Am 15.8.1534, an Mariae Himmelfahrt, in Paris in der Kapelle Notre Damme auf dem Montmartre versammelten sich, um ein Gelübde abzulegen, sieben tapfere Freunde:
Inácio de Loyola (Ignatius), Francisco Xavier (Franz Xaver), Simão Rodrigues (Simon), Pedro Fabro (Peter), Diogo Laínez, Alfonso Salmerón und Nicolas BobadilhaWie wir sehen, waren alle Spanier außer einer:
Seit seinem 16. Lebensjahr lebt Simao in Paris in dem portugiesischen Internat Santa Barbara (Colegio Portugues de Santa Barbara) und studiert emsig und fleißig.
Der Eifer und die Intelligenz des jungen Portugiesen, der nebenher auch auf der Schule Montaigu büffelt, fällt sogar dem Leiter des Internats auf, dem Portugiesen Diogo de Gouveia, Onkel von Andre (1500 - 1548).
Was die sieben Freunde sich vorgenommen hatten, war nichts weniger als:
die Ungläubigen bekehren.
In Portugal herrscht zu dieser Zeit ein König, der mir wirklich leid tut.
Wie muß sich ein junger Mann von 19 Jahren fühlen, dem sein geiler 49jähriger Vater, -es sind erst drei Jahre her- die bildhübsche jungfräuliche zarte 20 Jahre junge Braut aus Österreich, die Eleonore, kurz vor der Hochzeit wegschnappt, entjungfert, selber heiratet und zu den 11 Kindern, die er schon gezeugt hat, noch zwei weitere in die Welt setzt?
Schize !
Nur eines der beiden Kinder, eine Tochter seines Vaters mit der jungen Österreicherin, überlebt und sie wird Nonne......
Johann, der zum Trost die Schwester seiner vormaligen Braut ehelicht, war ein kunstsinniger eigentlich feinfuehliger Mann, aber muß wegen seines Vaters krank vor Mißtrauen, Enttäuschung und voller Menschenhaß geworden und zeitlebens geblieben sein......und ich kann ihn gut verstehen.
Diogo de Gouveia, der Professor in Paris, erkennt was in seinem König vorsich geht, und wonach ihm der Sinn steht, und wie der Papst die Gunst der Stunde nutzen könnte:
Diogo flüstert dem Papst ins Ohr, er könne jetzt leicht und sogar willkommen, in Portugal eine als Missionare getarnte päpstliche Elitetruppe gegen Häretiker aller Art, Lutheraner, Calvenisten und sogar die Wilden in aller Welt rekrutieren, ausbilden, trainieren und von Portugal aus bis ans Ende Welt (z.B. Indien, Japan und China) mit geheimen Missionsaufträgen versenden.
Und die besten der Besten für diese Aufgabe seien die 7 Freunde von Montmartre.
Der Papst schickt sofort zwei Mitglieder dieser neuen Elitetruppe, welche sich schelmenhaft und clever zugleich und ungehörig anmaßend -genetivus objectivus !- eine Sozietät mit Jesus (Societas Jesu) nennen statt -und eben bewusst nicht-.... bloss ein: Orden des Jesus (Ordo Jesu) sein wollen.... er schickt die beiden -zum Erstaunen und Entsetzen aller- als seine päpstlichen Emissäre nach Trient aufs Konzil (1545-63).
Zwei andere schickt er sofort nach Portugal.
Der eine ist der Portugiese Rodrigues.
Der andere:
Einschub:
Der Maler gibt uns hier eine erstaunliche Botschaft:
Sehen wir auf das riesig gemalte auffallend deutliche Handzeichen !
Es soll ohne Zweifel eine Anspielung sein, eine Persiflage des segenden Handzeichens der Kohanim
Ein Affront gegen Juden und jüdische Religiosität mit der einen Hand, der Griff nach der Sonne Asiens mit der anderen.
Besser könnte man das Programm der Jesuiten nicht malen !
Einschub Ende.
Johann III. kann jetzt richtig in Machtgeluesten schwelgen und durchstarten !
Als erstes darf die Inquisition -seit 1536- in Portugal beginnen zu wüten, morden, Angst Und Schrecken zu verbreiten.
Als zweites dürfen die Jesuiten in Portugal ihre weltweit erste Niederlassung einweihen.
Man wird Joao III. zum Dank o piedoso (den Frommen) nennen.
15.1.1542
erstes Clubhaus der Jesuiten
ab 1553, als Jesuiten die erste kostenlose Schule eröffnen,
im (großen) Colegio Santo Antão
genannt.
Und bereits am 2. Juli 1542 feiern die Jesuiten ihren größten Erfolg in Portugal, der Papst kann endlich aufatmen, endlich hat sein Weltherrschaftsanspruch das wichtigste, was Herrscher brauchen, eine eigene Schule für die Knabenlese -nach muslimischen Vorbild !-
(von mir auch Papola genannt)
links im Bild das Jungfrauen-Kolleg
rechts die Jesuiten Akademie für "Kunst"
sowie die Wohnungen der Novizen
heute:
Sé Nova de Coimbra
(Neuer Dom von Coimbra)
Wer ein gebürtiger Kölner ist,
weiß jetzt selbstverstaendlich ,
wie die 10.999 Jungfrauen
starben...
gemeinsam mit der
Heiligen Ursula ,einem beinahe echt kölsche Mädsche
Portugal wird ein Land von -ungelernten- (Hilfs-)Handwerkern.
Hier zeigt der Papst mit der Tat frei
Dass er Gottes und der Menschen Feind ist
Was Gott schafft und will geehrt haben
tritt der heiligste Mann mit Fuessen
Martin Luther 1545
-Quelle-
Am 3.7.1580 werden die Jesuiten in England verboten.
Pombal (1699- 1782) wird versuchen, das Steuer herumzureißen......bessergesagt, das Ruder des Staatswohls aus den Haenden der Jesuiten zu reissen.......
Doch es ist bereits zu spät.
Die von Pombal ins Land erbetenen Juden und Protestanten, um in Portugal und in den Kolonien etwas zu unternehmen, das Wohlstand für alle Portugiesen zur Folge hat......und die Jesuiten, egal welcher Nationalitaet, welche Portugal verlassen mussten.........
Sie alle -jeder in entgegengesetzte Richtung- werden von Adel und Kirche schließlich erfolgreich wieder rückgängig gemacht.
Die Portugiesen, das Volk, die Menschen... bleiben ohne Schulausbildung, lernen weder lesen noch schreiben und vorallem lernen sie niemals das Lernen selbst, keine Eigenverantwortung, keine Eigeninitiative, kein staatsbuergerliches Pflichtbewusstsein, keine Kritikfaehigkeit.
Disziplin in oeffentlichen Schulen ist noch heute das mit Abstand bei Schuelern und Lehrern (!) am meisten verhassteste Wort bzw. System.......
Die begabten Jungen müssen/dürfen von klein auf in die Jesujugend (Katechese), und später in die in Portugal zahlreichen Papstpolitsche Erziehungsanstalten....
Die ganze unglaubliche (Erfolgs-)Geschichte der Jesuiten kann man bei Edmond Paris nachlesen
4. Beispiele beruehmter portugiesischer Jesuiten und ihre erstaunlichen Leistungen