Gedanken ueber Sinn und Zweck der Menschlichkeit
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Thursday, 21 September 2006
Dr. Ratzinger (1896) & Antisemitismus in Bayern

Es gab einmal einen Herrn Dr. Ratzinger in Bayern und der war ein bekannter Bauernbuendler !

Dieser Georg Ratzinger (1844 - 1899)  war Grossonkel unseres Papstes.

Und er hatte als Abgeordneter des Bayrischen Landtags (und als Zeitgenosse) einen lustigen Einfall, was die Kunst, die Juden und den Zeitgeschmack betraf:

Quelle:
Mitteilungen aus dem Verein zur Abwehr des Antisemitismus
Jahrgang  Nr. 21 v.23. Mai 1896   

Es kommt noch doller: 

Quelle:
aaO. S. 198


Muss sich Benedikt XVI. auch fuer solche Dummheiten (eines anderen Ratzingers) entschuldigen ?

Lenkt der Papst wohl ein ?
Alles nur missverstaendlich ?


 


Posted by Ralf at 11:30 AM BST
Updated: Thursday, 21 September 2006 9:15 PM BST
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Wednesday, 20 September 2006
Shana Tova fuer Gilad, Eldad und Ehud !


Meitav Regev, Nichte des entfuehrten Soldaten Eldad Regev, mit ihrer Grussbotschaft zum juedischen Neujahrstag fuer die drei entfuehrten juedischen Soldaten.

"Glueckliches Neues Jahr fuer Gilad Shalit, Eldad Regev und Ehud Goldwasser !"

Mach mit 


Posted by Ralf at 1:57 PM BST
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Tuesday, 19 September 2006
Koenig Luis I. von Portugal vs. William Carruthers

Koenig Luis I. (1830 - 1922) war beliebt bei seinen portugiesischen Untertanen.
Man nannte ihn den "Volksnahen" (O Popular) und Dichter Eça de Queiros nannte ihn sogar "den Guten" (O Bom).

Koenig Luis (deutsch: Ludwig I. von Portugal) hatte grosses Interesse an den modernen Wissenschaften, insbesondere an der Ozeanographie.

So nimmt es nicht wunder, dass Koenig Luis einen namhaften englischen Wissenschaftler namens William Carruthers (1830 - 1922) in seine Dienste nahm, mit dem Auftrag, in den portugieischen Kolonien die Flora zu erkunden. 

Zugegeben, in England bluehte ein anderer Geist.
England, das Land der Saengervereine, Wanderfreunde und Naturbetrachter.
Ein Englaender hat seinen spleen.

Ein Portugiese seine saudade.

Aber Recht muss Recht bleiben....

Mr. William Carruthers war ein Angestellter des portugiesischen Koenigs.
Als Angestellter war er verpflichtet, seine Funde und Sammlung dem Koenig abzuliefern.
Als er von seiner Forschungsreise zurueckgekommen in Lissabon eintraf, bat er darum, saemtliche seiner Funde von den Fachleuten im Royal Botanic Garden (Kew Gardens) in England auf die beste Haltbarkeitsmachung hin untersuchen zu lassen.

Da Koenig Louís eben herzensgut und wohl sehr vertrauensselig war, dachte er, wo er selber doch Sohn eines "kunstsinnigen" Deutschen aus dem Hause Sachsen-Gotha und Coburg sei, waere es sogar naheliegend, die Dienste und Kenntnisse der Botaniker von Kew Gardens in Anspruch zu nehmen.
War es doch seine Tante Prinzessin Augusta (1719 - 1792),  gewesen, welche einst diesem Lustgarten entscheidende Impulse gegeben hatte.

Und Mr. Carruthers war wohl ein echter englischer Gentleman mit feinen Manieren und vornehmen Idioms in seiner Sprache.

Was keiner weiss:

Dieser Gernegross von Englaender, Leiter der botanischen Abteilung des British Museums, Mitglied der erlauchten Royal Society, Namensgeber der  Pflanzengattung Carruthersia war kurzum ein Kleinkrimineller, denn "seine" Sammlung hat er dem rechtmaessigen Eigentuemer, eben unserem portugiesischen Koenig, unterschlagen.

Er hat behauptet, Koenig Luis haette ihm die Sammlung geschenkt.
Und man moege diese Widmung an den Einzelstuecken anerkennend kenntlich machen .

Hier die Prozessakte eines Zivilrechtsverfahrens:
NATIONAL ARCHIVES

Verlinkung nicht funktionsbereit...
einkopiert:
Covering dates 1872-1875 Scope and content

King of Portugal v. William Carruthers and Another. Dr.F.Welwitsch, decd. The latter was employed by the Portugeese Government to collect and classify botanical specimens in its African Provinces. He spent several years in this pursuit, then returned to Lisbon, still in the pay of the Portugeese Government. He applied for permission to go to England to receive assistance from Kew Gardens in arranging his collections. Ignoring a demand that he return to Portugal he remained in England until his death, and by his Will disposed of the collections to various Museums. Some duplicate collections were sent to Portugal, and he stipulated that all gifts to Museums elsewhere were to be understood as being made through the generosity of the Portugeese Government. Dom Louis 1 of Portugal brought a suit against his Executors, Mr.Carruthers of the British Museum and Mr.Justen to recover what he considered to be Portugal's property.

Was sollten Koenige daraus lernen ?

Trau´ nie dem Ehrenwort eines Gentleman !

Die Sammlung harrt gewiss noch ihrer Rueckgabe.....


Posted by Ralf at 2:32 PM BST
Updated: Wednesday, 20 September 2006 9:52 PM BST
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Monday, 18 September 2006
Freisinger Mohr & Portugal's Soldaten im Krieg in Aethiopien 1541

Papst Benedikt XVI. fuehrt den Freisinger Mohr, einen Aethiopier, im Wappen.
Viele denken, fuer Kardinal Ratzinger sei der "caput aethiopum" so ne Art Andenken an fruehrere Zeiten in Bayern..... (wie ruehrend !)

Keiner erinnert sich an den alten Traum der Paepste, in einem Vernichtungskrieg gegen den Islam, die Hilfe jenes sagenhaften Priesterkoenigs Johannes zu gewinnen, um eine zweite Front zu eroeffnen.

Und niemand erinnert sich an die Helden dieses winzigen Staates Portugal, die immer brav zur Stelle waren, wenn Paepste nach freiwilligen (lebensmueden) Soldaten riefen.
Die Portugiesen waren keine Soeldner !
Portugiesen lassen sich, darauf sind sie noch heute besonders stolz, mit anderem abspeisen, wie die Geschichte zeigt, vorallem mit honigsuessen Versprechungen, utopischen Illusionen....

Hier sei an einen weiteren Opfergang portugiesischer Soldaten gedacht: 

Ohne das beherzte Eingreifen der Portugiesen im Jahr 1541 waehrend des Muslim-Christen-Krieg in Aethiopien (muslim-christian-war) 1528 - 1560, waeren Christen und das Christentum in Aethiopien verloren gewesen.

Schon 615 waren Muslims in einer ersten Hidschra  nach Aethiopien,nach Aksum und nach Harar, gefluechtet, weil die ansaessigen Christen sie freundlich aufnahmen.
Koenig Ezana, Koenig von Aksum, hatte dort Mitte des 4. Jahrhunderts bereits das erste christliche Reich der Menschheitsgeschichte errichtet !

(Ist Koenig Ezana der Freisinger Mohr ?) 

"Tut den Christen hier nichts boeses" soll Mohammed hoechstselbst angeordnet haben.

Nur haben sich seine Muslims nicht dran gehalten !

Der Portugiese Francisco Alvares  (1465 - 1540)  war im Jahr 1520 nach Aethiopien geschickt worden, weil Kaiserin Eleni um Hilfe gegen die Muslims gebeten hatte, und weill alle Welt wissen wollte, was es denn mit dem Geruecht aufsich hatte, dass Priesterkoenig Johannes in Ostafrika zuhause ist.

Ihr Urenkel, der (Koenig) Nagus Lebna Dengel (1508 - 1540)  schickte ihn allerdings unerledigter Dinge wieder zurueck, weil er irrtuemlich glaubte, it der Gefahr eines muslimischen Angriffs allein fertig zu werden.

In seinem Bericht musste Francisco leider daheim seinen Auftraggebern mitteilen, dass er den Priesterkoenig jedenfalls nicht angetroffen hatte.

Als der Imam Ahmad ibn Ibrahim al-Gazi, "Gragn"(aka Granj) der "Linkshaender", mit tuerkischen Kanonen und juedischen Falaschen ab 1526 die Christen erneut angriff, war guter Rat teuer.

(Aus Portugal/Spanien nach der Tuerkei gefluechtete Juden moegen hier eine neue, und fuer die Muslime eine erfreuliche Hilfe bedeutet haben).

Der Siegeszug schien unaufhaltbar ! Kirchen und Handschriften gingen ueberall im Land in Flammen auf !
Lebna´s eigener Sohn Minas wurde gefangengenommen.
Um sein Leben zu retten, trat er zum Islam ueber !

(Na, werte Leser, kommt uns doch irgendwie bekannt vor, nicht wahr ?) 

Lebna selber musste fliehen und er floh auf die Hochburg (die wo man nur ueber ne Strickleiter hochkommt) Debre Damo, wo er 1540 starb. 

Seine Ehefrau und nun seine Witwe Sabla Wangel (aka: Seble Wongel) fuehrte die Staatsgeschaefte und vorallem den Krieg weiter.
Sie zaehlt zu den herausragenden Persoenlichkeiten der Geschichte:

Ein Portugiese, João Bermudez, war seinerzeit nicht nach Portugal zurueckgekehrt, war inzwischen in Aethiopien zu Amt und Wuerden gelangt, und wurde nun nach Portugal geschickt, um abermals eine (kostenlose) Hilfe von Portugiesen anzufordern.

Wie schon zuvor lassen sich die Portugiesen nicht lange bitten.

Diesmal kommt Vaco da Gama ´s (deutsch:"Baske von der Hirschkuh") eigener Sohn, der juengste, Christovão de Gama mit 400 Mann unter Waffen, um dem Leiden der Christen ein Ende zu bereiten.

Sebles Sohn Gelawdewos war inzwischen zum Koenig der Koenige, zum Nagus, erklaert worden und Koenig.
Als Herrschertitel nannte er sich Atsnaf Seged (deutsch:"Vor dem sich der Horizont verneigt")

Beim ersten Treffen des vereinigten christlichen Heeres mit dem muslimischen Heer (Maerz 1541) verpassten die Christen nur knapp einen Sieg:  der Linkshaender wurde zwar verwundet, konnte aber fliehen.

Und rief im Jemen sogleich nach Hilfe, Waffen und Soldaten.

Beim zweiten Treffen wurde der Cristovao verwundet !
Man versteckte ihn in einem  Wald, weil er nicht transportfaehig war.

Seine eigene muslimische Kammerzofe verriet ihn an die Soldaten des Linkshaenders.

Cristovao wurde gefangengenommen und vor die Wahl gestellt:

Bekehrung oder den Tod  

Der tapfere Portugiese entschied sich fuer den Tod !!

Der Imam Ahmad ibn Ibrahim schlug ihm eigenhaendig den Kopf vom Leib !
So starb der arme, tapfere Portugiese namens Cristovão de Gama !

Seine treuen portugiesischen Soldaten raechten seinen (vollkommen sinnlosen) Tod spaeter mit gleicher Muenze.

Doch all ihre Muehe umsonst....(wie so oft, wenn Portugiesen ihren gottvertrauenden Heldenmut bewiesen)

Die Sabla Wangel wollte zwar Christin sein und bleiben.
Aber bitteschoen nur orthodox  !
Mit dem Papst in Rom wollte sie nichts zu schaffen haben......

Diese Undankbarkeit hat Benedikt XVI. sicher noch laaange nicht vergessen !

 

P.S.
Ein lesenswerter Artikel von Berthold Volberg:
Die Invasion der Jesuiten in Aethiopien
Pedro Paez "bekehrt" 1620 Kaiser Susinios III.


Posted by Ralf at 3:28 PM BST
Updated: Monday, 18 September 2006 7:52 PM BST
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Saturday, 16 September 2006
Christliche Grausamkeiten gegen den Hellenismus

Der Papst muss sich nicht bei Moslems entschuldigen !
Fuer was auch ?

Aber als Papst, wenn er ueber die Grausamkeiten anderer Missionare laestern will, sollte Herr Ratzinger lieber den Mund halten.

Ein Grieche listet die christlichen Grausamkeiten auf 

Von der weltweiten Inquisition garnicht zu reden !


Posted by Ralf at 2:41 PM BST
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Friday, 15 September 2006
Die vergessene Seeschlacht Portugals 1717 gegen die Tuerken

Alle reden von Prinz Eugen, dem (haesslichen ) Edlen Ritter von Savoyen-Carignan  (1663 -1736).

Croissants und Kipferl  erinnern uns noch heute wie schmackhaft man den Tuerkischen Halbmond des Sultan Mustafa II.(1664 - 1704) vernascht hat, damals war´s, am 11.7.1697 bei Zula, der Sieg ueber die Tuerken.

Aber die See-Schlacht vom 19.7.1717, die Schlacht von Matapão (Matapan , heute gr.: "Kap" Akra Tainaron ) kennt keiner ! 

Weil Portugal diese aller-letzte Seeschlacht der Galeeren (man hoert faelschlicherweise,  die letzte sei die von Lepanto gewesen, 150 Jahre frueher) mit Toten und Verlusten massgeblich auszufechten hatte, sei sie nunmehr hier erwaehnt:

Vorgeschichte: 

Im Frieden von Carlowitz 1699 (aka Karlowitz) hatten die Tuerken u.a. die Peloponnes (it: Morea, franz.Morée, port. Moreia) an Venedig verloren.

Als 1703 Sultan Achmed III. (1673 - 1736) den Thron besteigt, faengt der Aerger schon wieder an, und Grosswesir Kurmurgi-Ali-Pascha drillt Heer und Marine nach modernstem eurpoaeischen Standard.
Die Peloponnes und Dalmatien will man von Venedig wiederhaben.

Und die erbosten Bewohner (die heutigen Griechen) haben von den christlichen Betbruedern die Nase voll und wollen wieder erfolgreich mit dem Ottomanischen Weltreich Geschaefte machen wie frueher.

Die Zaenkerei beginnt unter dem Vorwand, dass Venedig staendig osmanische Untergebene zum Aufruhr anstachelt.

Venedig bittet Papst Clemens XI. (1649 - 1721) um Hilfe.
Der Papst leitet das Hilfegesuch weiter:

Frankreich ?  Im Gegenteil: Man wuenscht einen starken Feind im Ruecken Habsburgs.

Spanien ? Im Gegenteil: Erst Feind jetzt Freund, fragten sich die Spanier und dachten daran, dass dieser Papst ihr Land einem Oesterreicher versprochen hatte, und sie ihrer Besitzungen in Suditalien und Sizilien beraubt worden waren.

Aber zum Glueck gab´s Portugal !

Dort herrschte João V. (1689 - 1750) der "Grossartige" (Magnífico) , bessergesagt der Groessenwahnsinnge, der Nonnenliebhaber, der Sonnenkoenig Portugals, Hansi, wie ihn wohl seine deutsche Mutter Maria Sophie von der Pfalz-Neuburg genannt oder Hanserl, wie ihn seine oesterreichische Ehefrau Maria Anna Josepha gerufen haben mag.

Sofort schickt er 1716  eine Armada ins Mittelmeer.
Doch leider troedeln die Portugiesen und die Flotte verlaesst den Hafen mit grosser Verspaetung.
Und ausserdem hatte man zuerst in Norditalien in Livorno Halt gemacht, um beim Papst nachfragen zu lassen und auf Antwort zu warten, was man denn ueberhaupt machen solle.
Die Seeschlacht findet garnicht erst statt.

Im drauffolgenden Jahr, 1717 hat Joao V. hingegen mehr Glueck.
Ohne Zeit zu verlieren, wie zuvor, schaffen es seine Schiffe ruckzuck fertig und an Ort und Stelle zu sein:

Es waren auch die Venezianer mit ihren Ruderbooten da.
Und der Malteser Orden hatte auch ein paar Boote geschickt.

Joao will dem Papst zeigen, wie artig er ist.
Insgeheim hofft er auf die allerhoechsten Titel und Ehrungen....(der Depp !)

Die Flotte Portugals war beachtlich:

Sieben "NAUS", das waren gewaltige Schiffe !
Beispiel: die Santa Rosa

NAU Santa Maria da Rosa
(randvoll mit Gold beladen am 6.9.1726 gesunken)
 
Ausserdem hatte Joao V. noch 2 Brulotes (Brandschiffe), fuer alle Faelle, mitgegeben; es war manchmal sinnvoll, diese in Brand zu setzen und in feindliche Linien treiben zu lassen:

Brulotes /Fire Ships/ Brandschiffe
 
Dann auch noch 2 Tartanen, das waren kleine wendige Boote, die den Zweck erfuellten, zwischen den maechtigen Naus hin und her zu segeln, um die Kommandos zu pruefen und Erkundigungen einzuholen:

 Tartane
Jetzt kommt´s !
Angesichts dieser Schiffe mit ihren 526 Kanonen und 3.840 Mann Besatzung haette man meinen sollen, dass selbstverstaendlich auch ein Portugiese der Oberbefehlshaber der gesamten vereinigten Seeflotte werden wuerde. 
 
Aber denkste, armes Portugal.....
 
André Pisani, der Kapitaen von Ruderbooten, den Galeeren und Galassen Venedigs, Florenz und Maltas, war vom Heiligen Vater zum Generalissimo der christlichen Flotte ernannt worden.
 
Vizeandmiral Bellefontaine des Malteser Ordens war sein Stellvertreter. 
Und als die Helden von Portugal unter Befehl des Grafen Conde de Rio Grande eintrafen, poebelte dieser Bellefontaine unsere Seeweg-nach-Indien Entdecker-Portugiesen an, sie sollten gefaelligst ihre Flagge einholen und mit der Standarte des Papstes ersetzen.....
 
Man kann sich die Enttaeuschung vorstellen ! Die Wut !

Welch eine Erniedrigung einer stolzen portugiesischen Seele !

Conde de Rio Grande lehnte es natuerlich ab, erst die Flagge einzuholen, und erst recht, sich einem Bellefontaine zu unterstellen, oder irgendwo in der Linie die Nacht zu verbringen, er wollte natuerlich immer vorne sein....
 
Was der Papst seinen Portugiesen jedoch geflissentlich nicht verraten hatte war, dass es um Suedgriechenland herum kaum Seewind gibt und die Naus der Portugiesen ohne die Ruderboote, die Galeassen, heillos verloren waeren.

 Galeaça / Galeasse
So kam es auch.
Wegen Windstille waere es beinahe wieder nicht zur Seeschlacht gekommen, auf die sich die Portugiesen so riesig gefreut hatten.
 
Als die Flotten sich in der Bucht von Hapan nahe kamen, und der Befehl erging zusammenzubleiben, da gehorchte ein Portugiese einfach nicht und mit ihm einige Schiffe im Kielwasser zog mutig gegen die tuerkische Flotte.

Es war Manuel de Tavora da Cunha, Graf  Conde von São Vicent,  Kapitaen  der Nossa Senhora do Pilar der sich allein gegen 58 Kriegsschiffe des Sultans und seiner Verbuendeten aus Aegypten und anderswo entgegengeworfen.
 
Die Schlacht am Kap Matapão (Matapan) endete unentschieden.
Eigentlich fand sie nicht dort , sondern in der gegenueberliegenden Bucht statt.
Aber egal ! Die ganze Schlacht war sowieso egal....
 
Als die schwerbeschaedigten Schiffe Portugals heimkehrten, hoffte João V. , der Sonnenkoenig Portugals, in seiner Einfalt und Duemmlickeit, dass der Papst, der von Portugals Heldenmut jetzt auch nichts mehr wissen wollte, ihn mit hochruehmlichen Titeln und hochleuchtenden Lobpreisungen ueberhaeufen wuerde.
 
Aber : Nichts !!
 
Der Bischof von Lissabon darf sich seither spasseshalber "Patriarch" (Patriarca, deutsch: Erzvater) nennen -ohne Patriarch zu sein.
Und er selber wurde zum "Allertreusten" (Fidelissimo)  Koenig ernannt.
Aber darueber lacht man allenfalls !

Auch die Schlacht ist vollkommen vergessen !
Die Tuerken durften naemlich auch den Peloponnes behalten (Frieden von Passarowitz aka Pozarevac v. 21.7.1718)
 
Es war eben alles umsonst !
Ausser Spesen nichts gewesen !
Spott und Hohngelaechter, Schadenfreude in ganz Europa...
 
Sogar mit dem Papst gab´s noch maechtig Aerger.
Und Erzfreund England wird sogar Verbuendeter der Tuerkei !
Venedig war den Tuerken auch nicht laenger boese.
 
Und im Inland, in Portugal und Brasilien, meutern die arbeitsscheuen Adligen gegen die fleissigen Juden, keiner will vom ihm, dem Sonnenkoenig,  und seinen Verwaltungsreformen sehen, hoeren oder wissen.

Obwohl dieser Sonnenjunge staendig damit beschaeftigt ist, Nonnen zu entjungfern, hat er zwischendurch trotzdem tatsaechlich einige vernuenftige staatsmaennische Ideen hervorgebracht....

Wenn er nur nicht diesem Wahn verfallen waere, er sei ein Liebling Gottes auf Erden !
 
Da wird in Brasilien, Mata Grosso (Fettwiese), das erste Gold gefunden....
 
Hat der liebe Gott vielleicht doch die Portugiesen besonders lieb ?
 
Waere Joao nicht gestorben, er glaubte es noch heute...... 
 

 


Posted by Ralf at 8:12 PM BST
Updated: Saturday, 16 September 2006 11:54 AM BST
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Thursday, 14 September 2006
Wenn die Patentanten sich zanken - kommt die Wahrheit zum Vorschein !

Im Original heisst diese Volksweisheit aus Portugal:

"Quando as comadres se zangam, descobrem-se as verdades" 

Amuesierlich anzusehen wie sich Papst Bedendikt XVI. und die Religionsbehoerde der Tuerkei in der Wolle haben.

Papst soll sich entschuldigen ! 

Nein, das braucht er wirklich nicht !

Guelle, Guelle ! 

 


Posted by Ralf at 7:45 PM BST
Updated: Thursday, 21 September 2006 11:56 AM BST
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Wednesday, 13 September 2006
Saudadismus in Portugal vs. Stockholm Syndrom

Portugal, das Land mit den aeltesten Grenzen Europas, erhaben unter allen Voelkern, seit Anbeginn an nur der Zensur des Papstes zur Rechenschaft pflichtig, das Land der christlichen Ritterorden und Mohrentoeter, das Land der Entdecker und Eroberer fremder Reiche , Helden der goettlichen Mission unter dem Kreuz, Lehrer und Herren des Wortes Gottes unter Barbaren,  Land des neuen Jerusalems auf Erden, auserwaehlt von Gottesmutter Maria unter den Staaten, Vermittler der Botschaft des Heilandsund Retter auch des spirituell verlorenen Europas......

dieses Portugal war 1910 so arm wie eine Kirchenmaus, bankrott wie ein ungluecklicher Wuerfelspieler, Europas verspotteter Hasardeur, Schuldknecht der BaringsBank, Vasall Englands, das Armenhaus Europas, ein Land der Bettler, Hilfsarbeiter und Analphabeten.

Die Saudade, die Schwaermerei ins Unendliche, um wie auf Engelsfluegeln hinaufgetragen zu werden zu Liebe und Geliebtwerden, zu Groesse, Ansehen und Befreiiung aller Unbilden, das ist die portugiesische Antwort, um dem Seienden (den Tatsachen) eine ertraeumte Wirklichkeit des Seins (die Utopie) entgegenzusetzen.

Die urkatholische Heilslehre des Neuen Testaments versprach den ehemaligen Sklaven der Roemer eine Epoche der Liebe.
Tatsaechlich jedoch wurden die Sklaven zu Leibeigenen ihrer katholischer Feudalherren und Prediger und nun musste ihnen der Zustand eines Sklaven wie ein wuenschenswerter Wohlstand vorkommen.

Saudade laesst sich nicht erklaeren, ohne auf diese hoch& heilig versprochene"Liebe" des Neuen Testaments als Ursprung diesen Seelenleidens eines Portugiesen zu verweisen.

Leider ist mir der Begriff "Dor" in der rumaenischen Sprache nicht naeher bekannt, weiss nicht, ob in den Itkuvirsi Finnlands eine vergleichbare Sehnsucht besteht. Die Roemer kannten nur die "desiderata".
Saudade ist Portugal !

Eine Sehnsucht in nordeuropaeischen Laendern, wo Calvinisten den alttestamentarischen Gedanken goettlicher Gerechtigkeit der Liebe gegenueberstellen und predigen, wo Eigeninitiative (Luther) und Eigenverantwortung (Kant) zu einem Tun auffordern, wo Goethe sagt, dass kein feiger Gedanken, baengliches Schwanken usw. kein Elend wendet, uns nicht frei macht, dort kann man die "saudade portuguesa" die Portugiesische Sehnsucht auch beim besten Willen nicht in seiner vollen Tiefe und Weite nachempfinden.

Ausserportugiesische Sehnsucht ist immer zumindest theoretisch moeglich.
Die portugiesische Saudade nie richtig, obwohl die Utopie "wirklich ist", naemlich im Traum, wo man sie kennenlernen und erfahren kann....

Die Saudade blickt zurueck, zum Paradies, das verloren ist, von wo wir einst vertrieben wurden, um jetzt hier und heute gottverlassen und allein dazustehen, ohne Aussicht auf Rettung verdammt , unser Leben in diesem Jammertal bis zu Ende zu fuehren.

Portugiesen wie alle Katholiken "feiern" immer den Todestag eines Menschen, gedenken seiner Verneinung eigener Rechtsansprueche, seiner persoenlichen Selbstaufgabe zugunsten der katholischen Naechstenliebe und Erdulden saemtlicher Qualen, was den Traeumer sogar zum "Heiligen" macht,  bis zum Tag der Erloesung, des Todes und seines Abschieds fuer eine Veraenderung in paradiesische Sphaeren.

Nordeuropaer, die sich vom Katholizismus befreien konnten, feiern folgerichtig den Geburtstag eines Menschen, gedenken seiner Taten zum Wohle der Menschheit, seines Lebens, seiner Pflichterfuellung, wie er Gott bei Seiner Arbeit half, in jener noch immer unvollendeten Schoepfung. .

Fuer einen Portugiesen ist dieser Nordeuropaer immer falsch im Charakter, immer ein Pharisaer, ein ueberheblicher Besserwisser, verlogen, unberechenbar, ein arroganter , fremdartiger Zeitgenosse, ein gefaehrlicher Unglaeubiger.

Die Kirche hatte ja auch saemtliche Katholiken Nordeuropas, die sich in ihrem Glaubensbekenntnis nie anders als an der Lehre Christi orientiert hatten, aber die ethische Lebensfuehrung mit Taten statt Ohnmachts- oder MeaCulpa-gefuehlen bewerkstelligen wollten, die Waldenser, Katharer und alle anderen erfolgreich gejagd und abgetoetet.

So haben Portugiesen nie eine Alternative erfahren koennen und verstaendlicherweise steht in den Augen eines Portugiesen hinter jedem Reichtum ein Verbrechen, ist jeder Politiker nur ein Gewaltmensch, der sich zwischen Gott und ihn gesetzt hat, um das taegliche Brot, das von Gott kommt, unrechtmaessig zu verwalten, vorzuenthalten, ungerecht zu verteilen.

Von der Wiege bis zur Bahre sieht sich der Portugiese unter der Obhut eines Patriarchen, eine Obhut auf welche er einen heiligen Rechtsanspruch hat, die ihn beschuetzt und ernaehrt.
Nie empfindet er eine Eigenverantwortung.
Seine Lebenslage und sein Ungeschick sind sogar im Fussball stets Folge eines schlechten Schiedsrichters, einer Regelwidrigkeit, im Wirtschaftsleben sind es die deslealen Mitbewerber im Ausland - aber niemals er !

Die Welt ist wie sie ist.
Der portugiesische Creationismus (creationismo) laesst den Portugiesen denken, dass  Forschen,  Suchen, Finden,  Handeln  beinahe eine Gotteslaesterung sind am Werk Gottes, an Seiner Perfektion und Unfehlbarkeit.

Als 1910 Portugal bettelarm war und allseits verspottet wurde, erklaerte Teixeira Pascoaes(1877 -  1952) die saudade zur Waffe, zum Wundertrank der Portugiesen, um eine Wiedergeburt Portugals "Renascença Portuguesa" moeglich zu machen.

Der von Teixeira Pascoaes formulierte Saudadismo , unueberstzbar fuer mich, ist fuer Teixeira die "Kunst ein Portugiese zu sein" (port.)

Es ist die Glorifizierung des Unerreichten und der eigenen Mittelmaessigkeit.
Kann man sagen:  geradezu wagnerianisch  ?
Saudade ist der Wunsch die "katholische Harmonie der Gefuehle erluegen wollen" (Heine) und eben deshalb unstillbar.

Die Katastrophe fuer Portugal und seine liebenswerten ungeliebten Menschen ist, dass sie sich in ihrer Verblendung und Schwaermerei eben solchen Maechten und Fahnentraegern anschliessen, die den nationalen Untergang des lusitanischen Weltreiches herbeigefuehrt haben und dem Gold der ausgepluederten Portugiesen ihren eigenen Reichtum und Machtfuelle heutzutage verdanken.

Wer den Portugiesen ehrlich aufrichtig den machbaren Weg aus der Gefangenschaft, Miserie und unbedeutender Winzigkeit weisen will, gilt als Diktator.

Wer zum Beispiel dafuer sorgen will, dass es eine funktionierende Verwaltung der Bodenschaetze, des Waldes und der Landwirtschaft gibt, und demzufolge keine Waldbraende mehr, findet kein Gehoer und keine oeffentliche Anerkennung und keinen sozialen Aufstieg.

Wer aber nach Feuerbrunst, Unfalltod, Brueckeneinsturz vor die Kamera tritt und weint und flucht und schimpft -obwohl es seine Pflicht gewesen waere, das Unheil vorherzusehen und abzuwenden- wer den Waisen und Witwen oeffentlich "persoenliche Solidaritaet" zusagt und ihnen theatralisch Trostworte widmet -ohne sich weiter um diese Angelegenheit zu kuemmern-  dieser Politiker wird geruehmt, verehrt, mit Mahnwachen beschuetzt, auch wenn er spaeter des Betrugs oder der Misswirtschaft, Veruntreung von Oeffentlichen Geldern oder Bestechlichkeit angezeigt wird.

Diese kriminellen Politiker und Priester sind unantastbar, Vorbilder und Ehrenbuerger ihrer Heimatstadt. 

Die Kunst ein Portugiese zu sein ist so raetselhaft wie das Stockholm Syndrom.

 


Posted by Ralf at 12:19 PM BST
Updated: Wednesday, 13 September 2006 2:49 PM BST
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Monday, 11 September 2006
Die Saudade der Danae

Es war einmal eine Koenigstochter.
Das Kind wuchs zu einem wunderschoenen Maedchen heran.
Ihr Name war Danáe, zu deutsch: die "Feurige"

Ihrem Vater hatte einst ein Orakel geweissagt, er wuerde von seinem Enkel getoetet werden.

Da sperrte der Koenig, als sie kein Kind mehr war, seine jugendliche Tochter in ein bronzenes Verliess im Keller seines Schlosses, wohinein das Licht des Tages nur durch Spalten an der Zimmerdecke schien.

Als Gott Jupiter die Schoenheit, Anmut und die bittersuessen Traenen jener armen Koenigstochter sah, begann es Ihm nach ihr zu luestern...und da ergriff er schon eine List:

Er verwandelte sich in Goldregen, liess sich durch die Ritzen der Decke auf den nackten Schoss der Danáe herabfallen, drang wolluestig in den schoenen weiblichen Koerper und zeugte einen Sohn.

Die portugiesische Kuenstlerin Rosário Andrade ( Maria do Rosário Gonçalves Andrade ) hat sich dieses Themas angenommen und stellt uns heute in ihrem Blog ihre Danáe vor:

 Danae
Oel auf Leinwand (76 x 61 cm), 2006
Impressões e Intimidades 
Wir sehen eine schlafende Danáe.
Wie koennen wir diese Allegorie deuten ?
Rosário lebt in England, arbeitet in einem medizinischen Beruf in East Sussex.
Rosário ist Portugiesin.
Es besteht fuer mich kein Zweifel:
Das Bild muesste den Titel tragen:

Die Saudade der Danáe

Saudade ist jenes Sehnen der portugiesischen Seele nach dem unwiederbringlich verlorenem Glueck und Paradies, aus welchem wir verstossen wurden, welches nicht zurueckkehrt, aus und vorbei, das Leben ein Jammertal, ohne Hilfe, ohne Hoffnung.

Die Liebe der Danáe  war schon Richard Strauss (1864 - 1949) eine "cheerful" Operette wert (opus 83), das Libretto geschrieben von Joseph Gregor (1888-1960)
Bei Rosário schlummert Danáe, die Augen geschlossen, die Lippen pupurrot leuchtend, den Kopf entspannt zur Seite geneigt und eine drueckende Saudade liegt ihr schwer auf dem Herzen in einer schwachen und zarten Brust.

Die Saudade laesst Danáe aber traeumen !
Danáe traeumt von einem Mann, der die Staerke besitzt, ihren Vater zu bezwingen, sodann als ihr Befreier in ihr Verliess kommt zu ihr und nur wegen ihr, um sie kraft Gold und sexueller Erfuellung aus Gefangenschaft zu befreien.

Danáe traeumt den Traum einer jeden Frau nach Gluecklichsein, als Frau begehrt, als Frau geliebt, als Frau gewollt zu werden.... als Frau leben zu duerfen.

Dreifach gluecklich der eine unter den Maennern, dem diese Tat gelingt !

Ihm sind wahrlich die Goetter hold.......
 
Die Interpretation von Rosário hat eine Besonderheit:
 
Rosário zeigt uns "Goldregen" -wie das Original verlangt- und nicht "Goldtaler-regen" wie andere namhafte Kuenstler der Vergangenheit.
 
Waehrend Danáe anderswo als eine geldhungrige Frau gezeigt wird, laesst Rosário ihre Danáe nur symbolischen Geldregen traeumen, Glueck erheischen, gemeint das Glueck einer Frau:
 
Familienglueck !
 
Kuendet uns Rosário in ihrer Kunst von einem modernen Humanismus ? 
 

Nachtrag.
Vergleich der Darstellung der Danáe:
Danáe hebt wie fordernd ihre Hand und schaut beinah ernsten Blickes gen oben, von wo die Goldtaler direkt auf sie zu herabgeflogen kommen.
Orazio Gentleschi (1563 - 1639  Nein danke !
 
Danáe liegt entnervt und desinteressiert auf ihrem Lager, die Dienerin Xanthe faengt schon mal fuer alle Faelle fuer ihre Herrin die "Gluecksmarie" die Sternentaler auf.
Artemisia Gentleschi (1597 - 1651)   Nein danke !
 
Danáe wie eine Haremsdame herausgeputzt hat sich und ihre Schminke im Handspiegel bewundert  und besieht  sich jetzt abschaetzend die eintreffende Oferte in Goldmuenzen eines Bittstellers.
Anne-Luis Girodet de Roucy-Triosson  (1799)    Nein danke !
 
Danáe als liebenswertes Pummelchen, das brav und artig ihre Schuldigkeit erfuellt. Eine Frau ohne Sexappeal !
Jean Gassart (Mabuse) 1487 - 1536   Nein danke !
 
Danáe als schon etwas aeltere Frau auf Luxusbett mit erhoebenem Kopf, wie aufgeschreckt einem Fremdling, wohl einem Ueberraschungsfreier, die Antwort zuweisend.
Rembrandt (1606 - 1669)     Nein danke !
 
Danáe als bluetenweiss samtweiche Jungfrau auf blutrotem Lager !
Eugene Soubian  BEINAHE so schoen wie Rosário´s Danáe !
Danáe mit Opferlamm Blick ahnungslos oder unbeherzt verschlossen derweil ein Mannsweib von einer Magd die Goldtaler auffaengt.
Titian (1488 - 1576)  Nein danke !

Titian Bild Nr. 2 gefaellt mir schon besser. Schoener Sex ist trotzdem etwas anderes! 
 
Gustav Klimt (1862 - 1918)  Ja, hier ist Danae "feurig" wie man sie sich vorstellt, so dass auch ein Gott hingerissen ist.
 
Mal ganz ehrlich....
Die Danáe von Rosário ist doch die Schoenste aller Frauen !?
oder nicht ? 

Posted by Ralf at 3:34 PM BST
Updated: Wednesday, 20 September 2006 6:39 PM BST
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Sunday, 10 September 2006
Sambenito & Orobio de Castro in Portugal

 

Balthasar Orobio de Castro (1617 - 1687) entstammte einer beruehmten sephardischen Familie.

Im Jahr 1617 wurde er in Nordportugal, in Bragança, geboren.
Portugal war damals (bis 1640) ein Teil Spaniens.
Juden lebten in staendiger Angst vor der Inquisition.

Sein Leben ist ein Beispiel dafuer, wie die katholische Kirche mit Leuten verfaehrt, die nichts anderes beabsichtigen, als anderen Mitmenschen in Not und Krankheit als Arzt -und nicht als Gesundbeter- nuetzlich zu sein. 

Balthasar wurde als er schon Familienvater war von seinem Hausdiener bei der Inquisition angezeigt.
Er haette heimlich seinen juedischen Glauben gepflegt.

Man moege sich daran erinnern, dass die (zwangsgetauften) Juden z.B. auf Mallorca staendig nahe einem zur Strassenseite hin gelegenen geoeffnetem Kuechenfenster ihren Schweinespeck braten mussten, um nicht von wachsamen Nachbarn als Crypto-Jude (Heimlicher Jude) angezeigt zu werden.

Xueta (engl.: Shueta) rief man diese armen Menschen spoettisch: Schweinespeck !

Wer von einem beliebigen Halunken bei der Inquisition angezeigt wurde, konnte sich nicht mit Beweisantraegen retten, denn sowas gab es nicht, nur Zeugenaussagen galten.

Zur besonderen Kenntnis und Abschreckung mussten die verurteilten "Suender" eine Art Poncho bis zu ihrer Hinrichtung oder auch nur als Strafe fuer eine bestimmte Zeit tragen.

Vergleichbar mit einem Skapulier, worin gekleidet man im Falle ploetzlichen Ablebens NICHT durch Feuer in der Hoelle stirbt !!
So hat es jedenfalls Maria uns verheissen und darum tragen die kirchlichen Wuerdentraeger diesen Zaubermantel so gerne bei ihrer Arbeit !

Der Sambenito und die Coroza (Suenderkrone) :

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die Suende, weshalb man verurteilt war, konnte man an der Aufschrift ablesen.
Der Name Sambenito hat nichts mit dem Hl. Benedikt zu tun sondern mit der Bestimmung, dass der Sambenito nur durch kirchliche Autoritaeten und "san benito" als gewissermassen "geweiht" sein musste.

Zwei Jahre musste Orobio dieses schreckliche Suenderkleid tragen !

Spaeter floh er nach Toulouse, lehrte an der Uni, kam an den Hof Ludwig XIV., fuehlte sich auch dort nicht sicher, bis dass er nach Amsterdam gelangte.

Im Jahr 1666 nannte er sich Issac.
Endlich konnte er seine juedische Herkunft, sein geistiges Erbe antreten.
Philosoph, Arzt und Religionslehrer.

Portugal hatte einen wiedereinmal einen genialen Sohn verloren. 

Viele andere Mitglieder der Castro Familie hatten indes weniger Glueck.
Viele starben durch das Unrecht der Kirche.
Und siehe da, die Gebuehrenordnung fuer die Prozesskosten, welche die Hinterbliebenen zu zahlen hatten, stammte fein ordentlich differenziert aus BONN !
Quelle (lesenswerte Site eines ernsten Kirchengegeners)

Hoffentlich gedenkt Papst Benedikt XVI. auch der Toten aus der Familie des Orobio de Castro aus Portugal. 

 


Posted by Ralf at 8:28 PM BST
Updated: Wednesday, 18 October 2006 8:10 PM BST
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