Gedanken ueber Sinn und Zweck der Menschlichkeit
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Monday, 12 June 2006
Der Heilige Antonio aus Lissabon ein Taugenichts
Grosser Jubel, Feststimmung allenthalben in Lissabon, Freudentraenen bei Braeuten und Brauteltern, denn vielerorts ist heute Hochzeit ,ein ganz besonderer Hochzeitstag in Portugal:

Anlass zu so viel Freude ist der Tod von Antonio, eines Portugiesen, in Padua am 13.Juni 1231 !
Er starb mit nur 36 Jahren !

Bei Katholiken ist das Sterben und Verderben schoen und ein Grund zum Feiern, weils danach das Himmelreich gibt.
Je frueher, so scheint es, umso besser !
Und weil er von Padua aus ins Himmelreich kam, heisst er der:

Antonius von Padua !!


Wer ist das Kind auf seinem Arm ?
Warum gibt Antonio das Kind nicht seinen Eltern, zumindest seiner Familie, dorthin, wo es hin gehoert ?
Keine Fragen, keine Antworten !

Wer war dieser Heilige ?

Antonio ("der vorne steht") hiess eigentlich: Fernando de Bulh?es y Taveira de Azevedo
Vonwegen "Bulhorn" obwohl der Lautsprecher zu ihm gepasst haette....
Sein Vater hiess: Martin de Bulh?o (sprich: "Buljao")
Seine Mutter: Teresa Taveira

Seine Vorfahren vaeterlicherseits, unter ihnen Gottfried von Bouillon, kamen aus den Niederlanden.
Als Bootsfahrer hatten Niederlaender bei der "Befreiung" Lissabons 1147 dem Koenig Afonso gegen die Araber wertvolle Dienste erwiesen.
Ueberhaupt waren die Bouillon als Kreuzritter beflissen und taten sich durch besondere Grausamkeit hervor.

Die Araber waren also vertrieben, zumindest aus Nordportugal und Lissbon, und mit ihnen die sudanesischen Goldmuenzen aus dem Handel mit Nordafrika.
Gewerbe, Poesie, Kunstverstand, oeffentliche Schulen, Baeder, Wissenschaft alles das, es war einmal.....
Es herrschte wieder, wie nach Untergang des Roemischen Reiches aus den selben Gruenden: Deflation !
Nur an der Algarve herrschte noch die "gute alte Zeit"



(erst 1250 war auch die Algarve erobert, das sind 19 Jahre nach Antonios Tod)

Deflation ist, wenn es kein Geld im Umlauf gibt.
Ohne Geld koennen Bauern ihre verderblichen Vorraete nicht tauschen, und gehen pleite.
Ohne Verkaeufe muessen sich die Bauern verschulden, weil sie ja Maeuler zu fuettern haben und darauf hoffen, dass naechstes Jahr alles besser wird.
So verlieren sie bald Haus und Hof und werden "Leibeigene".
Streit und Hass zwischen Erben, Arbeitern und Rentnern, Eheleuten, jeder gegen jeden wie im Fischteich bei Wassermangel, da konnte Antonio leicht schoene Worte erfinden.

Wie schoen waere es jetzt, wieder ein geachteter wohlhabender Sklave zu sein !

In so eine Zeit, welche der spaetroemischen Zeit eines heiligen Martin in fast allem aehnelt, wurde Fernando/Antonio geboren.
Antonio nannte er sich erst, als er aus seiner Chor-herren Wohngemeinschaft bei den Augustinern in die Partei der Franziskaner eintrat.

In einem schicken Gutshof, in bevorzugter Lage, heute nicht zu besichtigen in Vila Franca de Xira, weil der Bau verkommt und verfaellt, keine Schande, typisch Deflation eben, eine Ruine, typisch Nationaldenkmal in Portugal:
Bitte nach unten scrollen & auf "Imagens - ver imagem" clicken

Der Name "Bulh?o" kommt wohl aus dem franzoesichen "Bouillon".
Nichtsdestotrotz ist kurios, dass Bulh?o/Bolh?o im portugiesischen "Wasserauge" ,also Wasserquelle heisst.
Wo es Wasser gab, traf man sich taeglich ob man wollte oder nicht.
Wo man sich traf entstanden Maerkte.
(Beispiel: Der beruehmte sehenswerte Markt Bolh?o in der Innenstadt von Porto)
Wo man handelt gibt's "Streitereien" und "Dolche" (Messerstechereien)...alles heisst "BULHAO" und "BULH?ES" waeren dann jede Menge davon.
In jedem Fall:

Fuer den Besitzer des Wassers ein Quell unermesslichen Reichtums.
Schoen, wenn es Deflation gibt, in Portugal ein Dauerzustand seit Ewigkeiten, dann werden Grund& Boden, Luft&Wasser, Salz und was Menschen sonstnoch zum Leben brauchen verschuldet, versteigert, privatisiert.

Ein Schutzpatron der Liebe, der Ehe, des Verlusts, der Ernte, und so fort, kann und darf aber nicht ein Mensch sein wie jener Antonius, der Haeretiker, Katharer, Albigenser, Muslime abschlachtet, oder solche Morde gutheisst und predigt, der zwar gegen Einkerkerkerung von Schuldnern sich einen Namen macht, aber nichts unternimmt, um Arbeitsplaetze zu schaffen, zu schuetzen......

Ein Vater und Ehemann wollte er nicht werden !
Wie kann er bloss ein Heiliger sein ?

Die Portugiesen haben ihr Herz einem Taugenichts geschenkt, von dem sie seit Ewigkeiten Wunder erwarten.
Wen wundert's, so viel unbeschreibliches Elend in Portugal zu sehen ?

Posted by Ralf at 7:38 PM BST
Updated: Tuesday, 13 June 2006 5:09 PM BST
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