Der Passagierdampfer "VERONESE" , in Belfast gebaut im Jahr 1906, mit 261 Personen an Bord befand sich auf der Seereise von Liverpool nach Buenos Aires.
In Galicien, in Vigo, hatte man einen Zwischenstop eingelegt und wollte nun gleiches tun im Hafen Leixões, in Nordportugal, der Hafen in der Naehe von Porto.
Es herrschten orkanartige Boen, das Meer ist aufgewuehlt.
Irgendetwas stimmte nicht im Maschinenraum.
Ploetzlich um 5 Uhr morgens des 16. Januar 1913, in dunkler Finsternis, bemerkt der Maschinist, dass der Maschinenraum unter Wasser steht.
Das Schiff befindet sich auf Hoehe des Strandes "Boa Nova"
Es ist ein Gebiet, wegen der zerkluefteten Felsformationen am Meeresboden, wegen Rip-Stroemungen und Sandbaenken ein auch fuer Strandgaeste (Spaziergaenger ! wegen unerwarteter Klein-Tsunamis) und Badefreunde hoechst gefaehrliches Gebiet.
Das Drama der Seenotrettung beginnt :
Vermutlich sind die Trossen nicht bis zum Wrack gelangt oder sie sind gerissen. Es gibt die ersten Toten zu beklagen.
Machtlos stehen die Retter mit ihren Booten am Strand.
"Was denn jetzt...lassen wir diese Leute sterben ?"
Der Buergermeister antwortet: "Was soll man denn tun?"
Patrão Lagoa, gleichzeitig Hauptmann der Selbsthilfe Seenotretter sagt:
"Hingehen mit meinen Rettungsbooten !"
"Und zwar mit der Eisenbahn !"
Gesagt getan:
Patrão Lagoa ruft seine drei Soehne, ruft seine Fischer und gibt das Kommando, die Rettungsboote aufzuschultern und zum Bahnhof zu tragen !
Es kommt aber das ganze Dorf !
Jeder hilft wo er kann....
Nachdem der Herr Buergermeister eine Lok und Anhaenger besorgt hat kann die Fahrt bis in die Verladestelle im Hafen von Leixões beginnen.
Viele Fischer dort erwarten den Patrão Lagoa mit Jubel und Hochrufen.
Einschub:
Das Wort klingt in den Herzen einfacher Menschen jedoch mehr nach "unsere eigenen Retter und Volkshelden" im Gegensatz zu den staatlichen , die nur die Reichen und Maechtigen retten oder beweinen. --
Patrão spuckt zu Boden und flucht ihm Schimpfwoerter ins Gesicht.
Die Zuschauer applaudieren !
Der Buergermeister von Povoa de Varzim, der mitangereist ist, muss eingreifen und den Hafenkapitaen ueberreden, den Patrão und seine Helfer tun zu lassen, was sie fuer richtig halten.
Viele Englaender - die Zone um "Boa Nova" galt als chices Wohngebiet wo viele Englaender wohnten- stimmen zu.
Kaum einwenig auf See, greift Patrão zu seinem Messer und kappt das Schlepptau und.... bruellt die (beruehmt gewordenen) Worte:
(woertlich: "Fuer´s Land, nicht einen Zahnstocher mehr")
und an seine Mannschaft gehen die Kommandos:
Schon koennen sie die Hilfeschreie der Menschen an Bord der VERONESE hoeren.....
Auf fuenf Meter dem Schiff nahgekommen, wirft Patrão eine Anker-Boje und ein Halterungsseil zum Schiff, um sich an das Schiff zu binden ohne dagegen geworfen zu werden.
27 Personen haben ihr Leben verloren.
Kapitaen C. Turner verlaesst als Letzter das Schiff.
Sie waren aus Povoa de Varzim !