Gedanken ueber Sinn und Zweck der Menschlichkeit
« June 2007 »
S M T W T F S
1 2
3 4 5 6 7 8 9
10 11 12 13 14 15 16
17 18 19 20 21 22 23
24 25 26 27 28 29 30
You are not logged in. Log in
Entries by Topic
All topics  «
Blog Tools
Edit your Blog
Build a Blog
RSS Feed
View Profile
Saturday, 16 June 2007
Jose Pedro Celestino Velho. Portugals erster Konsul in Sankt Petersburg (1781)
José Velho (Josef Alt) war Portwein Händler in Porto.

1781, José ist 26 Jahre jung, als Portugals wahnsinnig fromme Königin D. Maria I.(1734 - 1816)  ihn nach Rußland schickt, weil seit drei Jahren beiderseitige diplomatische Beziehungen bestehen, und bereits zahlreiche Portugiesen in Rußland leben.

Consul Geral da Nação Portugueza nos Dominios do dito Império,
Cidade de São Petersburgo,
e mais Portos Maritimos dos referidos Estados.
 
Generalkonsul der portugiesischen Nation in den Herrschaftsgebieten
des besagten Reiches , der Stadt Sankt Petersburg
und sonstigen Meereshäfen der benannten Staaten
 
Portugal, genauer gesagt die Companhia do Alto Douro (Gesellschaft des Oberen Douro) unterhielt damals ein Handelsbüro in Sankt Petersburg, um die Geschäftsbeziehungen zu fördern !
 
Einschub: 
Die Companhia Geral da Agricultura das Vinhas do Alto Douro (kurz: Companhia do Alto Douro) wurde von Marquês de Pombal (1699 - 1782) im Jahr 1757 als Genossenschaft gegründet.
Die Firma ist die älteste Portugals und besteht noch heute:
Real Companhia Velha
(Königliche Alte Gesellschaft)
Anlaß für die Errichtung dieser Genossenschaft waren Spekulation, Überproduktion, Pantscherei und Preisverfall der Weine einerseits und fehlender Anbau von Lebensmitteln und deren Preisanstieg andererseits.
So entstand, nebenbei bemerkt, die erste amtliche geschuetzte Ursprungsbezeichnung für ein Produkt der Wirtschaftsgeschichte.
Die portugiesischen Großgrundbesitzer und englischen Handelshäuser konnten an Preisschwankungen jedoch immer nur gewinnen.
Darum haben sie in Porto im gleichen Jahr (1757) einen Aufstand angezettelt, weil man das Monopol der Companhia, das Alleinverkaufsrecht, das auch fuer viele illegale Schankkneipen das Aus bedeutete,  bekaempfen wollte.

Pombal griff hart durch und ließ 155 Männer und 35 Frauen schwer bestrafen, 13 bzw. 4 Rädelsführer wurden gehängt.

Die Hintermänner tastete Pombal nicht an und verurteilte die Rebellen allein wegen Majestätsbeleidigung (um die Angelegenheit unter den Teppich zu kehren...)
Oliveira Salazar hat 1931 diesen Gedanken des "Wohlstand für alle Portugiesen" -nicht nur für Adlige und Ausländer- wieder neubelebt und eine weitere Genossenschaft gegründet: Casa do Douro.
Ihr gehören heute ca. 30.000 Weinbauern an.

Dank der Politik nach Pombal 1777 bzw. nach Salazar 1975 ist die Existenz der  Weinbauern heute wiedereinmal ernsthaft gefährdet, die Genossenschaften überschuldet und handlungsunfähig,  und nicht nur der Weinhandel fest in ausländischen Händen sondern auch viele der ehemaligen portugiesischen Weingüter.
Einschub Ende
 
José Velho wird gleichzeitig einer der vier Geschäftsführer dieses Handelsbüros, welches eine Niederlassung der Companhia war:
Casa Portuguesa de Comercio
Handelshaus Portugals

1792 hat Jose Velho -wie ich vermute- von der bekanntermaßen wahnsinnig frommen Politik der Königin Portugals die Nase voll.
Außerdem war Jose Velho portugiesischer Jude, katholisch bloß dem zwingenden Anschein nach,  und nur unter Pombal wurde in Portugal jüdischer Sachverstand geschätzt und beachtet.

Inzwischen wird Portugal wieder von judenfeindlichen (das bedeutet immer: arbeitsscheuen) Adligen und ihren Freunden bzw. Vettern in Kirchenämtern/Klöstern beherrscht.
Einen Juden wollten sie nicht zum "Generalbevollmächtigten Portugals in Rußland" (plenipotenciario de Portugal na Russia) machen.

José Velho, und typisch für portugiesische Juden und ihre Bedeutung als "lingua" (Zunge) -das heißt Übersetzer - im Laufe der Geschichte Portugals und des port. Weltreiches, sprach inzwischen perfekt die russische und vermutlich auch die französische (Diplomaten-) Sprache.

Jose Velho, dank seiner Erfahrungen im Weinanbau, welches ein langfristiges kapitalintensives Investment ist und im Weinhandel, welcher nur bei entsprechender Kompensation in Fracht und Ware unter Beachtung von Gezeiten und Erntezeiten funktioniert -Exportüberschüsse z.B. sind immer tödlich statt ein Erfolg, ebenso Importueberschuesse, typischer Dauerzustand Portugals -, und nur mit vertrauenswürdigen -gleichbedeutend mit: orthodoxen) Geschäftspartnern darf man Vertraege eingehen, kurzum, José Velho wusste genau, was Soll & Haben .......ist und nicht ist.

Der Portugiese wird Hofbankier
von Paul
Zar Pavel I. (1754 - 1801)
 
In dieser wichtigen Verantwortung verdient sich Jose die Achtung und den Dank des Zaren.
14.6.1800
Jose Velho
wird in den russischen Adelsstand erhoben

den erblichen, mit eigenem Wappen !
Jose und seine Nachkommen sind fortan
Baron
 
Der neugebackene Baron baut sich sofort in dem Nobelort der Sommerfrische des russischen Hochadels in Tsarskoye Selo (Königsstadt) nahe Sankt Petersburg seine Residenz.
José war inzwischen mit Sophie Severin (1770 - 1839) verheiratet, Tochter eines französischen Kaufmanns.
Bald finden dort Zusammenkünfte der Literaten und gebildeter Adliger statt.
Zar Alexander I. (1777 - 1825) trifft dort im Haus des Portugiesen erstmals den Dichter Alexander Puschkin (1799 - 1837).

Die bildhübschen Töchter des Portugiesen, Sophie und Josephine, sollen allerdings auch einen gewissen Anteil an dem regen Interesse des Hochadels und vieler Künstler an den Einladungen beigesteuert haben....

Puschkin widmete Sophie sogar eines seiner Gedichte:

Dem Palast im Babolovsky Park
(Titel unter Vorbehalt - Anm.) 

 Zar Alexander I. und Sophie
trafen sich dort oft
zum Schäferstündchen.

und Puschkin war sauer vor Eifersucht

Puschkin lernt im Hause von Jose Velho auch die Literatur Portugals kennen und schätzen.
Und Puschkin schreibt:
Alle rühmen die Poeten
doch nur die Zeitschriften bewahren sie
Das Glücksrad dreht sich neben ihnen
Rousseau wurde geboren und starb in Armut
Camões teilte seine Pritsche mit den Ärmsten
Kostrov verstarb vergessen auf einem Dachspeicher
die anderen begruben ihn
Ihrer aller Leben ist ein Rosenkranz der Traurigkeiten
Der Ruhm war letztlich nichts als ein Traum
 
Im Jahr 1825 übersetzt Puschkin ein Gedicht des anglo-portugiesischen Dichters Tomas Antonio de Gonzega (1744 -1807)
 
Sophie wird den späteren Generalmayor der Kavallerie, Alexander Rebinder, ehelichen.
Ihre Schwester, Josephine, wird bei einem Besuch in Paris tödlich verunglücken -sie stürzte aus einem Fenster.
Der einzige Sohn von Jose und seiner Frau, der nicht im Kleinkindalter stirbt, heisst:
Ossip Ossipovitch
(Josef Josefssohn)

Obwohl Ossip als Gesandter Rußlands auch nach Portugal kommen wird und dort liberale Ideen kennenlernt, wie überhaupt ganz Europa und auch Rußland durch heimkehrende Soldaten und Offiziere von den Ideen Napoleons beeinflußt wird, bleibt Ossip seinem Zaren Alexander I. unverbrüchlich treu.
Auch dessen Sohn Nicolaus verteidigt er gegen aufständische Liberale.
Bei Straßenschlachten im Zentrum von Sankt Petersburg gegen Aufständische wird Ossip schwer verwundet und verliert seinen rechten Arm.

Seine militärische Karriere wird aber jetzt erst so richtig beginnen.....

Ossip heiratet 1827 eine Deutsche: Ekaterina Ivanova Albrecht.

Einer ihrer Söhne, also Enkel des obengenannten Jose aus Portugal, der Ivan Velho wird der Innenminister Rußlands werden, gefürchteter Leiter der Zensur.

Ivans Residenz
in Narva
im heutigen Estland

Ivan war Governeur dieser Stadt
(-Quelle - obrigado Jose Milhazes !)
 
Alexander Konstantinovitch Tolstoi (1817 - 1875) , er ist Cousin von Leo !, wird sich über Ivan Velho beklagen:

"Ich würde ja meine letzten Worte schreiben
doch fürchte ich mich vor Strafe
fürchte mich vor Herrn Veillot"

Man sollte aber auch daran  erinnern, daß dieser Enkel einer portugiesischen Familie aus Porto in den Jahren 1868 bis 1880 im unendlich weiten russischen Reich ein pünktlich und zuverlässiges Postsystem mit taeglicher Postzustellung (!) eingerichtet hat.

Der zweite Enkel von Jose war nicht minder erfolgreich:
Er wurde Polzeichef der Stadt Petergofski, nahe Sankt Petersburg.

Die berühmte portugiesische Familie liegt in Sankt Petersburg auf dem christlichen -nicht russisch orthodoxen- Friedhof Smolenskoe begraben
 
______

Quelle:
 
Jose Milhazes (com muito respeito e agradecimento !)
 


Posted by Ralf at 10:39 PM BST
Updated: Sunday, 17 June 2007 10:55 PM BST
Post Comment | View Comments (2) | Permalink
Was geschah in Nah-Ost wirklich ?

(abspielen
10 Minuten
von
David Horowitz Freedom Center

Posted by Ralf at 7:37 PM BST
Post Comment | Permalink
51 % der Firmengruender in Portugal waren nur auf der Grundhauptschule

Eigentlich lernt man ja in der Schule für das Leben.
Aber in Portugal gibt es keine Klassenarbeiten.
Auch gibt es kein Sitzenbleiben.
Junge und alte Schüler nebeneinander in einer Klasse, freizügig gekleidete Mädchen und pubertäre Jungen allen Alters miteinander...das Chaos könnte garnicht größer sein.

Die Pflichtjahre eines Schülers nennt man: Ensino Basico.

Sogar ukrainische Hilfsarbeiter in Portugal schicken ihre Kinder zurück in die Ukraine, um ihnen die bessere Schulausbildung dort zukommen zu lassen. 

Ein Lehrer-Schüler Vertrauen entsteht in Portugal auch nicht.
Die meisten Lehrer werden in Portugal alljährlich neu auf verschiedene Schulen landesweit verteilt.
Widerspruch zwecklos.
Wer als Lehrer eine feste Anstellung errungen hat versucht seine privilegierte Stellung mit Zähnen und Krallen zu verteidigen und das geht nur mit: permanenter Krankmeldung.
Die alljährlich komplett augetauschten vorgeschriebenen Lehrbücher führen dazu, dass sich Eltern für ihre Kinder keine Schulbücher leisten können...es herrscht ein Chaos von Zettelwirtschaft.

Irgendwann haben die Schüler den Anschluß oder die Lust gänzlich verloren und geben auf.

50 % der Schüler
weiterführender Schulen in Portugal
landen auf der Straße.
 
Aus diesen Schülern
wurden zwischen 2002 und 2005
die Mehrheit der Selbstständigen

-Quelle-

Ich habe vor portugiesischen Unternehmern große Hochachtung !

Aus folgenden Gründen:
Portugiesen erhalten von ihrem Staat keinerlei Erziehung zu Disziplin, Training zur Streßbewältigung, Mitarbeiterführung oder irgendeine Fachausbildung.

Wer aus einem begabten Hilfsarbeiter in Portugal einen Facharbeiter mit Führungsverantwortung formen will, muß wegen Fehlens ensprechender Lehrinhalte in Portugal die(Schulungs-) Dienste der deutsch-portugiesischen Handelskammer in Anspruch nehmen.

Die Sozialisten -in altbekannter Verachtung von produktiver Arbeit- versprachen ihren Wählern, höchste Weihen auf allerhöchstem Bildungsniveau, ein reiches Leben in Kultur und Würde als ein allen Portugiesen -von Salazar böswillig und menschenverachtend bislang vorenthaltenes- unverbrüchliches Menschenrecht......

Wer arbeitet galt als doof.
Wer Leistungsprinzip und Arbeitsfleiß forderte, galt als "Faschist", als Freund von Salazar, Diktatur, Bespitzelung und Unfreiheit.
Wer trotzdem arbeiten muß schämt sich...oder arbeitet im Ausland.

Und dennoch haben diese Menschen den Mut, in eine ihnen unbekannte Welt der Fachkenntnissen und Fachbegriffen, voller rechtlichen Risiken und Fallen, Vorschriften und Abgaben einzutreten.

Mit diesen Unternehmern, den Lasteseln der soyialistischen Politik Portugals,können europäische z.B. die deutschen oder sogar auch spanische Unternehmer, die härtesten Konkurrenten der Portugiesen in Portugal, Katz und Maus spielen !

Die Produktivität eines Portugiesen ist vergleichsweise zu seinen Kollegen in Luxemburg oder Deutschland riesenhaft.
Der deutsche Arbeiter/Unternehmer haben nämlich das wichtigste geistige Werkzeug, eine Fachausbildung, im Kopf und die neusten technischen Werkzeuge in der Hand. 

Davon kann die Mehrheit der portugiesischen Jungunternehmer -weil sie ja solche Hilfsmittel garnicht kennen- noch nichteinmal träumen !


Posted by Ralf at 11:30 AM BST
Updated: Saturday, 16 June 2007 1:24 PM BST
Post Comment | Permalink
Friday, 15 June 2007
Almada Negreiros & Estado Novo

Er war ein nach Freiheit dürstender Künstler.
Ein Kritiker, der -im wahrsten Sinne des Wortes- eine Krisis (Entscheidung) sucht.
Ein Suchender.

Seine Heimat ist Portugal.

Portugal vor 1910 monarchisch katholisch.....auf Irrfahrt
Portugal nach 1910 republikanisch antiklerikal.....auf Irrfahrt
1926 - Das Militaer ergreift die Macht.
1931 - Oliveira Salazar übernimmt die Regierung

Volksabstimmung
für
Constituiçao Portuguesa
(portugiesische Verfassung )
am 19.3.1933

Propagandaplakat
von Almada Negreiros
für:
Secretariado Nacional de Informação
(Nationale Dienststelle für Information
 
Wir wollen
einen starken Staat

 
Wählet die Neue Verfassung 

 

In der Neuen Verfassung dreht sich alles um eine damals für Portugiesen -heute auch fuer jeden europaeischen Politiker- unvorstellbare Zielvorgabe:

Man darf nur ausgeben und verteilen
was man zuvor verdient und eingenommen hat.
 
Zwangsläufig werden Eigennutz und Gemeinnutz die zentralen Themen der Gesellschaft Portugals.

Almada Negreiros (1893 - 1970)
 
ein Universalgenie
oder sollten wir ihn eifach nur einen
verantwortungsbewußten Menschen
nennen ?
 

Almada Negreiros erkennt, dass ein ausgeglichener Haushalt, den die Neue Verfassung Portugals von 1933 vorschreibt, nicht bedeutet, dass die individuelle Freizügigkeit nun dem Gemeinwohl geopfert wird.

Das Gemeinwohl verkörpert
die Unsterblichkeit sämtlicher Einzelinteressen
und ist selbst individual
 
könnte man Negreiros´ Thesen zusammenfassen
vorgetragen am 9.6.1932
 
Für mich ist Almada Negreiros der Othmar Spann (1878 - 1950) Portugals, nicht rot, grün, schwarz, rechts oder links, nicht liberal nicht totalitär.......einfach nur vernünftig.
 
In memoriam.
Menschen wie er fehlen mir.

Posted by Ralf at 7:45 PM BST
Updated: Friday, 15 June 2007 7:48 PM BST
Post Comment | Permalink
Mocatta "The Jews of Spain and Portugal and the Inquisition" (1877)
Mag sein, es verbanden ihn mit Portugal uralte Bande

Frederic David Mocatta (1828 - 1905)
 
sein Familienname könnte portugieischen Ursprungs sein:
Moquear  heißt  dörren
 
Mocatta hat uns sein Wissen über Portugal und Spanien und insbesondere über das Leben, Schaffen und Leiden der dort beheimateten Juden in einem Buch verfaßt und somit vererbt.

Theatro de D. Maria II.
no Rocio
ou
Praca de D. Pedro IV.
(in Lissabon)
 
Mocatta erinnert uns, daß an der Stelle, wo heute in Lissabon (der Platz schreibt sich mittlerweile Rossio ) ein Theater steht .....sich früher das Hauptgebäude des gefürchteten Inquisitionsgerichts befand.
 
Bis zum Tag -für viele dort in den Kerkern gefangenen Juden glücklichen Tag- des großen Erdbebens im Jahr 1755, weil sie in dem allgemeinen Chaos sich befreien und fliehen konnten.

Vollständige Ausgabe online (e-book)
lesen:
The Jews of Spain and Portugal and the Inquisition

 

schade, daß sich in Portugal niemand an ihn erinnert...


Posted by Ralf at 12:37 PM BST
Updated: Friday, 15 June 2007 12:41 PM BST
Post Comment | Permalink
Hans Christian Andersen in Portugal
Et Besøg i Portugal

Hans Christian Andersen (1805 - 1875) war in Spanien und befindet sich jetzt auf dem Weg in Richtung Portugal.

Endlich ist die Grenze erreicht und Andersen befindet sich nun auf portugiesischem Boden:

Klingt wie ein Märchen !!

Vollstaendigen Reisebericht lesen

Vermutlich ist es aber keins......

________

Ausstellung in Portugal in 2005 


Posted by Ralf at 10:36 AM BST
Updated: Tuesday, 26 June 2007 11:41 AM BST
Post Comment | Permalink
Thursday, 14 June 2007
Staatsquote am nominalen BIP - Portugal im europaeischen Vergleich

Süddeutsche SZ

Jetzt könnte man meinen, bzw. zu der Meinung verleitet werden, in Portugal verhalte sich diese Frage in etwa wie in Deutschland.

Der wesentliche Unterschied ist jedoch, daß der Begriff "Staatsquote" in Portugal seit jeher etwa gleichbedeutend ist mit "Regierungsparteiquote". 

Außerdem wäre es nützlich zu erfahren, welchem Konto die in D´land und Portugal gezahlten Fördermittel gutgeschrieben werden.

Im Jahr 1973 -also zur Zeit der "Diktatur" des Salazar Regime- betrug die Staatsquote (port: fiscalidade) nur etwa 23 %. (Pedro Arroja, obrigado !)

Eine Frage der Mentalität ! 

wohl wahr..... 


Posted by Ralf at 3:12 PM BST
Updated: Thursday, 14 June 2007 3:15 PM BST
Post Comment | Permalink
500 Jahre alter Kabbala Stein mit Praegestempel in Portugal gefunden
Zahlen und zahlenmäßige Verhältnisse bezeichnen in der Kabbala die Grundfeste, worauf die Welt beruht.

Zahlen und Ziffern ( Sephiroth ) verschlüsseln fundamentale Geheimnisse und zugleich entzaubern sie diese dem Gelehrten.

Prägestempel
aufgefunden in einem Museum Portugals
 
Weitere Fotos
und Erläuterungen
bei
LADINA

Als die Juden in Spanien/Portugal umgeben von einer ihnen feindlich gesinnten katholischen Welt, in der Dunkelheit nach dem Glanz ihrer Sterne suchten, wurde Juden die Notwendigkeit einer Wertschätzung ihrer eigenen Traditionen bewußt, die Kabbala, (Kabbalah) und wurde der Sohar verfaßt, um diese Werte verständlich zu machen.

Nachtrag 29.6.2007:
Ein Leser des Blogs Ladina erklärt die Lettern des Prägestempels:

Commentary on the Inscription

 

Was muss wohl vorgefallen sein, daß dieser Prägestein in staatliche Hände fiel und bis heute in einer Fundstückesammlung, in irgendeiner Kiste, in einem portugiesischen Museum schlummerte ?

Nichts Gutes, wie man vermuten muß


Posted by Ralf at 2:07 PM BST
Updated: Saturday, 7 July 2007 11:28 AM BST
Post Comment | Permalink
Wednesday, 13 June 2007
"Alle Liebesbriefe sind laecherlich" Robert Vecchioni antwortet Fernando Pessoa
Roberto Vecchioni
Le Lettere D´Amore (1998)

Hommage an Fernando Pessoa
 
 

Todas as Cartas de Amor são Ridículas

     Todas as cartas de amor são
       Ridículas.
       Não seriam cartas de amor se não fossem
       Ridículas.

Alle Liebesbriefe sind nunmal
lächerlich
Keine Liebesbriefe wären sie, würden sie nicht sein
lächerlich

 

       Também escrevi em meu tempo cartas de amor, 
       Como as outras,
       Ridículas.

Auch ich zu meiner Zeit schrieb Liebesbriefe
wie alle anderen waren sie
lächerlich

 

       As cartas de amor, se há amor, 
       Têm de ser
       Ridículas.

Die Liebesbriefe, wenn es Liebe ist,
müssen doch sein
lächerlich

 

       Mas, afinal,
       Só as criaturas que nunca escreveram 
       Cartas de amor 
       É que são
       Ridículas.

Jedoch, so denn,
nur Kreaturen, die niemals schrieben
Liebesbriefe
Diese sind es doch
lächerlich

 

       Quem me dera no tempo em que escrevia 
       Sem dar por isso
       Cartas de amor
       Ridículas.

Ach gäbe mir doch jemand in Zeiten, als ich schrieb
ohne es zu bemerken
Liebesbriefe
solch lächerliche

 

       A verdade é que hoje 
       As minhas memórias 
       Dessas cartas de amor 
       É que são
       Ridículas.

Es ist die Wahrheit heute
dass meine Erinnerungen
an diese Liebesbriefe
eben sie sind
lächerlich

 

       (Todas as palavras esdrúxulas,
       Como os sentimentos esdrúxulos,
       São naturalmente
       Ridículas.)

(Sämtliche Worte in Gedichtform
so wie Gefühle in Gedichtform
sind natürlicherweise
lächerlich.)

.....

zum heutigen Geburtstag von

Fernando Pessoa
(1888 - 1935) 

 

Roberto Vecchioni antwortet:

Fernando Pessoa chiese gli occhiali
e si addormentò
e quelli che scrivevano per lui
lo lasciarono solo
finalmente solo...
così la pioggia obliqua di Lisbona
lo abbandonò
e finalmente la finì
di fingere fogli
di fare male ai fogli...

e la finì di mascherarsi
dietro tanti nomi,
dimenticando Ophelia
per cercare un senso che non c'è
e alla fine chiederle "scusa
se ho lasciato le tue mani,
ma io dovevo solo scrivere, scrivere
e scrivere di me..."
e le lettere d'amore,
le lettere d'amore
fanno solo ridere:
le lettere d'amore
non sarebbero d'amore
se non facessero ridere;
anch'io scrivevo un tempo
lettere d'amore,
anch'io facevo ridere:
le lettere d'amore
quando c'è l'amore,
per forza fanno ridere.

E costruì un delirante universo
senza amore,
dove tutte le cose
hanno stanchezza di esistere
e spalancato dolore.

Ma gli sfuggì che il senso delle stelle
non è quello di un uomo,
e si rivide nella pena
di quel brillare inutile,
di quel brillare lontano...

e capì tardi che dentro
quel negozio di tabaccheria
c'era più vita di quanta ce ne fosse
in tutta la sua poesia;
e che invece di continuare a tormentarsi
con un mondo assurdo
basterebbe toccare il corpo di una donna,
rispondere a uno sguardo...

e scrivere d'amore,
e scrivere d'amore,
anche se si fa ridere;
anche quando la guardi,
anche mentre la perdi
quello che conta è scrivere;
e non aver paura,
non aver mai paura
di essere ridicoli:
solo chi non ha scritto mai
lettere d'amore
fa veramente ridere.

Le lettere d'amore,
le lettere d'amore,
di un amore invisibile;
le lettere d'amore
che avevo cominciato
magari senza accorgermi;
le lettere d'amore
che avevo immaginato,
ma mi facevan ridere
magari fossi in tempo
per potertele scrivere...

 

 

Übersetzung von Alda
bildhübsche & blitzgescheite
Moderatorin
im deutschsprachigen Portugalforum

 

Fernando Pessoa legte die Brille beiseite
Und schlief ein
Und die, die für ihn geschrieben haben
Haben ihn alleine gelassen
Endlich alleine gelassen...
So hat der schiefe Lissaboner Regen
Ihn verlassen
Und hat endlich aufgehört
Die Blätter vorzutäuschen
Und den Blättern weh zu tun...

Und hörte auf, sich zu verstecken
Hinter so vielen Namen,
Ophelia vergessend
Um einen Sinn zu suchen, den es nicht gibt
Und am Schluss bittet er: " Entschuldigung
Daß ich Deine Hände losgelassen habe,
Aber ich musste nur schreiben, schreiben
Und über mich schreiben..."
Und die Liebesbriefe,
Die Liebesbriefe
Bringen einen nur zum lachen:
Die Liebesbriefe
Wären nicht Liebesbriefe
Wenn sie einen nicht zum lachen bringen würden;
Auch ich habe eine Zeit lang
Liebesbriefe geschrieben
Auch ich habe zum Lachen Anlaß gegeben:
Die Liebesbriefe
Wenn sie wirklich aus Liebe geschrieben werden,
Bringen einen zwangsläufig zum lachen.

Und er hat ein absurdes Universum geschaffen
Ohne Liebe,
Wo alle Dinge
Es Leid sind, zu existieren
Und für Schmerzen weit geöffnet sind.

Aber er vergaß dass der Sinn der Sterne
Nicht der des Menschen ist,
Und dies spiegelt sich im Schmerz wieder
In diesem unnützen Strahlen,
In diesem weit entfernten Strahlen...

Und er hat spät verstanden dass drinnen
In diesem Tabakgeschäft
Mehr Leben war
Als in seiner ganzen Poesie;
Und anstatt dass er sich weiter
Mit einer absurden Welt abquält
Würde es reichen, den Körper einer Frau zu berühren,
Auf einen Blick zu antworten...

Und von Liebe schreiben,
Und von Liebe schreiben,
Auch wenn man darüber lachen muss;
Auch wenn Du sie anschaust,
Auch wenn Du dabei bist, sie zu verlieren
Was zählt ist zu schreiben;
Und keine Angst zu haben,
Niemals Angst zu haben
Sich lächerlich zu machen:
Nur wer noch nie
Liebesbriefe geschrieben hat
Bringt einen wirklich zum lachen.

Die Liebesbriefe
Die Liebesbriefe
Einer unsichtbaren Liebe
Die ich anfing
Vielleicht ohne es zu bemerken
Die Liebesbriefe
Die ich erfunden habe
Aber sie brachten mich zum lachen
Vielleicht war es an der Zeit
Damit ich sie schreiben konnte...

Ueberetzung auf portugiesisch
durch
die bildhuebsche und blitzgescheite
Garota (Isabel)

Fernando Pessoa pergunta pelos seus óculos
E adormeceu
E aqueles que para ele escreviam
O deixaram só
Finalmente só
Assim como a chuva oblíqua de Lisboa
O abandonou
E finalmente acabaram
De fingir folhas
De magoar as folhas

E terminou de se esconder
Atras de tantos nomes,
Esquecendo Ophélia
para encontrar uma razão a qual não existe
E que finalmente pede: "Perdão
Por ter largado as tuas maos,
Mas eu tinha que escrever, escrever
Escrever só de mim"
E as cartas de amor
E as cartas de amor
Só fazem rir
As cartas de amor
Nao seriam cartas de amor
Se não fizessem rir.
Até eu já escrevi há um tempo
Cartas de amor
Até eu já fiz rir
As caras de amor
Quando há amor
Automaticamente fazem rir.

E construiu um delirante universo
Sem amor
Onde todas as coisas
Estão cansadas de existir
E abertas à dor


Mas esqueceu-se que o sentido da estrela
Nao é o mesmo do de um homem
Que se reflecte na dor
Dum tal brilho inútil
Dum tal brilho longínquo

E ele tarde demais entendeu
Que na tal tabacaria
Mais vida havia do que
Em toda a sua própria poesia
e que em vez de continuar a atormentar-se
com um mundo absurdo
bastaria tocar o corpo de um mulher,
responder a um olhar

E escrever de amor
E escrever de amor,
Mesmo que faça rir
Mesmo quando tu a vês
Mesmo enquanto tu a percas
O que vale é escrever
E não haver medo
Não haver mais medo
De ser ridículo
Só quem nunca escreveu
Cartas de amor
É que faz realmente rir.

As cartas de amor
As cartas de amor
De um amor invisível
As cartas de amor
Que havia começado
Se calhar sem ter dado conta
As cartas de amor
Que havia tido imaginado
Mas que me faziam rir
Se calhar ainda estou a tempo
De poder escrevê-las

__________________

 

Danke Alda, beijinhos.
Danke Garota, beijinhos

 

___________________

Zum besseren Verständnis wer Ophelia war:
Gabi Buchner OPHELIA

Danke Arno fuer den Hinweis ! 


Posted by Ralf at 7:50 PM BST
Updated: Tuesday, 26 June 2007 8:08 PM BST
Post Comment | Permalink
"Bund fuer Freude bei der Arbeit" (Portugal, 1935) vs. "Leidensfaehigkeit erhoehen" (Hans-Olaf Henkel, 2007)

Heute im Jahr 1935 wurde in Portugal ein denkwürdiger Verband gegründet:

Federaçao Nacional para a Alegria no trabalho (F.N.A.T.)
(Nationaler Verband für die Freude bei der Arbeit)

....assegurar-lhes o maior desenvolvimento físico
e a elavação do seu nível intelectual e moral.

um (dem Arbeiter) den hoechsten koerperlichen Fortschritt
und Anhebung seines Erkenntnisvermoegens und seiner Moral
zu gewaehrleisten


Artigo Nº 1
der Satzung

Der gesundheitsfördernde Gedanke einer Erfrischung von Arbeitern in Körper & Geist war erstaunlicherweise keineswegs eine deutsche oder kneippsche Erfindung !
Diese soziale Idee kam aus Belgien !

1912 in Gent, Belgien
Gründung der
Confédération Sportive Internationale du Travail (CSIT)

Es war -wie mir scheint- allerdings eine deutsche Besonderheit, nicht den  englischen "Sport" (Zeitvertreib einzelner wohlhabender Gentlemen) zu fördern, sondern die "Ertüchtigung" eines Menschen in seiner Gesamtheit seiner natürlichen Anlagen.
Statt im Alltag lebensuntüchtige Muskelprotze und akrobatische Extremleistungen von Einzelgaengern zu fördern, wollte man durch "Turnen" die Gesundheit und Schönheit nach hellenistischen Vorbildern  (Turnier-)preisen und Bruederlichkeit als positives und friedliches Erlebnis gestalten.

Es entstanden allenthalben staatlich geförderte Turnvereine für jedermann -statt elitären englische Sportclubs.
Turnvereine -privat also von Mitgliedern finanziert- gab es indes schon lange:

Turnverein Asch, Sudentenland
gegründet 1848

Wer der Regierung Portugals unter Oliveira Salazar im Jahr 1935 daher  Gleichgesinntheit mit Hitler und Nationalsozialismus vorwirft , urteilt ungerecht und fehlerhaft.

Die Ähnlichkeiten täuschen:

Portugiesen treiben Sport
Aerobik in Portugal
Mitglieder der FNAT
 
Es dürfte in Deutschland weitgehenst unbekannt sein, daß die diesjährige

Weltmeisterschaft  im Schwimmen der  Arbeiter, 2007
 in Brasilien soeben ohne deutsche -aber mit Beteiligung Österreichs !-
zu Ende gegangen ist.
 
Salazar war bemüht, sein von Gott und Europa vergessenes Land als vollwertiges freundliches und beachtenswertes Mitglied der Völkergemeinschaft woimmer möglich vorzustellen.

Delegation der FNAT in Berlin
auf dem
Weltkongreß der Freude bei der Arbeit
 
-Quelle Obrigado Machede !- 
 
Was fällt manchen unserer Professoren zu diesem Thema "Arbeiterwohlfahrt" eigentlich heutzutage so ein ?

Fragen wir  Prof. Hans-Olaf Henkel
 
Hans-Olaf Henkel
28. 5. 2007
in
"Die Ethik des Erfolgs"

"Und wir müssen unsere Leidensfähigkeit erhöhen"

Henkel spinnt !

Während ich mich über derartige Schwätzer wie jenen Hans-Olaf Henkel köstlich amüsiere -und ihm am liebsten ein paar hinter seine dummen Ohren langen würde-, kann ich durchaus verstehen, daß es einem jugendlichen Portugiesen ganz anders zumute ist.

Ich kann verstehen, wenn aufgrund derart unmenschlicher Äußerungen wie von diesem Herren, der immerhin Praesident des BDI war, bei vielen Arbeitslosen oder unglücklichen Menschen sich die Wut und Fäuste zusammenballen :

Die Jungen Kommunisten Portugals (JCP) waren soeben in Vietnam

Federacao Mundial da Juventude Democratica (FMJD)
(Weltverband der demokratischen Jugend) 
 
um den anti-imperialistischen Charakter zu stärken

ich kann die Jugendlichen gut verstehen !

Leidensfähigkeit erhöhen ?
Nein Danke !

 
Salazar hat nämlich 1935 bereits bewiesen:
Es geht auch anders, ohne Klassenkampf und Kriegserklaerung !

Posted by Ralf at 3:06 PM BST
Updated: Wednesday, 13 June 2007 6:06 PM BST
Post Comment | Permalink

Newer | Latest | Older