Gedanken ueber Sinn und Zweck der Menschlichkeit
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Thursday, 12 October 2006
Dom Pedro, seine Frau Poldl und der headhunter Schaeffer

Es waren mal drei koenigliche portugiesische Brueder.

Der aelteste, Francisco, Franz, verstarb mit nur sechs Lebensjahren (1801).

Pedro IV (1798 - 1834), Peter, der zweitaelteste, den man den Soldatenkoenig oder Befreier (vom Absolutismus) nennen wird.

Miguel I. (1802 - 1866), Michael I. das Muttersoehnchen und Moechtegerntyrann, der juengste,  dem jedes Mittel -und ganz wie ihm es Metternich ins Ohr einfluestert- auch jeder Vertragsbruch und jedes noch so grausame Unrecht an seiner Bevoelkerung recht ist, um in Portugal den Absolutismus wieder einzufuehren, der einmal in der Fremde, naemlich im romantischen Bronnbach bei Wuerzburg sterben wird.

Alle drei Soehne waren mit ihren Eltern und dem restlichen Hofstaat vor Napoleon nach Brasilien gefluechtet.
Inzwischen war Napoleon besiegt und auf dem Wiener Kongress beschlossen worden, Brasilien nicht laenger als "Kolonie Portugals" zu dulden, sondern daraus ein in Personalunion mit Portugal verbundenes eigenes Koenigreich zu machen.

In dieser Zeit erlangten andere Staaten Suedamerikas ihre Unabhaengigkeit.
Portugal hatte ein Problem.
Will sagen: die Koenigsfamilie zweier Koenigreiche.

Obschon Pedro aeusserst ungebildet war und jaehzornig (vielleicht sogar litt er auch an epileptischen Anfaellen) gelang es ihm eine hochgebildete, sanftmuetige, blitzgescheite Ehefrau aus Oesterreich zu finden, naemlich die Maria Leopoldine (1797 - 1826)

Viel liesse sich ueber die Wirren der nachnapoleonischen Zeit schreiben, ueber die englische Besatzung und Beherrschung Portugals (wie man eben Vasallen regiert), ueber den Buergerkrieg in Portugal, der im wahrsten Sinne des Wortes eine Bruderkrieg war, und das erfolgreiche Ringen der Portugiesen gegen eine Fortfuehrung des Absolutismus usw.

Aber hier soll uns eine Gestalt interessieren, welche so typisch zwielichtig wie Anlagevertreter heute das Blaue vom Himmel versprechen, mit gespaltener sophistisch rhetorisch geschulter Zunge sich als Berater empfehlen wie Beraterfirmen heutzutage , allesamt mit ihren unverschaemten Anspruechen auf Erfolgspraemien, die ihnen ein Politiker garantiert, und dazu nichteinmal Angst vor einer strafrechtlicher Verfolgung und Bestrafung...ein typischer Betrueger eben:

Major Dr. Georg Anton v. Schaeffer

 

 

 Quelle

Was hat ihm die ansonsten so auf Wissenschaft und Bildung verstaendige Oesterreicherin gebeten , im Namen ihres Mannes, denn der konnte keine Fremdsprachen ?

"Schicken Sie, schicken Sie, schicken Sie, denn ich befehle es Ihnen: Wer Sie entschuldigen und belohnen wird, das ist Ihr Kaiser"

Man brauchte Siedler, Soeldner und Untertanenen.

Und Maria Leoplodine protzte nicht :
Ihr Mann, der Koenig Pedro IV. von Portugal, war seit 1822 Kaiser, Kaiser Pedro I. von Brasilien
 
Und wen konnte dieser Major fuer eine Auswanderung nach Brasilien begeistern ?
Halunken, Herumtreiber, Gefaengnisinsassen, und die aermsten der Armen !
Frank Westenfelder hat seinen Aufsatz folgendermassen ueberschrieben:

Export aus Europas Armenhaeusern und Gefaengnissen 

Roland Paul schreibt auch ueber die Versuche, dem Treiben dieses Betruegers im Auftrag der Oesterreicherin Einhalt zu gebieten:

Ziele der Auswanderung - Brasilien
 
Maria Leopoldine hatte sich umsonst fuer ihren ungebildeten Ehemann stark gemacht.
Nichts entmannt einen streng katholisch -und infolgedessen nicht humanistisch - erzogenen Ehemann mehr, als eine Frau mit einem blitzgescheiten Kopf -und infolgedessen mit einem lockeren, selbstbewussten Mundwerk !
 
Als sie mal wieder schwanger war und man miteinander stritt, trat er ihr (angeblich) mit Fuessen gegen den schwangeren Bauch und an den Folgen der Fehlgeburt verstarb sie.

Aber im Land waren jetzt die Deutschen.

Und warum schreibe ich darueber ?
Weil ich daran erinnern moechte, dass Portugal und die Inquisition waehrend  zwei Jahrhunderte lang alles unternommen hatte, um Menschen mit Verstand, Koennen und vorallem mit Unternehmergeist, jene Auffassung von Gott und der Welt, die zum Denken und Schaffen so unbedingt Voraussetzung ist und sich nur langsam und mit "Haerte" anerziehen laesst, also alle jene Menschen, die ueber diese seltenen Gaben verfuegen, vorallem die Juden und Hugenotten, aus Portugal und Brasilien vertrieben hatten.

Was uebrigblieb waren entlassene Sklaven.
Und Mecklenburger.
Letztere hatten ein schlimmeres Los gezogen als die "Sklaverei Sklaven Afrikas" jemals vor ihnen.

Im Vergleich zu einem Sklaven aus Afrika....
waren Deutsche, Italiener, Chineser fuer billig  Geld zu haben.

Davon ist aber leider nirgends die Rede !
Ach ja, Pedro hatte heute Geburtstag.


Posted by Ralf at 2:07 PM BST
Updated: Thursday, 12 October 2006 3:11 PM BST
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Wednesday, 11 October 2006
Goldschmied aus Honhardt wird Baumeister des Barock in Portugal

Johann Friedrich Ludwig (1673 - 1752) war Sohn eines Oberforstbeamten aus Honhardt Gemeinde Frankenhardt bei Schwaebisch Hall.

Doch Ludovice, wie ihn die Portugiesen klangfreundlicher nannten, rannte im Jahr 1698, nach Abschluss seiner Ausbildung,  weg von daheim ins Land der italiensichen Sonne, der Kunst, und dolce vita.
(Wer will es ihm verdenken, wenn man aus Honhardt, Frankenhardt bei Schwaebisch Hall aus einem Forsthaus stammt aber als Goldschmied arbeiten und geruehmt sein moechte...?)


Eine Schustertochter nahm er sich anfangs zum Weib.
Die Jesuiten wurden auf Ludwigs Koennen aufmerksam.
Dann ehelichte er eine Dame aus Lyon mit Vermoegen.

Sie entsandten ihn im Jahr 1701 nach Portugal zu Koenig João V. (1689 -1750) , der war von der Verschwendungssucht befallen, dem religioesen Groessenwahn und sprach deutsch, hatte ja eine deutsche Mutter.

In Portugal kam Ludovice zu hohen Ehren.
Ludovice entwarf die Bibliothek der Universitaet in Coimbra, seine Baukunst bewundert man auch in Evora und seine grandiose Grossleistung ist zweifelsohne der Palast von Mafra.

Zunaechst bewies er den Portugiesen jedoch seine Kunst und seinen Kunstsinn, seinen Verstand und sein Gefuehl fuer Harmonie und Mass: als Goldschmied.

Salz & Pfeffer Buechse
(saleiro & pimenteiro

Silber vergoldet
Der obere Teil ist der Pfefferstreuer

 

Von seiner teutschen Heimat wollte er rein garnichts mehr wissen.
1734 hat man ihn dort ordnungshalber fuer verschollen und tot erklaert.

Allerdings ist sein Andenken auch den Portugiesen, wie mir scheint, ein wenig abhanden gekommen ......

Egal.


Posted by Ralf at 7:42 PM BST
Updated: Wednesday, 11 October 2006 9:42 PM BST
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Monday, 9 October 2006
Homilie des portugiesischen Kardinals Martins zur Seligsprechung des Graf v. Galen

Der portugieische Kardinalspraefekt DOM (~"Hoheit") JOSÉ SARAIVA MARTINS  sprach heute vor einem Jahr, am 9.10.2005, die Homilie anlaesslich der Seligsprechungsfeier fuer Clemens August Graf v. Galen (1878 - 1946), dem Loewen von Muenster.

Kardinal Martins bei der Verleihung seiner Ehrendoktorwuerde
Quelle: Missionários Claretianos
 
 Text der Predigt 

Zitat:
"Bischof Clemens August Graf von Galen war einer der bekanntesten Vertreter des kirchlichen Widerstands gegen das nationalsozialistische Unrechtregime"

Das ist aber gerade der (von Kardinal Martins) nicht erkannte Streitpunkt in der Biographie Galens !

Galen hat das "Regime" doch garnicht als unrechtmaessig erachtet !?
Fuer ihn lag das "Unrecht" durchaus (auch) bei den Kommunisten, Siegermaechten des I. Weltkriegs, und den als "Wirren" beschriebenen Zeitumstaenden.

Sein Widerstand galt dem Nationalsozialismus als solchen, womit so ziemlich jeder Deutsche sich erhoffte, fuer seine eigene Vorstellung eines gluecklichen Lebens die Ursachen von Unrecht, Not, und Sinnlosigkeit zu beheben.

Die Gretchenfrage stellt uns heute wieder Glenn Greenwald:

HOW WOULD A PATRIOT ACT ? 

Bloss mit einer Seligsprechung und einer freundlichen Ehrenerklaerung ist es heutzutage nicht mehr getan.... 

 


Posted by Ralf at 12:50 PM BST
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Thursday, 5 October 2006
5. Oktober 1910 Portugal wird Republik !

Das war eine Revolution ganz nach original portugiesischer Art.
Etwa so wie man als Jungfrau zum Kind kommt.
Und alles wegen eines Deutschen !

Aber fangen wir mit der Erzaehlung vorne an:

Da sitzt er nun an seinem Schreibtisch, ein netter junger Kerl von gerademal 18 Jahren, und ehrlichgestanden haette ich auch nicht gewusst, wie es weitergehen soll im Staate Portugal.

Seinen Vater Koenig Carlos I. , den Kuensten, Wissenschaften und Frauen aber nicht dem Regieren zugetan, hat man soeben ermordet.
Seinen aelteren Bruder, den Kronprinzen, der immer davon sprach, wie er heldenhaft jeden Attentaeter hoechstselbst mit seinem Winchster Revolver erschiessen werde, hat sein Wort gehalten aber ist seinen eigenen Verletzungen erlegen.

Da sitzt er nun, Koenig Nr. 36 von Portugal und er wird der letzte sein.

Dom ("Hoheit") Manuel II. (1889 - 1932) , man wird ihn den ungluecklichen Patrioten nennen.

Er hatte bis jetzt sich nur fuer Fremdsprachen, fuer Geschichte und fuer Musik interessiert.
Man sieht ihm seine trostlose Stimmung an:

Die Nationahymne Portugals ist seit 1836 eine "Hymne auf die Konstituition"  
Was soll man denn noch alles tun, um die Gemueter zu besaenftigen ?
Manuel II. tut sein Bestes, aber es herrscht im Land die Anarchie.
"Das Land" beginnt 20 km vor den Toren der Stadt Lissabon und nur 10 km vor den Toren der Stadt Porto in Nordportugal.
Dort im Land gehen scheinbar sogar die Uhren anders.....

Und das Volk ?
Das Volk ist das Geschwaetz von wem auch immer leid, schon lange traut es keinem der Luegner und Blutsauger mehr, gleich aus welchem politischen Lager .

ZÉ POVINHO ("Josef Voelkchen")
Figur geschaffen von Rafael Bordalo Pinheiro (1846 - 1905)
 
Obrigado : SEMIRAMIS 
 
Im Land hatten die Terroristen, die sich damals Carbonários ("Koehler") nannten, immer groesseren Zulauf.
Sie hatten den Koenigsmord auf dem Gewissen, den Tod des Kronprinzen zu verantworten, und nur um ein Haar haette Manuel II. selbst sein Leben verloren - er wurde nur am Arm verletzt.
 
Frieden und Versoehnung, das war sein Ziel. 
 
Jetzt gab es aber einen besonderen Hitzkopf unter den Terroristen.
Sein Name war: Antônio Machado dos Santos (1875 -  erschossen:1921)
 
Normalerweise laeuft es bei Portugiesen auf Versammlungen folgendermassen ab:
Alle sind lautstark dafuer und kurz darauf sind alle einstimmig dagegen.

Ein Portugiese will keine Verantwortung und scheut eine Entscheidung wie der Teufel das Weihwasser.
 
Wer seine Portugiesen kennt, weiss wie er mit ihren Protesten oder Jubelrufen umzugehen hat, und ist ihnen niemals ernsthaft boese.
 
So war es auch damals.
Alle Militaers waren Revolutionaere, wollten revolutionieren!

Sogar der Koenig selber waere lieber Revolutionaer gewesen wie alle seine Altersgenossen, bei den liberalen Freimaurern, bei den politischen Idealisten, Traeumern, Schwaermern oder anderen Weltverbesserern, die sich ueberall in Portugal in den Cafés trafen , um ihre Geheimsitzungen abzuhalten....
 
Und als die "Revolution" wie von den Militaers beschlossen und geplant losgehen sollte, erfuhr ihr Anfuehrer, dass urploetzlich niemand zur Stelle war.
Keiner war da - alle waren weg.

Der Anfuehrer Admiral Cândido dos Reis bekommt das  Muffensausen und begeht vorsichtshalber Selbstmord !
 
Haette es nicht unseren Hitzkopf Antonio Machado gegeben, die Revolution haette garnicht erst stattgefunden.
 
Aber Antonio zieht heldenhaft mit 400 anderen furchtlosen Revoluzzern auf den Rossioplatz in Lissabon und alle errichten Barrikaden und machen Laerm und lassen es knallen.
Das muss man sich mal vorstellen ! Das erinnert an Don Quijote :
 
4.470 Soldaten & 3771 Polizisten marschieren auf ! 
 
Jetzt laufen die ranghoehren Mundhelden auf Seiten  des Antonio Machado samt und sonders auf und davon.
Wer zurueckbleibt, sind die kleinen einfachen Soldaten.
Die Anfuehrer haben alle die Flucht ergriffen.
Antonio ist jetzt Kommandant.
Die Revolutionaere waren 400 jetzt sind es gerade mal eben noch: 200 Mann 
 
8.241 bestens bewaffnete Soldaten gegen 200 Revolutionaere mit armseligen geklauten Handwaffen stehen sich ratlos gegenueber. 
 
Da fuehlten die Koenigstreuen sicherlich Mitleid und mussten fuersorglich laecheln.
Sie hatten sich im Palácio Almada versammelt.

 
Dieser Palast hatte im Jahr 1640 schon einmal Beruehmtheit erlangt, als die Unabhaengigkeit Portugals von Spanien und die Errichtung der Monarchie unter dem Hause Bragança darin beschlossen wurde.
 
Jetzt galt es, fuer Ruhe und Ordnung zu sorgen.

Aergerlicherweise schien auch die Marine sich auf Seite der Revolutionaere gestellt zu haben.

Und das ganze Spektakel hatte eine unkontrollierbare Menschenmenge an Schaulustigen herbeigerufen und es musste nun endlich doch gehandelt werden....
 
Zum Glueck befand sich im Palácio Almada ein Deutscher anwesend, der sich auf besonderen Wunsch der versammelten Befehlshaber Paiva Couceiro (der Paladin) u.a. gern bereit erklaerte, als unparteiischer Vermittler zwischen den Fronten zu vermitteln.
 
Was machen die Kindskoepfe von Portugiesischen Obermilitaers und der deutsche Trottel jetzt ?
 
Weil der Deutsche ein Angsthase zu sein scheint, haengt man eine weisse Fahne aus dem Fenster !
 
8.241 Soldaten ergeben sich augenblicklich, denn man denkt irrtuemlich, dass die Oberste Heeresleitung die Kapitulation erklaert hat.
 
Das Volk jubelt, stuermt auf die Strasse.
 
Und alle Militaers rennen zu Antonio, dem Helden, wollen an seiner Seite gesehen werden, um spaeter sagen zu koennen, sie waeren dabei gewesen, einer der wenigen unbeugsamen, furchtlosen Helden und ploetzlich dutzt sich jeder....
 
Tagsdrauf, also heute am 5. 10. 1910, ist Portugal keine Monarchie mehr.
 
Nachtrag:
Der Koenig mit seiner Mutter segelt nach Gibraltar, lebt bis zu seinem Tod in England. Seine Oma, die Italienerin, reist auf Nimmerwiedersehen nach Italien ab.
 
Der Palast Almada heisst heute Palácio da Independencia  ("Palais der Unabhaengigkeit")
Alles andere kann man hier auf portugiesisch nachlesen:
 
Quellen:
1. Vidas Lusofonas 
 
2. Die Episode mit dem Deutschen (port. PDF)
 
 
Na, ist das nicht eine nette Geschichte ?
Klingt fast so wie ein Grimm Maerchen das von den Sieben Schwaben.
 
Aber so hat es wirklich zugetragen, deshalb ist heute Feiertag .
Und deshalb goenne ich mir gleich einen heftigen Schluck guten portugiesischen Rotweins.
 
Viva Portugal ! Es lebe die Republik !

Busto da República
Bueste der Republik (mit phrygischer Zipfelmuetze a la Eugéne Delacroix)
von Simões de Almeida (1880 - 1950)
 
 
Jetzt darf man sich in Portugal scheiden lassen.
Jetzt sind religioese Orden abgeschafft, die Jesuiten  verboten.
Jetzt gibt es keinen Religionsunterricht in Schulen mehr.
Jetzt sind Pfaffen ab sofort keine Beamte des Staates mehr.
 
und das wichtigste ueberhaupt: 
Jetzt darf jeder streiken so oft, so viel und wann immer man will (offiziell gesetzlich erlaubt) ! 
 
Zuerst wird die neue Regierung von den Staaten Suedamerikas anerkannt.
Die USA und Mexiko und Ecuador warten ab (man will die europaeischen Monarchien nicht verstimmen)
 
Derweil zerbrechen sich die Portugiesen den Kopf, wie denn die neue Staatsflagge auszusehen habe.
Die aktuelle Flagge kennt jeder.
Aber schauen wir doch mal auch mal auf die z.T. lustigen aber erntgemeinten Vorschlaege:
Proposals for the new portuguese national flag
 
Erst als auch die neue Verfassung beschlossen ist, erkennt England und Resteuropa am 21.8.1911 das neue Portugal an.
 
Oh, Portugal, Du bist noch immer ein traumtaenzerisches Narrenschiff der Utopie!
 
Portugal, Du hast Dich nach so vielen Revolutionen & Regierungen, die folgten, bis heute im Grunde niemals veraendert....... 
Wer Dich kennt, liebt Dich aber trotzdem !

So wie der letzte König Portugals
 
Bilder aus dem Leben
Königs Manuel II.

Posted by Ralf at 10:00 PM BST
Updated: Monday, 9 July 2007 4:10 PM BST
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Wednesday, 4 October 2006
Rembrandt & das Konkursrecht

Todestag heute von Rembrandt Harmensz van Rijin (1606 - 1669)

Die Natur war sein Meister !

Selbstportrait  (1660) Schon 4 Jahre pleite
 
Wie mag Rembrandt sich seine persoenliche Lage erklaert haben ?
"Die Natur" hatte ihm Kinder und Frau genommen.
 
Und "die Natur" hatte keinen Einfluss auf die nackte Zwangslaeufigkeit von Schuld und Verschuldung.
Es muessen bittere Momente gewesen sein fuer einen Freund der Menschlichkeit und des Menschlichen:
Die Zwangsvollstreckung im Haus, die Glaeubiger begrapschen und beaeugen ihre Pfandobjekte und riechen sogar dran....
 
 "An meinen Bildern muesst Ihr nicht schnueffeln,
die Farben sind ungesund... "
(hoeren wir ihn rufen) 
 
Rembrandt steht seither auf der Liste "beruehmter" Konkursschuldner der Welt "Famous Bankruptcies"
 
Das Konkursrecht, damals und heute, ist eine Guillotine.
Schlachtfest fuer Henker und Totengraeber.
Wer das Konkursrecht nicht kennt, weiss nicht, an welchem seidenen Faden unsere Volkswirtschaft und das Schicksal eines jeden einzelnen von uns haengt und gefaehrlich baumelt.
 
Masshalten hat weiland Prof. Ludwig Erhard angemahnt.
Schwupps, da hatte ihn die Bankenlobby abgesetzt......

 


Posted by Ralf at 1:27 PM BST
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Tuesday, 3 October 2006
"Bevoelkerung" ist ein Tuwort !

Volk und Bevoelkerung sind zwei interessante Begriffe.

Bin ich als Auslaender in Portugal ein Teil von beidem, oder etwa nur ein Teil der Bevoelkerung, bin ich Anwohner, Bewohner, oder Einwohner ?

In den USA sieht die Bevoelkerungsentwicklung seit 1970 so aus:

 

  

Und man kann Ron Paul  beinahe verstehen, wenn er anmahnt:

Rethinking Birthright Citizenship

Ron´s Denke geht indes in die falsche Richtung.

Beispiel Deutschland:

Als in den 70er Jahren die "Sozialdemokraten" begannen, ihre Wohltaetigkeit wirken zu lassen, ging es den Arbeitern an den Kragen.

Gewerkschaftliche Mitbestimmung, gesetzlich verankert und einklagbar, unkontrollierte Lohnfortzahlungen und Kuendigungsschutz im Krankheitsfall und bei Kinderkriegen, Aberkennung oeffentlicher Foerdermittel bei betrieblicher Nichteinhaltung dieser "sozialer Standards" , insbesondere bei Nicht-Freistellung von Betriebsratsmitgliedern, Kuendigungsschutz auch bei Ungehorsam, Faulheit, Unpuenktlichkeit, Unvorsichtigkeit etc....

Alle diese Massnahmen machten aus fleissigen Gastarbeiterfamilien, aus fleissigen Arbeitern, eine soziale Schicht von Rebellen, Taugenichts, und islamischen oder kommunistischen Fanatikern !

Wer arbeitete konnte sich Kinder nicht leisten.
Wer nicht arbeitete, weil er "links" oder "innerlich verweigerte" oder "freigestelltes Betriebsratmitglied" oder "schwanger" war hatte eine reiche Kinderschar, eine geraeumige neue Wohnung, neue Kuechengeraete, alles neu und viel Zeit fuer Disko, Demos und Friseur.

Wie kann man nur heute so tun, als seien die Kinder das ganze Uebel unserer Zeit ?

Kinder sind immer nuetzlich (egal von wem)

Es kommt nur darauf an, zu was man sie erzieht.

"Bevoelkerung" ist naemlich ein Tuwort !

 


Posted by Ralf at 3:39 PM BST
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Geschichte des Strassenverkehrs


und das Warum gibt´s hier:
WORLD STANDARDS

Empfehlenswert auch die anderen Beitraege

(Obrigado asterico )

 


Posted by Ralf at 12:10 PM BST
Updated: Tuesday, 3 October 2006 12:16 PM BST
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Sunday, 1 October 2006
Land Israel & herrschende Weltreiche in Nah-Ost seit 5.000 Jahren

Imperial History of the Middle East

Eine anschauliche FlashPlayer Animation zur Auffrischung der  Kenntnisse !

Obrigado: New Zionist 


Posted by Ralf at 11:50 AM BST
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Friday, 29 September 2006
Geplant aber nicht gebaut. Monumente in Moskau 1930 - 1950

Der Palast der Sowiets sollte so aussehen:


Unrealised projects

Haben die Planer wirklich an das geglaubt was sie planten ?

 


Posted by Ralf at 7:29 PM BST
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Thursday, 28 September 2006
Englaender heiratet Portugiesin (1662)
Am 31. Mai 1662 - oder war es bereits am 22. Mai- [egal darauf kommt es auch nicht an !] heiratet Superman Charles II. (1630 - 1685) die kleine Catarina v. Bragança (1630 - 1705) , die katholische Prinzessin, zeitlebens auf den Heiratsmaerkten der europaeischen Koenigshaeuser vergeblich feilgeboten, frisch aus einem Kloster kommend, welches sie zeitlebens etwa bloss ein Dutzend mal verlassen hatte, ohne Sprachkenntnisse, ohne Lebenserfahrung, ohne alles, aber mit einer gehoerigen schier unglaublichen Mitgift:

Bombay !
Tanger !
Brasiliens Haefen !
Fernhandel in Asien ausser Zugang nach Macao.
und 2 Millionen Goldkreuzer (cruzados) als Beigabe !


(Catarina/Catherine/Katharina v. Braganza haette es verdient hier vom englischen Hofmaler Peter Lely gemalt zu erscheinen: Aber das kulturschaedliche "Copyright" verbietet es mir !!)

Das waren langwierige Verhandlungen !

Vermutlich war die Heirat eine Idee des sefardischen Portugiesen in London, Augustin Coronel, der dafuer Sorge trug, dass die Intrigen der Spanier nicht Erfolg hatten und auch der Papst kein Woertchen mitzureden hatte, etwa wegen Heirat eines seiner Schaefchen mit einem Anglikaner -er hatte vorsorglich die neuerrungene Unabhaengigkeit Portugals von Spanien (seit 1640) noch nimmer nicht anerkannt- :

es wurde einfach auf englischem Boden (Kirchenrecht ist Bodenrecht) geheiratet, brav zuerst nach katholischem und dann nach anglikanischem Ritus.
Catarina dankte ihrem Fuersprecher mit einem Adelstitel.

Dass ihre Hochzeit mit Charles II. mit dem aeltesten Verbuendeten Portugals aus ihrem Land einen Vasallen Englands und aus ihrem Weltreich ein Armenhaus und aus dem Armenhaus England ein Weltreich machen wuerde, konnte sie nicht ahnen....


Im Gefolge von 20 Schiffen unter Kommando von Captain Sandwich war sie am 25. Mai in Portsmouth eingetroffen.

Bei dem Governeur dieser Garnisonsstadt bezog sie Quartier im ehemaligen God´s House, 1212 als Hospiz erbaut fuer Pilger auf der Durchreise nahe dem Hafen, mit eigener Kapelle (heute Royal Garrison Church)

Hier fand am 31. (oder am 23. Mai) die Hochzeit statt:
Royal-Garrison
(Quelle

Alle, die sich schon immer gewundert haben, wie es zu Zeiten des Wirtschaftswunders sein konnte, dass ein Gastarbeiter aus Portugal trotz seiner Jugend und Maennlichkeit seiner daheimgebliebenen, wegen seines Fernseins schwarzgekleideten, jugendlichen Braut und Frau ueber viele Jahre hindurch treu blieb, das sieht man bei Charles II., wie er erst spaet -dafuer aber heftig- seine Hochachtung vor der Liebe seiner Frau entdeckte.

Die Liebe einer Portugiesin ist unvergleichlich.

Typisch Portugiesin war Catarina ganz und garnicht Intellektuelle dafuer treues Weib mit schier unwahrscheinlicher Duldsamkeit Herzschmerzen zu ertragen bei ruehrender Hingabe in den Glauben an allemoeglichen Heiligen und die Unverletzlichkeit ihres angetrauten Ehemannes.

Man stelle sich vor:
Sie hatte nach langer Seefahrt Husten und sollte ein Ale trinken....
Sie verlangte einen Tee !
Weil die Englaender ja noch nicht wissen konnten was "Chá" (Tee) bedeutet, mussten die Diener ein Paeckchen aus der Schiffskajuete holen gehen.
Dann gossen sie nach Anweisungen einer Portugiesin den ersten Tee auf, und zwar auf englischem Boden.
 
Die Portugiesen hatten Tee im See-Gepaeck.
Seither trinken Englaender Tee !

Die Portugiesen hatten Olivenoel und Kartoffeln....
Seither essen Englaender fried fish & chips !

Die Portugiesen hatten Zuckerpressen ("engenho" sprich: enschenjo)....
Was so aehnlich aussieht und sich bewegen laesst nennen die Englaender seither "engine" !

Die Portugiesen hatten Quitten ("marmelos") Orangen und Zucker....
Seither schmierten sich englische Seeleute dieses Zeug auf das Brot, um nicht an Skorbut zu erkranken, um Seemacht zu werden !
("Portukali" heisst "Orangensaft" in vielen Sprachen Osteuropas)

Wie singt man seither in England frohlockend ?
Sugar and Spice and All Things Nice !

Armes Portugal.
Du hattest alles: Humankapital, Gold, Pfeffer, Zucker, ein Weltreich und Herzensguete....

England hat Dir viel, sehr viel zu (ver)danken !

Posted by Ralf at 10:22 PM BST
Updated: Thursday, 28 September 2006 10:51 PM BST
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