Gedanken ueber Sinn und Zweck der Menschlichkeit
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Saturday, 23 September 2006
Berengaria (Portugiesin) & Dannebrog (Flagge Daenemarks)

Als soeben Portugal geboren war, durch Vertreibung der Araber, fehlten im Land ploetzlich Handwerker und Menschen.

Koenig Sancho I. (1154 - 1211) hatte alle Haende voll zu tun, seine Unabhaengigkeit von "Spanien", zu bewahren, die Rueckeroberungsversuche der Araber abzuwehren und sich nicht vom Papst alles vorschreiben zu lassen.
10 eheliche und 8 uneheliche Kinden zeugen von seiner Ueber-zeugung und fortwaehrender Einsam-keit.

Aus Flandern hatte er viele Einwanderer in sein Land geholt.
Und nach Flandern verheiratete er einen seiner Soehne mit der dort herrschenden Graefin, welch gute Partie !
Und dem Malteser Orden schenkte er immer noch mehr grosse Gueter und gewaehrte staendig neue Privilegien in grosser Zahl.
(An der Bestechungsfrage und Kaeuflichkeit der Ritter war einst das Schicksal zugunsten der Unabhaengigkeit Portugals von "Nordspanien" entschieden worden.)

Sein Toechterchen Berengaria (1194 - 1221) war gerade auf Besuch bei ihrem Bruder in Flandern, als sie sich unsterblich in den 24 Jahre aelteren und verwitweten Waldemar II. von Daenemark (Valdemar II.) verliebte, den sie Jahr 1214 heiratete.

Was ab da an geschah ist Legende und ich erzaehle meine Fassung:

Ihr Vater in Portugal hatte verdammten Aerger mit dem Papst.
Alles drehte sich um ihre Schwester Teresa, die den jaehzornigen Alfons IX von Leon (1171 - 1230) geheiratet hatte und der jetzt nichts mehr davon wissen wollte, und der Papst diese Ehe auch noch annulierte !
Verlustig wollte aber ihr Vater in Portugal die Rechtsansprueche seiner Tochter Teresa nicht sehen und er hatte eine solche Wut auf den Papst, dass dieser 1195 ueber ganz Portugal das Verdikt verhaengte.

Wie koennte man nur die Gunst eines Papstes wiedererlangen ?

Ich an seiner Stelle, haette auch bei meiner Tochter in Daenemark angerufen mit der Bitte, ihrem kampferprobten und stets siegreich gebliebenen Mann einen Kreuzzug gegen die Heidenvoelker in Ostpommern einzureden.

Im Jahr als der Kreuzzug naerrische Honorius III. Papst wurde, naemlich im Jahr 1216, hatte auch Berengaria ihren Ehemann soweit, sie hatte ihn endlich weichgekriegt, nach nur 2 Ehejahren..
(Wer mit einer Portugiesin zusammenlebt, wie ich, weiss, wie die das machen.....)

Waldemar zog mit seinen Recken ueber die Ostsee und ueberfiel die friedlichen Estlaender am 15.6.1219 in Lyndanisse (heute Tallinn).
Die Verteidiger schlugen sich heftig und kraeftig.

Schon wollte Waldemar auf seinen spaeteren Titel Sejr (Sieg) verzichten und wieder abziehen, da geschah das Wunder (ganz im Stile von Fatima):

 

 

Christian August Lorentzen (1809)

Da oeffnete sich der Himmel und es fiel ein blutrotes Tuch herab, worauf ein weisses Kreuz zu sehen war !
Dannebrog !

Dannebrog, die aelteste Staatsflagge der Welt im Land der aeltesten Monarchie Europas: Daenemark !

Was mag hinter dieser Legende verborgen sein ?
Die Malteser hatten ein Kreuz auf schwarzem  Grund  .
Ein Kreuz auf rotem Grund versprach dem Koenig einen daenischen Orden !

Die Portugiesin fluesterte ihm ins Ohr:
"Geld und Ruhm, Herrschaft ueber ganz Skandinavien ! Aber wehe Du machst jetzt schlapp !"

...und Berengaria´s Vater in Portugal nickte wohlwollend und zufrieden seiner Tochter aus der Ferne zu....der Papst sah´s mit hoechstvorzueglichem Wohlwollen...

Der Sieg ward errungen, nur so ein Pech, von da an gings bergab.

Heute liegt die treue Portugiesin, treu ihrem Vater, treu ihrer Heimat, treu aber auch ihrem daenischen Mann, den das Glueck des Himmels verliess, heute ruhen sie alle drei (Waldemars erste Frau ist auch dabei) in der Benediktiner Marien Kirche, der aeltesten Steinkirche des Nordens, in Ringstedt, namens Sankt Bendts Kirche, auf Seeland begraben:

 

 

Wer weiss, was aus Daenemark geworden waere, wenn es nicht die Portugiesin Berengaria gegeben haette und das Wunder der Fahne von Dannebrog ? 

 


Posted by Ralf at 4:07 PM BST
Updated: Saturday, 23 September 2006 5:07 PM BST
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Friday, 22 September 2006
Gottessohn Jude Jesus tot & Zuhoerer klatschen begeistert

Kennen meine werten Leser die JOHANNESPASSION wennmoeglich sogar mit der Musikbegleitung aus der Feder des Herrn Bach (BWV 245) ??

Zur Erinnerung (bitte lesen !):

38. Recitativo T
Continuo   Evangelist
Darnach bat Pilatum Joseph von Arimathia, der ein Jünger Jesu war (doch heimlich aus Furcht vor den Jüden), dass er möchte abnehmen den Leichnam Jesu. Und Pilatus erlaubete es. Derowegen kam er und nahm den Leichnam Jesu herab. Es kam aber auch Nikodemus, der vormals bei der Nacht zu Jesu kommen war, und brachte Myrrhen und Aloen untereinander, bei hundert Pfunden. Da nahmen sie den Leichnam Jesu und bunden ihn in Leinen Tücher mit Spezereien, wie die Jüden pflegen zu begraben. Es war aber an der Stätte, da er gekreuziget ward, ein Garten, und im Garten ein neu Grab, in welches niemand je geleget war. Daselbst hin legten sie Jesum, um des Rüsttags willen der Jüden, dieweil das Grab nahe war.
39. Coro
Flauto traverso I/II, Oboe I/II, Violino I/II, Viola, Continuo   Ruht wohl, ihr heiligen Gebeine,
Die ich nun weiter nicht beweine,
Ruht wohl und bringt auch mich zur Ruh!
    Das Grab, so euch bestimmet ist
    Und ferner keine Not umschließt,
    Macht mir den Himmel auf und schließt die Hölle zu.
40. Choral
Flauto traverso I e Oboe I e Violino I col Soprano, Flauto traverso II e Oboe II e Violino II coll'Alto, Viola col Tenore, Continuo 
Ach Herr, lass dein lieb Engelein
Am letzten End die Seele mein
In Abrahams Schoß tragen,
Den Leib in seim Schlafkämmerlein
Gar sanft ohn eigne Qual und Pein
Ruhn bis am jüngsten Tage!
Alsdenn vom Tod erwecke mich,
Dass meine Augen sehen dich
In aller Freud, o Gottes Sohn,
Mein Heiland und Genadenthron!
Herr Jesu Christ, erhöre mich,
Ich will dich preisen ewiglich!

 

 

 

 

 

 

 

 

Meine werten Leser denken, solch einen lebhaften Applaus erlebt man nach dieser grausamen Vorstellung und jenem honigsuessen Treueschwur nur in einem Affenhaus ?

Dann muss man lesen, was uns Varzil in KORIANDER berichtten muss, als er die Passion in Knechtsteden erlebte.

Die Welt ist Operette !
Und Gott der Oberclown ......

(Danke Varzil fuer den Denkanstoss)


Posted by Ralf at 10:12 PM BST
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Jean Dieuzaide & Portugiesen 1954

Jean Dieuzaide (1921 - 2003) hat nicht nur triumphale Sieger  beim Einmarsch in  Toulouse fotografiert.

Wir verdanken ihm auch dieses einfuehlsame Bild des Lebens eines einfachen unbekannten Portugiesen in Nordportugal:

Repas de Saint-Jean, BRAGA (1954)
Jean Dieuzaide 
 
Obrigado:  O SÈCULO PRODIGIOSO -A Arte do século XX.- 
 

Anmerkungen:
Es ist wohl richtig, dass in Nordportugal, namentlich im (!) Porto und in Braga das heidnische Sonnwendfest (21.6.) als Fest des Johannis des Taeufers alljaehrlich am 24.6. als grosses Volksfest allenthalben ausgelassen gefeiert wird.

Das Foto stammt aber gewiss nicht von diesen Feierlichkeiten, sondern es scheint sich um eine Zuchtschau der einheimischen Rinderrasse "Mirandesa" zu handeln, wahrscheinlich um die Zeit des Festes des Hl. Johannes, vielleicht mit ebendiesem Namen der Veranstaltung.

Die Rasse Mirandesa verdient eine besondere Beachtung.

Einheimisch in Nordportugal, angepasst an das rauhe Klima in den Wintermonaten einerseits und bruehender Hitze im Sommer andererseits, ist diese Rasse als geduldiges Zugtier auf den kleinen Nutzfaechen der Aecker noch heute fuer den Bauern lebensnotwendig.

Die Zucht dieser Tiere ist im europaeischen Einheitswahn nicht sonderlich foerderungswuerdig, weil die Haltung saemtlichen Einheitsnormen widerspricht.

Die Tiere lassen sich nicht mit Silage fuettern wie andere "normale" Kuehe.
Auch vollzieht sich der Wuchs wesentlich langsamer als bei  anderen "Milchkuehen".
Der karge Boden (granitdurchsetzte Mittelgebirge) hat diese anspruchslose Rasse eben mit idealer Anpassung geschaffen.

Wer sich allerdings unter meinen werten Lesern einen Feinschmecker nennt, sollte einmal das zart rosafarbene Kalbfleisch oder auch das zart weissfarbene Fleisch der Jungstiere dieser Rasse verkosten.

Ein Vergleich mit den "besten"  Fleischsorten aus meinetwegen Argentinien waere beinahe "unfair" !

Denn man darf Aepfel mit Birnen nicht vergleichen !
(Nur davon haben EU-Politiker keine Ahnung !)

 


Posted by Ralf at 2:51 PM BST
Updated: Friday, 22 September 2006 3:25 PM BST
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Thursday, 21 September 2006
Dr. Ratzinger (1896) & Antisemitismus in Bayern

Es gab einmal einen Herrn Dr. Ratzinger in Bayern und der war ein bekannter Bauernbuendler !

Dieser Georg Ratzinger (1844 - 1899)  war Grossonkel unseres Papstes.

Und er hatte als Abgeordneter des Bayrischen Landtags (und als Zeitgenosse) einen lustigen Einfall, was die Kunst, die Juden und den Zeitgeschmack betraf:

Quelle:
Mitteilungen aus dem Verein zur Abwehr des Antisemitismus
Jahrgang  Nr. 21 v.23. Mai 1896   

Es kommt noch doller: 

Quelle:
aaO. S. 198


Muss sich Benedikt XVI. auch fuer solche Dummheiten (eines anderen Ratzingers) entschuldigen ?

Lenkt der Papst wohl ein ?
Alles nur missverstaendlich ?


 


Posted by Ralf at 11:30 AM BST
Updated: Thursday, 21 September 2006 9:15 PM BST
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Wednesday, 20 September 2006
Shana Tova fuer Gilad, Eldad und Ehud !


Meitav Regev, Nichte des entfuehrten Soldaten Eldad Regev, mit ihrer Grussbotschaft zum juedischen Neujahrstag fuer die drei entfuehrten juedischen Soldaten.

"Glueckliches Neues Jahr fuer Gilad Shalit, Eldad Regev und Ehud Goldwasser !"

Mach mit 


Posted by Ralf at 1:57 PM BST
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Tuesday, 19 September 2006
Koenig Luis I. von Portugal vs. William Carruthers

Koenig Luis I. (1830 - 1922) war beliebt bei seinen portugiesischen Untertanen.
Man nannte ihn den "Volksnahen" (O Popular) und Dichter Eça de Queiros nannte ihn sogar "den Guten" (O Bom).

Koenig Luis (deutsch: Ludwig I. von Portugal) hatte grosses Interesse an den modernen Wissenschaften, insbesondere an der Ozeanographie.

So nimmt es nicht wunder, dass Koenig Luis einen namhaften englischen Wissenschaftler namens William Carruthers (1830 - 1922) in seine Dienste nahm, mit dem Auftrag, in den portugieischen Kolonien die Flora zu erkunden. 

Zugegeben, in England bluehte ein anderer Geist.
England, das Land der Saengervereine, Wanderfreunde und Naturbetrachter.
Ein Englaender hat seinen spleen.

Ein Portugiese seine saudade.

Aber Recht muss Recht bleiben....

Mr. William Carruthers war ein Angestellter des portugiesischen Koenigs.
Als Angestellter war er verpflichtet, seine Funde und Sammlung dem Koenig abzuliefern.
Als er von seiner Forschungsreise zurueckgekommen in Lissabon eintraf, bat er darum, saemtliche seiner Funde von den Fachleuten im Royal Botanic Garden (Kew Gardens) in England auf die beste Haltbarkeitsmachung hin untersuchen zu lassen.

Da Koenig Louís eben herzensgut und wohl sehr vertrauensselig war, dachte er, wo er selber doch Sohn eines "kunstsinnigen" Deutschen aus dem Hause Sachsen-Gotha und Coburg sei, waere es sogar naheliegend, die Dienste und Kenntnisse der Botaniker von Kew Gardens in Anspruch zu nehmen.
War es doch seine Tante Prinzessin Augusta (1719 - 1792),  gewesen, welche einst diesem Lustgarten entscheidende Impulse gegeben hatte.

Und Mr. Carruthers war wohl ein echter englischer Gentleman mit feinen Manieren und vornehmen Idioms in seiner Sprache.

Was keiner weiss:

Dieser Gernegross von Englaender, Leiter der botanischen Abteilung des British Museums, Mitglied der erlauchten Royal Society, Namensgeber der  Pflanzengattung Carruthersia war kurzum ein Kleinkrimineller, denn "seine" Sammlung hat er dem rechtmaessigen Eigentuemer, eben unserem portugiesischen Koenig, unterschlagen.

Er hat behauptet, Koenig Luis haette ihm die Sammlung geschenkt.
Und man moege diese Widmung an den Einzelstuecken anerkennend kenntlich machen .

Hier die Prozessakte eines Zivilrechtsverfahrens:
NATIONAL ARCHIVES

Verlinkung nicht funktionsbereit...
einkopiert:
Covering dates 1872-1875 Scope and content

King of Portugal v. William Carruthers and Another. Dr.F.Welwitsch, decd. The latter was employed by the Portugeese Government to collect and classify botanical specimens in its African Provinces. He spent several years in this pursuit, then returned to Lisbon, still in the pay of the Portugeese Government. He applied for permission to go to England to receive assistance from Kew Gardens in arranging his collections. Ignoring a demand that he return to Portugal he remained in England until his death, and by his Will disposed of the collections to various Museums. Some duplicate collections were sent to Portugal, and he stipulated that all gifts to Museums elsewhere were to be understood as being made through the generosity of the Portugeese Government. Dom Louis 1 of Portugal brought a suit against his Executors, Mr.Carruthers of the British Museum and Mr.Justen to recover what he considered to be Portugal's property.

Was sollten Koenige daraus lernen ?

Trau´ nie dem Ehrenwort eines Gentleman !

Die Sammlung harrt gewiss noch ihrer Rueckgabe.....


Posted by Ralf at 2:32 PM BST
Updated: Wednesday, 20 September 2006 9:52 PM BST
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Monday, 18 September 2006
Freisinger Mohr & Portugal's Soldaten im Krieg in Aethiopien 1541

Papst Benedikt XVI. fuehrt den Freisinger Mohr, einen Aethiopier, im Wappen.
Viele denken, fuer Kardinal Ratzinger sei der "caput aethiopum" so ne Art Andenken an fruehrere Zeiten in Bayern..... (wie ruehrend !)

Keiner erinnert sich an den alten Traum der Paepste, in einem Vernichtungskrieg gegen den Islam, die Hilfe jenes sagenhaften Priesterkoenigs Johannes zu gewinnen, um eine zweite Front zu eroeffnen.

Und niemand erinnert sich an die Helden dieses winzigen Staates Portugal, die immer brav zur Stelle waren, wenn Paepste nach freiwilligen (lebensmueden) Soldaten riefen.
Die Portugiesen waren keine Soeldner !
Portugiesen lassen sich, darauf sind sie noch heute besonders stolz, mit anderem abspeisen, wie die Geschichte zeigt, vorallem mit honigsuessen Versprechungen, utopischen Illusionen....

Hier sei an einen weiteren Opfergang portugiesischer Soldaten gedacht: 

Ohne das beherzte Eingreifen der Portugiesen im Jahr 1541 waehrend des Muslim-Christen-Krieg in Aethiopien (muslim-christian-war) 1528 - 1560, waeren Christen und das Christentum in Aethiopien verloren gewesen.

Schon 615 waren Muslims in einer ersten Hidschra  nach Aethiopien,nach Aksum und nach Harar, gefluechtet, weil die ansaessigen Christen sie freundlich aufnahmen.
Koenig Ezana, Koenig von Aksum, hatte dort Mitte des 4. Jahrhunderts bereits das erste christliche Reich der Menschheitsgeschichte errichtet !

(Ist Koenig Ezana der Freisinger Mohr ?) 

"Tut den Christen hier nichts boeses" soll Mohammed hoechstselbst angeordnet haben.

Nur haben sich seine Muslims nicht dran gehalten !

Der Portugiese Francisco Alvares  (1465 - 1540)  war im Jahr 1520 nach Aethiopien geschickt worden, weil Kaiserin Eleni um Hilfe gegen die Muslims gebeten hatte, und weill alle Welt wissen wollte, was es denn mit dem Geruecht aufsich hatte, dass Priesterkoenig Johannes in Ostafrika zuhause ist.

Ihr Urenkel, der (Koenig) Nagus Lebna Dengel (1508 - 1540)  schickte ihn allerdings unerledigter Dinge wieder zurueck, weil er irrtuemlich glaubte, it der Gefahr eines muslimischen Angriffs allein fertig zu werden.

In seinem Bericht musste Francisco leider daheim seinen Auftraggebern mitteilen, dass er den Priesterkoenig jedenfalls nicht angetroffen hatte.

Als der Imam Ahmad ibn Ibrahim al-Gazi, "Gragn"(aka Granj) der "Linkshaender", mit tuerkischen Kanonen und juedischen Falaschen ab 1526 die Christen erneut angriff, war guter Rat teuer.

(Aus Portugal/Spanien nach der Tuerkei gefluechtete Juden moegen hier eine neue, und fuer die Muslime eine erfreuliche Hilfe bedeutet haben).

Der Siegeszug schien unaufhaltbar ! Kirchen und Handschriften gingen ueberall im Land in Flammen auf !
Lebna´s eigener Sohn Minas wurde gefangengenommen.
Um sein Leben zu retten, trat er zum Islam ueber !

(Na, werte Leser, kommt uns doch irgendwie bekannt vor, nicht wahr ?) 

Lebna selber musste fliehen und er floh auf die Hochburg (die wo man nur ueber ne Strickleiter hochkommt) Debre Damo, wo er 1540 starb. 

Seine Ehefrau und nun seine Witwe Sabla Wangel (aka: Seble Wongel) fuehrte die Staatsgeschaefte und vorallem den Krieg weiter.
Sie zaehlt zu den herausragenden Persoenlichkeiten der Geschichte:

Ein Portugiese, João Bermudez, war seinerzeit nicht nach Portugal zurueckgekehrt, war inzwischen in Aethiopien zu Amt und Wuerden gelangt, und wurde nun nach Portugal geschickt, um abermals eine (kostenlose) Hilfe von Portugiesen anzufordern.

Wie schon zuvor lassen sich die Portugiesen nicht lange bitten.

Diesmal kommt Vaco da Gama ´s (deutsch:"Baske von der Hirschkuh") eigener Sohn, der juengste, Christovão de Gama mit 400 Mann unter Waffen, um dem Leiden der Christen ein Ende zu bereiten.

Sebles Sohn Gelawdewos war inzwischen zum Koenig der Koenige, zum Nagus, erklaert worden und Koenig.
Als Herrschertitel nannte er sich Atsnaf Seged (deutsch:"Vor dem sich der Horizont verneigt")

Beim ersten Treffen des vereinigten christlichen Heeres mit dem muslimischen Heer (Maerz 1541) verpassten die Christen nur knapp einen Sieg:  der Linkshaender wurde zwar verwundet, konnte aber fliehen.

Und rief im Jemen sogleich nach Hilfe, Waffen und Soldaten.

Beim zweiten Treffen wurde der Cristovao verwundet !
Man versteckte ihn in einem  Wald, weil er nicht transportfaehig war.

Seine eigene muslimische Kammerzofe verriet ihn an die Soldaten des Linkshaenders.

Cristovao wurde gefangengenommen und vor die Wahl gestellt:

Bekehrung oder den Tod  

Der tapfere Portugiese entschied sich fuer den Tod !!

Der Imam Ahmad ibn Ibrahim schlug ihm eigenhaendig den Kopf vom Leib !
So starb der arme, tapfere Portugiese namens Cristovão de Gama !

Seine treuen portugiesischen Soldaten raechten seinen (vollkommen sinnlosen) Tod spaeter mit gleicher Muenze.

Doch all ihre Muehe umsonst....(wie so oft, wenn Portugiesen ihren gottvertrauenden Heldenmut bewiesen)

Die Sabla Wangel wollte zwar Christin sein und bleiben.
Aber bitteschoen nur orthodox  !
Mit dem Papst in Rom wollte sie nichts zu schaffen haben......

Diese Undankbarkeit hat Benedikt XVI. sicher noch laaange nicht vergessen !

 

P.S.
Ein lesenswerter Artikel von Berthold Volberg:
Die Invasion der Jesuiten in Aethiopien
Pedro Paez "bekehrt" 1620 Kaiser Susinios III.


Posted by Ralf at 3:28 PM BST
Updated: Monday, 18 September 2006 7:52 PM BST
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Saturday, 16 September 2006
Christliche Grausamkeiten gegen den Hellenismus

Der Papst muss sich nicht bei Moslems entschuldigen !
Fuer was auch ?

Aber als Papst, wenn er ueber die Grausamkeiten anderer Missionare laestern will, sollte Herr Ratzinger lieber den Mund halten.

Ein Grieche listet die christlichen Grausamkeiten auf 

Von der weltweiten Inquisition garnicht zu reden !


Posted by Ralf at 2:41 PM BST
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Friday, 15 September 2006
Die vergessene Seeschlacht Portugals 1717 gegen die Tuerken

Alle reden von Prinz Eugen, dem (haesslichen ) Edlen Ritter von Savoyen-Carignan  (1663 -1736).

Croissants und Kipferl  erinnern uns noch heute wie schmackhaft man den Tuerkischen Halbmond des Sultan Mustafa II.(1664 - 1704) vernascht hat, damals war´s, am 11.7.1697 bei Zula, der Sieg ueber die Tuerken.

Aber die See-Schlacht vom 19.7.1717, die Schlacht von Matapão (Matapan , heute gr.: "Kap" Akra Tainaron ) kennt keiner ! 

Weil Portugal diese aller-letzte Seeschlacht der Galeeren (man hoert faelschlicherweise,  die letzte sei die von Lepanto gewesen, 150 Jahre frueher) mit Toten und Verlusten massgeblich auszufechten hatte, sei sie nunmehr hier erwaehnt:

Vorgeschichte: 

Im Frieden von Carlowitz 1699 (aka Karlowitz) hatten die Tuerken u.a. die Peloponnes (it: Morea, franz.Morée, port. Moreia) an Venedig verloren.

Als 1703 Sultan Achmed III. (1673 - 1736) den Thron besteigt, faengt der Aerger schon wieder an, und Grosswesir Kurmurgi-Ali-Pascha drillt Heer und Marine nach modernstem eurpoaeischen Standard.
Die Peloponnes und Dalmatien will man von Venedig wiederhaben.

Und die erbosten Bewohner (die heutigen Griechen) haben von den christlichen Betbruedern die Nase voll und wollen wieder erfolgreich mit dem Ottomanischen Weltreich Geschaefte machen wie frueher.

Die Zaenkerei beginnt unter dem Vorwand, dass Venedig staendig osmanische Untergebene zum Aufruhr anstachelt.

Venedig bittet Papst Clemens XI. (1649 - 1721) um Hilfe.
Der Papst leitet das Hilfegesuch weiter:

Frankreich ?  Im Gegenteil: Man wuenscht einen starken Feind im Ruecken Habsburgs.

Spanien ? Im Gegenteil: Erst Feind jetzt Freund, fragten sich die Spanier und dachten daran, dass dieser Papst ihr Land einem Oesterreicher versprochen hatte, und sie ihrer Besitzungen in Suditalien und Sizilien beraubt worden waren.

Aber zum Glueck gab´s Portugal !

Dort herrschte João V. (1689 - 1750) der "Grossartige" (Magnífico) , bessergesagt der Groessenwahnsinnge, der Nonnenliebhaber, der Sonnenkoenig Portugals, Hansi, wie ihn wohl seine deutsche Mutter Maria Sophie von der Pfalz-Neuburg genannt oder Hanserl, wie ihn seine oesterreichische Ehefrau Maria Anna Josepha gerufen haben mag.

Sofort schickt er 1716  eine Armada ins Mittelmeer.
Doch leider troedeln die Portugiesen und die Flotte verlaesst den Hafen mit grosser Verspaetung.
Und ausserdem hatte man zuerst in Norditalien in Livorno Halt gemacht, um beim Papst nachfragen zu lassen und auf Antwort zu warten, was man denn ueberhaupt machen solle.
Die Seeschlacht findet garnicht erst statt.

Im drauffolgenden Jahr, 1717 hat Joao V. hingegen mehr Glueck.
Ohne Zeit zu verlieren, wie zuvor, schaffen es seine Schiffe ruckzuck fertig und an Ort und Stelle zu sein:

Es waren auch die Venezianer mit ihren Ruderbooten da.
Und der Malteser Orden hatte auch ein paar Boote geschickt.

Joao will dem Papst zeigen, wie artig er ist.
Insgeheim hofft er auf die allerhoechsten Titel und Ehrungen....(der Depp !)

Die Flotte Portugals war beachtlich:

Sieben "NAUS", das waren gewaltige Schiffe !
Beispiel: die Santa Rosa

NAU Santa Maria da Rosa
(randvoll mit Gold beladen am 6.9.1726 gesunken)
 
Ausserdem hatte Joao V. noch 2 Brulotes (Brandschiffe), fuer alle Faelle, mitgegeben; es war manchmal sinnvoll, diese in Brand zu setzen und in feindliche Linien treiben zu lassen:

Brulotes /Fire Ships/ Brandschiffe
 
Dann auch noch 2 Tartanen, das waren kleine wendige Boote, die den Zweck erfuellten, zwischen den maechtigen Naus hin und her zu segeln, um die Kommandos zu pruefen und Erkundigungen einzuholen:

 Tartane
Jetzt kommt´s !
Angesichts dieser Schiffe mit ihren 526 Kanonen und 3.840 Mann Besatzung haette man meinen sollen, dass selbstverstaendlich auch ein Portugiese der Oberbefehlshaber der gesamten vereinigten Seeflotte werden wuerde. 
 
Aber denkste, armes Portugal.....
 
André Pisani, der Kapitaen von Ruderbooten, den Galeeren und Galassen Venedigs, Florenz und Maltas, war vom Heiligen Vater zum Generalissimo der christlichen Flotte ernannt worden.
 
Vizeandmiral Bellefontaine des Malteser Ordens war sein Stellvertreter. 
Und als die Helden von Portugal unter Befehl des Grafen Conde de Rio Grande eintrafen, poebelte dieser Bellefontaine unsere Seeweg-nach-Indien Entdecker-Portugiesen an, sie sollten gefaelligst ihre Flagge einholen und mit der Standarte des Papstes ersetzen.....
 
Man kann sich die Enttaeuschung vorstellen ! Die Wut !

Welch eine Erniedrigung einer stolzen portugiesischen Seele !

Conde de Rio Grande lehnte es natuerlich ab, erst die Flagge einzuholen, und erst recht, sich einem Bellefontaine zu unterstellen, oder irgendwo in der Linie die Nacht zu verbringen, er wollte natuerlich immer vorne sein....
 
Was der Papst seinen Portugiesen jedoch geflissentlich nicht verraten hatte war, dass es um Suedgriechenland herum kaum Seewind gibt und die Naus der Portugiesen ohne die Ruderboote, die Galeassen, heillos verloren waeren.

 Galeaça / Galeasse
So kam es auch.
Wegen Windstille waere es beinahe wieder nicht zur Seeschlacht gekommen, auf die sich die Portugiesen so riesig gefreut hatten.
 
Als die Flotten sich in der Bucht von Hapan nahe kamen, und der Befehl erging zusammenzubleiben, da gehorchte ein Portugiese einfach nicht und mit ihm einige Schiffe im Kielwasser zog mutig gegen die tuerkische Flotte.

Es war Manuel de Tavora da Cunha, Graf  Conde von São Vicent,  Kapitaen  der Nossa Senhora do Pilar der sich allein gegen 58 Kriegsschiffe des Sultans und seiner Verbuendeten aus Aegypten und anderswo entgegengeworfen.
 
Die Schlacht am Kap Matapão (Matapan) endete unentschieden.
Eigentlich fand sie nicht dort , sondern in der gegenueberliegenden Bucht statt.
Aber egal ! Die ganze Schlacht war sowieso egal....
 
Als die schwerbeschaedigten Schiffe Portugals heimkehrten, hoffte João V. , der Sonnenkoenig Portugals, in seiner Einfalt und Duemmlickeit, dass der Papst, der von Portugals Heldenmut jetzt auch nichts mehr wissen wollte, ihn mit hochruehmlichen Titeln und hochleuchtenden Lobpreisungen ueberhaeufen wuerde.
 
Aber : Nichts !!
 
Der Bischof von Lissabon darf sich seither spasseshalber "Patriarch" (Patriarca, deutsch: Erzvater) nennen -ohne Patriarch zu sein.
Und er selber wurde zum "Allertreusten" (Fidelissimo)  Koenig ernannt.
Aber darueber lacht man allenfalls !

Auch die Schlacht ist vollkommen vergessen !
Die Tuerken durften naemlich auch den Peloponnes behalten (Frieden von Passarowitz aka Pozarevac v. 21.7.1718)
 
Es war eben alles umsonst !
Ausser Spesen nichts gewesen !
Spott und Hohngelaechter, Schadenfreude in ganz Europa...
 
Sogar mit dem Papst gab´s noch maechtig Aerger.
Und Erzfreund England wird sogar Verbuendeter der Tuerkei !
Venedig war den Tuerken auch nicht laenger boese.
 
Und im Inland, in Portugal und Brasilien, meutern die arbeitsscheuen Adligen gegen die fleissigen Juden, keiner will vom ihm, dem Sonnenkoenig,  und seinen Verwaltungsreformen sehen, hoeren oder wissen.

Obwohl dieser Sonnenjunge staendig damit beschaeftigt ist, Nonnen zu entjungfern, hat er zwischendurch trotzdem tatsaechlich einige vernuenftige staatsmaennische Ideen hervorgebracht....

Wenn er nur nicht diesem Wahn verfallen waere, er sei ein Liebling Gottes auf Erden !
 
Da wird in Brasilien, Mata Grosso (Fettwiese), das erste Gold gefunden....
 
Hat der liebe Gott vielleicht doch die Portugiesen besonders lieb ?
 
Waere Joao nicht gestorben, er glaubte es noch heute...... 
 

 


Posted by Ralf at 8:12 PM BST
Updated: Saturday, 16 September 2006 11:54 AM BST
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Thursday, 14 September 2006
Wenn die Patentanten sich zanken - kommt die Wahrheit zum Vorschein !

Im Original heisst diese Volksweisheit aus Portugal:

"Quando as comadres se zangam, descobrem-se as verdades" 

Amuesierlich anzusehen wie sich Papst Bedendikt XVI. und die Religionsbehoerde der Tuerkei in der Wolle haben.

Papst soll sich entschuldigen ! 

Nein, das braucht er wirklich nicht !

Guelle, Guelle ! 

 


Posted by Ralf at 7:45 PM BST
Updated: Thursday, 21 September 2006 11:56 AM BST
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