In Nordportugal in Tras-os-Montes (hinter-den-Bergen) unmittelbar an der Grenze zu Spanien liegt ein winziges Dorf:
Es hat eine römische Brücke und ein arabisches Kastell.
Der Schutzpatron ist der Heilige Georg.
In seinem Wappen führt es zwei Glocken und drei Olivenzweige mit dem Glücksband in roter Farbe zusammengeschnürt.
Olivenzweige !
Das Symbol jüdischer Hoffnung nach einem Land in Frieden, einer Heimat des Friedens !
Olivenzweige führt auch das Wappen Israels....
Rotes Glücksband hängen sich viele Portugiesen unter den Rückspiegel ihres Autos.
Das Dörflein der Galicier wird eine sonderbare Berühmtheit erlangen:
Juden wurden in Portugal im Laufe der Geschichte -beinahe regelmäßig- verfolgt, bespitzelt, verjagd, verteufelt, verflucht, zwangsgetauft oder verbrannt.
Nirgends wie in der Abgeschiedenheit dieses Vilarinho gelang es Juden sich zu verstecken , äußerlich den braven Katholiken zu mimen, aber daheim jüdische Riten zu pflegen, Festtage zu begehen und im Verborgenen (cripto-judeu) ein Versteck-Jude zu sein.
Heute ist den Einwohnern von Vilarinho das übergroße Interesse der Freunde jüdischer Geschichte schon unangenehm.
Man kommt sich oftmals vor, als sei man das Getier in einem Zoo.......
Sie ist eine letzten Marranos in Vilarinho:
"Tia Tabaco"
Der Schrecken der Inquisition und der lange Arm der katholischen Kirche zu allen Zeiten hatten die Marranos zu einem Leben in perfekter Verstellung gezwungen.
Der Buchautor Antonio Pimenta de Castro hat sie besucht und gesprochen.
Als sie über die geheimen Bräuche beginnt zu erzählen....kommt ein Landmann die schmalle Gasse entlang, Olivia führt ihren Finger zum Mund und wechselt das Thema....kaum ist er außer Sichtweite sagt sie:
Chuço : alter Regenschirm
Die Greisin bedient sich unbewusst einer uralten Redensart, welche noch heute beispielsweise in der Freimaurerei den Geheimnisverrat mit dem Regen umschreibt. Ordo Templo Orientis
Wollen die Portugiesen einen "Rassenunterschied" beschreiben benutzten sie ein Wort, welches noch heute im Weinbau die unterschidelichen Rebsorten bezeichnet: Casta.
Als die ersten Europaer, das waren Portugiesen, nach Indien kamen und die Zustaende des Landes und die Einwohner beschrieben, sprachen sie von den verschiedenen Rassen........
Seither gibt es in der deutschen Sprache das Wort der Kaste !