Marco Moreyra, Leiter der jüdischen Vereinigung Masorti in Portugal, Kehilat Beit Israel, hat zu dem Vorhaben, in Trancoso eine Synagoge des messianischen Judentums errichten zu wollen, in seinem Blog Stellung genommen.
Marco nennt das Vorhaben eine farsa (Farce).
Mein Beitrag vom 18.8.:
Jüdische Jesu Jünger........
Aus folgenden Gründen lehnt Marco, den ich persönlich kenne und schätze, die jüdisch- messianische Lehre ab:
(Übersetzung Beginn)
Viele Leute wundern sich über die Argumente der messianischen "Juden" und wissen keine Antwort auf die folgenden Behauptungen:
1) Es ist möglich für Juden und Marranen (zwangsgetaufte Juden Anm.)ihre jüdische Identität zu behalten, selbst dann, wenn man sich zum messianischen Judentum bekehrt hat.
2) Die jüdische Bibel ist voll von Ankündigungen, die sich auf Jesus beziehen.3) Spirituelle Erlösung und persönlicher Bezug zu Gott sind möglich nur durch Vermittlung von Jesus.
4) Es gibt Wunder, die "beweisen" die Wahrheit des Christentums
5.) Der christliche Glaube an die Göttliche Dreifaltigkeit ist mit dem Judentum vereinbar.
Wollen wir hoffen, daß die Prüfung jeder dieser Fragestellungen und die entsprechende jüdische Antwort die Position des Judentums klar verständlich machen.
Ist es also möglich für Juden und Marranen ihre jüdische Identität zu bewahren nachdem sie zum "jüdischen" Messianismus übergewechselt sind ?
In ihrem Bestreben, Juden zu bekehren, beteuern die messianischen Missionare daß eine Person weiterhin Jude sein kann während sie das Christentum praktiziert. Der Gebrauch von Begriffen wie "messianischer Jude", "hebräischer Christ" und "Jude für Jesus" ist bloß ein Täuschungsversuch, um die bekehrten Juden als Juden vorzustellen.
Tatsache ist, daß diese Missionare zu der extremen Behauptung gelangen, daß ein Jude, welcher Jesus annimmt (oder "Yeshua" wie sie ihn nennen) erst ein richtiger "ganzer Jude" ist, wobei sie wohl unterstellen, daß alle anderen nur halbe Juden sind.
Der Betrug und die Täuschung dabei liegen in dem Versuch, die Erheblichkeit einer Hinwendung eines Juden zum Christentum zu verschleiern. Das zeigt gleichfalls das Ausmaß an missbräuchlicher Verwendung von jüdischen Symbolen und Riten, die Fabrizierung jüdischer Texte sowie die irreführende Präsentation von "Gepäck" und jüdischer Erziehung von vielen "jüdischen" Jesusjüngern.
Zahlreiche Anführer der "jüdischen" Jesusjünger nennen sich selber unanständiger weise "Rabbiner" und die Orte ihrer Zusamenkünfte "Synagogen". Diese Taktik hat das Ziel, die eigene Auslegung des Christentums für Juden und Marranen, die man bekehren will, besser greifbar zu machen.
Mit den Worten einer der vielen christlichen Gruppen, welche die "jüdische Christenheit" ablehnen.....sollten diese Techniken von Glaubensbekehrungverabscheut werden, da sie den Zwangstaufen ähnlich sind. (Erklärung der Interreligiösen Konferenz von Washington)
Die jüdische Antwort
Obwohl alle Versuche oberflächlich jüdisch klingen, wie z.B. "hebräischer Christ" , "jüdischer Jesusjünger" und "Juden für Jesus" handelt es sich doch in Wahrheit um absurde Widersprüche und um theologische Gegensätze.
Die sogenannten messianischen "Juden" argumentieren, daß eine Person, die als Jude geboren wird niemals ihr Recht aus der Geburt oder Erbe verlieren können.
Allerdings lehrt die Bibel, daß die Lehren sehr wohl den jüdischen Status beeinflussen und eine Person, die als Jude geboren wurde, in bestimmten Momenten vorübergehend nicht als Jude bezeichnet werden kann.
Im Buch der Könige wird der Prophet Elias beauftragt, jene Juden zu tadeln, welche eine Gottheit namens Baal abgöttisch verehrten. Dort im Buch I. (18:21) sagt Elias zu ihnen:
Wie lange noch wollt ihr zwischen zwei Ansichten hängen ? Sofern Haschem der Gott ist, dann folgt Ihm; falls es Baal ist, dann folgt ihm; beide können es nicht sein.
Die Episode endet damit, daß die Juden ihre abtrünnigen Wege verlassen und zum Judentum zurückkehren.
Daraus ziehen wir eine wichtige Lehre. Ein Jude, welcher einer anderen Religion nachgeht, nur solange ein Jude ist, als er die spirituelle Verpflichtung behält, in Reue zum Judentum zurückzukehren.
Allerdings falls seine Glaubenssätze gotteslästernd und dem Judentum fremd sind, kann er sich nicht einen Juden nennen (offensichtlich ist nämlich ein nicht praktizierender Jude von einem solchen verschieden, der absichtlich auf Abwegen wandelt).
Die Thora lehrt, daß Juden und Nicht-Juden unterschiedliche Wege gegeben wurden, um zu Gott zu gelangen. Ein Jude ist verpflichtet der Thora zu folgen während ein Nicht-Jude die Sieben Gebote der Söhne des Noach beachten muß.
Eine Gruppe ist nicht besser als die andere, sondern bloß anders. Deshalb sind gewisse Glaubenssätze und Riten den Nicht-Juden gestattet den Juden aber nicht wie beispielsweise der Verzehr von Schweinefleisch. Die Glaubenslehren des Christentums was Gott angeht, Heilserwartung und Messias sind für Juden untersagt. Und infolge dessen sind Begriffe wie "messianische Juden", "hebräische Christen" oder "Juden für Jesus" ein Widerspruch.
Anmerkungen:
Die Handbücher zur Unterweisung der Missionare der Jesusjünger empfehlen die Verwendung der Wortbegriffe "gottesfürchtender Gläubiger" anstatt "Christ", "Messias" anstatt "Christus" "Baum" anstatt "Kreuz" und "Neuer Bund" anstelle von Neues Testament, damit die Botschaft mehr nach jüdisch klingt.
In ihren Versuchen, ihre Jüdischkeit zu rechtfertigen, versteifen sich manche "hebräische Christen" darauf, daß das rabbinische Judentum wie ein Kultus ist , angesichts dessen, daß man in ihm Worten von Menschen folgt und nicht Gotteswort. Abgesehen der Falschheit ist diese Unterstellung auch scheinheilig: "hebräische Christen" benutzen dieselben rabbinischen Traditionen um ihre Praktiken mit einem "jüdischen" Anstrich zu versehen.
(Verfaßt und zusammengestellt von Rabbiner BenTzion Kravitz)
Ende der Übersetzung.
Obrigado Marco ! Danke