Gedanken ueber Sinn und Zweck der Menschlichkeit
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Monday, 21 May 2007
Die Lusiaden von Luis de Camoes ( Inhaltsangabe )

I. Gesang (Canto I) 

Seit Menschengedenken haben die Goetter des Olymps ihren Lieblingen auf Erden von Zeit zu Zeit helfen muessen.
Manches mal sogar im Hades, in der Unterwelt.

Jupiter und Juno
beschuetzen die Erde

-Quelle-


Jedoch noch nie wagten es die Sterblichen, das Meer erobern zu wollen.
Darum sind heldenhafter als saemtliche bekannten Helden der Menschheit: die Portugiesen.
Die Portugiesen wollen das Meer erobern.

Es ist das weite Meer die letzte Staette der Erde, wo bislang der Herrschaftsanspruch der Goetter unangetastet blieb.
Der unvergleichliche Heldenmut der Portugiesen zwingt den Gott der Goetter Jupiter, saemtliche Goetter des Olymps zu einer Vollversammlung einzuberufen , Concílio dos Deuses, um darueber zu beraten, wie man den Portugiesen bei ihrem Unterfangen entgegentreten sollte.

Jupiter ist den Portugiesen wohlgesonnen, weil dieses kleine Volk wegen einzigartiger Grossleistungen und siegreicher ruhmesvoller Kaempfe gegen die Araber und Spanier seine ganz besondere Hochachtung geniesst.
Venus  sieht die Aehnlichkeit der tapferen Portugiesen mit ihrem eigenen Sohn, Aeneas, dem Gruender Roms und befuerwortet eine freundliche Beurteilung.
Bacchus, Gott des Weines und der Ausgelassenheit, (port.: Baco) fuerchtet den Hochmut der Portugiesen, wenn ihnen dergleich Unvergleichliches gelaenge, und sie die Herren der Weltmeere wuerden, und in Folge ihn und die Verehrung seiner Goettlichkeit vernachlaessigen.
Mars, der Kriegsgott, widerspricht, befuerwortet die Ansicht der Venus und des Jupiter und somit ergeht fuer die Portugiesen vonseiten der Goetter ein wohlwollender Beschluss....

Vasco da Gama und seine Flotte erreichen nach Umsegelung der Suedspitze Afrikas die Kueste der Insel Mosambik, um Nachschub und Trinkwasser zu fassen.
Einige Inselbewohner kommen neugierig an Bord.
Der Régulo, ihr Haeuptling, wird von Vasco da Gama empfangen.

Als dieser Haeuptling bemerkt, dass die Portugiesen Christen sind, sorgt Bacchus dafuer, dass in seinen Gedanken der Wunsch entflammt, die Portugiesen zu zerstoeren.
Vasco bemerkt den Hinterhalt nicht, der auf ihn wartet, und so muessen die Portugiesen wenig spaeter auf See kaempfen und heldenhaft besiegen sie die afrikanischen Angreifer.

Vasco nimmt einen einheimischen Lotsen und einige Gehilfen an Bord, weil die Afrikaner versprechen, die Portugiesen gut und sicher nach Norden zu fuehren.
Als die Flotte Quíloa [heute: Kilwa Kisiwani in Tansania Anm.] erreicht, und Vasco noch immer nicht erkennt, dass auch dieser Lotse vom boeswilligen Bacchus gesendet wurde, und in Quíloa ein Ueberfall auf die Portugiesen vorbereitet ist, greift Venus hoechstselbst in das Geschehen ein und laesst einen starken ablandigen Sturm entfachen, welcher die Flotte der Portugiesen von der Kueste fernhaelt.
Auch alle weiteren Versuche dieses Piloten werden von Venus vereitelt.

So erreichen die Portugiesen Mombasa in Kenia
Der Koenig dort weiss schon Bescheid, erwartet die Portugiesen, Bacchus hat ihm einen moerderischen Plan eingegeben......


II. Gesang  (Canto II)

Der Koenig von Mombasa oeffnet der portugiesischen Flotte scheinheilig seinen Hafen. Vasco, vorsichtshalber, schickt zwei portugiesische Haeftlinge an Land, um die Lage zu erkunden.
Die beiden werden zu einem Haus gefuehrt, wo Bacchus, als christlicher Priester verkleidet, schon auf sie wartet. Ein grosses Bild an der Wand zeigt Darstellungen von Jesus und den Aposteln.
Die Kundschafter berichten daraufhin Vasco, was sie gesehen haben und dieser, nichts boeses ahnend, gibt Befehl, in den Hafen einzulaufen.
Obwohl die Winde guenstig sind, bewegt sich die Flotte nicht voran.
Der verraeterische afrikanische Pilot und seine Gehilfen springen erschrocken ueber Bord, weil sie beginnen, sich vor Vasco und den magisch maechtigen Portugiesen zu fuerchten.

Vasco, der sich vielmals fuer den ihm gewaehrten Schutz bei Goettin Venus bedankt, bittet sie instaendig, den Portugiesen auch weiterhin gnaedig zu sein.
Venus, sichtlich geruehrt, begibt sich sogleich auf den Olymp, um bei Jupiter etwas mehr Schuetzenhilfe fuer die Portugiesen anzufordern.
Jupiter sieht die Notwendigkeit ein, den tapferen Helden Portugals etwas mehr Unterstuetzung zu senden und befiehlt dem Merkur, dafuer zu sorgen, dass die Portugiesen bei ihrem naechsten Halt in Melinde ein freundlicher Empfang erwartet, ehrlicher Rat und des dortigen Koenigs Freundschaft.
So geschieht es auch.
Die Bewohner von Melinde sind ohnehin naemlich auf ihre suedlichen Konkurrenten aus Mombasa gar nicht gut zu sprechen....

Der Koenig von Melinde [Malindi in Kenia Anm.] wird sogar von Vasco auf seinem Schiff empfangen.

Einschub:

Bis hierher hat Vasco es bereits geschafft
Wir schreiben den
15. April 1498

-Quelle

III. Gesang  (Canto III) und IV. Gesang (Canto IV)

Die Muse der Poesie, Kalliope, schafft es, von nun an den Lesern der Lusiaden, also uns allen, die persoenlichen Erlebnisse, die Gedanken und Plaene von Vasco da Gama direkt von ihm wissen zu lassen.
Vasco verspricht  uns Lesern, sich kurz zu fassen, obwohl die Grossleistungen des portugiesischen Volkes zahlreich, vielseitig und einmalig sind.

Angefangen bei den Roemern, die Portugal erobern moechten und Viriathus, der tapfere Portugiese, der sich heldenhaft den Roemern entgegenstellt.
Seither haben die Portugiesen und alle ihre Koenige, die der Reihe nach beschrieben werden, nichts als Ruhm und Ehre und Hochachtung verdient.

Auch die Episode von dem Alten in Restelo (Velho do Restelo), der in Restelo, also am Ablegerhafen Lissabons den mutig entschlossenen Seeleuten pessimistische Warnungen zugerufen hatte und die Portugiesen vor einer Expansion in fremde Laender warnt, wird erwaehnt.

Der Alte bezichtigt Vasco
des Gottesfrevels, des Hochmuts
und warnt vor dem Zorn der Goetter


V. Gesang (Canto V)

Vasco schildert dem Afrika Haeuptling wie seine Seereise bisher verlief:
Wie Sintra hinterm Horizont verschwand, und welche unbekannten Wetter ihn hinterm Aequator erwarteten, heftige ploetzliche Stuerme und Blitze, das schaurig gespenstische Feuer des São Telmo (Elmsfeuer) und die fuerchterlichen Meeresruessel (tromba maritima).

Sankt Helena, dort eine Zwischenpause eingelegt, schenkt Vasco einem Einheimischen reiche Geschenke, in dem Glauben, damit dessen Vertrauen erhalten zu haben. Als Fernão Veloso von Vasco an Land geschickt wird, um dort Besorgungen zu erledigen, greift eine feindlich gesinnte Horde den Portugiesen tueckisch an und Vasco muss seinem Landsmann eigenhaendig zu Hilfe eilen und kaempfen, wobei er sich eine Beinverletzung zuzieht.

Wieder zurueck an Bord spotten die Matrosen, es sei wohl leichter gewesen den Hang herabzurennen als hinauf zu gehen.
Fernão klaert seine Kamaraden auf, dass er deshalb vor den Wilden so eilig vorherrannte, um rechtzeitig an Bord zu kommen, um bei der Verteidigung der Schiffe dabeizusein.

Am Kap der Sturmesqualen, Cabo das Tormentas, macht Vasco Bekanntschaft mit dem allerfuerchterlichsten Seeungeheuer:

Adamastor
 
Vasco vernimmt die Vorhersagen des Giganten, kuemmert sich nicht drum, und segelt tapfer voller Heldenmut weiter .
 
Vasco schildert dem Koenig in Melinde, wie grauenvoll die Vitaminmangelerscheinung Skorbut seine treuen portugiesischen Matrosen dahinrafft.

Ach wie bloed nur, klagt Vasco dem Afrikaner sein Leid, dass seine portugiesischen Mitmenschen keine Ahnung von Poesie haben und nichts davon verstehen !
 
 
VI. Gesang (Canto VI)
 
Es wird ein rauschendes Abschiedsfest gegeben und los geht´s Richtung Indien !
Diesmal hat Vasco einen ehrlichen und sachkundigen Lotsen, den Melindano, an Bord.
Eigentlich kann nichts mehr schiefgehen....

Melindano fluestert Vasco ins Ohr
José Malhoa (1855 - 1933)
 
Bacchus wird inzwischen zusehends nervoeser, weil er den Portugiesen den nahen Triumpf nicht goennt und begibt sich eilig in die Tiefen des Meeres zu Neptun in dessen Glaspalast, um die Lage und sein Ansinnen zu erlaeutern.

Auf Befehl Neptuns ruft Triton saemtliche goettlichen  zu einem Konzil zusammen.
Wenn die Portugiesen ihr Vorhaben schaffen, werden in Zukunft die Portugiesen goettlich sein und zum Herrscher ueber die Meere aber alle richtigen Meeresgoetter unbedeutend.
Vor lauter Selbstmitleid beginnt Bacchus waehrend seinen Schilderungen laut zu flennen an und alle Zuhoerer, sogar Neptun, sind von Mitleid ergriffen.
Neptun befiehlt sogleich dem Windgott Eolos (Aiolos), den Portugiesen einen vernichtenden Sturmwind zu blasen.

Unterdessen halten die Portugiesen an Deck ihrer Schiffe  Nachtwache, nichts ahnend, und um nicht einzunicken, erzaehlen sich Seefahrergeschichten, unter anderem, wie die portugiesischen Doze da Inglaterra (die Zwoelf Englandfahrer) durch ritterlichen Heldenmut und Durchhaltevermoegen, ihren koeniglichen Auftrag zu Ende fuehrten und unsterblichen Ruhm empfingen.

Kaum nach Tagesanbruch bricht ein Sturm los, der den Matrosen keine Zeit und Moeglichkeit laesst, die Segel einzuholen oder auch nur zu reffen.
Die See ist vom Sand des Meeresgrundes aufgewuehlt, die Masten brechen, und die Portugiesen fuehlen ihr Ende gekommen...
Vasco bittet die Hilfe der Goetter herbei.

Venus erkennt sofort die Notlage ihrer Schuetzlinge und vermutet, dass es sich hierbei um eine weitere Sabotageaktion des Bacchus handelt.
Zum Glueck weiss Venus, was die Zornausbrueche der Winde beschwichtigen kann:

naturgeile Nymphen
umarmen die Winde
 
Die Sturmgewalten kommen zur Ruhe, der naechste Tag lichtet sich und Lotse Melindano zeigt auf die Kueste von Calecut [es ist  der 20.4. 1498 und sie sehen den Strand Kappad nahe Kozhikode Anm.] , die sich am Horizont abzeichnet.
Vasco spricht ein Dankgebet.
Der Gedanke an den eigentlichen Wert von Ruhm und Gloria stimmen ihn nachdenklich.
 
 
VII. Gesang (Canto VII)
 
Welch eine Ruhmestat doch ein Kreuzzug sein kann !
Moegen alle Staaten der Erde sich dem Vorbild Portugals anschliessen und die Unglaeubigen bekaempfen !
Schon nahen kleine Fischerboote und zeigen wo es nach der Stadt hinfuehrt, wo der Koenig Indiens residiert.
Bevor alle Portugiesen an Land gehen duerfen, muss ein zur Verbannung ohnehin Verurteilter, der João Martins, den Strand und die naehere Umgebung ausspaehen.
Zufaellig trifft er auf einen Araber, namens Monçaide, der perfektes portugiesisch spricht, weil er aus Kastilien stammt und sich maechtig wundert, einen Portugiesen zu sehen.
Monçaide laed den João kurz auf einen Sprung zu sich nach hause ein, man isst etwas gemeinsam und sie machen sich dann gemeinsam auf, zurueck zum Ankerplatz der portugiesischen Flotte.
Monçaide erzaehlt Vasco alles, was er ueber Indien weiss.

Wenig spaeter besuchen Vasco und die mitgereisten Adligen unter Begleitung des herbeigekommenen indischen Hofdieners Catual den Samorim in seinem Palast.


Waehrend im Palast die Audienz zugange ist, kehren Catual der Diener und Monçaide der Araber zurueck zum Schiff des Vasco, wo sie von Paulo da Gama an Bord gelassen werden.
In allen Einzelheiten will der Inder wissen, was die Figuerchen und Muster auf der Staatsflagge Portugals zu bedeuten haben.

Camões ruft die Nymphen an der heimatlichen Fluesse:
die Tágides vom Tejo in Lissabon und vom Mondego in Coimbra, wo er als Juengling studierte..... und klagt ueber all das Unbill, das ihm seither widerfahren ist.

Camões umschwaermt von lustvollen Tágides
Columbano Bordalo Pinheiro (1857 - 1929)
 
 
VIII. Gesang (Canto VIII) 
 
Paulo da Gama ist imernoch dabei, dem Inder Catual die Staatsflagge zu blasonieren und alle seine Fragen zu beantworten.
Catual wird er dem Samorim berichterstatten und dieser in dunkler Vorahnung, dass bald ganz Indien von Portugal auf ewige Zeit beherrscht und alle Inder vernichtet wuerden, laesst die Arúspices (Auspizien) ,seine Hellseher, Opfergaben darbringen.
 
Auch Bacchus ist noch lange nicht untaetig.
Diesmal erscheint er einem Araber, der sich als muslimischer Priester unter den Indern befindet, nachts im Traum und stachelt ihn an, gemeinsam mit seinen Landesgenossen gegen die Portugiesen zu rebellieren.
 
Vasco wuenscht indessen, sich mit dem Samorim zu verstaendigen, es kommt zu heftigen Diskussionen, aber schliesslich ordnet der Samorim an, Vasco moege zu seinem Schiff zurueckkehren, denn er sei nun gesonnen, orientalische Gewuerze gegen europaeische Waren einzutauschen.
 
Es ist der Diener Catual, der mittlerweile von Arabern bestochen, der alles unternimmt, damit der Handel nicht zustandekommt und fordert Vasco auf, mit seinem Schiff naeher an die Kueste zu kommen, damit er an Bord gehen koenne.
Tatsaechlich hat Catual im Sinn, die Flotte aus Portugal zu zerstoeren.
Vasco aber, schlau und misstrauisch, befolgt nicht diesen Vorschlag und wird prompt von Catual gefangen gehalten.
Allerdings befuerchtet er vom Samorim dafuer bestraft zu werden, dass das Handelsgeschaeft so lange dauert und darum bietet Catual dem Vasco folgenden deal an: Vasco darf an Bord zurueck, dafuer muss er aber die von ihm gewuenschten waren herausruecken.
Vasco bleibt keine andere Wahl als zuzustimmen.

Camões macht sich darob seine persoenlichen Gedanken ueber die sonderbare Macht von metal luzente e oiro (glaenzendes Metall und Gold)

 
IX. Gesang    (Canto IX) 
 
Zwei kaufmaennische Angestellte (feitores) werden von Vasco mit dem Auftrag an land geschickt, Ware fuer die Rueckfracht einzukaufen.
Die beiden werden kurzerhand verhaftet, weil die Araber Zeit gewinnen wollen, denn sie warten bereits auf Ankunft einer Kriegsflotte aus Mekka zu ihrer Unterstuetzung.
Von alledem erfaehrt Vasco durch Monçaide, dem portugiesisch sprechenden Araber, und versucht sofort, an Land die beiden aus dem Gefaengnis zu befreien, an Bord zu holen und in See zu stechen.
Weil der Plan misslingt, nimmt sich Vasco nun seinerseits Geiseln und gibt Befehl Segel zu setzen.
 
Jetzt lenkt der Samorim ein, laesst nicht nur die beiden Einkaeufer frei, sondern gibt die abgepressten Waren den Portugiesen zurueck.
Jetzt segelt Vasco da Gama wirklich los und zwar Richtung Heimat.

Venus beschliesst, ihren Lieblingen aus Portugal eine Verschnaufpause zu goennen und wendet sich deshalb an ihren Sohn Cupidus.
Dieser soll dafuer sorgen, dass die Nymphen alle sich auf einer einsamen lauschigen Insel versammeln und die Portugiesen dorthin gelangen.
Einfachheitshalber schafft Venus selber diese Insel, eine schwimmende Landschaft, eine Insel der Liebe, mit allem was Maennerherzen wuenschen.
Dort landen die porugiesischen Helden und trauen ihren Augen nicht:

Vasco da Gama auf der
ILHA DOS AMORES

Gemaelde von:
Vieira Portuense (1765 - 1805)

Ueberall nur bildhuebsche Frauengestalten. 

Typisch Weiber, jedoch, springen die Nymphen halbnackt vor den Portugiesen hin und her und wuenschen eingefangen und bezwungen werden.
Jeder Portugiese schafft auch diese goettliche Aufgabe mit Leichtigkeit.

Tétis (Thetis), bekanntlich die schoenste von allen und die ueber alle anderen Nymphen das Sagen hat, bleibt Vasco da Gama vorbehalten, den sie mit Wuerde und Anstand empfaengt.
Sie nimmt Vasco bei der Hand, entfuehrt ihn auf ihr Schloss und eroeffnet ihm, dass die Insel ein Wille und Geschenk des Schicksals sei, nichts anderes als die suessen Ehrungen, welche einem das Leben veredeln.

Moegen sich dessen stets diejenigen erinnern, die sich einen unsterblichen Namen machen moechten.

 

X. Gesang  (Canto X)

Thetis gibt den portugiesischen Seefahrern ein Festbankett .
Eine Nymphe ergreift das Wort und beginnt, den Anwesenden vorherzusagen, welche Grosstaten die Portugiesen in Zukunft vollbringen wuerden....

Camões muss die Nymphe unterbrechen, um nocheinmal die Kalliope zu beschwoeren.

Jetzt kann die Nymphe mit ihrer weissagenden Aufzaehlung portugiesischer Herrscher ueber Indien fortfahren.

Thetis ihrerseits fuehrt Vasco hinaus auf einen Berg, von wo sie ihm das gesamte Universum zeigen kann und alle die vielen Orte ueberall auf der Welt, wo in Zukunft Portugiesen die groessten Grosstaten vollbringen werden.
Sie vergisst auch nicht das Maertyrium des Hl. Tomé (Apostel Thomas) zu erwaehnen und auf den Schiffbruch, den Camões erleiden wird.

Schliesslich verabschiedet Thetis alle Portugiesen, die mit guenstigen Winden alsbald die geliebte Heimat erreichen und stolz in die Muendung des Flusses Tejo einfahren.

Oh moege Koenig Sebastian sich wuerdig erweisen und welch herrliche Ruhmestaten doch fuer Portugal die Portugiesen erwarten.

...
ENDE

 

Sarkophag von Luís Vaz de Camões
in Kirche Santa Maria de Belém (Bethlehem)
Quelle
 
 
Almeida Garrett: 
 
"Der Italiener (Dante) besass Glauben an Gott
Der Deutsche (Goethe) glaubte dem Zweifel
Der Portugiese glaubte an seine Nation"

(Viagens na Minha Terra)

 

 

_________

Mein Leitfaden (.pt)
bei Erstellung dieser Inhaltsangabe


Posted by Ralf at 12:22 PM BST
Updated: Thursday, 24 May 2007 10:14 PM BST
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Saturday, 19 May 2007
Kommunistische Propaganda in Portugal mit einer Toten. Der Tod von Catarina Eufemia 1954

Das Landleben im Alentejo des Jahres 1954 war fuer einen Portugiesen ebenso primitiv wie fuer einen Mujik Russlands im Jahr 1917.
Leichte Beute fuer kommunistische Demagogen.

Die von Russland gelenkten Aufruehrer traeumen von Idealen, die sie in Russland gelernt haben und wie wir sie in unseren Tagen in Zimbabwe erleben.

Was fehlt ist eine Ikone, ein oder eine Maertyrerin.
Freude bei den portugiesischen Politstrategen der Anti-faschisten !
Ein "glueckliches" Ereignis:

19.5.1954

Gedenkstatue
Catarina Efigénia Sabino Eufémia (1928 - 1954)
-Quelle

Catarina war eine typische Jornaleira (Tageloehnerin) in Baleizão

Als solche arbeitete Catarina als Ceifeira (Schnitterin)

Arbeitstracht einer Ceifeira im Alentejo
-Quelle Obrigado Carlos Cardoso !- 

An jenem verhaengnisvollen Tag 1954 befand sich Catarina gemeinsam mit ihrem Mann bei der Arbeit auf einem Feld, an welchem eine Hauptstrasse entlangfuehrte.
Zwischen Feld und Strasse erhob sich ein Strassenwall, mit Buschwerk bewachsen, welcher die freie Sicht auf die Strasse behinderte.
Dort ploetzlich ein Tumult und Laerm.
Eine Streife der GNR (Guarda Nacional Republicana - Republikanische Nationalwache) in einem Fahrzeug hatte angehalten, um eine Gruppe von Demonstranten zu ueberpruefen.
Die Demonstranten waren auf dem Weg zu einem anderen Feld, wo Saisonarbeiter aus den noerdlich gelegenen Beiras Gebieten  arbeiteten, die gewoehnlich noch geringeren Lohn erhielten als die ansaessigen Arbeiter.
Diese "Fremdarbeiter" nannte man abfaellig die ratinhos (Maeuschen).

Catarina neugierig geworden laeuft zur Strassenseite und hat soeben die Strassenboeschung erklommen, genau in diesem Moment steigt tenente (Oberleutnant) Carrajola aus dem Gelaendewagen, seine Schnellfeuerwaffe im Anschlag, Schuesse loesen sich und treffen toedlich die junge Frau.

Selbstverstaendlich uebernimmt die GNR den Kaufpreis der Grabstaette auf dem Friedhof von Quintos und die Beerdigungskosten sowie fortan die Unterhaltskosten ihrer beiden Soehne.

20 Jahre spaeter wird man ihre Knochen ausgraben, um diese feierlich in einer grossangelegten Politschau auf den Friedhof von Baleizão zu ueberfuehren.

Kein traenenruehrendes Maerchen, keine Mitleid erheischende Floskel haben die pietaetlosen Propaganda Strategen der Kommunisten Portugals seither ausgespart, um aus der Tragoedie von Catarina Eufémia ihren eigenen Honig zu saugen.

Schwanger soll Catarina gewesen sein, ein Kleinkind auf dem Arm tragend, vor ihrem Ausbeuter um eine Erhoehung ihres Hungerlohnes um 2 "Pfennige" bettelnd, tapfere Anfuehrerin der Kommunistischen Partei, naechtliche Botschafterin ihrer Parteigenossen, wehrlos waehrend eines Streikes und Carrajola ihr Moerder, der ein Maschinengewehr gegen sie richtete und ihr brutal kaltherzig wie von der Regierung befohlen eine Salve in den Koerper schoss.....


Gedichte wurden gedichtet, Lieder wurden gesungen.....doch die Hinterbliebenen sahen von den Einnahmen nichts.....zahlreiche Strassen, Schulen, Plaetze tragen noch heute ihren Namen.

Die GNR hatte zuvor und hat spaeter im Verlauf von Demonstrationen tatsaechlich einige Demonstranten, die fuer die Interessen der kommunistische Partei kaempften, getoetet.
Diese Opfer von Polizeigewalt bzw. deren Hinterbliebenen erhielten keinen Schadensersatz von staatlicher Stelle.
Wer haftet fuer diese Opfer ?

Eigentlich haetten diese nichtsahnenden treuglaeubigen Anhaengern auf das Praedikat und die Ehre Maertyrer geworden zu sein fuer die Partei einen hoeheren Anspruch als Catarina.
Catarina war mitnichten Anhaengerin der Kommunisten !

Aber was interessiert die Wahrheit jemanden, der in Portugal eine stalinistische Diktatur errichten und selbst zum Stalin Portugals avancieren moechte ?

Alvaro Cunhal (1913 - 2005):

"A Catarina morreu como deve saber morrer um membro do Partido Comunista, lutando pelos direitos das massas trabalhadoras" 

Catarina starb wie ein Mitglied der kommunistischen Partei wissen muss zu sterben im Kampf fuer die Rechte der arbeitenden Massen

 

Jetzt ballt sich sogar mir die Faust ! 


Posted by Ralf at 5:35 PM BST
Updated: Sunday, 20 May 2007 8:03 PM BST
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Friday, 18 May 2007
Kommentar und Kritik ueber die Vereinigung der Orthodoxen Kirchen Russlands (Priester Alexei Staritsin)

Dies war die Meldung bei Radio Vatikan:

Die russisch-orthodoxe Kirche innerhalb Russlands und ihr nach der kommunistischen Revolution im Ausland gegründeter Flügel haben sich nach 80 Jahren wiedervereinigt. Der Patriarch von Moskau, Alexei II. (aka: S.S. Alexej II.) und das Oberhaupt der Auslandskirche, Metropolitan Lawr (aka: Laurus v Lvr), unterzeichneten heute Morgen in der russischen Hauptstadt in einer im Fernsehen übertragenen Zeremonie eine entsprechende Vereinbarung. Präsident Wladimir Putin, der an den Feierlichkeiten in der Christ-Erlöser-Kathedrale teilnahm, würdigte die Wiedervereinigung als "wichtigste Bedingung, um die verlorene Einheit der gesamten russischen Welt wiederherzustellen".
Radio Vatikan

 ECCLESIA Brasil

Ich moechte meinen Lesern hier und jetzt eine Uebersetzung anbieten zweier Kommentare, welche in dem Blog des bekannten und von mir sehr geschaetzten portugiesischen Journalisten José Milhazes , der Doyen der Russlandkenner Portugals in Moskau, der orthodoxe Priester Alexei Staritsin hinterlassen hat.

Uebersetzung (I. Teil) :

Die Kommunisten und ihre Unterdrueckungs Organe, namentlich die Tcheka (das sind NKVD, KGB, FSB),  wurden noch zu Zeiten des Patriarchen Tikhon in seiner pastoralen Mitteilung vom 19.12.1918 anathemasiert, indem er sie die Henker der Menschheit nannte.

Die erstmalige Versammlung der Hohen Verwaltung der Russischen Kirche ausserhalb der Grenzen Russland fand am 6.11.1920 in Konstantinopel statt.

Am 9.6.1921 wurde die Versammlung  der Hohen Verwaltung in der Stadt Sremski Karlovtsy abgehalten, im damaligen Koenigreich Serbien-Kroatien-Slovenien.

Am 13.9. 1922 hat das Konzil der Bischoefe im Ausland, einvernehmlich mit den Beschluessen des Patriarchs Tikhon [ aka Tichon Anm.] die Hohe Verwaltung der Russischen Kirche ausserhalb der Grenzen aufgeloest und die Synode der Bischoefe der Orthodoxen Kirche Russlands im Ausland ( IORE) gegruendet [aka ROKA Anm.]

Das Patriarchat von Moskau ist eine Frucht des sowjetischen Regims und viele seiner Bischoefe gehoeren (und ohne irgendeinen Zweifel gehoeren) zu dem KGB/FSB.
Das Patriarchat von Moskau benoetigt die Orthodoxe Russische Kirche im Ausland, um ihre Legitimitaet bestaetigt zu sehen, die sie nicht besitzt von Anerkennung oder Nicht-Anerkennung vonseiten anderer Kirchen abhaengig ist, sondern nur von den kanonischen Gesetzen und der rechtmaessigen apostolischen Kontinuitaet.

Das Patriarchat von Moskau wurde ideologisch geboren nach der Erklaerung des Metropoliten Sergui Stragorotski in 1927, jedoch begann "rechtmaessig" erst zu existieren, nachdem Stalin einen Bewilligungsbefehl am 4.9.1943 erlassen hatte, wobei der NKVD die Organisation innerhalb der Zweiwochenfrist nach diesem "Konzil" uebernahm, in welchem der Metropolit Sergui zu einem Patriarchen erklaert wurde.
Das Patriarchat von Moskau wurde von Stalin geschaffen in diesem "Konzil" bestehend aus einem Grueppchen von drei Renegaten der Kirche, welche dem Sowjet Regime ergeben waren:
der Metropolit Sergui Stragorotski
der Metropolit Alexei Simanski
der Metropolit Nikolai Iaruchevitch.


Diese Gruppe wuchs wie man gemeinhin sagt wie Pilze nach dem Regen und erreichte eine weltweite Groessenordnung.
Das Patriarchat von Moskau ist ein nicht rechtmaessiger Sohn, geboren aus einer nicht rechtmaessigen Verbindung zwischen dem Patriarch Sergui und dem Diktator Atheist Stalin, der es zu Propagandazwecken benutzte.

Ich zitiere jetzt einen Brief von Konstatin Preobrajenski, ehemaliger KGB Agent und momentan als Fluechtling in den USA lebend, an den Priester Viktor Potapov, einer derjenigen Priester, die aus Einfaeltigkeit oder Absicht den Verrat an der IORE gewaehlt hatten, indem er seinen Kirchensprengel de Patriarchat von Moskau anbot, oder bessergesagt, der Zweigstelle des KGB/FSB.

Eine uebermaessige Annaeherung an Sowjetrussland hat noch nie die Orthodoxen, die in den USA leben, Gluecksgefuehle beschert.

Tatsaechlich ist ein Geschenk schwer vorstellbar fuer die Anhaenger der Union IORE, unwillkommener als eine Vereinigung mit der "Roten Kirche".
Es ist naemlich so, dass wir uns mit dem KGB vereinen, nicht nur als Geheimdienst, woran wir schon gewoehnt sind, sondern auch mit einer Moerderbande, Tatsache, die selbst die offiziellen amerikanischen Vertreter mit grossem Argwohn betrachten.

Der Zeitpunkt ist nicht der beste.
In letzter Zeit  haben die Geheimdienste Putins eine Serie von politischen Morden und Atentaten ausgefuehrt, inbesondere in London und Washington.
Vielen Gemeindemitglieder bleibt der Zweifel:
Wird es sich denn wirklich der Muehe lohnen, dass wir uns mit einem derart gefaehrlichen Land vereinen ?

Um die Wahrhheit zu sagen, unter Ihren Bekannten [des José Milhazes Anm.] befindet sich eine Person, welcher der Titel "Agente des KGB" passt wie ein Handschuh. Es handelt sich um den Patriarchen Alexei Ridiguer.
Warum nur nehmen Sie nicht von ihm Abstand mit Abscheu ?
Ich bitte Sie darum !
Er ist Ihrer Freundschaft nicht wuerdig.
Er wird Sie bei erstbester Gelegenheit hintergehen.

Viel besser ist, dass wir zwei zum amerikanischen Kongress gehen und einen Bericht vorlegen darueber, wie dier KGB sich in die USA einschleicht unter dem Deckmantel eines Patriarchats von Moskau.
Ich glaube, dass wir viel zu erzaehlen haben.

Mit was, schlussendlich, "wiedervereint" sich die Orthodoxe Kirche Russlands im Ausland - mit dem Patriarchat von Moskau oder mit Putin ?

Mit Putin, genau it ihm, der Hauptfigur des Weltreiches des KGB, den er geformt hat.
Dann sollten wir auch feststellen, dass diese Operation nicht von der Kirche ausgeht, sondern von dem Staat und eine strategische Operation ist.
Wir sollten begreifen, dass das Patriarchat von Moskau hier eine Rolle spielt, die des "Rauchschleiers", was sie immer gespielt hat fuer die Sowjetmacht.

Uebrigens die russische Seite selbst anerkennt das, manchmal unabsichtlich.
Beispielsweise hat die "Union Orthodoxer Buerger" nach einer meiner Veroeffentlichungen angeklagt, die strategischen Interessen Russlands zu untergraben, obschon diese Interessen ueberhaupt nicht Sache der Kirche ist. Nach deren Logik haette ich nur meine eigenen Interessen staerken wollen. Zumal ich ein amerikansicher Buerger sei, wie das sich verhalten wuerde mit meinem Patriotismus ?

Wir koennen also feststellen, dass die Bischoefe, Priester und Laien Verraeter sind an der Orthodoxen Kirche Russlands im Ausland, sich unterworfen haben dem Patriarchat von Moskau, das selbst keine Reue zeigt, und schon laengst keine Mitglieder der IORE sind.

Die altehrwuerdige Orthodoxe Kirche Russlands im Ausland wird weiterhin bestehen und fuer die Wahrheit Zeugnis ablegen bis sich die Verantwortlichen des Patriarchats von Moskau fuer ihre willkuerlichen Vorgehnsweisen von damals und heute in Reue zeigen.

Eine Sache ist gewiss:
Die aktuelle Unterzeichnung der Akte einer Kanonischen Union wird die Reue des Patriarchats von Moskau nur noch laenger zeitlich hinausschieben, und sei es bis zum Juengsten Tag.
Es ist schade.

Wir koennen nunmehr die Geheimdienste beglueckwuenschen fuer den Sieg ueber die "Weisse Kirche", obschon es nicht ein endgueltiger Sieg ist, weil sie eben nicht jeden kaufen koennen und nicht jeden zu taeuschen vermoegen.

(A. Stáritsin)

 

Uebersetzung (II. Teil)

Was bedeutet das speziell zum Beispiel fuer Portugal ?
Ein Pfarrbezirk des Patriarchats von Moskau ist gleichzeitig ein neuer Ort zur Einflussnahme, wo der Bischof, der Priester und die Laien, bewusst oder ahnungslos, eingbunden werden in eine Taetigkeit, die nichts mit den Zielen einer christlichen Pfarre zu schaffen haben.
Muss man noch die Art von Taetigkeit naeher beschreiben ?
Nacdem die Eingliederung einer Pfarrbezirke der IORE in das Patriarchat von Moskau, das mit dem Geheimdienst verbunden ist, abgeschlossen sein wird, erhoeht sich die Anzahl der "Informationszentren" und der Informanten beachtlich.
In Russland und in verschiedenen Laendern, wo es eine russische Diaspora gibt, reden die unabhaengigen Quellen schon seit langem  darueber.
Wer demnach sich zugunsten einer Vereinigung mit dieser para-kirchlichen Organisation ausspricht, die eigentlich sowjetisch ist, (wobei sie eine grosse Bandbreite hat) sind entweder ahnungslos oder zerstoeren bewusst die Kirche.
Ich haette es sehr gern, wenn diese Reue zeigen und zurueckkehren wuerden, von dem Schisma des Patriarchs von Moskau, zurueck zu der Kirche, die schon immer existierte.
Die Orthodoxe Kirche Russland im Ausland hat sich niemals mit solcherlei Taetigkeit abgegeben, sondern sich nur mit rein pastoralen Angelegenheiten befasst.
Sie war auch nie mit irgendwelchen staatlichen Einrichtungen von irgendwelchen Laendern verbunden.
Nunmehr, nach der Union mit dem Patriarchat von Moskau, ein Teil der IORE wird sich juristisch zu einem Teil ihrer wandeln, oder anders gesagt, nicht mal zu einem Teil, sondern selbst zu einem Patrirchat von Moskau werden mit seinen Pfarrbezirken ausserhalb der Russischen Foederation und somit zu einer Staatseinrichtung Russlands.
Unsere Gemeinde bleibt in der Orthodoxen Kirche im Auslan, jedoch was uns betrifft und die Bischoefe der ehemaligen IORE, wir werden eine Unterwerfung unter das Patriarchat von Moskau keineswegs hinnehmen.

(Priester Alexei S.) 

 

Messfeier
Heilige Drei Gelehrte
Aufnahme vom 11.2.2007 (8:55)
PARIS


Saint Trois Docteurs
Hochgeladen von orthodoxie

Posted by Ralf at 5:20 PM BST
Updated: Sunday, 20 May 2007 12:50 PM BST
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Thursday, 17 May 2007
Die Portugiesin Palmira Correia (76) pflegt regelmaessig ihr eigenes Grab

Die Witwe Palmira Correia wohnt in Penalva de Alva

Fuer ihren verstorbenen Mann erwarb sein eine Grabflaeche und gleich eine zweite fuer sich selber neben ihm. 

Als ihre Schwester verstarb wurde die schrullige Einzelgaengerin noch verschlossener.
Sie errichtete jetzt auf dem Doppelgrab auch einen Grabstein fuer sich. Mit Bild -so ist es der Brauch in Portugal- und stets mit frischen Blumen.

À memória de
Palmira Celeste Barbas Correia.
Paz à sua alma

In Andenken an
Palmira Celeste Barbas Correia
Friede ihrer Seele

Warum sie derart vorsorgend ist ?
"Sie ist allein und meint, wenn sie einmal stirbt wuerde sich niemand die Muehe machen und die Kosten sparen wollen, ihr zum seligen Gedenken einen Grabstein zu setzen" sagte der Zeitungsreporterin eine Bekannte.

Das ist menschlich.
Und darum musste ich die Meldung hier bloggen...

Quelle:
Diario de Noticias v. 16.5.2007


Posted by Ralf at 7:51 PM BST
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Francisco Rodrigues Lobo weint und traeumt weil er Jude ist . Die Portugiesen hoeren ihn gern, weil sie Spanier sind (1610)
Zuerst dachte der Koenig Portugals Manuel I., er koenne als kleiner Portugiese das grosse Spanien schlucken.
Und glaubte itzt, hierfuer sei nur seine Hochzeit mit der spanischen Erbprinzessing noetig.
Die Forderung von Schwiegermama in spe, er muesse vorab die Juden aus seinem Koenigreich vertreiben oder katholisch machen, so wie sie mit Juden verfahren hatten, befolgte er zwar nicht gern, aber doch.

Portugal verlor den Mittelstand....
Und -anders als geplant- einige Jahre spaeter, naemlich 1580, die Eigenstaedigkeit.
Das Koenigreich Portugal wurde eine farce, denn der portugiesische Koenig war zugleich der spanische...

Man nennt es die "Iberische Union" und diese war eine Katastrophe fuer Portugal wie heutzutage die "Europaeische Union" fuer Portugal weitreichende negative Konsequenzen hat.

In diesen Jahren lebt einer bedeutendsten Poeten Portugals

Francisco Rodrigues Lobo (1580 - 1621)

Francisco wurde in einer noch heute fuer seine Gewerbetriebe bekannten Kleinstadt in Mittelportugal, in Leiria, geboren.

Francisco muss die Qualen des Bewusstseins und des Rechtsempfindens eines Menschen, der unter Fremdherrschaft lebt und seine Identitaet zwangsweise abgegeben hat.... am eigenen Leib erlebt haben.

In Leiria bluehte einst das juedische Leben.
Die Jahre der Vertreibung und Zwangstaufe lagen erst 100 Jahre zurueck.

Von den Ereignissen sprachen, klagen, erzaehlten und fluchten ohnmaechtig gewiss die alten jetzt cristãos novos (Neu-Christen) genannten juedischen Menschen, die sich vom Hoeren Sagen noch genau an die schrecklichen Jahre der Vertreibung und Zwangstaufe erinnern konnten.

Francisco wird seine Herzschmerzen besingen und die Portugiesen werden glauben, er singt fuer sie und die Wiedererlangung der portugiesischen Unabhaengigkeit.
So steht in Leiria ein Denkmal, das mich an einen Fadosaenger erinnert, aber nicht an einen leidenden Juden, der Francisco in Wahrheit war.

Denkmal des Francisco Rodrigues Lobo
in Leiria 
 
Francisco gilt irrtuemlich als Epigone des portugiesen Luis de Camões.
Waehrend Camões tatsaechlich die Nation Portugals verherrlichte, greift Francisco wegen Zensur und Inquisition notgedrungen nur scheinbar auf national portugiesische Leitfaeden zurueck, um mit ihnen und durch sie seine eigene traurige Geschichte zu erzaehlen, von seinem eigenen Leid...das seiner heimlich juedischen -neu christlichen- in panischer Angst vor Anzeige oder Verrat lebender Gemeinschaft.
 
Francisco spricht in einem seiner Sonette mit dem Fluss Tejo.
In den Quartetten die Zwiesprache.
In den Terzetten den gemeinsamen Trost.

Lisboa e o Tejo
Gemaelde von:
Abel Manta (1888 - 1992)

  Fermoso Tejo meu, quão diferente
Te vejo e vi, me vês agora e viste:
Turvo te vejo a ti, tu a mim triste,
Claro te vi eu já, tu a mim contente.

A ti foi-te trocando a grossa enchente
A quem teu largo campo não resiste;
A mim trocou-me a vista em que consiste
O meu viver contente ou descontente!

Já que somos no mal participantes,
Sejamo-lo no bem. Oh, quem me dera
Que fôramos em tudo semelhantes!

Mas lá virá a fresca Primavera:
Tu tornarás a ser quem eras dantes,
Eu não sei se serei quem dantes era.


Fénix Renascida, I

Meine woertliche Uebersetzung (Versuch)

Grossartiger Tejo mein, wie anders
ich Dich sehe und sah,  Du mich jetzt siehst und sahst
Truebe sehe ich Dich, und Du traurig mich
Klar habe ich Dich schonmal gesehen, Du mich zufrieden

Dir hat man die fuellige Flut ausgetauscht
jemandem der Deinem breiten Flussbett nicht widersteht
Mir hat man die Sicht verschwommen, in welcher gruendet
sich meines Lebens Zufriedenheit oder Verdriesslichkeit

Wo wir beide gemeinsam im Leid teilhaftig sind
so lass uns es auch im Guten sein. Ach, wie schoen waere es
wir wuerden in allem uns gleichen

Gleichwohl wird bald der frische Fruehlung kommen
Du wirst sein der Du weiland warst
Ich weiss nicht ob ich sein werde der ich einst war
 
Auferstandener Feuervogel, I
 
Francisco ertrinkt 1621 bei einem Schiffsbruch in den Fluten des Tejo.
Seine Stimme beseelt fortan die portugiesischen Menschen.
19 Jahre spaeter, i Jahr 1640,  ist Portugal frei !

Aber Jerusalem noch lange nicht......
 
 
____________
 
Quellen:
1. Projecto Vertical
 
2.  

Posted by Ralf at 4:31 PM BST
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Wednesday, 16 May 2007
Zimbabwe ist tot. Welch eine Sehnsucht nach den Kolonialzeiten (Rui Lucas)

Die Machenschaften von Francis Nhema gegen Recht und Menschlichkeit. 

Der Minister fuer Tourismus und Umwelt von Zimbabwe ist von den Staaten Afrikas zum Vorsitzenden der UN-Kommission fuer nachhaltige Entwicklung gewaehlt worden.

Im Jahr 2002 befahl dieser Herr die Invasion des Gutshofes von Chris Shepherd, ein landwirtschaftlicher Betrieb von 1.000 hektar Groesse im Bezirk von Karoi.
Das Gut beschaeftigte 250 Arbeiter, welche auf dem Hof mit ihren Familien lebten.
Heute leben auf dieser Flaeche nur noch 10 Familien und das ganze Land ist verwahrlost, ein richtiges Brachland.
Nur kleine Maisgaerten gibt es, nach traditioneller Sitte bestellt, Loch geschaufelt, zwei Maissamen hinein, mit dem Fuss festgedrueckt und moege Gott gnaedig sein.

Als noch Herr Shepherd die Felder kultivierte, pflanzte er 100 hektar Mais an, weitere 100 hektar Tabakpflanzen und obendrein besass er eine Schweinehaltung mit 400 Schweinen, womit er monatlich die Fleischfabrik COLCON in Harare belieferte, fuer Schinken und anderes.

Ich [der Autor Rui Lucas -Anm.] moechte hier nur eine Frage in den Raum stellen:

Mag dieser Herr Minister, der ueberfallartig etwas, das ihm nicht gehoerte, vereinnahmte, ohne Landwirt zu sein und niemals etwas produziert hat, nunmehr einer derart vornehmen Kommission der UN vorstehen kann ?

Lucas, Coimbra

Quelle:
Moçambique para todos OBRIGADO !

UN "Green" Boss Destroys Zim Farm 

 


Posted by Ralf at 10:46 PM BST
Updated: Wednesday, 16 May 2007 11:23 PM BST
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Luxus & Zahnstocher vs. Armut & Jammer. Das Kloster in Lorvao (1853)
Es zaehlt nicht zu den bekannten Zielorten von Reiseprogrammen fuer Portugalreisende.

Mosteiro do Lorvão
Kloster von Lorvão (bei Coimbra)

Das Kloster ist uralt.
Gestiftet wurde es nachdem die Gegend "von den Arabern zurueckerobert" bzw. von machthungrigen und verschuldeten Grossgrundbesitzern des Nordens den reichen arabischen Nachbarn mit Kriegsgewalt geraubt worden war.
Das war erstmals im Jahr 878.

Das Kloster gehoerte dem Benediktinerorden und wurde ein Zentrum von Kultur und religioeser Wissenschaft.

Beruehmt die Kunst der Iluminura (Buchmalerei) des Klosters:

Apocalipse de Lorvão
-Quelle

Lesen wir, was der humanistisch denkende, handelnde und schreibende Portugiese Alexandre Herculano (1810 - 1877) ueber die Geschichte dieses Klosters berichtet.

Alexander Herculaneo hat kurze Aufsaetze verfasst, die wir heute Blog nennen. Er war also von uns Bloggern.
Weil es aber damals noch keine Comuputer gab, war dieses Wort noch nicht erfunden, und Alexandre schrieb seine Gedanken in ein opúsculo:

Opuskulum
(Band I.)
 
A historia recente de Lorvão é simples. Os bens acumulados naquelle
cenobio durante dez seculos tinham-no tornado demasiadamente rico. A sua
renda annual dizem que orçava por mais de oitenta mil cruzados. Como
mosteiro cisterciense, Lorvão dependia dos monges brancos. Cem freiras
de que se compunha a communidade, e que viviam opulentamente, gastavam
muito, mas não gastavam tudo. Cinco frades bernardos, aposentados n'um
palacete contiguo ao mosteiro, consumiam o resto. Eram elles que
administravam as grossas rendas da casa. Os banquetes e as festas
succediam-se alli sem interrupção. Os hospedes eram continuos. O manto
da religião cobria todos os excessos da opulencia. A chronica dos
bernardos em Lorvão subministra mais de um capitulo curioso para a
historia dos _bons tempos_ que já lá vão.

Die neuere Geschichte von Lorvão ist simpel. Die aufgehaeuften Reichtuemer in diesem Zoenobium waehrend 10 Jahrhundert hindurch hatten es viel zu reich werden lassen. Seine jaehrlichen Mieteinnahmen sollen 80.000 Reis gewesen sein. Als Zisterzienser Orden war Lorvão den Weissen Bruedern unterstellt. 100 Klosterschwestern, aus denen die Gemeinschaft bestand, und die in Saus und Braus lebten, verausgabten viel, aber eben nicht alles. 5 Brueder des Bernardiner Ordens, in einem Palast untergebracht gleich neben dem Kloster und im Ruhestand haben was uebrig blieb verbraucht. Die Festtafeln und Feiern folgten hier eine nach der anderen. Gaeste gab es immer. Die Chronik der Bernadiner in Lorvão beinhaltet mehr als ein ganzes Kapitel, um die gute alte Zeit zu beschreiben, die dahin ist.

 

Einmal konnten die Klosterfrauen ihren Oberen selber nicht erklaeren, wofuer man die wohl damals unvorstellbare hohe Summe von 600 Reis ausgegeben hatte.
Erst dann erinnerte man sich.

Die beruehmten Zahnstocher von Lorvão

Palitos de Lorvão
(hier mit panierten Huehner Bruestchen)
-Quelle: Obrigado  Mestre !-

Original aus salgueiro (Trauerweide) Holz.
In der preiswerten Ausfuehrung aus choupo (Pappel) Holz

Die Zahnstocher aus Lorvão werden noch heute geschnitzt.
Das besondere war/ist seine Bifunktionalitaet, eine geniale Erfindung damals.

typisch Portugal:
kein Gebrauchsmusterschutz angemeldet:
Palito Pá e Bica

ein Ende: Bica (schnabelspitz) zum Stochern
ein Ende: (schaufelflach) fuer zwischen die Zaehne
 
1833 die Saekularisierung in Portugal loest die Kloester auf.
Jedoch duerfen die Nonnen noch bis zu ihrem Tod darin wie bisher leben. Nur wovon, das ist ihr eigenes Problem.

Alexandre schreibt:
Veio o anno de 1833. Desappareceram os
dizimos, principal rendimento do mosteiro. Os direitos senhoriaes
desappareceram tambem. Os frades, enxotados do seu feudo de Lorvão,
sairam d'alli, mandando primeiramente derribar todas as arvores que
povoavam aquellas encostas e vendendo as madeiras. Era o ultimo vale
que davam a suas irmãs. Ainda assim, ficava ás monjas uma honesta
subsistencia. Passado, porém, apenas um anno, o fisco arrebatou-lhes
quasi tudo pela divida de 25 contos de réis de decimas, e os credores
particulares levaram-lhes depois os demais bens

Es kam das Jahr 1833. Es verschwanden die Steuerabgaben des Zehnten,
was die Haupteinnahmequelle war. Die Klosterbrueder hatten
ihre Lehen in Lorvão verloren und bevor sie von dort wegzogen haben sie
saemtliche Baeume, die man an den haengen finden konnte abholzen
lassen und verkauft. Das war alles, was den Klosterfrauen geblieben war.
Sie hatten wenigstens eine angemessene Unterstuetzung.
Ein Jahr spaeter aber, kam die Steuerbehoerde und verlangte 25 Contos
an Abgaben und auch private Glaeubiger nahmen ihnen
das letzte Hab und Gut.

Alexandre klagt an:

Na secretaria da justiça encontram-se as provas de que a renda dos bens
que ainda possuem os conventos do sexo feminino em Portugal excede a
200:000$000 réis, e todavia ha centenares de freiras que morrem á
mingua. São dous factos que não carecem de commentario.

Im Sekretariat des Justizministeriums befinden sich die Belege, dass die Pacht-
einnahmen der weiblichen Klostergemeinschaften in Portugal den Betrag von
200.000 Reis uebersteigt, und trotzdem gibt es hunderte von Klosterschwestern
die an Unterernaehrung sterben. Das sind die Fakten, die keiner weiteren
Erklaerungen beduerfen.

So schrieb Alexandre......im Jahr 1853 an António de Serpa Pimantel
Ich frage mich :
Wo war der Papst ? Wo waren die Bischoefe ?

Ich ahne schon:
Am Beten und Schmausen und Eunuchen singen hoeren.....

Posted by Ralf at 3:31 PM BST
Updated: Wednesday, 16 May 2007 9:11 PM BST
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Tuesday, 15 May 2007
Bettencourt Faria der Portugiese, der in Angola ein Raumfahrtzentrum gruendete (1956)

Wer an Portugal & Himmel gleichzeitig denkt, meint zwangslaeufig, dass Portugiesen am Firmament nichts als Marienerscheinungen sehen, oder die Sonne wackeln, als Zeichen der Wahrheit von Fatima, oder einfach nur doesen....aber taeuscht sich gewaltig.

Erinnern wir uns an einen Erfinder wie Daniel Duesentrieb, Eigenbroedler, Forscher, Astronom, Maler, Klavierspieler, Meeresforscher, Hubschrauber Selbstbauer -wobei er beim Probeflug abstuerzte und sich einige Knochen brach- ein freundlicher Mensch und begeisterter Freund Afrikas, seiner Menschen und seiner Kultur

 

Carlos Mar Bettencourt Faria (1924 - 1976)

In Lissabon geboren, seine beiden Familiennamen weisen auf zwei angesehene Familien Portugals, lebte er schon als Kind bei seinem Onkel, der ein Arzt war, auf den Azoren.
Einschub:
Portugiesische Familiennamen setzen sich aus dem Maedchennamen der Mutter und dem Failiennamen des Vaters zusammen.
Einschub Ende-
Von einem anderen Onkel, der Laienpriester war, lernte er die Begeisterung fuer Fernmeldetechnik im Kurzwellenbereich.
De Arzt repariert er die medizinischen Aparate, seiner Schule schenkt er eine selbstgebastelte Telefonanlage.....
 
Mit 27 Jahren zog es ihn nach dem Duft in der Luft Afrikas.
Wer einmal diesen Duft eingeatmet hat, verliebt sich in afrikanisches Land.
Inzwischen verheiratet, bald Vater von zwei Kindern, arbeitet er fuer die Raffinerie Petrofina.
 
Wie baut ein technisches Genie in seiner Freizeit einen Radioempfaenger in Angola ?
Carlos Mar suchte gebrauchte medizinische Spritzennadeln, desinfizierte sie und gab verwunderten Laien zu Antwort:
"Estas agulhas são muito úteis, com elas posso fazer circuitos electrónicos para os aparelhos de que preciso"
 
" Diese Nadeln sind sehr nuetzlich, mit ihnen kann ich Stromkreise basteln fuer die Geraete, die ich brauche"
 
Sechs Jahre spaeter.... hatte der Portugiese saemtliche Geraete, die er brauchte, selber gebaut und gruendete zunaechst ein Observatorium in Mulemba , 13 km nordwestlich von Luanda

Observatorio Astronómico da Mulemba
(Sternenwarte von Mulemba)
 
Als die NASA die ersten deutschen Sateliten und spaeter Raumsonden ins All schickte, brauchte sie dringend Bodenstationen, welche die gesendeten Daten verlaesslich und mit Sachverstand aufzeichnen und weitervermitteln.

Die einzige Bodenstation auf dem afrikanischen Kontinent war diejenige, die sich ein Portugiese anfangs selber gebastelt hatte !

Die Regierung Portugals unter der Aegide Salazars foerdert die Gruendung einer Associação Astronómica de Angola (Astronomische Gesellschaft Angola, verleiht ihr am 8.8.1964 den Status der Gemeinnuetzigkeit und Foerdermittel.

Rechtzeitig vor dem Raumflug von Gemini 7 (1965) kann Portugal der USA und NASA die wertvollsten Dienste anbieten.
 
In aller Welt beneiden junge Forscher den Stand und das Ansehen, welches Carlos Mar in Portugal geniesst und die Moeglichkeiten, die man ihm gestattet.
In Wahrheit standen ihm die Geldsorgen immer bis zum Hals.....

Teleskop

Bald war Carlos Mar unter den Einheimischen als derjenige bekannt, der  zu den Goettern hochschaut.
Jemandem wie ihm musste man erzaehlen, was fern ein ganzes quimbo (Dorf) und der Dorfaelteste beschwoeren, gesehen zu haben:

Uma mensagem de Deus ?!
(Eine Botschaft vom lieben Gott)

Vielleicht haette er seine fatimabegeisterten Landsleute daheim nicht ernst genommen, aber den Beteurungen von "Urwaldmenschen" schenkte er sofort Vertrauen....begab sich auf eine muehselige Safari...und wollte genau wissen, wo denn diese "mensagem" vom Himel gefallen war.

Was die freundlichen Angolanern schliesslich zeigten war:
ein Meteorit,
eingeschlagen auf eine Hanglage
der kolossale Krater
50 Meter lang
1,5 Meter breit

Jetzt wollte Carlos Mar auch die Maschine sehen, mit welcher Gott ein andermal vom Himmel herabgefahren war.
Und wieder hatten die "Wilden" die Wahrhheit gesagt !
Was man ihm zeigte waren die Ueberreste eines
Sateliten

Carlos Mar hat bald kleines Museum von Gottesbotschaften beisammen....

Einmal hat er tatsaechlich einen Gespraechspartner von weit hoch oben:


Das Observatorium wird umgetauft und heisst ab sofort:

Centro Espacial de Mulemba
(Raumfahrt Zentrum von Mulemba)

Die Bedeutung von Vorbildern interessiert heute nur noch die Pop-Musik Industrie und den Papst Benedikt XVI., der in Brasilien Scharlatane wie Frei Galvão zu Heiligen erklaert.

Oder den Bischof von Tours, bekannt beliebt als Sankt Martin, der sich fuer die Ursachen der Armut des Bettlers ueberhaupt nicht auch nur im geringsten interessierte....

Oder Antonio von Padua (eigentlich von Lissabon !), der ausser ein paar troestenden Worte fuer die hochverschuldeten Menschen, die er aus den Schuldner Kerkern befreite, nichts uebrig hatte.....

Ein Mensch mit Verstand und Herz wie Carlos Mar wird fuer viele Jugendliche zum Vorbild, zum Idol, zum Lehrmeister.
Bald interessieren sich junge Portugiesen im Schueleralter fuer die Raumfahrt und fuer Raketentechnik:

Victor Manuel und seine 8 Freunde
5 Jungen
3 Maedchen (!)
wollen eine Rakte bauen und eine Maus ins Weltall schicken !

Man hat zu diesem Zweck ordnungsgemaess eine Gruendung vorgenommen:

Centro de Astronomia e Missilismo
(Zentrum fuer Sternkunde und Raumfahrttechnik)
in Cova da Piedade
 
 
Die ersten Versuche waren ein voller Erfolg !
Weitere groessere Rakten sind in Vorbereitung.

War es die erste Rakete Portugals ?
Raktenlaenge: 25 cm
erzielte Reichweite: 250 m
Antrieb: Zinkpulver/Schwefel Gemisch
 
Es hat auch Fehlstarts gegeben.
Einmal blieb den Maeusen, welche  fuer den Testbetrieb auserkoren waren, der Ruhm, als erste portugiesischen Getreidespeicher Maeuse im All zu fliegen versagt, als der Treibstoff explodierte und die Maeuschen als rotfeuchte Einzelteile wie Wandfarbe an die naechste Hauswand klatschten...

Carlos Mar schreibt woimmer er sich aufhaelt, seinen jungen Verehrern und Schuelern nach Cova da Piedade ausfuehrliche Briefe !
 
O que diferencia as pessoas não é ser bonito ou feio, não é ser rico ou pobre, não é ser católico ou protestante, inteligente de mais ou de menos. É uma simples coisinha que muita gente não atina: a capacidade de determinação, de persistência, aquela espécie de febre que não desce no termómetro quando encontra pela frente as dificuldades inerentes e imediatas a quem se quer guindar a um muro muito alto. Não faltará quem puxe as pernas, quem atire pedras, quem ponha cacos de vidro de garrafa das mais diversas origens no topo do muro. Mas sacudindo as pernas, cortando as mãos e os braços, suando pelo pescoço abaixo, que alegria é chegar ao outro lado, querida Ana! E não é o dinheiro, não são as glórias, nada, a não ser a incomensurável satisfação de ter chegado - onde os outros não chegaram - pelos seus próprios meios! Toda a vida fui um solitário (ainda hoje o sou e muito mais penoso é à medida que os anos passam) Nunca tive ninguém que me auxiliasse, e no entanto o que não tenho feito sozinho! É caso para envaidecer? Claro que não! É caso para eu sentir, sempre sozinho, uma felicidade tão grande que até às vezes me dá vontade de chorar!”
Was die Menschen voneinander unterscheided ist nicht  Schoenheit, Haesslichkeit , reich sein oder arm, katholisch oder evangelisch , mehr oder weniger inteligent.

Es ist eine kleine Sache, die viele Leute nicht herausfinden: Die Faehigkeit zur Entschlossenheit, des Durchhaltens, jenes Fieber, das nicht im Thermometer nach unten sinkt, wenn es vor sich unerwartete Schwierigkeiten antrifft an der extrem hohen Mauer, die man erklimmen will.

Es wird keinen Mangel haben an denen, die Dich an den Beinen ziehen, die Steine werfen, die unterschiedlichste Glasscherben oben auf der Mauer anbringen.
Nur wenn man die Beine schuettelt, sich in die Haende und Arme schneidet, wenn der Schweiss die Brust herabrinnt, welch eine Freude ist es dann, auf der anderen Seite einzutreffen, liebe Anna !

Und es ist nicht das Geld, nicht die Ehren, nichts, ausser der unvergleichbaren Lust angekommen zu sein- wo die anderen nicht hinkamen- mit seinen eigenen Mitteln.

Das ganze Leben lang war ich ein Einzelgaenger (und bin es immernoch, umsomehr je die Jahre vergehen)
Niemals hatte ich jmanden, der mir hilft, und was habe ich nicht alles geschafft ?
Ist das ein Grund fuer Eitelkeit ?
Selbstverstaendlich nicht !
Es ist fuer mich nur das Gefuehl, immer allein, ein Gluecksempfinden so gross, dass ich manches mal weinen moechte.

Wer kennt die Raktentechniker, damals im Alter zwischen 15 und 20 Jahren noch heute ?
Sie alle wollten in den USA studieren, was fuer die Jungs nicht moeglich war wegen der allgemeinen Wehrpflicht.

25.4.1974 der Staatsstreich in Portugal.

Carlos Mar liebt Afrika, die Menschen, die Kultur....er bleibt.
1976 wird der Spionage beschuldigt, wegen seines Luftgewehrs des Besitzes von Waffen angeklagt, seine Haus von Soldaten umstellt.

Als Carlos Mar mit seinem Auto zu Hause ankommt und die Wachsoldaten sieht, haelt er an, laesst die Scheibe herunter und will fragen...

in diesem Moment schneidet der Guerillakrieger ihm die Kehle durch

Carlos Mar war 52 Jahre alt.
Die Portugiesen, seine Landsleute daheim, waren im allgemeinen zwar weniger brutal aber mindestens ebenso gebildet und beseelt von hohen Idealen wie jener aufgehetzte angolanischer Moerder.....
Es gibt keine portugiesische Raketentechnik mehr.
 
In memoriam Carlos Mar Bettencourt Faria.
Ein Mensch.

_______________
 
 
 
4. Episódios von Luis Filipe Bettencourt 
 

Posted by Ralf at 8:59 PM BST
Updated: Tuesday, 15 May 2007 10:38 PM BST
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Monday, 14 May 2007
Joshua Benoliel erster Bildberichterstatter in Portugal
Die Portugiesen haetten ihn wohl gern als einen der ihren.

Bei der Wahl zum Groessten Portugiesen aller Zeiten, den Oliveira Salazar, der Diktator, gewann war er wie ein Portugiese nominiert.

Aber als Jude aus einer portugiesischen Kolonie Cabo Verde, wo seine Familie Handelsgeschaefte betrieb und Tabakmanufakturen in Gibraltar und Tanger, war es ihm lieber -man weiss ja nie- einen englischen Pass zu fuehren und staatsrechtlich ein Englaender zu sein.

Joshua Benoliel (1873 - 1932)
 
Bildberichte statt Politportraits
Menschen statt Figuren
 
Fotos
1. bei SAPERE AUDERE
2. bei ILLUSTRAÇÃO PORTUGUESA
 
Joshua Benoliel war einziger Bildreporter bei Hofe, begleitete Seine Hoheiten auf Reisen und Besuchen, war anwesend bei der republikanischen Revolution 1910, sodann Journalist ueberall zugegen, wo das Leben der Menschen durch Alltag oder Politik beruehrt war.
Auch im Ersten Weltkrieg an der Front bei den Soldaten.

12.8.1917
Nationalstolz Portugals Wiederbelebungsversuch

Grundsteinlegung
MONUMENTO MARQUÊS DE POMBAL
in Lissabon

Foto: Joshua Benoliel
Quelle: Luminescência

Ich sehe auf diesem Foto, wie weit ausladend pompoes und mit welchem Aufwand an strammstehenden Komparsen mitten im Brachland vor Lissabon ein Grundstein gelegt wird.
Der Grundstein war gelegt, alles weitere interessierte niemanden.
Zum Beispiel die Baukosten.
Portugal war pleite wie eine Kirchenmaus.
Ich sehe auch, wie ordentlich die Anwesenden in Reih und Glied stehen und denke mir, dass die Politiker damals diese Statue deshalb so unbezahlbar gewaltig grundsteinlegten, weil das Volk endlich wieder einen starken Mann wie diesen Pombal herbeiwuenschte ......oder gar sehnte ?

Joshua Benoliel:
"Mais vale um bom cliché do que um optimo artigo"

(Viel wichtiger ist ein gutes Negativ als ein ausgezeichneter Artikel)
 
Joshua hat uns ca. 60.000 Clichés hinterlassen.
30 Jahre Lebenswerk bis zu seinem Tod 1932

Das Monument wurde dann doch noch fertiggestellt.
Allerdings dauerte es bis dahin 17 Jahre Bauzeit.
14.5.1934

Und diese Ueberraschung ist zu verdanken einem nicht geradewegs vom Himmel geschickten, obschon realen -und nicht bloss eine Luftspiegelung- Nothelfer und Retter der Existenz Portugals:
Diktator Salazar, Bauernsohn

Bald fahren Autos ringsherum

Monument neben der Kiesgrube
wahrscheinlich nach 1936
Quelle
 
Die Bodengrundstuecke sind inzwischen auch bebaut 
 
Joshua Benoliel war der erste Fotojournalist Portugals.
Ein Gruendungsvater einer ganzen Berufsgruppe.
(Benoliel in retrospectiva Obrigado , Nuno)

Ob er ganz nebenbei auch hin und wieder den Politikern irgendetwas ins Ohr gefluestert hat oder ihnen die taegliche Beichte abnahm, weiss man nicht.

Immer wenn wieder ein Portugiese seine wertvollen Buecher versilbern wollte, um Geld fuer viel wichtigere Anschaffungen zu bekommen, war Joshua zur Stelle und kaufte auf im Namen der bekannten MAGGS BROTHERS in London heute MAGGS Bros.
 
Eine beneidenswerte Persoenlichkeit von unerschoepflichem Reichtum an Wissen und Kenntnissen. 

Posted by Ralf at 4:55 PM BST
Updated: Monday, 14 May 2007 6:01 PM BST
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Sunday, 13 May 2007
Macht Arbeit frei ? Wann, Wen, Wo, Womit und Wodurch, bitteschoen ?

Arbeit macht muede.
Macht Arbeit auch frei ?

Betrachten wir uns die Situation eines englischen Arbeiters:

Ein Englaender bei seiner taeglichen Arbeit

Der Stein verkoerpert die 1,465 trillionen Euro Hypotheken schulden der Englaender
 
Wieviel ist eine trillion englisches Pfund ?
Die BBC erklaert es

Der Kommentator Sr. Ferreira Fernandes, Jornalist, findet den Spruch gut und trotz Kritik bleibt er dabei, diese Phrase weiterhin zu moegen:

Trabalho liberta
(Arbeit macht frei
 
DN online vom 13.5.2007 

Es geht nur am Rande hier um die Urheberrechte dieser Formulierung.
Ob ein bestimmter Titel kraft Praxis unter das internationale Titelschutzrecht faellt, und nicht frei fuer politische Pogramme zur Verfuegung stehen darf, ist eine interessante jurisitische Frage.

Die Parole : Arbeit macht frei ist jedenfalls irrefuehrend und insofern falsch.

Einen Englaender beispielsweise macht -kann !- seine  Arbeit ueberhaupt nicht mehr frei machen !
Die Kernfrage, naemlich nach dem Wie und Wann und auch Welche Arbeit angeblich frei macht, bleibt in dieser Parole geflissentlich unbeantwortet.

Arbeit macht muede !
Alles andere sozialistische Gerede ist Lug und Trug. 


Posted by Ralf at 11:03 AM BST
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