zwei Sorten von Buchverkäufern
(Schartekenhändler)
(Buchverleger)
Die schönste Buchhandlung der Welt
errichtet 1906
befindet sich in Porto
LELLO E IRMÃO
Leider sieht man nur was man weiß.....
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Die schönste Buchhandlung der Welt
errichtet 1906
befindet sich in Porto
LELLO E IRMÃO
Ich vermisse bei der deutschen Tabelle etwa 5 Liter, einen Turm aus Kondensmilchbüchsen.
Fronleichnam ist für die Kirche als ob die deutsche Gewerkschaft das Betriebsverfassungsgesetz in einer Monstranz durch die Straßen demonstriert und alle Menschen müssen anwesend sein und jubeln.
deshalb gibt es Dienstanweisung -die neuste ist von 1983, Kanon 944-, die jeden Bischof verpflichtet, eine Prozession oder dergleichen öffentlich durchzuführen.
Seitdem Urban IV. das Dogma erlassen hat qua bula Transiturus, wonach in der Eucharistie eine Hostie sich wirklich real in den Leib Christi verwandelt, kann nämlich jeder katholische Priester, wenn er die Einsetzungsworte spricht, ungeniert von sich behaupten, der Gottessohn gehorche seinem Befehl -wie ein Hund dem Jaegerpfiff- und komme herab vom Himmel in die Kirche, um anwesend zu sein.
Ohne den Befehl eines Pfaffen kommt Jesus naelich nicht.
Wen wunderts, dass diese Feier zuerst in Köln gefeiert wurde -weil Juliana (1192 - 1258) die ein menschliches Ekel war, in Lüttich ihre Idee hatte und Lüttich als Suffraganbistum dem Erzbischof in Köln unterstand ?
(Koelner Katholiken, insesondere aus dem Vorort Neuß, waren schon immer ziemlich helle im Kopf und päpstlicher als der Papst selber !)
Wen wunderts, daß bald auch im fernen Portugal die Priester diesen ungeheuerlichen Machtzuwachs ausgiebigst zu feiern wünschten ?
-Quelle-
Fronleichnam ist zweifelsohne nur billige Propaganda.
Gleichwohl war es äußerst ungeschickt, dass die Republikaner in Portugal die Prozessionen im Jahr 1910 urplötzlich und ohne die Bevölkerung entsprechend aufgeklärt zu haben, landesweit verbieten ließen.
Erst der Diktator Salazar ließ dieses Verbot aufheben.
Die Kirche darf seither wieder sich selber feiern.
Judentänze vorgeführt zum Verhöhnen jüdischer Mitmenschen wurden glücklicherweise bisher nicht mehr gesehen.
_______
Quelle:
COCANHA (Obrigado Zazie ! )
Höhenburgen und Spornburgen
In Portugal soll ab 1.9.2007 ein neues Strafprozeßrecht (Código de Processo Penal) die Flut anonymer Anzeigen eindämmen.
80 % der Strafprozesse aufgrund anonymer Anzeigen sind eine der Ursachen für Portugals chronisch überlastetes und folglich beinahe stillstehendes Rechtssystem.
Anonyme Anzeigen sind -so kann man außerdem sagen- ein Zeichen fehlenden Charakters desjenigen, der Anzeige erstattet, Ausdruck einer hinterhältigen Gesinnung, persönlicher Feigheit und Auswuchs geduldeten moralisch verwerflichen Denunziantentums.
Oder -so sollte man fairerweise sich erinnern- das kulturhistorische Ergebnis jahrtausend alter Sittlichkeitsprägung durch eine unfehlbare Obrigkeit, Ergebnis von Willkür und Brutalität kirchlicher und zugleich -das unterscheided die iberische Sonderart- staatlicher Inquistionsprozesse.
Wer in Portugal als fremder Beobachter lebt, weiss, daß für die Feigheit der Portugiesen nicht ihr Charakter, der sich sogar eine unverfälschte Urtümlichkeit und bodenständige Herzlichkeit bewahrt hat, sondern allein die katholische Moral, die bekanntlich keine Eigenverantwortung (Kant) oder Eigenintitiative (Luther) kennt, ursächlich ist.
Ich widerspreche daher Eduardo Pitta und seiner Aussage:
selbstverständlich auch im King Size Format
Die Heiligenfigur konnte nämlich den Beweis des Augenscheins zeigen, wenn der Betende die direkte Verbindung zum Heiligen, einen Bindfaden, in die Hände nahm und daran zog.
Zum guten Schluß :
Auch das gibt es in Portugal
Wie reich an fähigen Köpfen doch das kleine Portugal war !
Man stelle sich einmal vor, welche Weltmacht dieses Portugal hätte werden können, man denke nur an die portugiesischen Investitionen in Japan, China, Indien und Afrika..... als diese Länder noch als Handelspartner oder Produktionsstätten von allen anderen Ländern Europas unentdeckt waren !
1543 betreten Portugiesen, von Süden -von China- kommend, erstmals die japanische Insel Tanegashima.
Die japanischen Feudalherren, 68 an der Zahl, verteilen sich über 8 Provinzen und liegen sich im (rituellen ?) Dauerstreit.
Welch ein traumhafter Absatzmarkt fuer deutsche Waffentechnik !
Die Portugiesen hatten deutsche Büchsenmacher ins Land geholt, weil sie für deutsche Wertarbeit überall auf der Welt reissenden Absatz fanden und die cleveren Jesuiten, nur neun an der Zahl (!), den Verkauf leiteten...eben auf ihre bekannt freundliche uneigennützige Art:
Innerhalb von 20 Jahren gab es in Japan 30.000 Katholiken.
Sie nennen sich Kirishitan, weil sie das portugiesische Wort cristão nicht anders aussprechen koennen.
Der blutige Bürgerkrieg in Japan forderte dank dieser Massenvernichtungswaffen erwartungsgemäß massenweise Tote.
Und eine fürchterlich hohe Anzahl von hungernden verwahrlosten Waisenkindern.
Der Moment war gekommen, dass die Jesuiten ihrem Image einen neuen Anstrich geben mußten.
Gelernt ist gelernt.
Da die Henker und Folterknechte in Portugal einen reichen unvergleichlichen Wissensschatz an medizinischen Kenntnissen über Knochenbrüche, Zerrungen und Gelenkverrenkungen, Fleischwunden aller Art usw. im Laufe der Inquisition erworben hatten, stand die Chirurgie in Portugal zufälligerweise auf hohem Stand und man konnte Chirurgen entbehren....
1548, der Jesuitenorden schickt den von Koenig João III. zwei Jahre zuvor als Arzt zugelassenen Portugiesen nach Japan
Luis beschreibt diese in Japan vorherrschende Heilkunst"kampo igaku" (Kräuter Medizin) in seinen Berichten, die er nach Hause nach Portugal schickt, und macht damit erstmals den Gebrauch von Tee, vom Qi , Akupunktur u.ä. in Europa bei Kollegen bekannt.
Die neuartige Medizin des Portugiesen, von den Japanern "namban igaku" (Südmänner Medizin) genannt -die Portugiesen waren ja einst vom Süden , aus China, gekommen - , brachte den Portugiesen i allgemeinen und dem Land Portugal im besonderen einen Ruhm und ein hohes Ansehen unter der japanischen Bevölkerung.
Dieses Ansehen könnten Portugiesen noch heute nutzen.
-(wenn sie wollten...aber sie wollen nicht...der beiderseitige Handel ist heutzutage leider bedeutungslos)-
Doch wollen die Jesuiten eigentlich nur die Japaner unter die Herrschaft des Papstes bringen....und der Handel und die Sprachschulen zur angeblichen Völkerverständigung und für den Frieden...werden von den schlauen Japanern alsbald als Schleier für die wirklichen Absichten enttarnt.
1614 werden spanische Schiffe in den Häfen Japans verboten.
1639 werden auch portugiesische Schiffe verboten.
Nur Holländer, weil sie eben nur friedlich Handel treiben wollen, aber keinerlei missionarisches Interesse als katholische Kreuzritter oder sonstwas weltverbesserndes im Schilde führen, übernehmen dankbar die portugiesischen Immobilien und Geschäfte....werden auf Dejima von ehemaligen Schülern der Portugiesen, japanischen Ärzten, professionell bei Krankheit oder Gebrechen versorgt und gesund gepflegt
Dank Missionseifer
verliert Portugal seinen Handel mit Japan
an Holland
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Quellen:
1. Medicina
2. Verband luso-japanischer Ärzte (Associação luso-japonica)
Für mich ist er der portugiesische Ludwig Thoma (1867 -1921).
Die allgegenwärtige Frömmelei und Scheinheiligkeit der Elite Portugals kannte er als unehelicher Sohn eines vornehmen Herren nur allzu gut.
In seinem Roman A Reliquia (Die Reliquie), erstmals veröffentlicht im Jahr 1887, geht es um die nackte irdische Wirklichkeit.
Hierum geht es:
Tedórico Rapaso, den sie alle Raposão (Schlaufuchs) nennen, hat als Kind seine Eltern verloren und erzählt, wie er zu seiner steinreichen, stockkatholischen Erbtante gegeben wird, der Dona Maria Patrocínio das Neves, die ihn nach strengen Regeln aufzieht.
Als Student in Coimbra erfreut er sich deshalb umsomehr des lustigen Studentenlebens, bis ihn seine Freundin, die Adélia eines Tages im Stich läßt.
Um seine Tante wegen seiner nichtvorhandener Leistungen nicht zu vergraulen, will er ihr seine ganz besondere Hingabe zur katholischen Religion beweisen und bittet, eine Wallfahrt ins Heilige Land unternehmen zu dürfen.
Hocherfreut bewilligt und finanziert die Tante, der er liebevoll Titti nennt, solch rühmliches Ansinnen und die Pilgerfahrt ihres braven Neffen.
Statt sich jedoch um die heiligen Stätten auch nur im geringsten zu interessieren, hat er es ganz auf die Eroberung einer hübschen Engländerin, namens Mary, abgesehen.
Ein Deutscher, Topsuis, hat mit den Sehenswürdigkeiten ebensowenig im Sinn und Teodorico und der Deutsche werden Freunde.
Als die Rundreise zu Ende geht , kauft Mary ihrem portugiesischen Verehrer einen hübschen Pullover zum Andenken, hübsch als Geschenk eingepackt.
Auch Teodorico muß jetzt an ein würdevolles Mitbringesel aus dem Heiligen Land denken.
Welch ein geistreicheres Geschenk kann man seiner Erbtante aus Jerusalem mitbringen als eine solche Reliquie ?
Das Geschenkpaket mit dem Pullover darin soll ihm die Götter gnädig stimmen.... drum schenkt er es kurzerhand am Wegesrand einer Bettlerin.
Zuhause angekommen hat D. Maria den gesamten erlauchten Kirchenvorstand eingeladen und um sich herum versammelt, damit jetzt ihr Neffe von seinen spirituellen Erfahrungen im Heiligen Land berichten kann.
Teodorico weiss, was er ihnen allen erzählen muss.
Zum Höhepunkt seines Vortrages überreicht er seiner Tante sein einzigartiges und sprituell wertvolles Geschenk !
Kurz nachdem die Erbtante einen modischen Pullover in ihren Händen bestaunt hat, wird Teodorico mit Schimpf und Schande verjagt.
Ausserdem wird Teodorico enterbt.
Alleinerbe des Gesamtermoegens wird an seiner Stelle der Hochwürden testamentarisch bestimmt.
In einem Stoßgebet beschwert sich der nun verarmte Teodorico beim Lieben Herrgott über das Pech, das ihm widerfahren ist.
Eine Stimme ertönt und erinnert ihn -es ist sein Gewissen, das zu ihm spricht- daß er selber Scheinheiligkeit gezeigt habe und selber an seinem Mißgeschick die Verantwortung zu tragen habe.
Teodorico trifft daraufhin zufällig einen alten Kommilitonen, in dessen Firma er nicht nur Anstellung findet, sondern sich auch bewährt.
Bald verliebt er sich in die Schwester seines Freundes und will sie heiraten. Er bittet seinen Freund um die Hand der Schwester.
Auch fuer die Onomastik hat Portugal einiges zu bieten.
Vorallem sich selbst:
Portugal ist als Bezeichnung in vielen Laendern ein Epotoponym:
Top dos dez nomes masculinos
mais usados em PortugalMaennliche Vornamen
1º José der hinzugibt hebraeisch
2º António der Unschaetzbare latein
3º Manuel Gott mit uns hebraeisch
4º João Gott ist gnaedig hebraeisch
5º Carlos kraeftiger Mann germanisch
6º Joaquim der sich zu Gott erhebt hebraeisch
7º Luís beruehmter Krieger germanisch
8º Fernando der wagemutige
intelligente Beschuetzer germanisch9º Paulo der Kleine latein
10º Pedro der Fels latein
Top dos dez nomes femininos
mais usados em Portugalweibliche Vornamen
1º Maria vornehme Dame hebraeisch
2º Ana wuerdevoll Barmherzige hebraeisch
3º Rosa Rose Blumenname
4º Isabel die reine Enthaltsame hebraeisch
5º Carla die Starke latein
6º Sandra kleine Menschenbeschuetzerin griechisch/italienisch7º Paula die Kleine latein
8º Joana der Gott gnaedig ist latein
9º Teresa die erntende Jaegerin griechisch
10º Susana die Edle hebraeisch
Quelle:
Instituto dos Registos e do Notariado
via Beilage zur Sonntagsausgabe des Jornal de Noticias
v. 3.6.2007