Fronleichnam ist für die Kirche als ob die deutsche Gewerkschaft das Betriebsverfassungsgesetz in einer Monstranz durch die Straßen demonstriert und alle Menschen müssen anwesend sein und jubeln.
es geht um die Anbetung der Macht der Kirche
deshalb gibt es Dienstanweisung -die neuste ist von 1983, Kanon 944-, die jeden Bischof verpflichtet, eine Prozession oder dergleichen öffentlich durchzuführen.
Seitdem Urban IV. das Dogma erlassen hat qua bula Transiturus, wonach in der Eucharistie eine Hostie sich wirklich real in den Leib Christi verwandelt, kann nämlich jeder katholische Priester, wenn er die Einsetzungsworte spricht, ungeniert von sich behaupten, der Gottessohn gehorche seinem Befehl -wie ein Hund dem Jaegerpfiff- und komme herab vom Himmel in die Kirche, um anwesend zu sein.
Ohne den Befehl eines Pfaffen kommt Jesus naelich nicht.
Wen wunderts, dass diese Feier zuerst in Köln gefeiert wurde -weil Juliana (1192 - 1258) die ein menschliches Ekel war, in Lüttich ihre Idee hatte und Lüttich als Suffraganbistum dem Erzbischof in Köln unterstand ?
(Koelner Katholiken, insesondere aus dem Vorort Neuß, waren schon immer ziemlich helle im Kopf und päpstlicher als der Papst selber !)
Wen wunderts, daß bald auch im fernen Portugal die Priester diesen ungeheuerlichen Machtzuwachs ausgiebigst zu feiern wünschten ?
Festa do Corpo Christi
Seit 1536 hatten die Priester in Portugal die königliche Erlaubnis, zur Ausrichtung dieser Feier jede beliebige Summe, die sie wünschten, von den Bürgern und Gemeinden einzufordern !
Zum Umzug mußten antreten die örtlichen Klosterfrauen, die Mitglieder des 3. Ordens, sämtliche Kirchenleute, der Klerus, das Domkapitel (cabido), die Dorfherren, eine Vielzahl von Standartenträgern und jedes Geschäft (oficio) des Dorfes, sogar oftmals die Ärmsten der Armen, die Hirten und Schäfer, mußte für die Kosten der vielen Musikkapellen und Tänzer aufkommen.
Von den Pflichten des Tanzens & Musizierens wurden die Menschen im Laufe der Jahre befreit, dafür mußten sie jetzt jeder sechs Wachskerzen stiften.
Die judengas tanzten die Portugiesen indes weiterhin auf den Fronleichnam Prozessionen und mit dem allergrößten Vergnügen.
Man verkleidete sich als Jude und äffte ihre Tänze nach... zum Hohngelächter der Zuschauer und zum Leidwesen der gleichfalls zur Anwesenheit verpflichteten jüdischen Menschen.
Es wundert nicht, dass der Chronist schreibt, dass diese Unverschämtheiten fast immer zu häufigen Aufruhren führte.
"...wer ihn schlagen will
muß die Laute anders ziehen"
-Quelle-
Fronleichnam ist zweifelsohne nur billige Propaganda.
Gleichwohl war es äußerst ungeschickt, dass die Republikaner in Portugal die Prozessionen im Jahr 1910 urplötzlich und ohne die Bevölkerung entsprechend aufgeklärt zu haben, landesweit verbieten ließen.
Erst der Diktator Salazar ließ dieses Verbot aufheben.
Die Kirche darf seither wieder sich selber feiern.
Judentänze vorgeführt zum Verhöhnen jüdischer Mitmenschen wurden glücklicherweise bisher nicht mehr gesehen.
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Quelle:
COCANHA (Obrigado Zazie ! )