Rona Wronker sagt:
"We are proud to serve"
Ich moechte Rona antworten:
"tishmor al atzmecha "
(Passt bitte gut auf Euch auf !)
Rona´s Fotos:
http://www.flickr.com/photos/64335905@N00
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Rona Wronker sagt:
"We are proud to serve"
Ich moechte Rona antworten:
"tishmor al atzmecha "
(Passt bitte gut auf Euch auf !)
Rona´s Fotos:
http://www.flickr.com/photos/64335905@N00
Sebastian (Sebastião I. , 1554 - 1578) wurde Koenig von Portugal, als er 3 Jahre alt war.
Sein Vater war kurz vor seiner Geburt verstorben.
Seine Mutter, die Johanna von Oesterreich (1537 - 1573), hatte ihn verlassen.
So wurde das kraenkelnde jaehzornige Kleinkind von Jesuiten erzogen.
Die Jesuiten hatten einen Goldjungen in ihren Haenden.
Es war leicht, ihn zu katholischem Fanatismus, foermlich zu einer an Wahnsinn grenzenden Froemmigkeit zu erziehen.
Schon Sebastians (Raben-)Mutter tickte nicht richtig:
Sie gruendete das Kloster "de las Descalzas Reales" wo man barfuss rumlaufen musste, um sich auf sich was einzubilden.
Mit dem kindischen Koenig wurde auch der Adel Portugals, weil es eben Mode war, zusehens irrational, schwaermerisch, katholisch verwirrt.
Portugal hatte in Indien und Macao Handelsniederlassungen.
Aber hatte Portugal auch Holz fuer den Schiffsbau, Matrosen fuer die Schiffe, Ueberschuesse fuer Metallgiesser, Waffenschmieder, Handelswarenfabrikanten und gute Lehrer, gute Aerzte, gute Vermoegensverwalter ?
Die Intelligenz des Landes, die Juden, lebten bereits im Ausland oder heimlich in ihren Haeusern versteckt vor der allgegenwaertigen Inquisition.
Die arbeitsscheuen Adligen Portugals und ihre katholischen geistigen Brueder schielten daher vollkommen verstaendlich auf den Reichtum der zerstrittenen Saadi Dynastie in Marokko.
Ein Staat der nichts produziert und nur auf Kosten der Importe fernliegender Laender lebt, muss eben agressiv zu Eroberungskriegen greifen oder untergehen.
Portugal ging heute , am Jahr 986 von heijra (A.D. 1578) auf einem Schlachtfeld von Al Qasr-al Kbir (span.: Alcazarquivir ; port.: Alcácer-Qubir) zu deutsch: "Grossfestungsburg" in Marokko unter.
Es starben alle drei Koenige:
Abd al-Malik, der Sieger
Muley Mohammed, sein Neffe und Konkurrent, der die Portugiesen um Hilfe rief.
Sebastian, der seinem marokkanischem Freund zwar bloss "Hilfe" versprochen, aber zu Heimtuecke erzogen tatsaechlich die Eroberung und Unterwerfung des Landes im Sinne hatte.
Mit Sebastian starb die Elite Portugals, bzw. was nach die Inquisition an die Schalthebel der Macht gespuelt hatte:
Die Toten der Schlacht von Alcácer Quibir
Wenig ist jedoch bekannt von jenem schillernden Abenteurer aus England, der sich als Sohn eines Koenigs fuehlte und deshalb ein Leben als Krimineller fuehrte, als Soeldner, Auftragsmoerder, als typischer Kriegsmann, der nur von Beute traeumt.
So ein Nichtsnutz und andere Spiessgesellen aus allen Laendern Europas waren dem Ruf Sebastians und der Jesuiten gefolgt und hatten sich versammelt, um einen schnellen Vernichtungskrieg zu fuehren:
Thomas Stucley
Kurzum die Vollidioten aus Portugal liefen direkt in ihr Verderben.
Wer nicht getoetet wurde, wurde als Geisel gefangen genommen.
Die Ausloese Summe brachte Portugal in den Ruin.
Wer hat den Portugiesen dafuer Kredit gegeben ?
Fuer Kreditgeber brachen goldene Zeiten an !
Der Erbe des Siegers baute sich ein Weltwunder, zumindest war es das in den Augen seiner naechsten Nachbarn: den Badi Palast in Marakesh
Bauzeit 16 Jahre.
Und Sebastian ?
Typisch Gernegross fing er vermutlich laut zu heulen an.
Ich bin sicher, er ist davongelaufen.
Als man ihn fand erging´s ihm wie Kaspar Hauser:
Keiner wollte ihn, denn er stoerte die Maechtigen.
Das portugiesische Volk jedoch traeumt seither von seiner Wiederkehr.
Wie die Koelner von den Heinzelmaennchen !
Es ist wahr, Portugal war zu Zeiten des Sebastian einmal ein Weltreich.
Man brauchte nicht zu arbeiten, legte man sich zu Ruh, hatte tagsdrauf ein Sklave die Arbeit verrichtet.
Orfeu chorando a morte de Euridice
Rosario Andrade 2006
http://impressoeseintimidades.blogspot.com/
Rabbi Melchior sehen hoeren:
Jerusalem Online
Das Leben von Sebastiao Manrique muss wirklich spannend gewesen sein !
Er stammte aus Porto, wurde Augustinermoench, und bereiste von 1628 bis 1642 Indien, Bengalen, Burma bis nach Macao (seit 1555 portugiesisch) fuehrte ihn seine (Inqusitions-)Inspektionreise.
Leider endete Manrique als Leiche in London, in einer Kiste auf der Themse schwimmend, ermordet angeblich von seinem portugiesischen Zimmermaedchen !
Da lachen nicht nur Huehner, gewiss auch die Pfauen in Bengalen !
Das kam so:
Wir schreiben das Jahr 1640, Portugal hat soeben seine Unabhaengigkeit von Spanien erkaempft, und Manrique ist in Bengalen unterwegs:
Also Bengalen (heute Bangla-desh, bzw. Westbengalen) heisst wortwoertlich uebersetzt: "Feuchtnass-land" und war damals ein wahrhaftiges Schlaraffenland, Reisernten im Ueberfluss, Baumwolle und Webtechniken vom feinsten.
Was wir heute als Musselin kennen und lieben und so nennen, weil es angeblich aus dem Irak stammt, der kuerzlich verwuesteten Stadt Mossul, war tatsaechlich eine Erfindung, ein Produkt aus Bengalen !
So fein gewebt, dass die Fernhaendler die schmalen langen Stoffballen in ausgehoehlte Bambusstaebe stecken konnten, damit sie so geschuetzt wuerden.
Die Portugiesen waren als "Entdecker" so ueberaus erfolgreich, weil die Handel treibenden Araber versaeumt hatten, Kriegsschiffe zu bauen.
Es herrschte naemlich auf den Handelwegen Frieden -bis die Portugiesen kamen !
Ein muslimischer Herrscher Akbar ("Grosse", 1542 - 1605), der das Land unter seine Kontrolle bringen konnte, und das Mughal Reich gruendete, war den Portugiesen sogar aufrichtig dankbar wegen von ihnen geleisteter Hilfe, insbesondere wegen der Waffentechnik, respektierte die Portugiesen mit Hochachtung, gewaehrte ihnen jeden Wunsch..... und daran hielten sich die Herrscher noch heute, etwa 65 Jahre spaeter, wir befinden uns im Jahr 1640 !
Die "offiziellen" Portugiesen wollten -und durften- vorallem Kloester bauen, und Kirchen, und oeffentlich missionieren, und Seekapitaen Pedro Tavares durfte eine Stadt bauen, egal wo, und er waehlte hierfuer eine Stelle am Hoogly Fluss und nannte die Stadt Bandel ,was ihn wohl an Porto in seiner Heimat erinnern sollte, weil beides "Hafen" heisst und das wichtigste dort: die Bandel Church !!
Portugiesen brachten neue Obstsorten ins Land, den Buchdruck, lebten in Harmonie mit dem Gesetz, zahlten Steuern, integrierten sich.
Alljaerhrlich, Ende Mai, mit den guenstigen Winden, kamen sie mit ihren Handelsschiffen.
Im Monat Oktober segelten sie wieder fort.
(Die Englaender bauten keine Kirchen oder Kloester sondern Festungen und Burgen, kamen naemlich nicht als Portugiesen sondern als Raubritter ins Land)
Die inoffiziellen Portugiesen, also die privaten Haendler und Gluecksritter, scherten sich einen Teufel um Gott oder Vaterland oder Monsunwinde, diese lebten in Saus und Braus und mit ihrem Harem !
Ganz besonders im Osten, im Grenzgebiet zum Reich Arakan, heute Teil von Burma, Land der Rubine, Saphire, und Edelsteine, waren die Portugiesen auf allen Seiten die heiss begehrten Freunde !
In dieses Gebiet (heutiges Bangladesh/ Westbengalen/NO-Indien) kam unser Augustiner aus Porto.
Wie er so die Festivitaeten des "Volksglaubens" beschrieb, z.B. die Prozessionen zu Ehren der Goettin Durga, hat er nebenbei den Begriff : Hinduismus gebildet.
Denn eigentlich gibt es keine Religion gleiches Namens, keine Philosophie, sondern eben nur ein Wirrwarr von Ritualen, Goetterscharen und Aberglauben des Volkes.
Seit Sebastiao Manrique aber nenen wir das alles: Hinduismus !
("Deutsch" heisst ja auch nur "doofes Volk" aus der Sicht eines Franken gesehen...)
Das Wort "Kaste" verdankt die deutsche Sprache auch den Portugiesen, die bei der Beschreibung dieser Eigentuemlichkeit das portugiesische Wort fuer "Gattung" also casta gebrauchten.
Die muslimischen Herrscher, damals, waren ueberaus gerechte Herrscher ihrer hinduistischen Untertanen.
Man muss wissen, dass die muslimischen Mughal-Herrscher mit der Kaste der einheimischen (also Hindu-)Bank/Kaufleute , insbesondere mit den Marwari, ein Uebereinkommen getroffen hatten, etwa folgendermassen:
"Wir passen auf, dass Euch und Eurem Geschaeft niemand schadet"
Huebsch sehen sie aus die heiratswiligen Frauen dieser Kaste!
-Einschub: Erinnert mich an den Christusorden in Portugal und an die juedischen Familienclans in Tomar, wo zwischen beiden eine aenhliche strategische Allianz galt, etwa folgendermassen:
"Wir erobern und verwalten, und Ihr macht das Geschaeft"
Einschub Ende-
Jetzt kommt der Prozess mit den Pfauen !
Wir befinden uns im Jahr 1640, es ist ein schwueler Tag im August, die Muecken machen das Leben zur Plage, es stuermt heftig und unregelmaessig....
Sebastian Manrique mal wieder im Auftrag Seiner Heiligkeit des Papstes und des Ordens zur See, erleidet Schiffbruch kurz vor der Kueste von Orissa (heute: NO-Indien), doch Gott-sei-Dank ! Manrique und seine Diener retten sich an Land.
Auf dem Rueckweg, nahe der Grenze zu Westbengalen, 10 Meilen noerdlich von Jaleswar suchen die Wanderer Unterschlupf in einem Kuhstall eines Bauern, um darin zu naechtigen.
Nichtsahnend tappen ein paar Pfaue umher und die hungrigen Augen der (muslimischen) Begleiter widerstehen nicht:
Eins, zwei, drei, nach Max&Moritz Art, landen drei Pfaue erst im Kochtopf, dann in den Baeuchen !
Oh welch ein Jammer !
Manrique sah das Unheil kommen.....
schnell die Federn und Knochen vergraben....
aber nein, tagsdrauf bei Sonnenlicht, schwebten noch ein paar winzige, verraeterische Federn durch die Luefte..und die Bauern ahnten schon die Ursache und zogen grimmige Grimassen !
Pfaue sind einem Hindu naemlich als die Tiere heilig, sie tragen den Gott der Weisheit, den 31-namigen Kartikay und sind selbst die Schlangentoeter.
Ueberhaupt lieben Hindus das Leben, auch das Leben in lebendigen Tieren, und deshalb ist die Fauna in diesen Laendern noch heute so paradiesisch reich und bunt (und in Portugal so leergewildert)
Die Bauern greifen zu Waffen, es kommt zu einem Tumult !
Manrique zueckt seine Waffe, ein Schuss knallt....
Da faellt vom Schreck getroffen, nicht von der Kugel (!), ein Hindu-Begleiter neben Manrique zu Boden !
Die Bauern erschrecken, toeteten sie einen der ihren ?
In dem Durcheinander entkommen Marnique und seine Begleiter.
Marnique hofft, seinen Hindu-Begleiter mit einwenig Pfeffer bestechen zu koennen, er soll die Klappe halten.
Man erreicht Naraingarh, eine Stadt im heutigen Distrikt Midnapur, und bezieht in einer Caravansarai, so ne Art Guest-House fuer durchreisende Rucksacktouristen, Quartier.
Aber weit gefehlt !
Der Hindu-Begleiter laeuft sogleich zur Polizei, die ist selbstverstaendlich von Muslimen besetzt, und kurze Zeit spaeter sitzt Manrique im Stadtgefaengnis !
Man stelle sich vor:
Manrique gibt sich als Portugiese zu erkennen, legt seine "Einreisevisa" vor und verteidigt sich mit dem Argument, dass Pfaue nach katholischem wie nach muslimischem Recht als Tiere zu betrachten sind und deshalb von Menschen jederzeit verspeist werden duerfen.
Aplaus fuer so eine profunde Kenntnis des Koran !
Aber trotzdem:
"Ich bin Akbar verpflichtet, der hat befohlen, die Sitten und Gebraeuche des Volkes sind zu bewahren"
sagt der Praefekt - es wird eng jetzt fuer Manrique.
Wirklich weise geurteilt, soll der Muslime, der die Pfauen toetete, seine Hand abgehackt bekommen......
Jetzt zieht Manrique, der Junge aus Porto, seine vollen Register und zeigt uns, was ein echter Portugiese ist:
Er wendet sich an die Frau vom Praefekten und redet mit Engelszugen und bietet reiche Stoffe und edles Geschmeide.....
Und so kam es, dass der Prozess wegen der Pfaue ein glueckliches Ende fand.
Und Sebastian Manrique, oder Sebastien Manrique, oder port: Sebastiao Manrique, lebte gluecklich bis an sein Lebensende, als er in London ermodet in einer Kiste als Leiche auf der Themse trieb und auf Nimmerwiedersehen versank.
(Aber das ist ein anderes Blog-Thema)
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Quellen:
Richard M. Eaton: THE RISE of ISLAM and the BENGAL FRONTIER 1204 - 1760