AME Info
Ich weiss zwar nichts.
Ich habe aber das ungute Gefuehl, dass die Warnung berechtigt ist.
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Was waere am 10. Mai 1943 die Titelseite der NEW YORK TIMES gewesen, wenn die Herausgeber von heute verantwortlich gewesen waeren.
Ariel Berry hat sich mal zurueckversetzt:
(Quelle: Titelseite )
Vergeht mir das Grinsen
Ein natuerlich gewachsener Wald brennt, um sich zu verjuengen.
Ein kuenstlich angelegter Wald, ein Forst, brennt, wenn die Baeume schlachtreif sind, absterben und vertrockenen.
Wie lange noch, koennen wir uns die Schwaermerei und den Irrsinn leisten, die Produkte der Waldbestitzer und Forstunternehmer , naemlich das Holz ausgewachsener Baeume, NICHT abzukaufen ?
Weil wir Altpapier sammeln statt Altbaeume zu faellen:
brennen die Waelder der Erde lichterloh und keiner schaut hin !
Quelle: NASA FIREMAPS
Er wurde Mitte des 16. Jahrhunderts in Castelo de Branco (Portugal) geboren.
Um ihn vor der Inquisition zu schuetzen nannten ihn seine Eltern:
Felipe Rodrigues de Castelo Branco
Portugal´s Zustaende:
Seit 1540 waren die Jesuiten im Land.
Ganz im Sinne seiner streng katholischen Erziehung und von Jesuiten anerzogenem Fremdenhass wagt Koenig Sebastian I. (1554 - 1578) die Eroberung Nordafrikas und erleidet im Jahr 1578 eine katastrophale Niederlage.
Portugal muss an den Sieger der Schlacht von Alcazarquivir Loesegeld und Tribut bezahlen.
Portugal trotz Weltreich ist heillos pleite.
Die Katastrophe betrifft auch die Juden in Portugal:
Manch ein Jude hat nach ueber 100 jaehriger Judenverfolgung und Zwangstaufen seine juedische Herkunft "abgelegt" und fuehrt ein respektiertes Leben, arbeitet in der koeniglichen oder sogar kirchlichen Verwaltung.
Diese denken nicht ans Auswandern.
Viele Juden, gleichfalls katholisch dem Anschein nach, jedoch mit klarem Bewusstsein ihrer Juedischkeit leiden unter der drueckenden Steuerlast und erkennen den drohenden Staatsbankrott.
Viele von diesen denken bereits ans Auswandern, warten allerdings ab.
Wenige Juden, wie alle anderen katholisch zum Schein, empfinden bei aller Gelehrtsamkeit und Reichtum, den sie sich bisher in Portugal erabeiten konnten, eine Unruhe, eine geistige Leere, eine Sehnsucht nach spirituellem Leben, nach einem Leben in persoenlicher Freiheit, als Jude als Mensch.
Einer von ihnen war der Augenarzt Felipe Rodrigues de Castelo Branco.
Als Felipe in Antwerpen eintrifft muss er (vermutlich) feststellen, dass seine Glaubensbrueder in Holland die besondere, naemlich portugiesische Juedischkeit, die sich eben durch die Zwangstaufen und das Zusammenleben mit dem Katholizismus veraendert hat, ablehnen.
Kein Wunder also, dass Felipe gern der Einladung von Grossfuerst Ferdinando I. de Medici (1549 - 1609) folgte und sich in der Toscana im Freihafen von Livorno niederliess.
Doch auch hier, trotz der toleranten Leggi Livornine ("Gesetze von Livorno") empfand Felipe nicht die spirituelle Erfuellung, eben das Umfeld, um seine Thorastudien erfogreich durchfuehren und leben, erleben und begreifen zu koennen.
Felipe flieht vor dem angepassten Leben heimlich nach Venedig.
Dort zieht er in ein Ghetto, traegt den juedischen Gelben Hut, und nennt sich fortan nicht laenger "Pferdefreund" ("Phil-Hipp") sondern stattdessen "Gottesfreund" ("Philo-teus") und traegt den Namen:
Philoteus Elija de Luna Montalto
Fuerst Ferdinand erschrak !
War ihm doch daran gelegen, moeglichst viele Juden in seinem Fuerstentum anzusiedeln.
Und jetzt sowas:
ein namhafter Jude wie Felipe/Philoteus sollte all seine Grosszuegkeit verschmaehen und lieber nach Venedig in ein Ghetto verschwunden sein ?
Das war ihm aber garnicht recht !!
Er schickte einen Boten, um nach ihm zu suchen, zu treffen und auszufragen.
Meinen werten Lesern empfehle ich das Lesen seines Berichtes dringend !
MEDICI ARCIVE PROJECT
Derweil hatte Maria de Medici (1573 - 1642) Koenigin von Frankreich seit dem Tag ihrer Kroenung und tagsdrauf erfolgter Ermordung des Koenigs Heinrich IV inzwischen Zeit genug und Anlass gehabt, sich mit Sinn und Zweck von Menschlichkeit naeher zu befassen.
Sie war Tochter von Fuerst Ferdinands Vorgaenger und aelterem Bruder, jenem Frauenhelden, jenem Wirrkopf.
Sie erkannte wohl in ihrer Not mit Gott & Vaterland & ihrem Sohn & Richelieu den Wert und Unwert religioeser Erziehung, menschlicher Freiheit, Disziplin und Schaffens mit Muehe, statt Verprassens im religioesen Jubel, Schwaermerei und Kurzsichtigkeit.
Ihr eigener Jammer, ihr Versagen, ihre Einsamkeit und ihre staendigen Migraeneanfaelle liessen sie an jenen wunderbaren, wundersamen Portugiesen denken, der in einem Ghetto in Venedig lebte, der ein hochgeruehmter Arzt war, Kenner der neuartigen Kraeuter aus aller Welt, insbesondere des "Tabakpuders", ein besonderer Ratgeber fuer Lebensfragen, und den sie 1610 zu sich rief.
Ihr eigener Sohn, katholisch verdummt, Koenig Louis XIII. (1601 - 1643), hat 1615 einen Befehl zur Judenvertreibung aus Frankreich erlassen.
Die "eingeschworenen Feinde der christlichen Religion" , wie er es nannte, sollten das Land verlassen.
Als Montalto im Jahr 1616 ploetzlich waehrend einer Reise -in ihrem Gefolge- starb, uebernahm Maria d´Medici liebevoll, so koennte man sagen, die Ueberfuehrung des auf ihre Anordnung hin einbalsamierten Leichnams nach Antwerpen, wo unweit genaugesagt in Ouderkerk im Jahre 1614 Juden erstmals ein Grundstueck hatten kaufen duerfen (heute in Privatbesitz einer nicht oeffentlich bekannten Person)
Das weisse Grabmal in (schlichter) portugiesischer (!) Tradition:
Beth Chaim, so heisst der Friedhof, bedeutet: Haus der Lebenden
Dem habe ich nichts hinzuzufuegen...
Hat es die Welt schon erfahren ?
Am 14. August des Jahres 1385 zog ein feindliches Heer aus Castilien Richtung Lissabon, um dort die Portugiesen zu besiegen.
Die feindlichen Soldaten kamen auf ihrem Weg ganz in der Naehe von Aljubarrota vorbei, wo bereits das portugiesische Heer auf sie wartete.
In dieser Gegend hatte Brites de Almeida ihre Backstube.
Sie hatte ein Backstube und buk Brot.
Almeida war ein echtes Mannsweib (port.: Maria Rapaz -Mariajunge) mit einer schier unglaublichen Lebensgeschichte:
Sie stammte aus Faro an der Algarve, ihre Eltern besassen eine Kneipe, und Almeida´s Lieblingsbeschaeftigung war das Raufen und Kloppen.
Mit 20 Jahren starben ihre Eltern und Almeida wusste nicht so recht, was sie in der weitlaeufigen Welt so alles anstellen koennte.
Ein junger Mann, Soldat von Beruf, war wohl betrunken, als er Almeida einen Heiratsantrag machte.
Leider liess er sich darauf ein, mit ihr um ihre Jungfraeulichkeit zu kaempfen.
Almeida schlug in kurz und klein.
Der Aermste erlag seinen Verletzungen und Almeida musste vor der Polizei fluechten.
Sie wollte nach Kastilien (im Norden gelegener Teil des heutigen Spaniens).
Leider wurde das Schiff, auf welchem sie nach Kastilien fliehen wollte von nordafrikanischen Piraten geentert und sie und alle anderen Passagiere als Zwangsarbeiterin nach Argel verkauft.
Ihr und einigen anderen gelang jedoch die Flucht und wieder auf einem Schiff Richtung Heimat landete sie diesmal am schoenen Strand von Ericeira (noerdlich von Lissabon).
Mit kurzgeschnittenem Haar verdingte sie sich als Mann verkleidet -sie wurde ja von der Polizei wegen Totschlags gesucht- als Eselstreiberin.
Bald darauf heiratete sie einen Baeckersburschen und von nun an lebte sie friedlich und buk Brot.
Als aber heute im Jahr 1583 ganz aus der Naehe ein Schlachtgetoese herueberklang, da konnte Almeida nicht laenger stillsitzen.
Sie lief zum portugiesischen Heer, das in der Unterzahl jede Hilfe gern gebrauchte und gerade dabei war, unter englischer Anweisung, Graeben auszuheben, und Fallen fuer die erwartete Reiterei des Feindes, und an strategischen Stellen gut getarnt original englische Kraehenfuesse ausbrachte, um Hufe und Fuesse der Feinde zu verwunden.
(Heute noch sind die Englaender fuer ihre Minen bekannt !)
Die Schlacht war ein voller Erfolg fuer die Portugiesen.
Die Feinde und mit ihnen ihr Koenig, der aus Portugal wieder eine Provinz Kastiliens machen wollte -wovon auch der Adel Portugals traeumte, denn die Haendler Lissabons waren ihnen inzwischen zu wohlhabend und vorallem zu frech geworden- also alle die Boesen liefen so schnell sie nur laufen konnten.
Auch Almeida kam erschoepft vom vielen Kaempfen bei sich zu Hause an und was sahen ihre Augen da in der Backstube ?
Sieben Soldaten aus Kastilien hatten sich in ihrer Backstube versteckt !
"Ei, wer hat Euch denn eingeladen ?" rief sie vermutlich
"Wartet, ich will es Euch geben !"
Und als sie mit ihrem Brotschieber auf jeden einzelnen draufgeschlagen hatte, da lagen sie tot und streckten die Beine !
Siebene auf einen Streich !
Das ist aber kein Maerchen, das hat sich wirklich zugetragen .
Wanderer kommst nach dem Kloster Batalha ("Schlacht") gedenke der Schlacht von Aljubarrota und erinnere Dich an die tapfere Baeckerin Almeida.
Portugiesische Frauen, wenn sie die Wut packt, sind nicht ohne !