ehefrau aus Oesterreich zu finden, naemlich die Maria Leopoldine (1797 - 1826)

Viel liesse sich ueber die Wirren der nachnapoleonischen Zeit schreiben, ueber die englische Besatzung und Beherrschung Portugals (wie man eben Vasallen regiert), ueber den Buergerkrieg in Portugal, der im wahrsten Sinne des Wortes eine Bruderkrieg war, und das erfolgreiche Ringen der Portugiesen gegen eine Fortfuehrung des Absolutismus usw.

Aber hier soll uns eine Gestalt interessieren, welche so typisch zwielichtig wie Anlagevertreter heute das Blaue vom Himmel versprechen, mit gespaltener sophistisch rhetorisch geschulter Zunge sich als Berater empfehlen wie Beraterfirmen heutzutage , allesamt mit ihren unverschaemten Anspruechen auf Erfolgspraemien, die ihnen ein Politiker garantiert, und dazu nichteinmal Angst vor einer strafrechtlicher Verfolgung und Bestrafung...ein typischer Betrueger eben:

Major Dr. Georg Anton v. Schaeffer

 

 

 Quelle

Was hat ihm die ansonsten so auf Wissenschaft und Bildung verstaendige Oesterreicherin gebeten , im Namen ihres Mannes, denn der konnte keine Fremdsprachen ?

"Schicken Sie, schicken Sie, schicken Sie, denn ich befehle es Ihnen: Wer Sie entschuldigen und belohnen wird, das ist Ihr Kaiser"

Man brauchte Siedler, Soeldner und Untertanenen.

Und Maria Leoplodine protzte nicht :
Ihr Mann, der Koenig Pedro IV. von Portugal, war seit 1822 Kaiser, Kaiser Pedro I. von Brasilien
 
Und wen konnte dieser Major fuer eine Auswanderung nach Brasilien begeistern ?
Halunken, Herumtreiber, Gefaengnisinsassen, und die aermsten der Armen !
Frank Westenfelder hat seinen Aufsatz folgendermassen ueberschrieben:

Export aus Europas Armenhaeusern und Gefaengnissen 

Roland Paul schreibt auch ueber die Versuche, dem Treiben dieses Betruegers im Auftrag der Oesterreicherin Einhalt zu gebieten:

Ziele der Auswanderung - Brasilien
 
Maria Leopoldine hatte sich umsonst fuer ihren ungebildeten Ehemann stark gemacht.
Nichts entmannt einen streng katholisch -und infolgedessen nicht humanistisch - erzogenen Ehemann mehr, als eine Frau mit einem blitzgescheiten Kopf -und infolgedessen mit einem lockeren, selbstbewussten Mundwerk !
 
Als sie mal wieder schwanger war und man miteinander stritt, trat er ihr (angeblich) mit Fuessen gegen den schwangeren Bauch und an den Folgen der Fehlgeburt verstarb sie.

Aber im Land waren jetzt die Deutschen.

Und warum schreibe ich darueber ?
Weil ich daran erinnern moechte, dass Portugal und die Inquisition waehrend  zwei Jahrhunderte lang alles unternommen hatte, um Menschen mit Verstand, Koennen und vorallem mit Unternehmergeist, jene Auffassung von Gott und der Welt, die zum Denken und Schaffen so unbedingt Voraussetzung ist und sich nur langsam und mit "Haerte" anerziehen laesst, also alle jene Menschen, die ueber diese seltenen Gaben verfuegen, vorallem die Juden und Hugenotten, aus Portugal und Brasilien vertrieben hatten.

Was uebrigblieb waren entlassene Sklaven.
Und Mecklenburger.
Letztere hatten ein schlimmeres Los gezogen als die "Sklaverei Sklaven Afrikas" jemals vor ihnen.

Im Vergleich zu einem Sklaven aus Afrika....
waren Deutsche, Italiener, Chineser fuer billig  Geld zu haben.

Davon ist aber leider nirgends die Rede !
Ach ja, Pedro hatte heute Geburtstag.


Posted by Ralf at 2:07 PM BST
Updated: Thursday, 12 October 2006 3:11 PM BST
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