Eigentlich dachten die Amerikaner, sie haetten sich selber und alle 13 englischen Kolonien im Jahr 1776 von England entkolonalisiert.
Nur davon wollte England nichts wissen.
Wegen der Fahnenflucht vieler feiger englischer Matrosen benoetigte die britische Kriegsflotte gegen Napoleon dringend Sklaven.
Man ergriff sie ueberall, wo man sie zu fassen bekam:
Die Ex-Englaender, die sich selber Amerikaner nennen, erklaeren wutentbrannt 1812 den Britisch-Amerikanischen Krieg.
Englands Flotte zaehlt 1.500 !
Aber die Amis wussten sich zu helfen.
Statt eigene Kriegsschiffe werden private Soeldnerschiffe mit Kaperbriefen (letter of marque) berechtigt, mit Unterstuetzung und im Namen der USA die Englaender zu jagen.
Privateers sind (demokratisch) legitimiert, Piraten sind Verbrecher !
In Portugal herrscht derweil grosse Partystimmung !
Napoleon war -mit Hilfe Englands- hoechstwahrscheinlich fuer immer soeben aus Portugal vertrieben worden.
Auch auf den Azoren hoerte man das TE DEUM gesungen.
Das wird besonders einen gefreut haben:
John Bass Dabney (1766 - 1826), dank der ausgezeichneten Kontakte seiner Frau Roxane zum US Praesidenten, hatte sich seit 1804 auf den Azoren nicht nur heimisch gemacht, sondern war Konsul dieses neuen Staates auf diesen Inseln Portugals.
Den Portugiesen gefiel es schon damals, mit einer richtigen Excellenz Geschaefte zu machen, denn ihren Feudalreichtum hatten sie im Wege des Erbrechts als Erstgeborene (port: Morgados) empfangen und wussten nicht, was man damit anstellen koennte.
Als Feudalherr redet man nicht unwuerdigen Kaufleuten, aber ein Konsul ist was anderes -auch wenn er ein Puritaner und kein Katholik ist.
Dabney war englischer Weinhaendler in Frankreich gewesen, fand sich "zwischen zwei Stuehlen wieder" und hatte sein Glueck auf Faial (aka Fayal) gefunden.
Ausser dem Weinhandel verkaufte er alles, was ein Schiff auf seiner Durchreise zwischen Europa und Afrika nach /von den USA bzw. Brasilien noetig hat.
Seine Fachkenntnisse und sein Geschaeftssinn machten ihn beruehmt.
Seine Residenz nannte er bescheiden: Bagatelle
Insgesamt 83 Jahre werden seine Nachkommen auf der Insel und amerikanischer Konsul bleiben.
- 31 Jahre alt -
Seine Brig war das schoenste und vorallem schnellste Schiff der Welt
Weil die Azoren strategisch guenstig liegen und im Britisch-Amerikanischen Krieg Portugal offiziell seine Neutralitaet erklaert hat -inoffiziel wird Portugal von einem Englaender regiert- denkt sich Reid, es waere eine gute Idee, Faial anzulaufen, um dort Nachschub und Wasser zu fassen.
Kaum hat er seinem Konsul einen Besuch abgestattet sieht er am Horizont drei Men-of-War (Kriegsschiffe !) aus England immer naeher kommen.
Captain Robert Lloyd, den sie alle den MAD LlOYD nannten, ist Chef
Konsul John Bass Dabney (1766 - 1826) schickt gleich seinen Sohn zum Hafen, um seinen "Landsmann" Kapitaen Reid zu warnen.
-Reid´s Vater war kurioserweise als Kriegsgefangener Englaender nach den USA gekommen und hatte praktischerweise die Tochter desjenigen Richters des Kriegsgerichts geheiratet , von welchem er auf Ehrenwort entlassen wurde ........
Ganz schoen helle war also auch bereits sein Vater !-
Aber -anders als es viele behaupten, die sagen, er haette sich verspaetet und deswegen sei New Orleans gefallen- hat er noch ein wenig Zeit und grosse Lust, dem Kollegen aus den USA ein wenig Aerger zu bereiten.
Es herrscht absolute Windstille.
Alles was Kapitaen Reid unternehmen kann ist sein Schiff ganz nah in Schussreichweite der Kanonen der Festung Santa Cruz zu bringen, in der Hoffnung, von den strengen Ordnungshuetern der Portugiesen beschuetzt zu sein.
Netze werden gespannt, Sand wird verstreut (dient der Abwehr) und Waffen werden verteilt....
Es wird Abend, die Sonne ist soeben untergegangen.
Einige englische Ruderboote naehern sich.
Kapitaen Reid warnt vergeblich und gibt jetzt das Kommando:
FEUER frei !
Ein Vergleich mit der Abbildung (s.o.) zeigt,
wie THE GENERAL ARMSTRONG tatsaechlich aussah.
Ihm war neulich ein amerikanisches Schiff entwischt und ganz England lachte ueber ihn und ausserdem waren die drei entlaufenen Matrosen von einem Schiff unter seinem Kommando entwichen...alles ein Grund, dass ihm jetzt nach blutiger Rache zumute war !
Es wird Nacht.......
Um Mitternacht der grosse Angriff !!
Portugiesen schauen von Land aus zu - greifen nicht ein.
Die Verluste der Amerikaner:
Besatzung 90 Mann
2 Tote
7 Verwundete
Die Verluste der Englaender
Besatzung 2.000 Mann
210 Tote
140 Verwundete
Das Schiff THE GENERAL ARMSTRONG versinkt im Hafen.
Mad Lloyd beschwert sich formell beim Gouverneur der Azoren:
Robert Lloyd Esq., Captain of His Majesty's Ship Plantagenet
To his Excellency the Governor of Fayal
Sir,
Having been informed that several British Subjects are among the Crew of
the late American Privateer General Armstrong now on Shore, and that two of
them in particular, formerly belonging to His Majesty's Ship Guerriere,
where I had the Honour to command her, I am induced to request you will from
the good Understanding subsisting between your Royal Master Prince Regent of
Portugal and His Britannic Majesty's the above men to be
given up to me as Traitors to their king and Country that they may be sent
to England and tried according to the Law of Nations for their Offence.
And in Consequence of the great number of American Seamen now on Shore and
from the Knowledge of their general Conduct I have not the least Doubt they
will attempt to seize on some British Subject (?) when unprotected by the
Presence of His Britannic Majesty's Ships. I have(?) to beg you will either
cause them immediately to leave the Island or be put in Confinement that the
above Event may be avoided. Otherwise I shall be under the Necessity of
leaving one of the Ships under my Orders to cruize (sic) off this Port for
the Protection of British Property and prevent American Privateers
rendezvousing in the Roads.
I have the Honor to beig./ Robt Lloyd Captaino His Excellency theovernor of Fayal
(QUELLE)
Auch Kapitaen Reid schreibt seinen Bericht:
Der LONG TOM die Kanone am Oberdeck der GENERAL ARMSTRONG, welche beweglich manoevierbar angebracht war, in der Lage 24 Pfund schwere Eisenbaelle zu verschiessen, ein urspruenglich aus Frankreich stammendes Geschuetz, von England erbeutet, von England an einen gewissen John Murray verkauft, von diesem an Haiti weiterveraeussert, von dort wegen eines Schoenheitsfehlers reklamiert und zurueckgegeben, schliesslich an die USA verkauft und auf der GENERAL ARMSTRONG zum Einsatz gekommen......
Und so ruht er in einem Ehrengrab :
(Quelle)
THE FACTS
Erst neulich wieder, wegen der "geheimen" Landung auf den Azoren einiger geheimer CIA Flugzeuge......
Und ploetzlich schimpfen wieder sogar alle Freunde auf das schwache friedliche Portugal mit Knueppeln ein.....
Undanknichts als Undank ist der Welten Lohn !