Gedanken ueber Sinn und Zweck der Menschlichkeit
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Tuesday, 15 May 2007
Bettencourt Faria der Portugiese, der in Angola ein Raumfahrtzentrum gruendete (1956)

Wer an Portugal & Himmel gleichzeitig denkt, meint zwangslaeufig, dass Portugiesen am Firmament nichts als Marienerscheinungen sehen, oder die Sonne wackeln, als Zeichen der Wahrheit von Fatima, oder einfach nur doesen....aber taeuscht sich gewaltig.

Erinnern wir uns an einen Erfinder wie Daniel Duesentrieb, Eigenbroedler, Forscher, Astronom, Maler, Klavierspieler, Meeresforscher, Hubschrauber Selbstbauer -wobei er beim Probeflug abstuerzte und sich einige Knochen brach- ein freundlicher Mensch und begeisterter Freund Afrikas, seiner Menschen und seiner Kultur

 

Carlos Mar Bettencourt Faria (1924 - 1976)

In Lissabon geboren, seine beiden Familiennamen weisen auf zwei angesehene Familien Portugals, lebte er schon als Kind bei seinem Onkel, der ein Arzt war, auf den Azoren.
Einschub:
Portugiesische Familiennamen setzen sich aus dem Maedchennamen der Mutter und dem Failiennamen des Vaters zusammen.
Einschub Ende-
Von einem anderen Onkel, der Laienpriester war, lernte er die Begeisterung fuer Fernmeldetechnik im Kurzwellenbereich.
De Arzt repariert er die medizinischen Aparate, seiner Schule schenkt er eine selbstgebastelte Telefonanlage.....
 
Mit 27 Jahren zog es ihn nach dem Duft in der Luft Afrikas.
Wer einmal diesen Duft eingeatmet hat, verliebt sich in afrikanisches Land.
Inzwischen verheiratet, bald Vater von zwei Kindern, arbeitet er fuer die Raffinerie Petrofina.
 
Wie baut ein technisches Genie in seiner Freizeit einen Radioempfaenger in Angola ?
Carlos Mar suchte gebrauchte medizinische Spritzennadeln, desinfizierte sie und gab verwunderten Laien zu Antwort:
"Estas agulhas são muito úteis, com elas posso fazer circuitos electrónicos para os aparelhos de que preciso"
 
" Diese Nadeln sind sehr nuetzlich, mit ihnen kann ich Stromkreise basteln fuer die Geraete, die ich brauche"
 
Sechs Jahre spaeter.... hatte der Portugiese saemtliche Geraete, die er brauchte, selber gebaut und gruendete zunaechst ein Observatorium in Mulemba , 13 km nordwestlich von Luanda

Observatorio Astronómico da Mulemba
(Sternenwarte von Mulemba)
 
Als die NASA die ersten deutschen Sateliten und spaeter Raumsonden ins All schickte, brauchte sie dringend Bodenstationen, welche die gesendeten Daten verlaesslich und mit Sachverstand aufzeichnen und weitervermitteln.

Die einzige Bodenstation auf dem afrikanischen Kontinent war diejenige, die sich ein Portugiese anfangs selber gebastelt hatte !

Die Regierung Portugals unter der Aegide Salazars foerdert die Gruendung einer Associação Astronómica de Angola (Astronomische Gesellschaft Angola, verleiht ihr am 8.8.1964 den Status der Gemeinnuetzigkeit und Foerdermittel.

Rechtzeitig vor dem Raumflug von Gemini 7 (1965) kann Portugal der USA und NASA die wertvollsten Dienste anbieten.
 
In aller Welt beneiden junge Forscher den Stand und das Ansehen, welches Carlos Mar in Portugal geniesst und die Moeglichkeiten, die man ihm gestattet.
In Wahrheit standen ihm die Geldsorgen immer bis zum Hals.....

Teleskop

Bald war Carlos Mar unter den Einheimischen als derjenige bekannt, der  zu den Goettern hochschaut.
Jemandem wie ihm musste man erzaehlen, was fern ein ganzes quimbo (Dorf) und der Dorfaelteste beschwoeren, gesehen zu haben:

Uma mensagem de Deus ?!
(Eine Botschaft vom lieben Gott)

Vielleicht haette er seine fatimabegeisterten Landsleute daheim nicht ernst genommen, aber den Beteurungen von "Urwaldmenschen" schenkte er sofort Vertrauen....begab sich auf eine muehselige Safari...und wollte genau wissen, wo denn diese "mensagem" vom Himel gefallen war.

Was die freundlichen Angolanern schliesslich zeigten war:
ein Meteorit,
eingeschlagen auf eine Hanglage
der kolossale Krater
50 Meter lang
1,5 Meter breit

Jetzt wollte Carlos Mar auch die Maschine sehen, mit welcher Gott ein andermal vom Himmel herabgefahren war.
Und wieder hatten die "Wilden" die Wahrhheit gesagt !
Was man ihm zeigte waren die Ueberreste eines
Sateliten

Carlos Mar hat bald kleines Museum von Gottesbotschaften beisammen....

Einmal hat er tatsaechlich einen Gespraechspartner von weit hoch oben:


Das Observatorium wird umgetauft und heisst ab sofort:

Centro Espacial de Mulemba
(Raumfahrt Zentrum von Mulemba)

Die Bedeutung von Vorbildern interessiert heute nur noch die Pop-Musik Industrie und den Papst Benedikt XVI., der in Brasilien Scharlatane wie Frei Galvão zu Heiligen erklaert.

Oder den Bischof von Tours, bekannt beliebt als Sankt Martin, der sich fuer die Ursachen der Armut des Bettlers ueberhaupt nicht auch nur im geringsten interessierte....

Oder Antonio von Padua (eigentlich von Lissabon !), der ausser ein paar troestenden Worte fuer die hochverschuldeten Menschen, die er aus den Schuldner Kerkern befreite, nichts uebrig hatte.....

Ein Mensch mit Verstand und Herz wie Carlos Mar wird fuer viele Jugendliche zum Vorbild, zum Idol, zum Lehrmeister.
Bald interessieren sich junge Portugiesen im Schueleralter fuer die Raumfahrt und fuer Raketentechnik:

Victor Manuel und seine 8 Freunde
5 Jungen
3 Maedchen (!)
wollen eine Rakte bauen und eine Maus ins Weltall schicken !

Man hat zu diesem Zweck ordnungsgemaess eine Gruendung vorgenommen:

Centro de Astronomia e Missilismo
(Zentrum fuer Sternkunde und Raumfahrttechnik)
in Cova da Piedade
 
 
Die ersten Versuche waren ein voller Erfolg !
Weitere groessere Rakten sind in Vorbereitung.

War es die erste Rakete Portugals ?
Raktenlaenge: 25 cm
erzielte Reichweite: 250 m
Antrieb: Zinkpulver/Schwefel Gemisch
 
Es hat auch Fehlstarts gegeben.
Einmal blieb den Maeusen, welche  fuer den Testbetrieb auserkoren waren, der Ruhm, als erste portugiesischen Getreidespeicher Maeuse im All zu fliegen versagt, als der Treibstoff explodierte und die Maeuschen als rotfeuchte Einzelteile wie Wandfarbe an die naechste Hauswand klatschten...

Carlos Mar schreibt woimmer er sich aufhaelt, seinen jungen Verehrern und Schuelern nach Cova da Piedade ausfuehrliche Briefe !
 
O que diferencia as pessoas não é ser bonito ou feio, não é ser rico ou pobre, não é ser católico ou protestante, inteligente de mais ou de menos. É uma simples coisinha que muita gente não atina: a capacidade de determinação, de persistência, aquela espécie de febre que não desce no termómetro quando encontra pela frente as dificuldades inerentes e imediatas a quem se quer guindar a um muro muito alto. Não faltará quem puxe as pernas, quem atire pedras, quem ponha cacos de vidro de garrafa das mais diversas origens no topo do muro. Mas sacudindo as pernas, cortando as mãos e os braços, suando pelo pescoço abaixo, que alegria é chegar ao outro lado, querida Ana! E não é o dinheiro, não são as glórias, nada, a não ser a incomensurável satisfação de ter chegado - onde os outros não chegaram - pelos seus próprios meios! Toda a vida fui um solitário (ainda hoje o sou e muito mais penoso é à medida que os anos passam) Nunca tive ninguém que me auxiliasse, e no entanto o que não tenho feito sozinho! É caso para envaidecer? Claro que não! É caso para eu sentir, sempre sozinho, uma felicidade tão grande que até às vezes me dá vontade de chorar!”
Was die Menschen voneinander unterscheided ist nicht  Schoenheit, Haesslichkeit , reich sein oder arm, katholisch oder evangelisch , mehr oder weniger inteligent.

Es ist eine kleine Sache, die viele Leute nicht herausfinden: Die Faehigkeit zur Entschlossenheit, des Durchhaltens, jenes Fieber, das nicht im Thermometer nach unten sinkt, wenn es vor sich unerwartete Schwierigkeiten antrifft an der extrem hohen Mauer, die man erklimmen will.

Es wird keinen Mangel haben an denen, die Dich an den Beinen ziehen, die Steine werfen, die unterschiedlichste Glasscherben oben auf der Mauer anbringen.
Nur wenn man die Beine schuettelt, sich in die Haende und Arme schneidet, wenn der Schweiss die Brust herabrinnt, welch eine Freude ist es dann, auf der anderen Seite einzutreffen, liebe Anna !

Und es ist nicht das Geld, nicht die Ehren, nichts, ausser der unvergleichbaren Lust angekommen zu sein- wo die anderen nicht hinkamen- mit seinen eigenen Mitteln.

Das ganze Leben lang war ich ein Einzelgaenger (und bin es immernoch, umsomehr je die Jahre vergehen)
Niemals hatte ich jmanden, der mir hilft, und was habe ich nicht alles geschafft ?
Ist das ein Grund fuer Eitelkeit ?
Selbstverstaendlich nicht !
Es ist fuer mich nur das Gefuehl, immer allein, ein Gluecksempfinden so gross, dass ich manches mal weinen moechte.

Wer kennt die Raktentechniker, damals im Alter zwischen 15 und 20 Jahren noch heute ?
Sie alle wollten in den USA studieren, was fuer die Jungs nicht moeglich war wegen der allgemeinen Wehrpflicht.

25.4.1974 der Staatsstreich in Portugal.

Carlos Mar liebt Afrika, die Menschen, die Kultur....er bleibt.
1976 wird der Spionage beschuldigt, wegen seines Luftgewehrs des Besitzes von Waffen angeklagt, seine Haus von Soldaten umstellt.

Als Carlos Mar mit seinem Auto zu Hause ankommt und die Wachsoldaten sieht, haelt er an, laesst die Scheibe herunter und will fragen...

in diesem Moment schneidet der Guerillakrieger ihm die Kehle durch

Carlos Mar war 52 Jahre alt.
Die Portugiesen, seine Landsleute daheim, waren im allgemeinen zwar weniger brutal aber mindestens ebenso gebildet und beseelt von hohen Idealen wie jener aufgehetzte angolanischer Moerder.....
Es gibt keine portugiesische Raketentechnik mehr.
 
In memoriam Carlos Mar Bettencourt Faria.
Ein Mensch.

_______________
 
 
 
4. Episódios von Luis Filipe Bettencourt 
 

Posted by Ralf at 8:59 PM BST
Updated: Tuesday, 15 May 2007 10:38 PM BST
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