Gedanken ueber Sinn und Zweck der Menschlichkeit
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Thursday, 17 May 2007
Francisco Rodrigues Lobo weint und traeumt weil er Jude ist . Die Portugiesen hoeren ihn gern, weil sie Spanier sind (1610)
Zuerst dachte der Koenig Portugals Manuel I., er koenne als kleiner Portugiese das grosse Spanien schlucken.
Und glaubte itzt, hierfuer sei nur seine Hochzeit mit der spanischen Erbprinzessing noetig.
Die Forderung von Schwiegermama in spe, er muesse vorab die Juden aus seinem Koenigreich vertreiben oder katholisch machen, so wie sie mit Juden verfahren hatten, befolgte er zwar nicht gern, aber doch.

Portugal verlor den Mittelstand....
Und -anders als geplant- einige Jahre spaeter, naemlich 1580, die Eigenstaedigkeit.
Das Koenigreich Portugal wurde eine farce, denn der portugiesische Koenig war zugleich der spanische...

Man nennt es die "Iberische Union" und diese war eine Katastrophe fuer Portugal wie heutzutage die "Europaeische Union" fuer Portugal weitreichende negative Konsequenzen hat.

In diesen Jahren lebt einer bedeutendsten Poeten Portugals

Francisco Rodrigues Lobo (1580 - 1621)

Francisco wurde in einer noch heute fuer seine Gewerbetriebe bekannten Kleinstadt in Mittelportugal, in Leiria, geboren.

Francisco muss die Qualen des Bewusstseins und des Rechtsempfindens eines Menschen, der unter Fremdherrschaft lebt und seine Identitaet zwangsweise abgegeben hat.... am eigenen Leib erlebt haben.

In Leiria bluehte einst das juedische Leben.
Die Jahre der Vertreibung und Zwangstaufe lagen erst 100 Jahre zurueck.

Von den Ereignissen sprachen, klagen, erzaehlten und fluchten ohnmaechtig gewiss die alten jetzt cristãos novos (Neu-Christen) genannten juedischen Menschen, die sich vom Hoeren Sagen noch genau an die schrecklichen Jahre der Vertreibung und Zwangstaufe erinnern konnten.

Francisco wird seine Herzschmerzen besingen und die Portugiesen werden glauben, er singt fuer sie und die Wiedererlangung der portugiesischen Unabhaengigkeit.
So steht in Leiria ein Denkmal, das mich an einen Fadosaenger erinnert, aber nicht an einen leidenden Juden, der Francisco in Wahrheit war.

Denkmal des Francisco Rodrigues Lobo
in Leiria 
 
Francisco gilt irrtuemlich als Epigone des portugiesen Luis de Camões.
Waehrend Camões tatsaechlich die Nation Portugals verherrlichte, greift Francisco wegen Zensur und Inquisition notgedrungen nur scheinbar auf national portugiesische Leitfaeden zurueck, um mit ihnen und durch sie seine eigene traurige Geschichte zu erzaehlen, von seinem eigenen Leid...das seiner heimlich juedischen -neu christlichen- in panischer Angst vor Anzeige oder Verrat lebender Gemeinschaft.
 
Francisco spricht in einem seiner Sonette mit dem Fluss Tejo.
In den Quartetten die Zwiesprache.
In den Terzetten den gemeinsamen Trost.

Lisboa e o Tejo
Gemaelde von:
Abel Manta (1888 - 1992)

  Fermoso Tejo meu, quão diferente
Te vejo e vi, me vês agora e viste:
Turvo te vejo a ti, tu a mim triste,
Claro te vi eu já, tu a mim contente.

A ti foi-te trocando a grossa enchente
A quem teu largo campo não resiste;
A mim trocou-me a vista em que consiste
O meu viver contente ou descontente!

Já que somos no mal participantes,
Sejamo-lo no bem. Oh, quem me dera
Que fôramos em tudo semelhantes!

Mas lá virá a fresca Primavera:
Tu tornarás a ser quem eras dantes,
Eu não sei se serei quem dantes era.


Fénix Renascida, I

Meine woertliche Uebersetzung (Versuch)

Grossartiger Tejo mein, wie anders
ich Dich sehe und sah,  Du mich jetzt siehst und sahst
Truebe sehe ich Dich, und Du traurig mich
Klar habe ich Dich schonmal gesehen, Du mich zufrieden

Dir hat man die fuellige Flut ausgetauscht
jemandem der Deinem breiten Flussbett nicht widersteht
Mir hat man die Sicht verschwommen, in welcher gruendet
sich meines Lebens Zufriedenheit oder Verdriesslichkeit

Wo wir beide gemeinsam im Leid teilhaftig sind
so lass uns es auch im Guten sein. Ach, wie schoen waere es
wir wuerden in allem uns gleichen

Gleichwohl wird bald der frische Fruehlung kommen
Du wirst sein der Du weiland warst
Ich weiss nicht ob ich sein werde der ich einst war
 
Auferstandener Feuervogel, I
 
Francisco ertrinkt 1621 bei einem Schiffsbruch in den Fluten des Tejo.
Seine Stimme beseelt fortan die portugiesischen Menschen.
19 Jahre spaeter, i Jahr 1640,  ist Portugal frei !

Aber Jerusalem noch lange nicht......
 
 
____________
 
Quellen:
1. Projecto Vertical
 
2.  

Posted by Ralf at 4:31 PM BST
Post Comment | View Comments (1) | Permalink

Thursday, 17 May 2007 - 6:06 PM BST

Name: briefeankonrad
Home Page: http://briefeankonrad.tripod.com

Der Beitrag muesste ueberarbeitet werden.
Beim Verlinken der zweite Quelle wurde der Eintag von ich-weiss-nicht-was erfasst und laesst sich seither nicht redigieren.
Ralf

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