Portugal wurde vom Dreissig Jaehrigen Krieg verschont.
Portugal blieb einheitlich urkatholisch.
Einen portugiesischen Christian Thomasius (1655 - 1728) hat es nicht gegeben.
Portugal blieb ein Land der Scholastik, der urkatholischen Orthodoxie und deshalb fest im Griff von Inquisition und ueberall drohender Folter.
In Preussen waren wohl seit 1714 die Hexenprozesse abgeschafft worden, aber bei der Tortur, den Folterungen eines Angeklagten, um ein Gestaendnis herauszupressen, war man vorsichtig:
Mit koeniglicher Genehmigung, so bestimmt Friedrich II. im Jahr 1740 , darf gefoltert werden, insbesondere bei Majetaetsverbrechen, Landesverrat und Mordtaten.
Und in Oesterreich wird die Tortur erst im Jahr 1776 durch Freiherrn v. Leber abgeschafft.
Da war in Portugal schon lange die segensreiche aufgeklaerte Politik des Marquês de Pombal am Werk.
Aber noch ist es in Portugal nicht soweit:
In Portugal gruenden 1727 Kaufleute aus England eine (von England gestiftete) Freimaurerloge.
Die Englaender sind Protestanten, Auslaender, und geniessen dank den portugiesisch-englischen Handelsvertraegen eine Sonderstellung.
Es stoert sie nicht, in den Stasi-Akten der Inquisition als Hereges Mercadores (Irrglaeubige Kaufleute) gefuehrt zu werden.
1733 allerdings wird in Lissabon eine zweite Loge gegruendet.
(Koenigliches Haus der Freimaurer von Lusitanien)
Mitglieder in dieser Loge sind mehrheitlich Katholiken, und zwar Irlaender, die teils als Kaufleute, teils als Soeldner im portugiesischen Heer angestellt sind.
Er traegt einen englischen Pass und auch sein Name laesst darauf schliessen, dass er einer portugiesisch-juedischen Familie entstammte:
Kurios:
Br. Coustos war in der Geschichte der Freimaurerei der erste Suchende, welcher nach bestandener Pruefung ein Paar weisser Handschuhe erhielt.
Das Tragen des Hohen Hutes (Zylinder) war meines Wissens in England kein Zeichen eines freien Mannes.
Waere dem so, haette die Grosse Landesloge von Deutschland diesen denkwuerdigen Brauch in Deutschland vermutlich nicht abgeschafft.
1741, John Coustos gruendet in Lissabon eine Loge !
Weil er selbst in Frankreich bereits einer Loge angehoert, wird "seine" Loge in Lissabon von Frankreich aus gestiftet.
Er ist zwar selber Protestant, aber seine Loge wird ein Inbegriff der Vielfalt und Voelkerverstaendigung, treu im ureigenen freimaurerischen Sinn.
Eine Besonderheit hat diese neugegruendete Loge allerdings:
Es wird nach Kraeften gemauschelt, allen voran von den staatlichen Geheimdiensten, welche Geld fuer Soeldnerarmeen beschaffen muessen.
Tatsaechlich sind die portugiesischen Kronjuwelen bis heute verschwunden.
Tatsaechlich bluehte der Schwarzmarkt von Edelsteinen in Portugal nach Salazar , also nach der Nelkenrevolution 1974, wieder so richtig auf.
Und jeder beschuldigt den anderen, eine "Mafia" zu sein.
Der Schwarzmarkt stoert die Kirche gewaltig !
Das Reden und Klopfen waren ihm verboten.
All seines Geldes, seiner Papiere beraubt, verfiel er in eine tiefe Melancholie.
Der einzige Anklagepunkt, den man beweisen koennte, bleibt die Mitgliedschaft in einer verbotenen Terrororganisation.
The Sufferings of John Coustos for Freemasonry and for his refusing to turn Roman Catholic, in the Inquisition at Lisbon; Where he was sentenc'd, during Four Years, to the Galley; and afterwards releas'd from thence by the gracious Interposition of his present Majesty King George II. London : Printed by W. Strahan, for the Author, 1746. 400pp.
Logenmeister John Coustos bleibt standhaft seinem Schwur treu.
Zur Strafe muss er auf die Galeeren Portugals.
Durch die Fuersprache englischer Freunde beim Koenig, erhaelt er seine Freiheit zureuck, immerhin, und darf auswandern.
Portugal war pleite und hatte einen Koenig, der vermutlich deutsch verstand, weil Mama ein Deutsche war, und ueberhaupt war er ein religioeser Wirrkopf, ein Schwaermer, verschwendungssuechtig und groessenwahnsinnig......
eine Pest fuer Portugal:
Der Allertreuste (Fidelissimo)
Dank diesem Koenig werden heute, am 8.3.1743 folgende Freimaurer in Lissabon durch den Strang vom Leben in den Tod befoerdert:
Manoel de Revehot
Damião de Andrade
Ob die Portugiesen heute jene Maertyrer der Menschlichkeit noch kennen ?
Ob Strassen, Schulen und Hauptplaetze nach ihnen benannt wurden und heute Gedenkfeiern abgehalten werden ?
Fragt mal Portugiesen !