Es herrschte in Portugal einmal ein sehr katholischer Koenig namens
Das tolle Treiben ging sogar den Landesstaenden (Cortes) zu weit und so forderten sie von ihrem Koenig, dass er endlich ein landesweit allgemein gueltiges niedergeschriebenes Gesetz schaffen moege.
in 5 Buechern
auch nicht Kloester, und nicht die Einnahmen derselben
Im Buch unserer Kanzlei wurde ein Gesetz gefunden
welches DER Koenig, mein Herr und Vater, hoechstruehmlich
als Thronerbe machte, welches folgenden Inhalt hatte:
1. Weil sich die Juden dieser unserer Herrschaftsgebiete dranbegeben haben, den Zehnten zu mieten, und die Almosen der Kirchen bei den Bischoefen, Aebten und Prioren, Ordensmeistern und Ordensleitern, und zu den Kirchen kommen und dort diese Abgaben in Empfang nehmen und sich in ihnen aufhalten waehrend man die Gebete betet, die heilige Messe liest und mancherorts Dienste veruebt, und die Altaere einrichtet, worueber es manchmal im Volk grosse Empoerung gibt, und bei die Kirchenleuten und den Juden, weils eine derart unruehmliche Angelegenheit ist, die bei den glaeubigen Christen soviel Missmut bringt.
2. Und andermal sie sich dranbegeben die Stadtverordneten zu sein, die Hausverwalter, die Eintreiber und Nachpruefer und sie weitere Dienstaufgaben im Hause der Nobilitaeten innehaben, der Grafen, der Praelaten und Meister, Aebte und Priore und Ordensmeister und anderer Ritter, und Rittmeister und hohe Herren, die man dafuer achtet, dass sie fuer diese Aemter geschuetzt seien, und sie (die Juden) die Gelegenheit nutzen zum Unterjochen der Christen und deren Dinge, mit wem sie leben, wie die Landesherren selber, wo diese Herren ihre Ehren haben, ihre Landgueter und Herrschaften.3. Und weil sie niemals von alledem Abstand nehmen, bleiben sie allezeit fest damit verbunden; wollen wir hierfuer folgende Loesung vorsehen, dass ihr Einvernehmen mit Christen beendet sein soll, auf Anraten des Rates und der Gelehrten unseres Hofes stellen wir das Gesetz auf, und befehlen, dass von nun an kein Jude es wagen soll, eine Kirche zu mieten, oder ein Kloster, keine Kapellenoch anderen geweihten Ort, oder Kirchenamt, wo man den Zehnten empfaengt, oder Almosen; und bei Nichtbefolgen befehlen wir, dass (der Jude) jedesmal dafuer 50.000 Libras zahlt an denjenigen, der ihn zur Anzeige bringt, und ausserdem soll man ihn oeffentlich auspeitschen auf solche Weise, dass es 100 lange Peitschenhiebe sein moegen.
4. Dieses Gesetz, von uns vorgesehen, fuer gut befunden und befohlen, dass man es gemaess Inhalt beachten solle.
Quelle:
Die Scheinheiligkeit jenes katholischen Monarchen ist offensichtlich:
Die "Miete" ist nicht etwa wegen Verstosses gegen die guten Sitten unwirksam !
Es werden auch nicht die "Vermieter", zu welchen so ziemlich alle zaehlen, die aus dem Volk kraft katholischer Privilegien Honig saugen, als die eigentlichen Uebeltaeter angesehen.
Die "Vermieter" werden konkludent als Opfer hingestellt.
Einschub: Erinnert mich an die traurigen Gesichter der Finanzminister, die staendig und von ueberall her von ploetzlichen und boesartigen Krisen heimgesucht werden und garnicht anders koennen, als ihren Waehlern neue Steuern zu erfinden oder mehrarbeit aufzuerlegen...
Einschub Ende-
Ich waere sogar bereit, die "Vermieter" (oeffentlicher Einrichtungen ?) von damals in Portugal bloss als weisungsgebundene Erfuellungsgehilfen des Papstes anzusehen.
Tatsaechlich ist es ja der Papst zu dieser Zeit, der mit immer neuen wahnwitzigen Anspruechen gegenueber seinen Bischoefen, Aebten, Prioren, Ordensrittern....neue Zahlungen von klingender Muenze kurzfristig einklagt.
Der Drahtzieher hinter den nie enden wollenden Geldsorgen der oft jungen -selbst erbaermlichen aber noch von Idealen ergriffenen- Dorfpriester ist doch der Papst mit seinen Kardinaelen......
Den Verursacher laesst Koenig Alfonso V. gaenzlich unerwaehnt.
Das Ergebnis ist fatal:
Das Volk schimpft auf alle Juden.
Der Papst lacht sich ins Faeustchen......