Gedanken ueber Sinn und Zweck der Menschlichkeit
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Wednesday, 21 March 2007
Sarah Bernhardt (Weltstar) & die Portugiesen (1883)

Es war einmal eine bildhuebsche, verfuehrerisch sinnliche Schauspielerin.
Sie wurde, als es noch keine Weltstars gab, zu einem Weltstar.

Sarah Bernhardt (1844 - 1923) 

die Goettliche
die Goldene Stimme

Das war auch einem Portugiesen, der zufaellig in Paris war, wo Sarah ihr Zuhause hatte, zu Gehoer gekommen.
Er hoerte sie, er sah sie und es ward um ihn geschehen....

Und weil Portugiesen sehr romantische Genussmenschen sind, laed er seine Angebetete stilvoll auf einen Bummel ein.

Hier auf dieser Bruecke ueber der Seine bei Mondschein geschah es:

Ponte Alexandre III
(Quelle)
 
Der Portugiese, eine wahre Beruehmtheit in seiner Heimat fuer seine Kunst, romantische Worte zu finden und Frauenherzen zu erweichen, greift tief, ganz tief in seine Trickkiste und bietet das beste auf -auswendig- was die portugiesische Literatur zu bieten hat:

Mit feierlicher Stimme rezitiert er :
Gedichte von Camões......
 
jede portugiesische Frau haette spaetestens jetzt, auf der Bruecke Alexandre III in Paris bei Mondschein ueber der Seine jeglichen Widerstand aufgegeben.......doch Sarah, die Goettliche, sagt nur:
 
"Je ne vous oublierais pas non plus, mon cher"
 
Oh, armer Ramalho Ortigão !
Wie tust Du mir leid !
 
Ja, meine werten Leser, der romantische Verfuehrer aus Portugal, dem Sarah einen schmeichelhaften Korb gab, war kein geringerer als

 
Eines Tages -vermutlich im Jahr 1883- kam Sarah in das Heimatland ihres grossen portugiesischen Verehrers, in die Hauptstadt Lissabon.

Eine Sensation fuer die Gesellschaft in Lissabon !
Sogar die kirchlichen Wuerdentraeger wollten nicht fehlen !

......sehen wir selbst:

EM DIA DA SEDUÇÃO DA VELHA
(Am Tag der Verfuehrung der Alten)
 
Karikatur von
Rafael Bordalo Pinheiro
(Quelle: Hemeroteca  nr. 196, 1. Maerz 1883)
 
Wir sehen oben im Bild, im Sarg, wie Sarah soeben dabei ist, auszuruhen oder eine neue Rolle einzustudieren.
Sarah legte sich dafuer immer in einen Sarg !
 
Kommentare:

oben links, die Menschenmenge und Staatskutsche:
Die Strasse S. Vicente bei Eintreffen der  Wagenkolonne
Anmerkung: S. Vicente ist Schutzpatron Lissabons und Portugals
 
unten links
Justino Soares ruft: "em avant quatre"  nur weiss man nicht wen er meint
 
rechts oben
die Totenbahre und das diplomatische Corps
 
rechts unten:
die Bruderschaft der schwarzen Talare beim Ausbohren der Nasen waehrend der Zeremonie
 
Untertitel:

Das beste seiner Art wie man es nie zuvor gemacht hat .
Sehr ?? zur Verabschiedung der Sarah Bernhardt
Zé Povinho (der kleine Mann auf der Strasse) klatscht zufrieden.
Sr. Fontes hat versprochen einen Patriarchen zu schlachten, wenigstens einen pro Jahr.
Das, wenigstens, nuetzt uns was....

 

Das war die bissige Art des Rafael Bordalo Pinheiro (1846 - 1905)

Stimme des Volkes Portugals !

Er gab der stummen Ohnmacht und Wut der arbeitenden portugiesischen Bevoelkerung Stimme, Wuerde und Identitaet.

Es gibt keine Menschenfreunde mehr wie er einer war.......

 Leider.

---------
Quelle:

Maria João Lello Ortigão de Oliveira  Das Unsichtbare Paradies


Posted by Ralf at 5:06 PM BST
Updated: Wednesday, 21 March 2007 8:23 PM BST
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Tuesday, 20 March 2007
Herzog von Mecklenburg traeumt vom Seehandel mit Portugal

Mecklenburg war einst das Land der Seeraeuber, ein richtiger Schurkenstaat, und nur weil die Herzoege sich Daenemark oder gleich ganz Skandinavien einverleiben wollten.

Die Kaufleute der Hanse konnten die Ostsee nicht mehr befahren.
Die Hanse zerbrach allmaehlich.

Johann Albrecht I. Herzog von Mecklenburg (1547 - 1576) nahm´s gelassen.
War nicht Stoertebeker einst ein Mecklenburger ?
Warum nicht eigene Schiffe kaufen oder bauen und auf den Flusswegen in den Staedten der Hanse selber Handel treiben ?
Drum wurde jetzt der Elbe-Ostsee Kanal zuende gebaut.

Ohne kaufmaennische Vorbildung oder Ahnung, dachte Johann Albrecht, dass es ein Kinderspiel sei fuer einen echten Mecklenburger wie er, mit dem fernen Portugal, wo teure Waren billig sind, gewinntraechtigen Handel zu treiben.

Einschub:
Arbeitsplaetze und Wohlstand werden aber nicht durch grossherrliche Handelsprojekte geschaffen, sondern durch ein rigoroses unabhaengiges Muenzwesen bewirkt.
Dem auch in Mecklenburg grassierenden Uebel des Voreinkaufs, also der Spekulation, kann man auch nicht -wie Johann sogar versucht- mit Verbot und Strafe beikommen.

Auch ist es ein Unsinn, Handelsbeziehungen nach politischem Gutduenken zu privilegieren oder zu verbieten, wie es der Kaiser gebietet.
Aber die Kaufleute der Hanse, die Fachleute, sind bereits mundtot, die Herzoege regieren inzwischen selbstherrlich.
Einschub Ende-

Wegen der vielen Schulden, die er im Laufe der Zeit selbst angesammelt hat, denkt sich Johann Albrecht, dass es Kompensationsgeschaefte sein muessen, der Barter-Trade, den er mit Koenig Manuel I. von Portugal aufzubauen gedenkt.

Die Milchmaedchenrechnung:

Holz, Bretter, Weizen, Mehl, Speck, Wachs, Teer und Eisen
koennen die Portugiesen -wie allgemein bekannt ist- immer gebrauchen

Salz und Gewuerze (Spezereien)
kann man als Herzog ueberall rund um die Ostsee verkaufen

 

Im Jahr 1530 ist es soweit.

Zuerst schreibt Johann seinem Kaiser Karl V. einen Brief mit der Bitte, per Diplomatenpost bei Koenig Manuel I. von Portugal um Erlaubnis anzusuchen, mit Portugal Handel treiben zu duerfen und einen Geleitbrief des Kaisers zu erhalten.

Koenig Manuel I, obwohl er sich zu einem judenfeindlichen Erzkatholik gewandelt hat, laed den lutherischen Mecklenburger tatsaechlich ein, seine Schiffe nach Portugals Haefen zu entsenden.

Aber als gernegross Johann in Hamburg Weizen einkaufen moechte, ist der Preis aergerlicherweise viel zu hoch.
Traum vom grossen Geld: ausgetraeumt.
Portugalfahrt abgesagt.

Im Jahr 1563 ist es wieder soweit. 

Diesmal wird nicht gekleckert - sondern geklotzt.
Ein Kundschafter hatte zuvor, bereits am 11.3.1560,  die portugiesischen Handelsverhaeltnisse erkundet und von guten Absatzmoeglichkeiten  fuer Produkte aus Mecklenburg Vorpommern berichtet.

Gleich zwei schoene Schiffe werden alsbald in einer Werft an der Memel, in Ostpreussen, auf Kiel gelegt.

Johanns Nachbarn, die Herzoege von Preussen, vernehmen´s mit Plaisir, denn Johann zahlt fuer Holz, Hanf, Teer und vieles mehr, das man in der Werft braucht in barer Muenze (dank Kredit seiner Geldverleiher)

Zwei schoene Schiffe:

Die GREIF

Die OCHSENKOPF
 
Eigentlich war der Augenblick verheissungsvoll:
Spanien hat Krieg mit den Niederlanden.
England hat den Hollaendern die Seefahrt untersagt.

Der Weizenpreis in Portugal steigt.
Der Preis fuer Salz faellt.

Diesmal wird ein Gesandter in Genf beauftragt, mit dem Koenig Portugals Kontakt zwecks der allfaelligen Genehmigungen einzuholen.
Auch der deutsche Kaiser Ferdinand hat nichts dagegen.
 
Juni 1562 Herzog Johann uebernimmt hoechstselbst die Bauaufsicht fuer seine Schiffe und begibt sich nach Ostpreussen zur Werft.
 
Bald ist das erste Schiff fertig.
Fehlt nur noch die Genehmigung des Koenigs von Daenemark wegen der Passage durch daenische Gewaesser.....
 
Da geht dem armen Johann ploetzlich das Geld aus
Es vergehen etliche Jahre......

Im Jahr 1566 werden die Schiffe endlich doch fertiggestellt
 
Gesamtkosten
17.529 Mark
 
Und los geht´s:

Kapitaen Matthias Meier auf der GREIF (35 Mann Besatzung)
Kapitaen Johann von Deilen auf der OCHSENKOPF (31 Mann Besatzung)
 
die Jungfernfahrt von Ostpreussen nach Mecklenburg verlaeuft nur wenige Meter.
Gleich nach Auslaufen werden beide Schiffe schwer beschaedigt, muessen zurueck, muessen repariert werden.
So geht das Jahr vorueber.........
 
Im Jahr 1567 sind die Schiffe endlich schliesslich doch reisefertig.
 
Waehrend man auf die Paesse aus Daenemark wartet, unternehmen die beiden neue Schiffe erste Frachtfahrten nach Russland.
Klappt doch prima und der Rubel rollt.......
 
Jetzt soll der Polenkoenig mal beim Daenenkoenig ein wenig Druck machen.
Schliesslich will man nach Portugal !
 
Der Pole tut nichts, also soll der Kaiser Maximilian ein gutes Wort fuer die Mecklenburger einlegen.
Dieser erkundigt sich zuerst bei den Hansestaedten, ob es irgendwelche von ihrer Seite aus dagegen Einwaende gaebe....
Mecklenburg auf dem Weg eine europaeischen Handelsmacht zu werden !
 
Im Jahr 1570 liegen saemtliche Genehmigungen vor fuer die langersehnte schon von Johanns Vater getraeumte Seefahrt nach Portugal.
Vorsichtshalber bittet man von Herzog zu Koenig den Portugiesen um Schutz vor Seeraeubern.

Am 27. April sind die GREIF und die OCHSENKOPF beladen und startklar.

Am Himmelfahrtstag (!!) fahren sie nach Lissabon ab
 
Der traurige Ausgang:
 
1. Die OCHSENKOPF ging auf der Heimreise durch einen Sturm im Golf von Biskaya unter ......die Mannschaft konnte sich retten.
 
2. Die GREIF erreichte die Ostsee und schlug leck, was zur Folge hatte, dass sie die Insel Seeland anlaufen musste...die Ware (hauptsaechlich Salz) konnte gerettet werden.
 
3. Die GREIF faehrt wieder am 12. 7. 1570 nach Lissabon, und hat neben der Mannschaft diesmal sogar 22 Passagiere an Bord.
 
Das Ende: 
 
Ganze sieben Woche dauert es, bis die Frachtraeume des Schiffes mit Ware beladen sind !
 
Am 8. 10. 1570 strandet die GREIF vor Calais : Totalverlust !
 
Fazit:
 
1. Fremde Laender fremde Sitten (dauert alles laenger als geplant)
2. Schuster bleib bei Deinen Leisten (Der Atlantik ist nicht die Ostsee)
 
Nie wieder wurden Schiffe aus Mecklenburg Vorpommern
vor den Kuesten Portugals gesichtet......
 
Eigentlich schade.....
 
---------
Quelle:
 
 

Posted by Ralf at 4:04 PM BST
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Monday, 19 March 2007
Deutsch-Portugiesische Schlichtungsverhandlung vor dem Tribunal in Den Haag 1933

Ich habe nicht herausfinden koennen, welche der beiden Staaten vor dem Schiedsgericht in Den Haag Anklage erhob.
Portugal oder das Ddeutsche Reich.

Ich habe auch keine Kenntnis, worueber das Schiedsgericht zu urteilen hatte.

Ich kann lediglich folgendes mitteilen:

7.2.1933

Das Schiedsgericht tagt:

Teilnehmer
(von links nach rechts)

Marcus Laurentius Wallenberg (1892 - 1980) : SCHWEDEN
Bartholdy Mendelssohn (??) : DEUTSCHES REICH
George Wickersham (1858 - 1936) : NIEDERLANDE
Unbekannt
Unbekannt
Eelco Nicolas van Kleffens (1894 - 1983) : SEKRETAER DES TRIBUNAL 

(Quelle)

 

Weiterfuehrende Quellen:

1. YOUNG PLAN 

2. Bank For International Settlements 

3. Deutsche Reichsbank (Bundesarchiv) 

4. BIZ von Valentin Pikler 

Ich bitte meine werten Leser um weitere Hinweise !
Obrigado


Posted by Ralf at 12:29 PM BST
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Sunday, 18 March 2007
Mystische Allheilmittel in Portugal. Das Gesundbeten bei "Gefallenes Knoechelchen"

Es gibt wohl eine unheilbare Urangst im Menschen.

Die einen denken, der Himmel stuerzt nieder, die anderen fuerchten, die Erde erstickt oder saeuft ab, und andere sind ueberzeugt, dass boese Blicke oder Flueche ihnen nach dem Leben trachten.

Arabische Maerchenerzaehler erfanden das Elexier (Al-Iksir), einen Stein der Weisen, der Eisen in Gold verwandeln konnte und als Panazee (Allheilmittel -aus der griechischen Mythologie) wahre Wunder wirken konnte.

In Portugal ist der Volksglaube an solcherlei Wundermittelchen tief in der lusitanischen Seele vergraben und noch heutzutage mit dem Denken, Fuehlen und Handeln der Portugiesen verwoben.

Die Vielzahl der Kartenleger, Handleser, und telefonischen Curadeiros (Heiler) ist unbegreiflich und sie alle geniessen eine gefluesterte Hochachtung unter Portugiesen.....und verdienen sich dusselig.--

Alle Muetter sorgen sich um die Gesundheit und einen gesunden Wuchs ihrer allerliebsten Kleinen, der Kinderlein.

Entwicklete sich ein Kind schwaechlich und lief es immer leicht gebeugt, dann war die Angst gross, das Kind koennte erkrankt sein an der

espinhela caída
(gefallenes Knoechelchen)

Dazu schlagen wir das Lehrbuch auf :

Volkstuemliche Gebete und Segenssprueche
Volkskunde aus dem Alentejo

(Quelle: Oficina das Ideias. Obrigado Victor Reis)

 

Die besorgte Mutter nahm ihr Kindlein bei der Hand und ging zu der Person, die im Dorf fuer ihre Heilkraefte bekannt war.

Bei Verdacht auf "Espinhela Caída" verfuhr die Heilerin folgendermassen:

  • Mit einem Baumwollfaden mass die Heilerin die Laenge des Armes von der Spitze des Ringfingers bis zum Knoechel des Ellebogens.
  • Sodann mass sie die Breite der Schultern

    Waren die gemessenen Laengen unterschiedlich stand die Diagnose fest: Espinha Caída

Was ist das Espinha ? 

Das Knoechelchen hat etwa die Groesse eines kleinen Hoelzchens und befindet sich beim gesunden Menschen zwischen Herz und Mageneingang.
Bei Kindern oder Erwachsenen, die schwer heben, passiert es, dass das Knoechelchen runterfaellt.
Dann schmerzen die Beine, der Magen ist geblaeht und verdirbt die Essenslust, bald kraenkelt man und geht nur noch gebeugt.

Dagegen hilft ein Segensheilgebet.
Zum Beispiel dieses:

Espinhela caída
Portas ao mar
Arcas, espinhelas
Em teu lugar
Assim como Cristo
Senhor nosso, andou
Pelo mundo, arcas
Espinhelas levantou
Knoechelchen herabgefallenes
Tueren zur Meerseite
Boegen, Knoechelchen
auf deinen Platz
So wie Christus
Unser Herr, wanderte
durch die Welt, Boegen
und Knoechelchen aufrichtete
-Quelle-


Was ich von dieser Gesundbetereihalte ?

Ganz ehrlich ?

Ich muss Marco nur zustimmen.
Er hat diese Kur gegen Gefallenes Knochelchen erlebt und denkt mit Wehmut an diese Zaertlichkeiten seiner Kindheit zurueck, wenn er die Prozedur beschreibt, die ihm widerfahren ist.
Antigas Ternuras

Nur gibt es bei Menschen einen Moment des Erwachsenwerdens.
Dann sollte das Pflichtbewusstsein das Denken ergreifen.

Und die Angst vor einstuerzenden Himmeln, abschmelzenden Eisbergen, Erbsuenden und Gefallenen Knoechelchen beendet sein


Posted by Ralf at 8:53 PM BST
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Friday, 16 March 2007
Produktidee auf portugiesisch: Aus Algarve wird Allgarve

Al-Gharb, der Westen, nannten die Araber dieses Gebiet westlich der (heute spanischen) ehemaligen muslimischen Koenigreiche.

Algarve ist deshalb ein Wort im maskulin.
"Ich wohne im Algarve "
sagt der Kenner und zeigt dabei seine Bildung.

Algarve ist ein Begriff.
Der Klang dieses Namens vermag zu bezaubern, verschluesselt ein arabisches Geheimnis aus vergangenen Zeiten, schmeckt nach gleissender Sonne, nach auf Holzkohle qualmenden fangfrischen Fischen und urwuechsiger Poesie.

Das Leben fuer die Einheimischen, der Urlaub fuer die Gaeste, alles ist schmerzlich teurer im Algarve als nur wenige Kilomenter ostwaerts in Spanien.
Es ist eben etwas besonderes, hier zu sein und nicht beim spanischen Nachbarn..

Zahlreiche weitlaeufige Golfplaetze, wo Portugiesen keinen Zutritt haben, weil sie sich die Preise -nicht einmal der Getraenke- leisten koennen, sind wie Ghettos allenthalben errichtet und bedecken das karge Land mit importierter Erde und kuenstlich gepflegten Rasenmatten.
Das Land, der Charme sind unkenntlich gemacht.
Jeder Golfplatz koennte auch irgendwo sonst in der Welt so und nicht anders aussehen.
Kein Orangenhain, dessen Fruechte oder ausgepresster Saft in vielen Laendern noch heute "Portugal" heissen (z.B. in griechischer Sprache), kein Zitronenbaum stoert das Green.

Die Grundstuecke waren einstmal Naturschutzgebiet, vertrocknet und verwahrlost, nur Kirchen oder Bauern haetten darauf Staelle bzw. Gebetsraeume errichten duerfen.
Notgedrungen veraeusserten die Alteigentuemer ihr Land an Investoren, die auf Sonderrechte Anspruch erheben duerfen.

Harmonisches, architektonisch wertvolles, mit Leben und Menschen erfuelltes farbenfrohes und glueckliches Wohnen der Einheimischen und ihrer Gaeste war i Bauplan fuer die Grundstuecke nicht vorgesehen.

Die Golfplatzentwickler und Betreiber erhalten diese Grundstuecke zu Spottpresien und von den Behoerden sofort und problemlos -oft sogar mit Steueranreizen vergoldet- jede auch noch so untypische, baulich verdichtete und vorallem naturfremde Bebauung gemaess der Wunsch-genehmigung zuerkannt.

Einen weiteren geradezu laecherlichen Schildbuergerstreich -unter Aspekten des klaren Markenmanagment und einer sorgfaeltigen Markenpflege- hat soeben die Regierung bekanntgegeben.

Aus Algarve wird 

-Erfahrungen die Spuren hinterlassen-
(Quelle
 

Man kann sich als Auslaender garnicht vorstellen, wie schwer der portugiesischen Regierung und den beteiligten Institutsmitarbeitern diese Namensfindung schwergefallen sein muss.

Sicher stand Coca-Cola mit verlockenden Angeboten bei Umbenennung der Algarve in Coca-Cola Happy Land parat und antichambrierte nach Kraeften.

Allgarve ?
Alles ist nichts ....

Jeder Erstsemester lernt diesen Rechtsgrundsatz.
Und als Grundregel gilt er selbstverstaendlich auch im Marketing.....

Nur davon haben die Portugiesen, die an den Schalthebeln sitzen, leider keine Ahnung.

Buessen werden diese laecherlichen Eseleien (asneiras) mit ihren Steuergeldern wieder die einfachen Portugiesen, der kleine Mann auf der Strasse, Zé Povinho, meine Freunde. 


Posted by Ralf at 10:37 PM BST
Updated: Friday, 16 March 2007 11:27 PM BST
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Kayserling: Romanische Poesien der Juden in Spanien (1859) - Geschichte der Juden in Portugal (1867)

Leipzig:
Herrmann Mendelssohn
1859
 
 
Vollstaendige Ansicht
lesen oder runterladen 
 

 ______________________________________________________

 

GESCICHTE DER JUDEN IN PORTUGAL
Leipzig:
Leiner
1867

Vollstaendige Ansicht lesen 


Posted by Ralf at 4:33 PM BST
Updated: Friday, 16 March 2007 5:13 PM BST
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Atlantikueberquerungen per Flugzeug vor Lindbergh: 16 Pioniere und auch zwei Piloten aus Portugal

Alle geben immer nur allein jenem Charles Lindbergh (1902 - 1974) allen Ruhm und Ehre fuer die Erste Atlantikueberquerung per Flugzeug.

Den Lorbeer moechten einige anderen geben:

Liste der Flugpioniere mit erfolgreicher Atlantikueberquerung vor Lindbergh
 
Sogar zwei Portugiesen (Rangstelle: 82 - 84) waren unmittelbar -nur drei Monate eher- vor Lindbergh (Rangstelle 85) erfolgreich.
Mit diesem deutschen Flugzeug:

Dornier Wal
Do J Argus
 
Die Pioniere Portugals und ihre Route ihres Nachtflugs
 
 
16. Maerz - 17. Maerz 1927 

Capitão Sarmento de Beires
Capitão Jorge de Castilho
Mechankier Manuel Gouveia
(Quelle
 
Ehre wem Ehre gebuehrt.

Posted by Ralf at 1:19 PM BST
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Thursday, 15 March 2007
Pombal verbietet Hoerner an Haustueren. Beginn der Emanzipation der portugiesischen Frau ?

Nichts bringt einen Lusitaner schneller und heftiger in Rage, als die Hoernchenhand, das Gehoern auf seinem Haupte.

Ein Portugiese ein Hahnrei ?

Da hoert fuer einen Lusitaner jeder Spass auf.... 

Und dennoch:
Ueberall haengen staendig zum Spott der Ehemaenner Gehoerner an den Tueren, und obwohl jeder gerne angibt, eine Geliebte zu besitzen, nimmt dieser Brauch allmaehlich Ueberhand.......

Pombal muss handeln: 

Am 15. Maerz 1751 verbietet Koenig José I. in Portugal landesweit das Anbringen von Hoernern an Tueren und Toren !

Vermutlich dachte Pombal an das pileum cornutum (den gehoernten Hut), welche in christlichen Laendern ausserhalb Portugals -denn hier hatte er aehnliche Vorschriften verhindern koennen- die juedischen Mitmenschen zu tragen hatten.
Bessergesagt, den gehoernten Hut mussten die Maenner tragen, die Juedinnen mussten die nolam sonantem (die Judenschelle) umhaengen, so wie Ziegen und andere Weidetiere.

War nicht einst Moses selbst ein gehoernter Mann ?

Moses
(nach bekannter Vorlage)
Edmonia Lewis

Pombal war Prakmatiker.
Spitzfindigkeiten waren ihm zuwider.

Beleidigungen und Schmaehkritik, Stigmatisierungen und Demuetigungen loesen Bande, wenden kein Unrecht, schaden der Mitmenschlichkeit, behindern die Ausbildung demokratischer Eigenverantwortung.

Sogar Michelangelo war einst einem Irrtum der Schriftgelehrten, der katholischen Meinungsmacher aufgesessen.
Niemand wagte, nachzulesen oder gar zu widersprechen. 

Heute wissen wir, es steht geschrieben (Exodos 34, 30):

videntes autem Aaron et filii Israhel cornutam Mosi faciem timuerunt prope accedere
und "cornutam" klingt fast wie portugiesisch: "cornudo" (gehoernt
Die Verteufelung der Wikinger war vermutlich auch so eine katholische Erfindung.
 
Tatsaechlich muss die o.g. Textstelle uebersetzt werden:
Als Aaron und alle Israeliten Mose sahen, strahlte die Haut seines Gesichtes Licht aus, und sie fürchteten sich, in seine Nähe zu kommen.

Von wegen "Hoerner" !

Bleibt nur die Frage:

Hat Pombal die Emanzipation der portugiesischen Frau im Sinn gehabt ?

Schon gut moeglich....wenn es naemlich zutrifft, dass er, also der Marquês de Pombal, ein Urenkel eines Priesters war, namens Sebastião da Mata Escura, welcher angeblich eine schwarzafrikanische Schoenheit schwaengerte, namens Marta Fernandes, welche dadurch die historische Leistung vollbrachte, Pombals Uroma zu sein.

Mir gefaellt dieses Geruecht !!

 

Und es erklaert mir das erstaunlich unkatholische Denken, Fuehlen und Handeln von Pombal. 


Posted by Ralf at 3:15 PM BST
Updated: Monday, 26 March 2007 2:00 PM BST
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Wednesday, 14 March 2007
Juden in Portugal im Jahr 1854 - 1868. Ein Leben im rechtsfreien Raum

Wir befinden uns im Jahr 1854

In Nordeuropa gibt es die sog. Toleranzedikte.
Was heisst eigentlich: Toleranz ?
Das Staatsgrundgesetz von Oesterreich ist erst in 1867 fertig.

In Portugal "herrscht" derweil der rechtsfreie Raum.

Man versetze sich einmal in die Lage von damals, wo es heisst:

Jeshurun Anno 1854
Jahrgang 1
Nr. 3 Seite: 180
(Quelle)

Man musste unter englischem Schutz stehen.
Sonst war man verloren,bzw. geduldet, solange man keine Hilfe benoetigt.

Gleichwohl erreicht das juedische Leben allmaehlich Fortschritte.
Man liest im Jahr 1858:


Noch immer, jetzt schon im Jahr 1866, ist die Lage der Juden in Portugal prekaer , jedoch nicht zu vergleichen mit der anhaltenden Unrechtmaessigkeit im Land des Nachbarn Spanien:


Es wird noch viele Jahre dauern.
Eine Satisfaktion (Genugtuung) kann es aber nach meinem Dafuerhalten niemals geben.

Schon allein deshalb, weil die Vaeter der Inquisition die Dummheit, der Neid, die Gier und der Menschenhass sind.

Posted by Ralf at 3:14 PM BST
Updated: Wednesday, 14 March 2007 3:56 PM BST
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Tuesday, 13 March 2007
Angelica Catalani (Operndiva) ueber die portugiesischen Maenner in Lissabon

Keine andere Opersaengerin traellerte so perfekt wie sie.

5 Jahre lang verzauberte die Italienerin ihr Publikum in Lissabon.

Angelica Catalani (1870 - 1849)
 
(Bildquelle: Kaar

Also gehen wir einmal davon aus, dass Angelica die Maennerwelt Lissabons schon einigermassen gut kannte.

Einst fragte ein Landsmann Angelica und wollte wissen:

"Wieso haben Sie denn einen Franzosen geheiratet, diesen Botschaftsangestellten Monsieur Valabreque, der immer nach jeder Opernauffuehrung in blitzblanker Franzosen Uniform in den Orchestergraben huepfte, um nach seinem Turteltaeubchen zu sehen ?"
 
Die Antwort von Angelica ist erschuetternd und wirft ein sonderbares auf die Portugiesen....
'I will tell you. I was at Lisbon; the Portuguese are fond of music. Great men, princes, and counts talk to me of love, and a number of fine things, but none of them talk of marrying. M. Valabreque talked of marriage—I marry M. Valabreque.'"
(Quelle)

Was erfahren wir da ?
Nur "fine things" im Kopf ?
 
Franzosen in gestriegelten Gardeuniformen sind und bleiben hausbacken und Ehe orientiert, verglichen mit den lusitanischen Charmeuren Lissabons, die nur "fine things" im Schilde fuehren !
 
Huetet Euch, liebe weiblichen Leser, vor Portugiesen !
Denkt an Angelica ! 

 


Posted by Ralf at 5:01 PM BST
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