Gedanken ueber Sinn und Zweck der Menschlichkeit
« February 2007 »
S M T W T F S
1 2 3
4 5 6 7 8 9 10
11 12 13 14 15 16 17
18 19 20 21 22 23 24
25 26 27 28
You are not logged in. Log in
Entries by Topic
All topics  «
Blog Tools
Edit your Blog
Build a Blog
RSS Feed
View Profile
Thursday, 1 February 2007
Die kaum bekannte Diamanten Mafia in Angola in 1975 - 1985

Autor dieses Artikels ist der Russe Serguei Kononov, welcher in Angola selbst gearbeitet hat und diesen Bericht auf russisch in dem Magazin "Asien und Afrika heute" Ausgabe Nº 11 im Jahr 2003 veroeffentlichte.

Der in Russland arbeitende bekannte portugiesische Journalist José Milhazes hat ihn ins Portugiesische uebertragen.

Ich uebersetze den Bericht ins deutsche , Ergaenzungen sind in Klammern "(....)":

In den besseren Zeiten (vor der Unabhaengigkeit) wurden in Angola 2,39 mio Carat an Diammanten, 8 - 9 % des Ertrages in ganz Afrika, gewonnen.

In den Jahren nach der Unabhaengigkeit (1975) verstand es die Regierung Angolas nicht, dieses Niveau zu halten und die Diamant Industrie schrumpfte zusehens.
Grund waren die Massenflucht der weissen Bevoelkerung und weisser Bergbauspezialisten sowie der ununterbrochene Buergerkrieg gegen die Gruppierungen UNITA und FNLA, welche von Suedafrika und der CIA unterstuetzt wurden.

Der Schwarzmarkt an Diamanten, die aus der staatlichen Mine "DIAMANG" gestohlen waren, fuehrten zu weiteren Verlusten.

Im Jahr 1985 kam es in Luanda gegen die Schwarzhaendler zu einem Prozess, der als Prozess der "CAMANGUISTAS" bekannt wurde.

Nichts darueber wurde in Russland berichtet, aber der Autor lebte damals in Angola und weiss hierueber aus eigener Kenntnisnahme.
Es gab Schwarzmarktpreise und der Name fuer den Diamanten Schwarzmarkt war: CANDONGA.
Man sagte kurz und buendig, wenn man dort Diamanten gekauft hatte, ich habs in der Cadonga gekauft.

Dem Autor ist oefters angeboten worden, doch einige "Steinchen" zu Sonderpreisen zu kaufen und mit Warenlieferung zu bezahlen, illegal aber eben zu Candonga Konditionen.
Die Versuchung war gross.
Aber wie das Sprichwort sagt: "Gott beschuetzt nur wer sich selber beschuetzt" habe ich die Angebote stets abgelehnt.

Denn man wusste nie, ob es sich nicht um angolanische staatliche Lockvoegel handelte und die Ausbilder waren Spione oder Doppelspione Russlands.

In den Jahren 1978-1979 lag der Schwarzmarkt fuer Diamanten in den Haenden einer Gruppe "Grupo Caravela". Mit heutigen Worten wuerde man sie eine kriminelle Vereinigung nennen.

Hauptsitz und "Schutzorganisation" war eine Firma namens "Pérola de Bengo" (Perle von Bengo) eines Herrn João Batista, welcher gemeinsam mit einem Joaquim Rocha, das ganze Unternehmen leitete.
Der Transport der Ware , der Diamanten, wurde von einem Piloten erledigt, welcher unter dem Namen "COLORAU" bekannt wurde. Er brachte auch das Geld der Kaeufer, die auslaendischen Waehrungen.

Ende 1980 kehrte aus Portugal nach Angola ein gewisser Eduardo Alcouce zurueck, der in der Hauptstadt Luanda, gemeinschaftlich mit Rocha, eine ehrenwerte Scheinfirma fuer das ganze Candonga gruendete namens ACTIMEL.

1982 formierte sich in Portugal ein Diamant Club von Portugal.
Das war ein Syndikat, welches den gesamten Diamanthandel kontrollierte.

In Angola entstand derweil ein zweites portugiesisches Diamanten Kartell, namens STAND UNIVENDAS unter der Leitung eines gewissen António Gonçalves da Costa, besser bekannt unter seinem Spitznamen "FURIA" (Die Wut).

Beiden Gruppierungen gelang der Zugang zu den traditionellen Diamantmaerkten in Europa.
Zuerst wurden die Diamanten von Piloten der staatlichen Fluggesellschaft TAAG ausgeflogen, dann nach Belgien verbracht, wo die Haendler namens Serge Honig, Adolf Berg, ein gewisser Roberto und andere die Ware veraeusserten.

Im Inland von Angola errichteten die beiden Schwarzmarktgruppen eigene Wechselstuben, wo sie andere Diamantendiebe mit oertlicher Waehrung entlohnten, um an den (hehlerischen) Verkaeufen nochmals ihren Gewinn zu machen.

Bei aller Konkurrenz untereinander pflegten die beiden Hehlergruppen beste Kontakte zueinander und verglichen die auf den Markt gebrachten Mengen, um eventuelle undichte Stellen zu erkennen, waehrenddessen auch die Kaeufer einen Ehrenkodex einhielten und keine Diamanten am System vorbei einkauften.

Zum Beispiel: Als die unabhaengigen Diamantenhaendler Zeca Sibirien und Toni Calles nach Belgien kamen und versuchten, ihre Diamanten  an den portugiesischen Zwischenhaendlern vorbei direkt anzubieten,  wurden ihnen nur ein  Viertel oder Fuenftel des Preises  bezahlt, den das Monopol dafuer bekam.

Sogar bis Zaire reichte das Kartell, wo LKW-Fahrer den Transport ueber die Grenze bewerkstelligten.
Die harmonische Eintracht kam zu einem Ende, als ein drittes Kartell begann, sich bemerkbar zu machen.
Es war eine Organisation um einen gewissen Luis Barria Sousa da Silva, aus der Provinz Bié, der gefluechtet war nach der Unabhaengikeitserklaerung des Staates Namibia.
Er hatte dort mit Leuten der UNITA zusammengearbeitet.

Er kam 1982 nach Portugal, wo er eine Firma encaminhamento de diamantes ("Diamanten Versand") gruendete mit starken Verbindungen nach Belgien und Spanien.

Diese Firma hatte die juengsten Leute, die agressivsten und dynamischsten aller"camanguistas" und ihr gelang, allmaehlich die besten Mitarbeiter von den anderen beiden Kartellen abzuwerben und eigene Leute dort einzuschleusen mit der Absicht, die beiden aelteren Kartelle auszuspionieren und zu vernichten.

Die Leute von Silva arbeiteten mit einer Reihe von Botschaften zusammen, wohin auf direktem Wege die Diamanten aus den noerdlichen Provinzen Angolas verbracht wurden.

Es wurden gleichfalls Wechselstuben in Angola eingerichtet und portugiesische Piloten der TAAG, der Artur Pereira und Rui Cardoso, garantierten den Transport nach Portugal.

Ein Grossteil der Diamanten kam auf Schleichwegen nach Zaire, von dort hat sie dann der Pilot der TAP, der José Marques dos Santos, in einem portugiesischen Flugzeug nach Portugal gebracht, von wo sie weiter nach den USA geflogen wurden.

Man fragt sich: Warum nach den USA ?
Genau das war die Spezialitaet dieser Gruppe. von camanguistas.

Das Problem war naemlich, dass die meisten gestohlenen Diamanten 2 -3 Carat hatten.
Und Hauptabnehmer dieser kleinen Diamantengroessen sind die USA, hauptsaechlich das Militaer.

Solchermassen waren es aus Angola gestohlene Diamanten, die mit Hilfe der CIA in der Waffenproduktion der USA verwendet wurden, welche schliesslich dann den Oppositionsgruppen in Angola gegeben wurden.

So lief es bis 1985.

Mit Hilfe der KGB Berater und der staatlichen Behoerden wurden alle drei Diamantengruppen geschlossen und ihre Mitglieder von Volkstribunalen verurteilt.
Der durch diese drei Gruppen verursachte Gesamtschaden wird auf etwa die Haelfte eines Jahresimports von Lebensmitteln nach Angola geschaetzt.
Sekretaer der MPLA, Roberto Almeida, sagte:
Die camanguistas haben Angola grossen Schaden zugefuegt.
Aber was sie letzlich verursachten war die Schwaechung des Staates. Was wie zur persoenlichen Bereicherung geschah, hat den Geldumlauf abgewuergt, die Gewinne der Diamang geschmaelert und irgendwelchen Marionetten materielle Hilfe besorgt.

Wie die Detektive bestaetigen, konnten solche Strukturen nicht ohne Hilfe vonseiten hochrangiger Leute betrieben werden. Gleichwohl wurde nie eine hochrangige Persoenlichkeit vor Gericht gebracht. Ich habe erfahren, dass ein frueherer Verteidigungsminister Angolas Iko Carreira darin verstrickt gewesen sei.

Es ist allgemein bekannt, dass der bekannte angolanische Hockey Spieler, Fernando Fregata teilhatte und von einem US Agenten namens Raul Dias angeworben worden war.
In Luanda verfuegte Fregata ueber die geheimen Nachrichtenschluessel und Funkgeraete des ehemaligen Konsuls der USA in Luanda. Er hatte saemtliches Material zur Spionage und ausreichend Bargeld in Dollar.
Dafuer wurde zum Tode verurteilt.

Daraufhin wurde die Todesstrafe aufgehoben, weil man ihn fuer die Untersuchungen benoetigte.
Fregata verbuesste eine Strafe von 6 Jahren in dem Konzentrationslager BENTIABA, wo ihn der Autor Gelegenheit hatte zu sehen.
So kam schliesslich der illegale Diamantenhandel zwischen Angola, Europa und den USA zum Erliegen.

Man hat mir auch schon mal erzaehlt, auf dem Schwarzmarkt waeren Diamanten aus Russland aufgetaucht. Damals habe ich dem wenig Bedeutung beigemessen......wohingegen nach allen den juengsten Berichten ueber den Anstieg von Kriminalitaet, insbesondere zur damaligen Zeit, haben mich ueberzeugt, dass wohl alles moeglich war.
Schlussendlich, in was nicht allem sind wir noch schlechter?....

 

_____

Quelle:

Da Russia   OBRIGADO José Milhazes !!


Posted by Ralf at 6:31 PM GMT
Updated: Thursday, 1 February 2007 9:44 PM GMT
Post Comment | Permalink
Das Volk von Cabinda weint heute um seine Freunde aus Portugal

Kennen meine werten Leser das reiche Land Cabinda ?


 

Cabinda

Heute wird dort heimlich -die angolanischen Besatzer haben jegliche Gedenkfeiern verboten- einer alten Freundschaft gedacht:

1. Februar 1885

Vertrag Luso-Cabindês
von SIMULAMBUCO

Inschrift:

An diesem Ort in Simulambuco
wurde am 1. Februar 1885
der Vertrag unterzeichnet, welcher
Cabinda in die portugiesische Nation eingliederte

Das besondere an diesem Staatsvertrag:

Waehrend Angola eine Kolonie Portugals war - wurde durch diesen Vertrag von Simulambuco Cabinda ein Protektorat Portugals.
 
Auch auf der Konferenz von Berlin (1884 - 1885) wird Cabinda als eigenes Land definiert und das portugiesische Protektorat bestaetigt. 
 
Die Verfassung Portugals von 1933 dokumentierte eindeutig diesen juristischen Unterschied zwischen Angola und Cabinda.
 
Die Africa-Union (aka U.A.) reiht Cabinda in die Rangliste der beschlossenen Entkolonialisierung Afrikas ein:

Ordnungszahl fuer Cabinda: Nr. 39

(man beachte, dass Angola auf Rangliste 35 steht !!)
 
Angola gehoerte zu Portugal seit 500 Jahren: 1482 - 1975
Cabinda war ein Protektorat Portugals seit:    heute in 1885 - 1975

Bereits im Jahr 1883 hatten die drei Stammeskoenige von Cabinda den Staat Portugal gebeten, ihnen die portugiesische Staatsbuergerschaft zu verleihen.
So gross war ihre Angst vor den westlichen Weltmaechten !
So gross war ihr Vertrauen in Portugal und seine politische Aufrichtigkeit !

Der Verrat an Cabinda
 
25. 4. 1974 Nelkenrevolution in Portugal
15. 1. 1975 Konferenz und Vertrag von Alvor (Entlassung "ganz" Angolas in die Selbststaendigkeit / Freiheit.
 
In Angola regieren Mao Kommunisten
In Portugal auch.

Ein maoistischer Studentenfuehrer und Revoluzzer von damals sitzt auf dem EU-Kardinalssessel heute: BARROSO
(deutsch: Der-Mit-Dem-Lehmschmutzigen-Fell )

Cabinda ist reich an Oelquellen, Angolas Oelquellen liegen in Cabinda !
 
Im November 1975 ueberfallen sowjet-kubansiche Truppen das unabhaengige Land Cabinda.

Die Genossen in Portugal haben nichts dagegen.
Wegen Alvor und der versprochenen Fuersorge fuer Recht & Ordnung ?

"Wir konnten halt nicht unsere Garantien einhalten, tut uns leid....." behaupten scheinheilig die Unterzeichner Portugals.
 
In Cabinda und ueberall wo Cabinder leben, wird heute einer alten Freundschaft gedacht und auf die schoene alte Zeit angestossen:
 
Als Cabinda noch frei und bei Portugal war....als Salazar noch Chef war von Recht und Ordnung fuer alle in Angola und Cabinda.....
 
---------
Quellen:

REPUBLICA DE CABINDA  z.Zt. unter angolanischer Verwaltung
Offizielle Site der Exilregierung.

Posted by Ralf at 3:04 PM GMT
Updated: Monday, 5 November 2007 11:18 AM GMT
Post Comment | Permalink
Wednesday, 31 January 2007
Geheimloge CARBONARIA & Aufstand in Porto 1891

"Rua da Alegria" heisst noch heute die Strasse in Porto, auf welche die uebergluecklichen Buerger dieser altehrwuerdigen Stadt liefen, "Strasse der Freude", als Napoleons Truppen die Belagerung aufgegeben hatten und abgezogen waren.
England, aeltester treuer Buendnispartner Portugals, hatte mal wieder fuer einen Sieg der Portugiesen gesorgt.

(Ohne England, uebrigens, waere Portugal eine spanische Provinz geblieben wie das Baskenland, Galicien oder Kastilien, ohne England haette es nie ein Portugal gegeben !)

Aber kaum waren die Franzosen abgezogen, nisteten sich die Englaender diesmal grossherrlich in Portugal ein, liessen die Portugiesen schuften und genossen die Gewinne.
Sowohl in Portugal, wie auch in Portugiesisch Brasilien, Afrika, Asien, Indien......
Portugal wurde zum Vasallen, bessergesagt zum Stiefelknecht Englands.

Die Zeit war reif fuer Traeumer und Freiheitskaempfer.

1848 erhaelt ein portugiesischer General die offizielle Vollmacht aus Frankreich, in Portugal eine Huette der Cabonaria (Carbonari - Koehler) zu gruenden.

Logenschurz der Koehler
 
In Coimbra, der alten Universitaetsstadt und Ausbildungszentrum fuer Jesuiten, wurde sodann die Carbonária Lusitana gegruendet.
 
Die ersten "Koehler" Portugals in Coimbra gaben sich den Namen "Jardineiros" (Gaertner).

Feuer, Holzkohle, Himmel
Fahne der Cabonaria
 
Die Generalleitung erhielt ein Priester !
Priester Antonio de Jesus Maria da Costa, ein erklaerter Gegner der Jesuiten, leitet den Bund der Vettern (port.: primo), was die Anrede untereinander der Mitglieder war.
 
Ihre Versammlungsraeume nannten sie konspirativ geheimnisvoll:
- choça     Holzhuette (fuer Anfaenger)
               - barraca  Holzschuppen ( fuer Fortgeschrittene)
- venda    Holzbude (fuer Eingeweihte)
 
Man darf diese Geheimlogen nicht mit den regulaeren Freimaurerlogen verwechseln, obschon die Aehnlichkeiten gross sind.
In den Freimaurerlogen sassen die Englaender und Englandfreunde.
Grande Oriente Lusitano

In den Koehlerhuetten die Franzosen, Italiener und Revolutionsfreunde
.
 
Als die Englaender das "Koenigreich" Portugal -es war in Wahrheit wegen der Verschuldung und Abhaengigkeit von englischer Ware und Lebensmitteln viel eher ein englisches Protektorat Portugal- vor die Wahl stellen:
 
"Finger weg von Euren Plaenen in Afrika oder Krieg!"
 
und der arme Koenig selbstverstaendlich sofort einknickt und das Ultimatum von 1890 Englands erfuellt, da kocht die traumtaenzerische Volksseele, die wirklich glaubt, mit dem Segen Gottes allein -denn Waffen oder Waffenschmieden besass Portugal nicht-  eine Weltmacht wie England problemlos besiegen zu koennen.
 
Wenn wir mal die Politik von damals betrachten als waere es ein Schachspiel, dann kann ich mich den Eindrucks nicht erwehren, dass es ungemein im Interesse Englands gelegen haben muss, und sich England vermutlich nichts sehnlicher herbeiwuenschte als eine Kriegserklaerung Portugals, als einen Krieg mit Portugal !

Man stelle sich vor:
England haette vollkommen zurecht die portugiesischen Kolonien "erobern" und zu englischem Eigentum erklaeren koennen:
Macau, Ost-Timor, Goa, Mozambique, Angola, Guinee-Bissau,  
 
Beinahe haette der 1. Weltkrieg garnicht stattfinden muessen !
 
Aber der deutschstaemmige Koenig D. Carlos I (1863 - 1908)   der Portugiesen -und seine vernunftgelenkten Berater- zeigen sich friedliebend und alles andere als eitel patriotisch grossmaulig wie die Republikaner sich gebaren...er knickt ein, weise, sehr weise....ein Segen fuer Portugiesen.

Ich bin mir da ganz sicher:
In den Freimaurerlogen wimmelte es vor Spionen und Agenten, die kraeftig die Hasstrommel ruehrten und die "Republikaner" mit Geld und die "Koehler" mit Waffen unterstuetzten !
 
Zum Dank fuer seine Friedensliebe wird Koenig Carlos von den radikalen Portugiesen und allen sonstigen Landesverraetern und Kriegs-Spekulanten gehasst.
....und spaeter (1908) auch mitsamt seinem Thronfolger erschossen.
 
31. Januar 1891
 
Das 9. Jaeger Bataillon unter dem Kommando zweier junger Unteroffiziere (Sargento) in Porto greift zu den Waffen, bezieht Stellung in den engen Strassen und Gassen.
Auch die Soldaten der Zollbehoerde (Guarda Fiscal) machen mit, sind dabei, wollen die Monarchie stuerzen.
Tatsaechlich schaffen es die Aufstaendischen das Stadtgebaeude zu besetzen und jubelnd vor Glueck rufen sie:

"Ab heute ist Portugal eine Republik !"
 
Leider haben sie die Rechnung ohne die koenigstreue Stadtpolizei (Guarda Municipal) gemacht.

Gravur von Louis Tynayre (Paris, 1891)
 
Nach ein paar Kanonenschuessen auf das Stadthaus und gegen die Aufstaendischen in den Strassen...... und der Spuk hat ein jaehes Ende.

Vorallem die Kommunisten feiern heute wuerdevoll im Gedenken an die Toten und Verwundeten dieser allerersten (!) Revolution in Portugal:
 
Dia Nacional do Sargento
(Nationalfeiertag des Unteroffizier)

115 anos a dignificar Portugal !
(Seit 115 Jahren Portugal in Wuerde versetzen)
Leitspruch des Jahres 2006


Man sollte unbedingt wissen:
Portugiesische Kommunisten sind keine "richtigen" Kommunisten !!
Ein Kommunist in Portugal ist im allgeimeinen ein hochanstaendiger, jedoch hilf - und orientierungsloser,  sich nach Einigkeit und haeuslichen Frieden sehnender, fleissiger braver Freund und Mitbuerger.
Ein Mensch voller romantischer Traeume und utopischer Hoffnungen !

Banditen und Menschenhasser sind in Portugal sowohl bei den Kommunisten, als auch bei allen anderen Parteien, sogar unter Kirchenleuten vertreten.
Bitte den einfachen ahnungslosen und leichtglaeubigen Portugiesen, der aus berechtigter Enttaeuschung an kommunistische Ideale glaubt,  nicht mit jenen bekannten Gewaltverbrechern wie einen Ulbricht & Honecker oder Fidel Castro verwechseln !
 
Die Carbonaria, allerdings, waren gewaltbereite zu Kadavergehorsam gedrillte Terroristen !

Schwur eines Huettenvetter:
vor 1910 (Ausrufung der Republik)
 “Juro pela minha honra de cidadão livre guardar absoluto segredo dos fins e existência desta sociedade, derramar o meu sangue pela regenaração da Pátria, obedecer aos meus superiores e que os machados dos rachadores de cada canteiro se ergam contra mim se faltar a este solene juramento.”
 
Ich schwoere bei meiner Ehre als freier Buerger , absolutes Stillschweigen ueber die Ziele und die Existenz dieser Gesellschaft zu wahren, mein Blut zu vergiessen fuer die Umbildung des Vaterlandes, meinen Vorgesetzten zu gehorchen und dass sich die Holzhackeraexte der Hoelzfaeller aus saemtlichen Gartenbeeten gegen mich erheben moegen, falls ich diesen wuerdigen Schwur nicht befolge.


Als dann dank eines Deutschen tatsaechlich im Jahr 1910 eine zweite noch viel schraeger verlaufende "Revolution" wider Erwarten glueckt -5. 10.1910 Portugal wird Republik- und tatsaechlich eine Republik ausgerufen wird, heisst die Schwurformel ab sofort:

Comprometo-me, de minha livre e espontânea vontade, pela minha honra de homem de bem, a guardar o mais sagrado e absoluto segredo, a obedecer às Ordens Superiores da Associação, a proteger nos limites do possível os companheiros e a defender com a minha vida a Pátria, A República e a Carbonária.
Que eu seja severamente punido se faltar a este compromisso.”


Ich verpflichte mich, aus meinem freien und spontanen Willen, bei meiner Ehre als Mensch des Guten, das allerhoechste und absolute Geheimnis zu hueten, den hoehren Befehlen des Bundes zu gehorchen und bis zur Grenze des Moeglichen die Kameraden zu beschuetzen und mit meinem Leben das Vaterland zu verteidigen, die Republik und die Carbonaria.
Moege ich strengstens bestraft werden, wenn ich dieser Verpflichtung nicht folge.

 

Da faellt mir zufaelligerweise gerade etwas kurioses ein !
Naemlich eine Frage.

Wie lautet der Amtseid des Praesidenten
der Bundesrepublik Deutschland ?
 
Hier stehts (nach Art. 56 Grundgesetz)
 "Ich schwöre, dass ich meine Kraft dem Wohle des deutschen Volkes widmen, seinen Nutzen mehren, Schaden von ihm wenden, das Grundgesetz und die Gesetze des Bundes wahren und verteidigen, meine Pflichten gewissenhaft erfüllen und Gerechtigkeit gegen jedermann üben werde. So wahr mir Gott helfe."


Hat es jeder gelesen ?

Die Gesetze des Bundes wahren ? 

.....UND ?.... was fuer Gesetze ?......Bund, Bund ??......welcher Bund...welche "und die Gesetze des Bundes" !!??

Muesste es nicht wenigstens heissen:

die Gesetze der Bundesrepublik ?

 

ungluecklich formuliert, finde ich, sehr ungluecklich ........ 

 

---------
Quellen:

1. A BARRACA DA CARBONARIA 

2. ANTE E POST (obrigado Jorge Morais !, Danke !)   

3. Aufstaendische Privatpersonen verurteilt und auf dem Weg nach Mozambique via BARNABÉ  Obrigado João !

 


Posted by Ralf at 4:32 PM GMT
Updated: Saturday, 28 April 2007 7:38 PM BST
Post Comment | Permalink
Monday, 29 January 2007
Die Tropischen Nazis - Hitlerjugend in Brasilien zur Zeit des Diktator Vargas
Die Historikerin und Journalistin Ana Maria Dietrich hat eine Doktorarbeit vorgelegt mit dem Titel:

"Nazismo tropical? O Partido Nazista no Brasil"
(Tropischer Nazismus? Die Nazipartei in Brasilien)
 
Wir erfahren einige interessante Details:
 
Anfang der 30er Jahre lebten in Brasilien ca. 230.000 Deutsche bzw. deutschstaemmige Brasilianer.



Deutsche Nazi  Brasilianer in Presidente  Bernardes (Stadt)

Die Nazipartei hatte 2.900 Mitglieder in 17 Staaten Brasiliens. 
550 Kinder waren in der Hitlerjugend Brasiliens.

 
Es gab 1.260 deutsche Schulen (Privatschulen nur fuer Deutsche)
 
1930 war der Diktator Getúlio Dornelles Vargas (1883 - 1954) durch einen Militaerputsch an die Macht gekommen.
 
1938 verbietet er -ganz im Stil seiner nationalistischen Vorbilder (z.B. in der Tschechei)- auslaendische Schulen und Lehrkraefte.
Hiervon sind selbstverstaendlich auch die deutschen Einrichtungen betroffen.
Weil eben auch "deutsche Werte" in seinem "Estado Novo" (Neuer Staat - nicht zu verwechseln mit dem gleichlautenden Estado Novo in Portugal unter Salazar !) ab sofort verboten sind.

DeutschBrasilianer beim Erntedienst
in Presidente Bernardes


Die Aufsichtsbehoerde DOPS (Delegacia de Ordem Politica e Social - Amt fuer politische und soziale Ordnung) wacht strengstens, dass niemand unter den Deutschen beispielweise das deutsche "Liederbuch" zum Singen benutzt.

Lesezirkel in Brasilien im Naziclub ?
 
Die Autorin Dietrich zitiert einen ungenannten Zeitzeugen, welcher sich erinnert, dass das allmorgendliche Frischluft-Turnen gesund und mit Grossvater immer auch lustig war.

Opa mit Enkeln frisch fromm froehlich....

 

Antisemiten waren sie nicht, sagt der Zeitzeuge, man habe ja auch ueberhaupt keine Juden gekannt........

Stimmt ! Die juedischen Schulen hatte Herr Vargas ja vermutlich auch verboten.

Die  USA blieben aber dennoch seine Freunde.......

------------
Quelle: HISTORIA VIVA

 
 

Posted by Ralf at 10:08 PM GMT
Post Comment | Permalink
Sunday, 28 January 2007
Gleichartig. Gleichwohl anders - Same. But Different

 
HOLOCAUST MEMORIAL DAY
(hmd.org)

Posted by Ralf at 12:01 AM GMT
Post Comment | Permalink
Thursday, 25 January 2007
Jesuiten & Spione aus Portugal vs. Koenigin Christina von Schweden & Hans Holbeins Gemaelde
Wie kam dieses deutsche Oelgemaelde aus Isenheim nach Lissabon ?

"Die Mystische Hochzeit der Heiligen Katharina" (1519)
Lebensbrunnen (Fonte da vida)

Hans Holbein d.Ae. (1465 - 1524)
vermutlich in Isenheim (heute: Colmar) gemalt

Zur Erinnerung:
Katharina heiratet soeben  das Jesuskind, welches seiner Braut sogleich den Ehering ansteckt.

Die Vorgeschichte:
Die Schweden, ein  Volk von etwa 1,5 Mio einfacher Bauern, gesegnet aber mit einem erstaunlichen Menschenverstand, entdecken in ihrer Not, dass ein anderes Arbeitsprinzip -naemlich nach den Regeln der Protestanten - wesentlich effektiver, gerechter und sinnvoller ist als die katholischen Prioritaeten und Denkmuster der verhassten Daenen.

Schweden wird unabhaengig von Daenemark und wirtschaftlich erfolgreich dank seiner Abkehr vom Katholizismus.
In wenigen Jahren ist Schweden eine moderne europaeische Grossmacht !

Gustav II. Adolf stolpert zwar, als er auf Usedom in den Dreissigjaehrigen Krieg eintritt, aber mutig und taktisch mit neuer Schlachtordnung -seine katholischen Gegener stehen noch immer in spanischer Ordnung in Reih & Glied- steht er eines Tages im Mai 1632 vor Muenchen.

Das Volksvermoegen der Menschen hatte sich die Kirche angeeignet.
Die protestantischen Landesherren haben die Kirchen und Kloester enteignet und sollen jetzt aufgrund des Restitutionsedikt  die eingezogenen Vermoegenswerte wieder der Kirche zurueckgeben.

Weil Gustav, der alte Schwede, gekommen ist, und Deutschland vom katholischen Joch befreien moechte -und selber von GrossSchwedenLand traeumt- freuen sich die protestantischen Staende und viele Buerger auch.

(Quelle)

Kurfuerst Maximilian I. (1573 - 1651) ist indessen aus Muenchen nach Braunau/Inn geflohen.
Die Stadt ergibt sich "freiwillig".

Gustavs General Gustav Horn (1592 - 1657) findet in den kurfuerstlichen Gemaechern eben dieses Gemaelde von Holbein und denkt sich, seinem Koenig eine grosse Freude zu machen, indem er dieses -weitere zehn andere- und die Muenzsammlung einpacken laesst und nach Schweden schickt.

Gustav denkt sich inzwischen einen Friedensplan fuer Deutschland aus.
Darin enthalten ist folgendes:

Als Urheber der Unruhen und als Stoerer des allgemeinen Friedens werden saemtliche Jesuiten des Landes verwiesen 

1632 faellt Gustav in der Schlacht von Luetzen


Die kuenftige Koenigin von Schweden ist gerademal 6 Jahre alt

Koenigin Christina (1626 - 1689)

1640 erlangt Portugal seine Unabhaengigkeit von Spanien wieder zurueck.

Was liegt also naeher, denken sich Papst und Jesuiten, als beim Neuaufbau der diplomatischen Beziehungen zwischen Portugal und Schweden ein in den Tiefen ihrer rachsuechtigen Herzen seit langer Zeit genaehrten Wunsch in Erfuellung gehen zu lassen:

Die Rache der Jesuiten an Koenig Gustav Adolf

Zu diesem Zweck knoepfte man sich die kleine Tochter von Gustav vor,  die inzwischen 15 Jahre alt ist.
Jesuiten, ein Orden ohne Chorgebet, Ordenskleid oder kloesterliche Abgeschiedenheit haben in Portugal, in Coimbra, ihr weltweit erstes Ausbildungszentrum.

Infolgedessen gut getarnt und als Diplomat reist mit dem ersten Botschafter Portugals , Sousa Coutinho, ein gewisser Antonio de Macedo (1612 - 1695) nach Stockholm. 

Seine Funktion ist eindeutig Spionage und geheimdienstliche Taetigkeit.
Ein Mitbringsel diese huebsche Deckelvase aus China  :

Ming Dynastie, Wanli (1573 - 1619)
Oestasienmusett 

In Schweden im Reichsrat wird den Portugiesen ein pompoeser Empfang gegeben.
Ein weitreichender Freundschaftspakt und Freihandelsabkommen ist vorbereitet wird den Ratsmitgliedern vorgestellt.

Portugal erhaelt 200 Schwedische Kanonen
Schweden erhaelt zollfreien Zugang nach Portugal fuer schwedische Getreideexporte.

Macedo ist von einem Insider Schwedens in Lissabon gut auf seine Aufgabe vorbereitet worden.
Dieser Schwede hasst aus familiaeren und privaten Gruenden insgeheim die lutheranische Seite, welcher er zum Schein selbst angehoert.

Der Schwede in Lissabon, sollte eigentlich selbst die Lage in Portugal auskundschaften und auf die Vertragstreue Portugals achtgeben:

Schwedens Reichskanzler  Axel Oxenstierna (1583 - 1654)
Anweisung an Lars Skytte (1612 - 1695)

Quelle

auch Schwedens Postmeister in Hamburg, Hendrik Schulte, wird ermahnt, fuer eine schnellste Befoerderung der Berichte Sorge zu tragen

Doch Lars Skytte wird 1647 stattdessen Franziskaner !
Claude Jarier (der Diener Gottes) bringt ihn sogar zu der Custody of The Holy Land

Es verwundert daher nicht, dass Antonio de Macedo der kuenftigen Koenigin erfolgreich einreden kann, dass Vernunft nur im katholischen Glauben zu finden ist.
Der jesuitischen Dialektik ist die ohne elterliche Liebe, nach Orientierung suchende, der sproeden kaltherzigen formellen Erziehung durch den Reichskanzler ueberdruessige, vermutlich auch schrecklich einsam aufgewachsene Christina nicht gewachsen.

Erstaunlich und interessant aus heutiger Sicht die "weitsichtige" Taktik der katholischen Kirche:

Erziehung und Anleitung zur Verschwendungssucht !

Christina verprasst blindlings in augenscheinlich "vernuenftigen" Investitionen, Universitaeten & Kunst, Unsummen von Geldern.
 
Sie ist beinahe pleite, jedenfalls muss Schweden als Buerge fuer ihre Schulden aufkommen, als sie 1654  offiziell vom Koenigsthron Schwedens herabsteigt, um nach Rom zum Papst auszuwandern.

Die portugiesischen Jesuiten hatten diesen Coup sub rosa vorbereitet, dem Papst angekuendgt und schliesslich eingefaedelt.

Abdankung und Staatsvertrag
 
Das Gemaelde von Holbein Lebensbrunnen schenkt Christine in diesem Jahr 1654 dem Koenig Portugals João IV.
Vermutlich als Dank an Portugal und Hinweis auf ihre eigene "Mystische Hochzeit".
 
Koenig João IV. schenkt das Gemaelde seiner Tochter.

Im XVIII Jahrhundert wird es -unbeachtet an der Wand haengend- von einem gewissen Guarenti beschrieben.
 
Am 26. Maerz 1844 ist es Graf Raczynski, ein polnischer Gesandter des preussischen Koenigs, der den Auftrag hat, sich saemtliche Kulturschaetze Portugals mal von Nah anzusehen und zu berichten.....
Das Gemaelde haengt -als Wand Schmuck- in einer Kapelle !

1855 wird das Gemaelde von dem Koeniglichen Haushalt uebernommen
1872 wird es in Dresden auf einer Ausstellung der Werke Holbeins ausgestellt.
1913 erst (vermutlich wegen des Staatsbankrotts Portugals als Faustpfand zurueckbehalten) kommt das Gemaelde zurueck nach Portugal und zwar in das Museu das Janelas Verdes (Museum der Gruenen Fenster)

Es befindet sich augenblicklich im Museu Nacional de Arte Antiga ( National Museum )
 
Und was ist aus Christina geworden ?
In Rom geriet sie wieder unter die Fittiche eines Portugiesen, dem Beichtvater

Fuer ihre Verschwendungssucht und Konversion zum katholischen Glauben wurde Christina von der Kirche -fadenscheinig- als bezaubernde Schoenheit und hochintelligente Superfrau gefeiert.

Kaum hatte sie ihre Krone Kronjuwelen und Zepter im  Heiligen Haus von Loreto brav abgegeben, redete man ueber sie wieder wahrheitsgetreu:

Papst Alexander VII.:

eine Frau als Barbarin geboren, barbarisch erzogen und den Kopf voller barbarischer Gedanken !
 
Christina lebt fortan von einer paepstlichen Pension.
Sie hat ausgedient.
Keiner will noch was mit ihr zu tun haben.
 
Das ist er......der Fluch einer Mystischen Hochzeit mit einem Gottessohn !
 
---------
 
 
 
 
6. Wer ist Wer im 30jaehrigen Krieg

Posted by Ralf at 5:53 PM GMT
Updated: Friday, 26 January 2007 11:01 AM GMT
Post Comment | Permalink
Tuesday, 23 January 2007
Irece & Andira - Ein Liebespaar und das Seeungeheuer HIPUPIARA in Brasilien

Es waren einmal, in São Vicente, jenem ersten Dorf der Portugiesen in Brasilien, ein Sklavenmaedchen namens Irecê.

Nachts lief sie heimlich zum Strand, wo sie ihren Geliebten namens Andirá, der mit seinem Kanu herbeikam und ebenfalls ein Sklave war, traf und kuesste.

Niemand wusste von der Liebe und heimlichen Treffen der beiden Verliebten.
Nur einer alten Greisin ihres Stammes hatte Irecê ihr stilles Geheimnis anvertraut.
Die Alte runzelte sorgenvoll die Stirn und mahnte ihr in schauriger Vorahnung das Unheil, das sie damit heraufbeschworen wuerde, Geisterwesen direkt aus den finsteren Tiefen des Meeres......

Das Schreckliche, das bald darauf geschah, hat uns ein portugiesischer Schriftgelehrte aus der Bischofsstadt Braga in Nordportugal, der in Brasilien arbeitet, genauestens beschrieben:

Pêro de Magalhães Gandavo:
Geschichte der Provinz Santa Cruz landlaeufig Brasil genannt (1576)
 
Eines Tages war Irecê wie immer zur verabredeten Zeit zum Strand gelaufen, doch ihren Liebling fand sie nicht und alle Suche war vergebens.
Da sah sie ploetzlich sein leeres Kanu verlassen im Wasser treiben und  ein riesiges unglaublich riesiges Seeungeheur im Wasser treiben.

Sie rannte zu Tode erschrocken zum Haus ihrer Herrschaft und weckte ihren Patrão, den kundigen Baltazar.
 
Dieser war wenig verwundert, kannte er doch aus Erzaehlungen der portugiesischen Seefahrer Erzaehlungen von riesigen Ungetuemen, die zu Wasser und zu Lande leben, aber im Norden nahe dem Nordpol.

Doch diesmal blieb ihm selbst die Spucke weg !
Aber ein gottesfuerchtiger Portugiese hat keine Angst vor Fabelwesen und so zueckt Baltazar sein Schwert und kaempft heldenhaft wie Portugiesen kaempfen:

Baltazar erschlaegt HIPUPIARA das Wasserungeheuer
 
Das Meeresvieh wurde daraufhin leblos an Land gezogen und auf dem Dorfplatz aufgehaengt.....
 
Die Legende hat sich wirklich zugetragen !
Alles geschah genau so wie beschrieben und bezeugt im Jahre des Herren  1546
 
Erstaunlich oder nicht:
Die Zensur der Inquisition gibt diese Erzaehlung zum Druck frei !
Original:
 
APROVAÇAM 
Li a presente obra de Pero de Magalhães, por mandado dos Senhores do Conselho geral da Inquiziçam, e nam tem cousa que seja contra nossa Santa Fee catholica, nem os bons costumes, antes muitas, muito pera ler, oje dez de Novembro de 1575.-- Francisco de Gouvea.

Vista a informaçam pode-se imprimir, e torne o proprio com hum dos impressos a esta Mesa: e este despacho se imprimirá no principio do Livro com a dita informaçam. Em Evora a dez de Novembro.-- Manoel Antunes Secretario do Conselho geral do Santo Officio da Inquisiçam o fez de 1575 anos.-- Lião Anriques.-- Manoel dos Coadros.
Sogar in Deutschland wird die Geschichte erzaehlt und abgedruckt:

Baltazar vs. Hipupiara 

Anmerkung:

Da haben wir ein wunderbares Beispiel von Propagandalitertur.
Die ganze Arbeit jenes Pero de Magalhaes Gandavo war naemlich, den Portugiesen in Portugal eine Auswanderung nach Brasilien schmackhaft zu machen.
Die Auswanderung war  -fuer Kirchenleute und Politiker- seit Jahren schon von unvorhergesehen Problemen ueberschattet:

Die Portigiesen, zumeist Maenner, verliebten sich in eine Einheimische und lebten lieber wie die ueberaus lebensfrohen und herzensguten Ureinwohner anstatt wie blutsuechtige Gotteskrieger und Sklavenbezwinger -was Portugals Adel, Priester und der Koenig indes viel lieber gesehen haetten.

Und dann waren da noch die schaurigen Erzaehlungen, das Seemannsgarn der Auswanderer.

Beachtenswert fand ich daher, wie geschickt der Propaganda Autor das Thema aufgreift und it dem placet sogar der Jesuiten die Sensation zu einem Heldenepos mit geschichtlicher Wahrheit umfunktioniert....
 
Ach ja, was war aus unseren beiden brasilianischen Liebes Ungluecklichen geschehen ?

Andira war und blieb verschwunden und ward niemals mehr gesehen.....
 
Trauriges Ende einer heimlichen Liebe wie weiland das Ende von Pyramus und Thisbe
 
-----------
Quelle: Historias e Lendas

Posted by Ralf at 11:52 AM GMT
Updated: Tuesday, 23 January 2007 2:30 PM GMT
Post Comment | Permalink
Monday, 22 January 2007
Kapriolen & Lebenslust - Die Geschichte des portugiesischen Botschafters Soto Maior in Schweden 1856

Portugal und Schweden waren seit jeher wie ungleiche Brueder :
vereint und zerstritten zu gleicher Zeit.

Portugal brauchte die unvergleichlichen Schwedischen Kanonen (schiessen 4 Pfund !) und Schiesspulver und wollte Schweden unbedingt -aber vergebens-  zum Katholizismus bekehren.
Schweden brauchte Portugals Salz und Orangen und wollte unbedingt und direkt Portugals Haefen in aller Welt anlaufen koennen- was England als exclusives Vorrecht genoss und untersagte .

Das aenderte sich allerdings, als zwei Schwestern Leuchtenberg , naemlich die Amelie  (1812 - 1876) Kaiserin von Brasilien und ihre aeltere Schwester, naemlich die Josefina (1807 - 1876) , Koenigin von Schweden werden.

Politisch hat sich dadurch zwar nichts -wesentliches- geaendert.
Aber der Klatsch & Tratsch in Schweden sollte fortan durch einen Portugiesen bestimmt werden.

1856 wird der Portugiese Visconde (Vizegraf) António da Cunha Soto Maior Botschafter am schwedischen Hof in Stockholm von Koenig Oscar I. (1799 - 1859).

Die Schweden haben seine Kapriolen heute noch immer nicht vergessen !

Visconde de Soto Maior (1812 - 1894) 

Betrachten wir die portugiesisch-schwedischen Gegensaetze einmal mit den Augen einer Frau: 

Der Schwede:
Ein Mannskerl, baerenstark,  ungestuem wie ein Wikinger eben, dem Saufen mit Freund und Feind engstens zugetan, daheim ein liebevoller Hausmann, ein geschickter Heimwerker, der seine Geraetschaft und Moebel selber schnitzt und zusammenbaut (das typische praktische und formschoene Schwedendesign und last-not least die Geschaeftsidee hinter IKEA finden ihren Ursprung in dieser Eigenart).

Der Portugiese:
Ein Feudalherr von Gottes Gnaden, Herrscher ueber Voelker in aller Welt, ein Aristokrat in dessen Augen jeder Englaender ein dahergelaufener Seeraeuber ist, jeder Franzose nach Napoleon ein Prolet und Schmutzfink, Portugiese sein bedeutet ein Leben als Playboy im ureigenen Wortsinn, ein Urgestein des gepflegten Lebemannes, nur in allerfeinstem Tuch gekleidet, ein Bonvivant mit Diamanten und Edelstein behangen, keine Zeichen koerperlicher Anstrengung oder Arbeit gleich welcher Art, Connaisseur guten Weins und guten Geschmacks, ein Gourmet und Charmeur mit atlantisch portugiesischer, ruhiger galanten Eleganz und Diplomatie... mit rauchiger Taschenfaltenstimme in der Sprache der Lyriker: Portugiesich -Erzfeind Spanien redet dagegen eine polternde Sprache von Buehnen Dramaturgen-.... obendrein gilt ein Portugiese als Frauenversteher.....

Die Gegensaetze konnten groesser garnicht sein !

Man stelle sich vor:
Da hatte doch Mr. Baker, ein impertinentes Individuum der englischen Krone, vor einer allervornehmsten Dame hoechst despektierliche Bemerkungen fallengelassen und gewagt, diesen Skandal in Gegenwart von Sotomaior geschehen zu lassen.

Zuerst flogen dem Englaender portugiesische Handschuhe um die Ohren...


dann Sotomaiors Kugel !
so geschehen am 5.12.1857

Das englische Ohr war getroffen !
Nur der Diplomatenstatus schuetze die beiden vor laengerem Zwangsaufentahlt hinter Schwedischen Gardinen
Gemaelde von dem bekannten schweizer Komikzeichner in Schweden
Fritz v. Dardel (1817 - 1901)

Wo speist ein Portugiese, wenn er was auf sich haelt, noch heute ?
Selbstverstaendlich im altehrwuerdigen Gourmet Tempel
Stallmastergarden !

Nur wer die Portugiesen kennt, weiss sie im Ausland leiden !
Das Essen ist immer eine scheussliche Qual fuer sie....

Was macht unser Sotomaior ?
Na klar, er erfindet eine Speise, die fortan -und noch immer heute- nach ihm benannt ist, das beruehmte :

GOESFILÉ SOTO MAIOR

 1 Hecht oder Barsch (Goes) von 1,25 kg
1 Zwiebel
1/4 Zintrone in Scheiben
Salz
Pfeffer
5 cl Sahne
Mehl
Olivenoel fuer die Fritteuse
Petersilie
Saft des Fisches 
 
Zubereitung:
Fisch an den Seiten oeffnen ausnehmen
Ruckgraeten entfernen
Kopf und Schwanzflosse aufbewahren
Fisch fuer mehrere Stunden in Olivenoelbeize legen
anschliessend mit Sahne feuchten, mit Mehl bestaeuben und frittieren
Sodann auf Papier legen zum Oelabgeben

Servieren
auf geroestetem Brot mit geroesteterPetersilie
der Fisch muss sehr heiss sein
neben Tomatensosse
oder wahlweise mit Pilzsosse


Wer portugiesische Kueche kennt, weiss, wie typisch portugiesisch dieses Rezept ist:
Beizen in Weisswein/Rotwein von Fisch oder Fleisch, frittieren in Olivenoel....

Sotomaior war in Brasilien geboren.
Gewiss rauchte er braslianische Zigarren aus edelsten Blaettern, Stueck fuer Stueck zu Zigarren gerollt auf den jugendlichen samtfeuchten Oberschenkeln bildhuebscher heissgetanzter Mestizinnen.....

Welcher Schwede fand nicht Genuss an solchen Zigarren ?
Marke: Vicomte de Soto Maior
(Herstellung in Malmoe)

Selbstverstaendlich war Seine Excellenz Mitglied des erlauchten Clubs Saellskapet

Zeichnung von Soto Maior im Club Buch der Mitglieder
wie man sieht, der Vizegraf verstand es, ueber sich  scherzen zu lassen


Einschub:
In Portugal trafen (und treffen sich die oberen Society Familien) regelamessig im piekfeinen GREMIO LITERARIO
Ich sehe sie da sitzen die Senhoren -ganz unter sich- auf uraltem Leder, mit laessig ueberlangem Nackenhaar, rauchend, parlieren, schwaermen, traeumen und Stockfisch essen.....
allerdings bezweifle ich stark, dass man sich gegenseitig mit Scherzen ueber persoenliche Attitueden unterhaelt.
Wir sind immerhin Portugal, Land der scherzfreien Zone, dafuer voller banaler Witze aus der Unterhose !------

In Schweden damals....sogar die Lausbuben auf den Gassen in Schweden wussten bald, sich einen Reim auf ihren Portugiesen zu machen.
Das Spottlied wurde nach Melodie eines bekannten schwedischen Liedes gesungen:

ich weiss was von einem alten Diplomaten Soto Maior
Botschafter eines alten Staates
und keinesfalls bloss Obertrommler
mit allen Maedchen aus dem Varieté Theater
war er vertraut und intim
stets ein autentisches Musterbeispiel
des alten Regims

Soto Maior
Du bist der Doyen von uns allen
Soto Maior das ist ein schoener Reim
Ihr seid - wie es bei uns Jugendlichen ueblich ist-
bei kleinen Abendessen gesehen worden
einen Marquis von solcher Art
und Portugiese
wird man keinen finden in Paris
 
 
Dieser perfekte Diplomat hat mit seiner Eigenart dem Ansehen Portugals mit Sicherheit weit viel mehr gedient als manch ein anderer.
 
Soto Maior war ein Typ !
Er hatte den Mut, in  einer Zeit der Veraenderungen sich selbst treu zu bleiben.
Allein dafuer verdient er meine Anerkennung.
 
Wie gross seine Freundschaft zu Schweden war zeigt sein Wunsch nach seiner letzten Ruhestaette.
 
Stoto Maior liegt auf dem Waldfriedhof von Stockholm dem Thanatorium Kyrkogards begraben. 

--------------

Quellen:

1. Schwedische Botschaft in Portugal 



Posted by Ralf at 3:52 PM GMT
Updated: Tuesday, 23 January 2007 8:05 AM GMT
Post Comment | Permalink
Friday, 19 January 2007
Diogo Pires trifft David Reubeni in Portugal
Noch immer heutzutage, und insbesondere von religioes katholischen Hitzkoepfen und Ereiferern, werden die Vaeter des modernen Israels missachtet oder missverstanden.
Zum Beispiel (und zur Abschreckung) hier: "Hauszellengemeinde"

Ein solcher Vater des politischen sowie ideellen Israels war zweifelsohne der Portugiese

Diogo Pires (1500 - 1532)
 
-nicht zu verwechseln mit Diogo Pires alias Didacus Pyrrhus Lusitanus (1517 - 1599)- 

Eigentlich hatte Diogo keinen Grund zur Klage.
Jung an Jahren war er bereits ein angesehener Gerichtsschreiber bei Hofe.
Jeder andere haette sich auf ein sorgenfreies Leben in der portugiesischen Verwaltungsaristokratie gefreut.

Die Zeit um 1500 in Portugal, als Diogo geboren wurde:

Das Herrscherpaar im Nachbarland Spanien hatte es im Jahr 1492 fuer besonders christlich und ehrenwert gehalten, den bedauernswerten Juden, den Gottesmoerdern, im Land endlich Begnadigung, die Integration und Anerkennung als vollwertige Mitbuerger zu schenken, oder die Ausweisung - oder den Tod.

Als Dank sozusagen fuer die eigene Heiratsvermittlung und damit Versoehnung und Einigung "Spaniens", Kredite fuer Heer, Waffen zur Vorbereitung und Durchfuehrung eines Rueckeroberungskrieges gegen die Araber, die noch "Suedspanien" beherrschten, und last not least fuer das Unternehmen "Neue Welt".

Auch "Kolumbus" war Sohn der juedischen Elite in Portugal wie auch viele andere gleichfalls -notgedrungen- getaufte, juedische Berater in spanischen Diensten.

Kolumbus´gesamtes Vorhaben war nur dank Sachverstand und Vermoegen juedischer Persoenlichkeiten moeglich.
Dennoch musste bereits er, wohlberaten, einen fremden Namen annehmen, seine juedische Herkunft verschleiern.

Tatsaechlich hiess "Kolumbus":
Salvador Fernandes Zarco
und kam aus Portugal - nicht aus Genua.

Das benachbarte Portugal nahm die aus Spanien fliehenden Juden gerne auf.

Der Adel Portugals war schon immer extrem eitel und arbeitsscheu.
Die portugiesischen Menschen lebten derweil in steinzeitaehnlichen Verhaeltnissen und geistiger Armut.

Da kamen dem jungen Koenig Manuel I. die juedischen Einwanderer in jeder Hinsicht gerade recht.

Der Seeweg nach Indien, die Entdeckung Brasiliens, die Bauwut Manuels waren indes dabei, allmaehlich die Staatsfinanzen zu ruinieren.
Und die Menschen im Land stifteten -blindlings- der Kirche ihr letztes Hab und Gut, um ein Geloebnis zu erfuellen oder fuer einen Segenspruch, sei es fuer eine Seefahrt, sei es im Sterbebett.

Die Dominikaner raubten dem Volk das Volksvermoegen mit beiden Haenden, Papst Leo X. konnte fuer seine Hurerei und Saufgelage garnicht genug bekommen, und auch Koenig Manuel I.war um seine Zukunft besorgt, um den Erhalt seiner Macht und Errungenschaften.

Als er eine spanische Thronerbin heiratete -in der vermessenen Annahme er als Koenig von Portugal konne damit das spanische Weltreich schlucken-  verlangte seine religioes irregeleitete Braut die Anordnung von Zwangstaufen fuer Juden auch in Portugal.

Eine Katastrophe fuer die Juden.
Und eine Katastrophe fuer Manuel.
Der Adel und die Dominikaner wetzten heimtueckisch sogleich die Messer, es kam zu blutigen Pogromen.
Manuel unternahm allerdings alles, um "seine" Juden zur Taufe und zum Verbleiben im Lande zu bewegen, bessergesagt:
er hinderte sie handgreiflich an der Ausreise !

In diesen Jahren wurde Diogo Pires als Kind neu-katholischer, also juedischer zwangsgetaufter Eltern, geboren.

Und als Diogo Pires waere er vermutlich auch als Katholik gestorben, waere eines Tages nicht der wundersame
David Reubeni
mit einem Empfehlungsschreiben des Papstes bei Hofe (und wohl den Hofleuten) erschienen mit einer zuendenden Idee:

Rueckeroberung von Erez Israel von seinen osmanischen Herrschaften, die selbst erst soeben (1517)das Heilige Land von den Mamluken erobert hatten.

Diego erkannte sofort den Ruf seines Herzens.
Die fama geht, er habe sich selbst beschnitten.

Im toleranten osmanischen Reich, in Salonica und in Palestina, wollte er fortan in Ruhe und mit anderen dorthin aus Portugal und Spanien gefluechteten Juden seine Talmud Studien aufnehmen und die Kabbalah (juedische Mystik) studieren.

Diego gab sich den Namen :
Sh´lomo Molcho.
(Andere Schreibweisen: Salomo Molko, Salomon Molkho)

(zu deutsch: Friedlicher Koenigsengel)

Ich bin mir sicher, da es mir schluessig erscheint, dass sowohl David Reubeni, wie auch Shlomo, mitnichten den Anspruch erhoben, DER Messias oder "messianisch" zu sein, sehr wohl aber ein "Weissager" und zwar nicht im Sinne von "Hell-sehen" sondern im Sinne von:

die Forderungen Gottes studiert und hieraus kraft Weisheit die Wahrheit sagen.
 

Derashot
(Sefer ha- Mefo`ar)
 
Buch der Gebete von Shlomo Molcho
herausgegeben in Salonica 1529
(Quelle)

Shlomo Molcho hat seine Ueberzeugung mit dem Leben bezahlt.

Mit 32 Jahren wird Shlomo Molcho in Mantua in Italien von der Inquisition auf dem Scheiterhaufen verbrannt.

Er war nach Mantua gekommen, um Koenig Karl V., welcher dort zur Kur war, ungeschuetzt und unvoreingenommen einen Vorschlag zu unterbreiten und um Unterstuetzung anzufragen... 


 Gewand des Shlomo Molcho

  (in Prag im JEWISH MUSEUM zu besichtigen)
 

Fahne des Shlomo Molcho mit der Aufschrift:

MACCABI 

Seine Fahne kuendet noch heute von einem alten, verlachten, beweinten, besungenen, gefuehlten, unendlich heiligem Traum.

Welchen Verbrechens hatte Diogo Pires sich eigentlich schuldig gemacht ?


Posted by Ralf at 11:21 AM GMT
Updated: Friday, 19 January 2007 3:27 PM GMT
Post Comment | Permalink
Thursday, 18 January 2007
"Fare il Portoghese" - Redewendung in Italien & Ungeschick der Portugiesen beim Eigenlob

Portugiesen suchen seit altersher ihren Ruhm in ihren Taten des Austeilens.
Wer gibt wird selig.
Wer schafft und Stein auf Stein setzt fuer sein eigenes Lebensglueck statt fuer Kirche und Kloester gilt als boese.

So ist es voellig normal, dass Koenig João V. (1689 - 1750) -seine Mutter war Deutsche- seine Aufgabe darin sah, alles was er einnahm sofort wieder auszugeben.

Die Goldfunde in Brasilien betrachtet ein ordentlicher Katholik in Portugal als eine suesse Gnade Gottes, die es zu geniessen gilt.

Da wollte man doch auch beim Papst Clemens XI. (1649 - 1721) gehoerig auf den Putz hauen und aller Welt zeigen, was es heisst, ein Portugiese zu sein.

1716 macht sich die portugiesische Entsendung auf den Weg.

Das Selbstverstaendnis der Portugiesen (von damals) verdeutlicht uns ein Blick auf eine prunkvolle Kutsche, welche in Italien in Auftrag gegeben war .

Kutsche "Portugal & Portugiesen

(Quelle: Kutschenmuseum zu Lissabon )
 
Kroenug Portugals, Siegerin im Kampf gegen den Unglauben,
 Hauptstadt des V. Reiches.

Ein Genius fuehrt den Wagen
Ihm zur Seite der Heldenmut und die Unsterblichkeit
 
Lissabon gekroent mit Ruhm und Ueberfluss
haelt ein Fuellhorn voller Blumenpracht und Fruechten
 
Zu Fuessen von Lissabon der Drachen, Symbol des Herrscherhauses,
gekroent mit dem Heiligenschein zerbricht den Halbmond der Muslime
dahinter zwei in Ketten gefesselte Sklaven aus Afrika und Asien
 
Der Innenraum voll roter und gelber Seide
Blumendekore aus Goldfaeden
 
 
Koenig João V. schickt damit und weiteren vier thematischen Kutschen und zehn normalen Reiskutschen seinen neuen Botschafter  Marquês de Fontes zum Papst mit dem besonderen Auftrag, fuer alle Portugiesen, die sich in Rom befinden, zum Ruhme und Glanze aller Portugiesen ein rauschendes Fest zu geben.
 
Eintritt frei !
 
Die Spitzbuben von Italiener -sind eben keine Roemer mehr sind, wie manch einer irrtuemlich denken koennte- tun jetzt so, als seien sie alle Portugiesen.......

"Fare il Portoghese"
("einen Portugiesen machen")
sagt der Italiener, wenn er meint
"Schmarotzer sein"
 
 
Portugiesen haben immer Pech, wenn sie versuchen, sich als Wichtig als unsterbliche Helden und Herren aller Sklaven zu positionieren.

Portugiesische Marken fuehren beim Endverbraucher immer dazu, dass der Kunde diesen Artikel sofort wieder hinlegt, um eine Marke "Italien" oder "France" zu kaufen.
 
Das ist die Wahrheit:
Fuer Schaumwein aus Portugal, fuer Rindfleisch, fuer Kaese, fuer vieles mehr lasse ich z.B. Frankreich links liegen fuer Kaffee jede andere Sorte zwischen Tuerkei und Amerika...den Espresso sowieso....
 
Die Portugiesen sind leider unbelehrbare Traeumer.

Ihre eigenen wirklichen Werte kennen sie selber zwar, sind aber unfaehig, diese Werte als "Marke" aufzubauen und davon selber zu profitieren.


Posted by Ralf at 4:56 PM GMT
Updated: Thursday, 18 January 2007 5:04 PM GMT
Post Comment | Permalink

Newer | Latest | Older