Es zaehlt nicht zu den bekannten Zielorten von Reiseprogrammen fuer Portugalreisende.
Das Kloster ist uralt.
Gestiftet wurde es nachdem die Gegend "von den Arabern zurueckerobert" bzw. von machthungrigen und verschuldeten Grossgrundbesitzern des Nordens den reichen arabischen Nachbarn mit Kriegsgewalt geraubt worden war.
Das war erstmals im Jahr 878.
Das Kloster gehoerte dem Benediktinerorden und wurde ein Zentrum von Kultur und religioeser Wissenschaft.
Beruehmt die Kunst der Iluminura (Buchmalerei) des Klosters:
Lesen wir, was der humanistisch denkende, handelnde und schreibende Portugiese Alexandre Herculano (1810 - 1877) ueber die Geschichte dieses Klosters berichtet.
Alexander Herculaneo hat kurze Aufsaetze verfasst, die wir heute Blog nennen. Er war also von uns Bloggern.
Weil es aber damals noch keine Comuputer gab, war dieses Wort noch nicht erfunden, und Alexandre schrieb seine Gedanken in ein opúsculo:
A historia recente de Lorvão é simples. Os bens acumulados naquelle
cenobio durante dez seculos tinham-no tornado demasiadamente rico. A sua
renda annual dizem que orçava por mais de oitenta mil cruzados. Como
mosteiro cisterciense, Lorvão dependia dos monges brancos. Cem freiras
de que se compunha a communidade, e que viviam opulentamente, gastavam
muito, mas não gastavam tudo. Cinco frades bernardos, aposentados n'um
palacete contiguo ao mosteiro, consumiam o resto. Eram elles que
administravam as grossas rendas da casa. Os banquetes e as festas
succediam-se alli sem interrupção. Os hospedes eram continuos. O manto
da religião cobria todos os excessos da opulencia. A chronica dos
bernardos em Lorvão subministra mais de um capitulo curioso para a
historia dos _bons tempos_ que já lá vão.
Die neuere Geschichte von Lorvão ist simpel. Die aufgehaeuften Reichtuemer in diesem Zoenobium waehrend 10 Jahrhundert hindurch hatten es viel zu reich werden lassen. Seine jaehrlichen Mieteinnahmen sollen 80.000 Reis gewesen sein. Als Zisterzienser Orden war Lorvão den Weissen Bruedern unterstellt. 100 Klosterschwestern, aus denen die Gemeinschaft bestand, und die in Saus und Braus lebten, verausgabten viel, aber eben nicht alles. 5 Brueder des Bernardiner Ordens, in einem Palast untergebracht gleich neben dem Kloster und im Ruhestand haben was uebrig blieb verbraucht. Die Festtafeln und Feiern folgten hier eine nach der anderen. Gaeste gab es immer. Die Chronik der Bernadiner in Lorvão beinhaltet mehr als ein ganzes Kapitel, um die gute alte Zeit zu beschreiben, die dahin ist.
Einmal konnten die Klosterfrauen ihren Oberen selber nicht erklaeren, wofuer man die wohl damals unvorstellbare hohe Summe von 600 Reis ausgegeben hatte.
Erst dann erinnerte man sich.
Original aus salgueiro (Trauerweide) Holz.
In der preiswerten Ausfuehrung aus choupo (Pappel) Holz
Die Zahnstocher aus Lorvão werden noch heute geschnitzt.
Das besondere war/ist seine Bifunktionalitaet, eine geniale Erfindung damals.
kein Gebrauchsmusterschutz angemeldet:
ein Ende: Pá (schaufelflach) fuer zwischen die Zaehne
Jedoch duerfen die Nonnen noch bis zu ihrem Tod darin wie bisher leben. Nur wovon, das ist ihr eigenes Problem.
Alexandre schreibt:
Veio o anno de 1833. Desappareceram os
dizimos, principal rendimento do mosteiro. Os direitos senhoriaes
desappareceram tambem. Os frades, enxotados do seu feudo de Lorvão,
sairam d'alli, mandando primeiramente derribar todas as arvores que
povoavam aquellas encostas e vendendo as madeiras. Era o ultimo vale
que davam a suas irmãs. Ainda assim, ficava ás monjas uma honesta
subsistencia. Passado, porém, apenas um anno, o fisco arrebatou-lhes
quasi tudo pela divida de 25 contos de réis de decimas, e os credores
particulares levaram-lhes depois os demais bens
Es kam das Jahr 1833. Es verschwanden die Steuerabgaben des Zehnten,
was die Haupteinnahmequelle war. Die Klosterbrueder hatten
ihre Lehen in Lorvão verloren und bevor sie von dort wegzogen haben sie
saemtliche Baeume, die man an den haengen finden konnte abholzen
lassen und verkauft. Das war alles, was den Klosterfrauen geblieben war.
Sie hatten wenigstens eine angemessene Unterstuetzung.
Ein Jahr spaeter aber, kam die Steuerbehoerde und verlangte 25 Contos
an Abgaben und auch private Glaeubiger nahmen ihnen
das letzte Hab und Gut.
Alexandre klagt an:
Na secretaria da justiça encontram-se as provas de que a renda dos bens
que ainda possuem os conventos do sexo feminino em Portugal excede a
200:000$000 réis, e todavia ha centenares de freiras que morrem á
mingua. São dous factos que não carecem de commentario.
Im Sekretariat des Justizministeriums befinden sich die Belege, dass die Pacht-
einnahmen der weiblichen Klostergemeinschaften in Portugal den Betrag von
200.000 Reis uebersteigt, und trotzdem gibt es hunderte von Klosterschwestern
die an Unterernaehrung sterben. Das sind die Fakten, die keiner weiteren
Erklaerungen beduerfen.
So schrieb Alexandre......im Jahr 1853 an António de Serpa Pimantel
Ich frage mich :
Wo war der Papst ? Wo waren die Bischoefe ?
Ich ahne schon:
Am Beten und Schmausen und Eunuchen singen hoeren.....