Gedanken ueber Sinn und Zweck der Menschlichkeit
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Tuesday, 5 June 2007
Ein Portugiese gruendet das erste Krankenhaus Japans (1557)

Wie reich an fähigen Köpfen doch das kleine Portugal war !

Man stelle sich einmal vor, welche Weltmacht dieses Portugal hätte werden können, man denke nur an die portugiesischen Investitionen in Japan, China, Indien und Afrika..... als diese Länder noch als Handelspartner oder Produktionsstätten von allen anderen Ländern Europas unentdeckt waren !

1543 betreten Portugiesen, von Süden -von China- kommend, erstmals die japanische Insel Tanegashima.
Die japanischen Feudalherren, 68 an der Zahl, verteilen sich über 8 Provinzen und liegen sich im (rituellen ?) Dauerstreit.

Welch ein traumhafter Absatzmarkt fuer deutsche Waffentechnik !

Die Portugiesen hatten deutsche Büchsenmacher ins Land geholt, weil sie für deutsche Wertarbeit überall auf der Welt reissenden Absatz fanden und die cleveren Jesuiten, nur neun an der Zahl (!), den Verkauf leiteten...eben auf ihre bekannt freundliche uneigennützige Art:

Innerhalb von 20 Jahren gab es in Japan 30.000 Katholiken.
Sie nennen sich Kirishitan, weil sie das portugiesische Wort cristão nicht anders aussprechen koennen.

Der blutige Bürgerkrieg in Japan forderte dank dieser Massenvernichtungswaffen erwartungsgemäß massenweise Tote.
Und eine fürchterlich hohe Anzahl von hungernden verwahrlosten Waisenkindern.

Der Moment war gekommen, dass die Jesuiten ihrem Image einen neuen Anstrich geben mußten.
Gelernt ist gelernt.

Da die Henker und Folterknechte in Portugal einen reichen unvergleichlichen Wissensschatz an medizinischen Kenntnissen über Knochenbrüche, Zerrungen und Gelenkverrenkungen, Fleischwunden aller Art usw. im Laufe der Inquisition erworben hatten, stand die Chirurgie in Portugal zufälligerweise auf hohem Stand und man konnte Chirurgen entbehren....

1548, der Jesuitenorden schickt den von Koenig João III. zwei Jahre zuvor als Arzt zugelassenen Portugiesen nach Japan

Gedenkstein an
Luís de Almeida S.J. (1525 - 1584)

Gründer des ersten Krankenhauses Japans
Gründer der ersten Waisenhäuser Japans
in Funai Kyushu

-Bildquelle-
 
Das war ein hochmodernen Krankenhaus, das Luis Almeida im Jahr 1557 eröffnete !
Das Krankenhaus war folgendermaßen zweigeteilt:
  • Eine stationäre Abteilung fuer ansteckende Krankheiten
  • Eine Ambulanz
Und Luis bildete japanische Ärzte aus !
 
Alles was die Japaner vor Eintreffen von Luis de Almeida an medizinischen Kenntnissen besaßen, waren die Wirkungen von Heilkräutern.

Luis beschreibt diese in Japan vorherrschende  Heilkunst"kampo igaku" (Kräuter Medizin) in seinen Berichten, die er nach Hause nach Portugal schickt, und macht damit erstmals den Gebrauch von Tee, vom QiAkupunktur u.ä. in Europa bei Kollegen bekannt.

Die neuartige Medizin des Portugiesen, von den Japanern "namban igaku" (Südmänner Medizin) genannt -die Portugiesen waren ja einst vom Süden , aus China, gekommen - , brachte den Portugiesen i allgemeinen und dem Land Portugal im besonderen einen Ruhm und ein hohes Ansehen unter der japanischen Bevölkerung.

Dieses Ansehen könnten Portugiesen noch heute nutzen.
-(wenn sie wollten...aber sie wollen nicht...der beiderseitige Handel ist heutzutage leider bedeutungslos)-

Doch wollen die Jesuiten eigentlich nur die Japaner unter die Herrschaft des Papstes bringen....und der Handel und die Sprachschulen zur angeblichen Völkerverständigung und für den Frieden...werden von den schlauen Japanern alsbald als Schleier für die wirklichen Absichten enttarnt.

1614 werden spanische Schiffe in den Häfen Japans verboten.
1639 werden auch portugiesische Schiffe verboten.

Nur Holländer, weil sie eben nur friedlich Handel treiben wollen, aber keinerlei missionarisches Interesse als katholische Kreuzritter oder sonstwas weltverbesserndes im Schilde führen, übernehmen dankbar die portugiesischen Immobilien und Geschäfte....werden auf Dejima von ehemaligen Schülern der Portugiesen, japanischen Ärzten, professionell bei Krankheit oder Gebrechen versorgt und gesund gepflegt

Dank Missionseifer
verliert Portugal seinen Handel mit Japan
an Holland

 

______

Quellen:

1. Medicina

2. Verband luso-japanischer Ärzte (Associação luso-japonica)


Posted by Ralf at 4:09 PM BST
Updated: Tuesday, 5 June 2007 5:26 PM BST
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"A RELIQUIA" Roman des Portugiesen Eca de Queiros (1887) - Inhaltsangabe

Für mich ist er der portugiesische Ludwig Thoma (1867 -1921).
Die allgegenwärtige Frömmelei und Scheinheiligkeit der Elite Portugals kannte er als unehelicher Sohn eines vornehmen Herren nur allzu gut.

In seinem Roman A Reliquia (Die Reliquie), erstmals veröffentlicht im Jahr 1887, geht es um die nackte irdische Wirklichkeit.

Eça de Queirós (1845 - 1900)
stellt die Wirklichkeit und blickt ihr die Augen:

"Sob a nudez forte da realidade, o manto diáfano da Fantasia"
 (Zitat aus: A Reliquia) 
 
Über der mächtigen Nacktheit der Wirklichkeit,
der diaphane Schleier der Einbildung

 
Statue in Lissabon
am Largo Barao de Quintela
von:
Antonio Teixeira Lopes (1866 - 1942)


Hierum geht es:
Tedórico Rapaso, den sie alle Raposão (Schlaufuchs) nennen, hat als Kind seine Eltern verloren und erzählt, wie er zu seiner steinreichen, stockkatholischen Erbtante gegeben wird, der Dona Maria Patrocínio das Neves, die ihn nach strengen Regeln aufzieht.

Als Student in Coimbra erfreut er sich deshalb umsomehr des lustigen Studentenlebens, bis ihn seine Freundin, die Adélia eines Tages im Stich läßt.

Um seine Tante wegen seiner nichtvorhandener Leistungen nicht zu vergraulen, will er ihr seine ganz besondere Hingabe zur katholischen Religion beweisen und bittet, eine Wallfahrt ins Heilige Land unternehmen zu dürfen.
Hocherfreut bewilligt und finanziert die Tante, der er liebevoll Titti nennt, solch rühmliches Ansinnen und die Pilgerfahrt ihres braven Neffen.

Statt sich jedoch um die heiligen Stätten auch nur im geringsten zu interessieren, hat er es ganz auf die Eroberung einer hübschen Engländerin, namens Mary,  abgesehen.
Ein Deutscher, Topsuis, hat mit den Sehenswürdigkeiten ebensowenig im Sinn und Teodorico und der Deutsche werden Freunde.

Als die Rundreise zu Ende geht , kauft Mary ihrem portugiesischen Verehrer einen hübschen Pullover zum Andenken, hübsch als Geschenk eingepackt.

Auch Teodorico muß jetzt an ein würdevolles Mitbringesel aus dem Heiligen Land denken.
Welch ein geistreicheres Geschenk kann man seiner Erbtante aus Jerusalem mitbringen als eine solche Reliquie ?

Teodorico erwirbt eine Kopie der Dornenkrone Jesu Christi.

Das Geschenkpaket mit dem Pullover darin soll ihm die Götter gnädig stimmen.... drum schenkt er es kurzerhand am Wegesrand einer Bettlerin.

Zuhause angekommen hat D. Maria den gesamten erlauchten Kirchenvorstand eingeladen und um sich herum versammelt, damit jetzt ihr Neffe von seinen spirituellen Erfahrungen im Heiligen Land berichten kann.
Teodorico weiss, was er ihnen allen erzählen muss.
Zum Höhepunkt seines Vortrages überreicht er seiner Tante sein einzigartiges und sprituell wertvolles Geschenk !

Kurz nachdem die Erbtante einen modischen Pullover in ihren Händen bestaunt hat, wird Teodorico mit Schimpf und Schande verjagt.

Ausserdem wird Teodorico enterbt.

Alleinerbe des Gesamtermoegens wird an seiner Stelle der Hochwürden testamentarisch bestimmt.

In einem Stoßgebet beschwert sich der nun verarmte Teodorico beim Lieben Herrgott über das Pech, das ihm widerfahren ist.
Eine Stimme ertönt und erinnert ihn -es ist sein Gewissen, das zu ihm spricht-  daß er selber Scheinheiligkeit gezeigt habe und selber an seinem Mißgeschick die Verantwortung zu tragen habe.

Teodorico trifft daraufhin zufällig einen alten Kommilitonen, in dessen Firma er nicht nur Anstellung findet, sondern sich auch bewährt.
Bald verliebt er sich in die Schwester seines Freundes und will sie heiraten. Er bittet seinen Freund um die Hand der Schwester.

Ob er seine Schwester denn auch richtig liebe,
will der künftige Schwager wissen....
 
Nein,
antwortet Teodórico tollkühn und aufrichtig,
aber sie sei ein mulherão (Klasse Weib)
und deshalb werde er ihr treu sein
 
Nur der Wahrheit und Aufrichtigkeit verpflichtet wird Teodórico selbst glücklich und ein wohlhabender erfolgreicher Kaufmann.
 
Eines Tages trifft er seine Jugendliebe wieder, aus alten Studententagen in Coimbra, die huebsche Amélia.....

Sie ist inzwischen die Geliebte von Hochwürden, der mit der reichen Erbschaft der inzwischen versorbenen Tante von Teodorico ein vergnügtes Doppelleben führt.
 
(Das Ende des Romans beschreibe ich meinen eigenen Worten:)

Teodorico denkt und sagt sich:

Ach Du heiliger Bimmbamm !
So ein Shize !
Warum habe ich Vollidiot, ich Trottel und Doofkopf
damals
meinem bigotten Tantchen nicht weisgemacht,
daß der Pullover
nichts anderes als selbstverstaendlich
das Heilige Hemdchen der Heiligen
Maria Magdalena
war ?
 
Eca de Queiros hatte begriffen, wie die Kirche und die unehrliche portugiesische Regierung ihre Schäfchen für dumm verkauft, verschaukelt, betrügt und die feisten Akteure nur Honig saugen.

So endet der Roman von Der Reliquie.
...
 
 
_____
Quelle:

1. Obrigado Victor Nogueira !

2. Die Statue wird bedauerlicherweise nicht gepflegt schreibt
José Quintela Soares.  Infelizmente tens razão,  caro José.
 
Anektode: Die Leserin des Blogs von José namens Teresamaremar erzaehlt, dass von ihrem Grossvater weiss, was die Putzhilfe von Eça beim Anblick dieser Statue meinte:
"Der (gnaedige) Herr ist sehr aehnlich, aber die (gnaedige) Frau ueberhaupt nicht !"

Posted by Ralf at 11:51 AM BST
Updated: Thursday, 20 September 2007 8:04 PM BST
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Monday, 4 June 2007
Die 20 haeufigsten Familiennamen der portugiesischen Bevoelkerung - Anzahl , Anteil , Bedeutung

Auch fuer die Onomastik hat Portugal einiges zu bieten.
Vorallem sich selbst:

Portugal ist als Bezeichnung in vielen Laendern ein Epotoponym:

Apfelsine (Orange)
heisst auf
arabisch: burtuqal
griechisch: portukali
gleichfalls in vielen anderen Sprachen
 
Wie sieht es mit den Familiennamen in Portugal aus ?
Interessant:

Os vinte apelidos mais frequentes
da população portuguesa:

(aelter als 18 Jahre, im Jahr 2005)

 
Silva      9,4   %      995.000  Personen       "Wald" ( Toponym)
Santos  5, 96 %     628.000 Personen        "Heiliger"
Ferreira 5,25 %      553.000 Personen        "Eisenerzgebiet" (Toponym)
Pereira   4,88 %     514.000 Personen         "Birnbaum" (Epotoponym)
Oliveira  3,71 %     391.000 Personen         "Olivenbaum" (Epotoponym)
Costa     3,68 %     387.000 Personen         "Kueste" (Toponym)
Rodrigues  3,57  %   376.000 Personen       "Sohn des Rodrigo" (Patronym aus Nordspanien baskischen Ursprungs)
Martins    3,23  %     340.000 Personen        "Sohn des Martin" (Patronym)
Jesus      2,99 %       315.000 Personen        
Sousa     2,95 %       311.000 Personen         (?) Toponym
Fernandes 2,82 %    297.000 Personen        "Sohn des Fernando" (Patronym aus Nordspanien baskischen Ursprungs)
Gonçalves  2,76 %    291.000  Personen        " Sohn des Gonçalo" (Patronym s.o.)
Gomes       2,57 %    271.000 Personen        " Sohn des Gome" (Patronym s.o.)
Lopes        2,52 %    265.000 Personen         "Sohn des Lopo" (Patronym s.o.)
Marques    2,51 %    265.000 Personen          "Sohn des Marco" (Patronym s.o.)
Alves         2,37 %    250.000 Personen          "Sohn des Alvo" (Patronym s.o.)
Almeida     2,27  %    239.000 Personen          (?) (Epotoponym arabischen Ursprungs)    
Ribeiro       2,27 %    239.000 Personen       "Uferbewohner"  (Toponym)
Pinto          2,09 %    220.000 Personen         "Kueken" (Spitzname)
Carvalho    1,97 %    208.000 Personen          "Eiche" (Toponym)
 
Quelle:
SPIE gelesen in Beilage der Sonntagsausgabe von JORNAL DE NOTICIAS v. 3.6.2007
 
Man beachte den hohen Anteil nicht-lusitanischer sondern galicischer Familiennamen aus Galicien, Kastilien, Leon, vermutlich baskischen Ursprungs und somit onomastische Fossile der Urzeit......
Vide:
Hidrônimo (Wasserwegenamen)
Blog von José Cunha Oliveira (Obrigado José !)
Patronímico (Patronyme)
 
 
Wer mit richtigen Fachleuten fachsimpeln moechte, muss um gebildet babbeln zu koennen unbedingt dieses GLOSSAR lesen und die Topoi auswendig lernen.
 
Nachtrag:
 
Nur Berufsnamen (Bauer, Schneider, Mueller etc.) kennt man offenbar nicht in Portugal.
Wer arbeitete, wer arbeiten musste, trotz aller Gebete und enttaeuschter Illusionen, hat sich immer schon heimlich seines Lebensungluecks seines fado voll saudade geschaemt.....

Posted by Ralf at 11:45 AM BST
Updated: Monday, 4 June 2007 12:27 PM BST
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Die 10 haeufigsten Vornamen Portugals - ihre Bedeutung und Herkunft

Top dos dez nomes masculinos
mais usados em Portugal

 Maennliche Vornamen

 

1º    José         der hinzugibt                   hebraeisch
2º    António    der Unschaetzbare           latein
3º    Manuel     Gott mit uns                    hebraeisch
4º    João         Gott ist gnaedig               hebraeisch
5º    Carlos       kraeftiger Mann               germanisch
6º    Joaquim    der sich zu Gott erhebt    hebraeisch
7º    Luís           beruehmter Krieger         germanisch
8º    Fernando  der wagemutige
                         intelligente Beschuetzer 
germanisch

9º    Paulo         der Kleine                       latein
10º  Pedro         der Fels                          latein

 

Top dos dez nomes femininos
mais usados em Portugal

 weibliche Vornamen

1º    Maria         vornehme Dame              hebraeisch
2º    Ana            wuerdevoll Barmherzige   hebraeisch
3º    Rosa          Rose                                Blumenname
4º    Isabel        die reine Enthaltsame      hebraeisch
5º    Carla          die Starke                        latein
6º    Sandra       kleine Menschenbeschuetzerin griechisch/italienisch

7º     Paula         die Kleine                        latein
8º     Joana        der Gott gnaedig ist          latein
9º     Teresa       die erntende Jaegerin      griechisch
10º   Susana      die Edle                           hebraeisch

 

Quelle:
Instituto dos Registos e do Notariado
via Beilage zur Sonntagsausgabe des Jornal de Noticias
v. 3.6.2007


Posted by Ralf at 8:51 AM BST
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Saturday, 2 June 2007
Madeleine McCann. Ich kenne ihre Entfuehrer !

Es ist ein gesellschaftliches Ereignis in London von offensichtlich entzueckend superbem Geschmack.

Moechtegern Kindervernascher ....
....sind schon ganz nervoes vor Freude !
 
Photo London

31.5. - 3.6. 2007
Old Billingsgate
LONDON

Fuer einen erlesenen Kreis exclusiver Gaeste gibt sich der Kuenstler Frank Rothe die besondere Ehre, sein neustes Buch vorzustellen:

Running through The Wind

Auf der Einladung erfaehrt der Kunstkenner, was ein Bom Vivant ohnehin erwartet:

"Vodka and Caviar will be served"
 

Sexueller Lustgewinn an Kindern
als Kunstobjekt
 
Der Anblick soll sanft erregend kitzeln

Bildquelle:
-Running ThroughThe Wind-

Frank Roth kann sich auf allgemeinen Zuspruch und hoechste Laudationes freuen, seine Running trifft den Zeitgeschmack seiner erlauchten Gaeste, seiner anthropophilen privaten Foerderer in hohen Aemtern und Poestchen, die an den Schalthebeln der Macht sitzen, wohin Normalbuerger ihre Steuergelder abfuehren muessen..

Halbnackte suesse Knaben auf Bild und Leinwand sind en vogue

Anstachelung sexueller Begierden
in moderner Kunst

 

Madeleine McCann wurde Opfer der Unbekuemmertheit des toleranten Rechtsstaates.
Tolerant dem Namen nach.
Unser Staat ist jedoch nicht tolerant, sondern liederlich.....

Die Abschaffung von Tabus fuehrt zuerst bei sexuell verworrenen Naturen zu einer perversen Umkehrung des Rechtsempfindens.

Die kranke Natur des Hirns einzelner Individuen, gaenzlich ohne festen Griff jeglicher allgemeiner Zuegel und Achtsamkeit und das Fehlen strafrechtlicher Praeventionen bietet den kriminellen Kopfgeldjaegern grosszuegige Gewinne und leichte Beute.

Es gibt einen Markt fuer Kopfgeldjaeger !
Madeleine wurde Opfer dieser Zutraeger.

Die pornographische Industrie hat bereits, wie wir sehen, den Kunstmarkt erobert.

Und wir schauen fassungslos zu....
Und der Papst, die Presse, die Psychologen und Sozialwissenschaftler, die Kunstfreunde und  Politiker, die Lehrer und  Publicity Society feiert sich selber, taeglich und uebertrieben  sinnlos und einer ordnungsmaessigen polizeilichen Ermittlung kontraproduktiv....

Nicht die Taeter fuerchte ich !

Ich fuerchte mich vor denjenigen,
die Paedophilie zulassen !

 
 
Muito Obrigado Lorenzetti !
Concordo consigo !
abraço !
Lorenzetti hat mir heute einen wertvollen Denkanstoss verpasst.
 
...
 
Helft Madeleine, denkt an Darfur, aber bitte vergesst nicht, auch von Israel zu sprechen
 

Posted by Ralf at 11:14 AM BST
Updated: Sunday, 3 June 2007 3:16 PM BST
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Friday, 1 June 2007
Barros Basto bei Cecil Roth - eine Perspektive fuer Marranen
Uebersetzung aus der portugiesischen Sprache des Beitrags von:

Alexandre Teixeira Mendes
vom 31.5.2007
im Blog
LADINA
 
Die Marranen [Maranos (sing.) -  Maranussim (pl.) Anm.] , die sog. Kryptojuden, sind mit dem Namen Barros Basto (1887 - 1961) verbunden und mit einem Prestige tragendem Erbe, im wahrsten Sinne des Wortes: Pre = fest, stringere = schnueren.
Dieses hat auch Cecil Roth (1899 - 1970 fasziniert und angezogen.

Das Portugal der Marranen spielte bei Cecil Roth eine ueberaus vorrangige Rolle. Die marranische Einzigartigkeit ist ohne Zweifel eines der fundamentalen Themen der Historiographie Cecil Roths: ein unvergleichlicher normativer Hauptpunkt, welcher in Folge das Krypto-Judentum in das Zentrum der modernen Historiographie stellt.

Das Werk von Cecil Roth stellt einen wesentlichen Abschnitt dar im neueren Hinterfragen des Marranentums und eroeffnet sichtbar den Raum zum Nachdenken - Gedankenanstoss und/oder eigene Wiedererkennung- der hohen Moral der Marranen (von (un-)vermittelbarer Art und Charakter, Wuerde und Sittlichkeit).
Dieses Werk selbst ist bereits ein unverzichtbares Hilfsmittel fuer jeden Forscher.

Seine Buecher sind somit demjenigen, welcher sie aufmerksam nutzt, viel mehr grundlegend als sie auf dem ersten Blick erscheinen.
Wir koennen ihm die Idee eines Pioniers zuschreiben.

Seine Nachueberlegungen zur marranischen Erfahrungen spiegeln sich in seinem Versuch, die sonderbare Eigenheit und absolute Einzigartigkeit zu begreifen.
Es hat den Historikern schon viel Muehe gekostet und kostet es weiterhin, diese Psychologie (der Ein- oder (Ver-)stellung) des portugiesischen Krypto-Judentums zu entschleiern als ein System von Glaubensinhalten und Handlungen , die man grob betrachtet als synkretisch bezeichnen kann (es gibt in seinen sozialen und kulturellen Ebenen von anfang an ein fruchtbares Feld gegenseitiger "Ansteckung")
 
Das Marranentum, in seiner Gesamtheit, bezeichnet die notgedrungene Stellung der enteigneten Juden und bekundet ein beeintraechtigtes geistiges Leben inmitten eines katholischen Umfelds, in welchem es sich entwickelte.
Es sei daran erinnert, dass die marranische "Verwobenheit" empfaenglich ist fuer Einschuechterung und gewisse Druckausuebung im Raenkespiel der Geschichte bis in unsere Tage (was im portugiesischen Umfeld bisweilen tragische Ergebnisse hervorrief)

Dieser kritische Angelpunkt des portugiesischen Krypto-Judentums -welcher zurueckgeht auf das Buch von Samuel Schwartz (1878-1952) "Die Neu-Christen in Portugal im 20 .Jahrhundert"  (Lissabon, 1925, Verlag Empresa Portuguesa de Livros Lda.) und das weltliche Erbe der Marranen behandelt, was insbesondere in den Ueberlieferungen und den geheimnisvollen Gebraeuchen in Belmonte gegenwaertig ist- lieferte uns die notwendigen Mittel fuer eine Analyse unseres vaeterlichen "heimlichen" Erbes, damals noch eine hebraeische Jahrhunderte alte Religion, und wenig geschaetzt unter Zeitgenossen.

Dieses heteroclitische [wunderliche Anm.] Buch, voller werthaltiger Informationen, gibt insoweit auch Gebete und Andachten wieder, verba visibilia marrana, sichtbare Worte, aehnlich in Form und Stil den Piutin (liturgischen Gedichten).
 
Erzaehlte Identitaet
 
Cecil Roth, wie man weiss, beginnt seine Analyse ohne Voreingenommenheit gegenueber der seinerzeit teils verleugneten teils vergessenen sephardischen Vergangenheit als ein bedeutender Geschichtsforscher zu Beginn der 30er Jahre, eine Epoche, in welcher der Hoehepunkt der Rettungsbewegung fuer die Marranussim stattfindet angefuehrt von Barros Basto und dessen erkennbarer Ausgangspunkt Trás-os-Montes ist und die Beira-Laender, der Inbegriff einer ganzen Generation, welche vor allem eine juedische Identitaet suchte (ebendas, was der Philosoph Alasdair MacIntyre mit dem Namen versah: Erzaehlte Identitaet.)

Im Kernpunkt seiner Nachforschungen stehen die Marranen und eben die Wurzeln der religioesen Symbolik dienen -im Verlauf einer historischen Reise- bestens als Richtschnur und Denkanstoss.
Waehrend seiner akademischen Laufbahn an der Universitaet von Oxford nimmt er wiederholt und immer unterschiedlich seine Nachforschungen um das Marranentum auf, die unleugbar die Historiographie der 40er und 50er Jahre praegten.
Es zeigt sich indes eine Regelmaessigkeit:
Die Beachtung dessen, was man durchaus einen Marranianismus nennen koennte, was Cecil Roth die "die romanhafteste Episode der ganzen Geschichte" nennt, hebt sich durch ihre spezielle Einigartigkeit hervor.

Sogesehen verwundert seine Freundschaft mit Barros Basto nicht, der einer der Begruender der Rettung der portugiesischen Marranen war, welchen der Autor des Buches "A History of the Marranos" erst in 1929 kennenlernte.
Erinnern wir kurz an die wesentlichen Etappen dieses Prozesses.
 
Unumgehbare Persoenlichkeit
 
Im Studium des Marranentums, ich welchem sich die Ueberlegungen von Cecil Roth entfalten, ist es unmoeglich, sich nicht eingehend mit dem Typus eines Neu-Christen zu beschaeftigen, was fuer ihn der Antrieb in der unumgaenglichen Person des Barros Basto war: von daher ruehrt eine Beziehung, welche eine grundlegende Entfernung von seinem Forschungsgebiet verursacht (was die blosse Geschichtsaufzeichnung des Marrianismus war).
Als ein anspruchsvoller und informierter Schriftsteller, mit bodenstaendiger talmudischer Ausbildung, oeffnet er ihm einen Spalt breit, soweit wie moeglich, den Schleier der Geschichte der Marranen.
Nun denn, was schrittweise klar wird, vorallem nach 1929, als sie sich kennenlernten, ist , dass die Verinnerlichung eines marranischen Bewusstseins bei Cecil Roth nicht laenger eine losgeloeste Vorstellung ist.
In den Jahren 20er - 30er hatte sich der Krypto-Jude (wie der Marrane) zu einer "Unbelegbaren Figur" gewandelt. Er gibt zu, zumindest nach diesem Zeitpunkt, seinen Wunsch, dieses erhabene und lange Vorhaben einer "Geschichte der Marranen" niederzuschreiben. Dieser Versuch, wo sich eine begeisternde Kultur verbindet, ein Charakter eines gebildeten Historikers mit der alten Gewohnheit und aller bedachtesten Vorgehensweise, beanspruchte nicht, saemtliche Fragen erschoepfend zu beantworten.
Seine Absicht war, die marranische Originalitaet wieder aufzugreifen: den Marranismus in Bewegung.

In der ernsthaften, profunden und aufrichtigen  Nachbetrachtung  der hauptsaechlichen marranischen Figuren - in jeweiligen Zeitepochen und Plaetzen der Vergangenheit und Gegenwart, in welchen sich der Marranisus wie eine "Nation" ausbildete- unser Autor studierte die Bandbreite der Geschehnisse der historischen Vergangenheit und die Hindernisse, die man gegen die Existenz und einen gegenwaertig vollauf gelebten Glauben errichtete.

Regelrecht fasziniert von den Fragen zur "Religion der Marranen" diesem beguenstigten Ort eines Synkretismus, welcher zumeist nichts als ein Relikt der Vergangenheit ist, hat Cecil Roth eingehenst dessen vielschichtigen Kern und seine konkreten historischen Erscheinungsformen untersucht (wobei er eine grosse Vertrautheit mit alten Themen des Krypto-Judentums zeigte)
Unser Gelehrter hat schliesslich ziemlich gut den Mittelpunkt der vielschichtigen Beschaffenheit einer juedischen Historiographie verkoerpert -ein Weg zur "Entzauberung"- was sich in dem erstaunlichen Unterfangen einer Untersuchung verdichtet, die ueber die Jahre nich nachlaesst zu wachsen.

Der charismatische Einfluss von Barros Basto auf Cecil Roth - stets gegenwaertig seine erzieherische Wirkung, Unterscheidung, eingedenk eines Volks-liberalen, am Ende des Jahrhunderts im historischen Umfeld, re-ligion(nierte) verschiedenste Erfahrungen mit einer speziellen Beharrlichkeit- dieser Einfluss ist gut gegeben in jenem anglo-juedischen Historikers , bekannt fuer seine genialen Ideen und wagemutigen Erlaeuterungen.
Die Freundschaft, die gewinnende Beachtung, sogar noch nach dem gemeinen Gerichtsverfahren wegen der Anklage von Homosexualitaet gegen Barros Basto-, die im Jahr 1943 zu seiner uneherenhaften Entlassung aus dem Militaerdienst fuehrte, was eine "Ermordung" von ihm gleichkommt: seiner Identitaetund Persoenlichkeit in rechtlicher sowie moralischer Hinsicht.

Von Anbeginn an, eckte Barros Basto mit der doppelten Feindseligkeit Portugals an- dem Totalitarismus des Estado Novo mit seinen strengen  unterdrueckenden Einrichtungen und umzingelten fundamentalen Freiheiten nachdem er diese unterstuetzt hatte- was seine Bewegung der Rettung antrieb, war letztendlich die Aufregung und Feindseligkeit der herrschenden Machthaber der traditionellen sowie archaischen Rechten (die kirchlich-einheitlichen, monarchisch rechthaberischen, staendischen und juedisch reaktionaeren Sektoren).
 
Die Bedingung der Marranen
 
Dieses "Schluessel-Treffen" des Cecil Roth mit Barros Basto, wenn wir ihm seinen vollstaendigen Sinn geben wollen, hat beiden Seiten viele Vorteile eingebracht.
Im nachhinein war die Unterstuetzung vonseiten Cecil Roth fuer die "Rettungs Bewegung" Ausschlag gebend und insoweit, zeifelsohne, hatte Barros Basto ihm gegenueber stets eine Dankesschuld.
Der Gelehrte aus Oxford, den die Persoenlichkeit von Barros Basto begeisterte schrieb: "Der Mann, mit dem ich mich erstmals traf, ist ohne Zweifel einer der bedeutensten hebraeischen Persoenlichkeiten unserer Zeit"
Natuerlich muss man diese freundliche Ehrerweisung nicht nur historisch verstehen, sondern auch im Umfeld der sich allmaehlich entfaltenden und vertiefenden Bewegung der Rettung der Marranen.
Es ist zu betonen, dass dieser Arikel im selben Jahr veroeffentlicht wird mit den Nummern 25 -Porto- Tebet 5690 Jahr IV- und 26- Porto- Kislev 5690 (1929 e.v.) Jahr I,- der Stelle der Comunidade Israelita zu Porto- Ha-Lapid -unter Leitung von A.C.de Barros Basto (Ben-Rosh) in einer Uebersetzung aus dem italiensichen von José Pardo Roques.

Aber es gab noch andere Ursachen, ausser denen die vornehmlich gefuehlsmaessig erscheinen, derenhalber Cecil Roth sich fuer Barros Basto begeistert zeigte.
Andere, ganz ohne Zweifel, haben in ihren Ansichten ueber Barros Basto kurzsichtig und engstirnig gefehlt. Barros Basto machte sich stark nicht nur als Wiederhersteller der alten marranischen Tradition, so echt wie moeglich, was ihm die Anerkennung der nicht-orthodoxen einbrachte, sondern auch als relioeser Fuehrer und aufmerksamer Mitbuerger hinsichtlich der republikanischen "buergerlichen Tugenden", was ihm die Kritik vonseiten der Konforisten und Reaktionaere einbrachte. Um seine Aufgabe zu erfuellen war er genoetigt, sein Vorgehen zu berechnen, versuchsmaessig zu beherrschen, dem Allgemeinwohl zu unterstellen. Gepraegt von einem aussergewoehnlichen politischen Gefuehl, und ,darueberhinaus, pragmatisch -die Kunst, Entscheidungen zu treffen, insbesonders- bietet er die Stirn den staendigen Notfaellen, den unerwarteten Huerden, Ueberraschungen, Folgeergebnissen, Hinterlistigkeiten und Machenschaften, die bisweilen die Rettung zu behindern scheinen.

Wir haben es bereits gezeigt:
In dieser olympischen Einstellung bei seinen Handlungen hat er oftmals Verwirrung und Irrtuemer hervorgerufen. Er hat sich gegen einen Kreuzweg der Geschichte gestemmt: er stritt gegen die Bequemlichkeit und soziale Gleichgueltigkeit; gegen die Machenschaften der Hintermaenner, gegen Noetigungen und List, Doppelzuengigkeit und Heimtuecke einer willkuerlichen Staatsmacht.
 
Anziehungskraft
 
Von der Persoenlichkeit beeindruckt, denn Barros Basto hat ein garnicht bequemes Gemuet, "wahrscheinlich die Persoenlichkeit mit mehr Anziehungskraft, je mehr ich mich ihr genaehert hatte" , wie er in seinem Tagebuch vermerkt - Cecil Roth meint seine Emsigkeit und Tatkraft bei der Einbeziehung dieser grossen sozial-historischen Herausforderung waehrend der Rettung. Barros Basto ist nicht selten zur Legende geworden und erreichte die Erhoehung zu einem Helden. Zumal seine Tat sich in eine Wiederbelebung saemtlicher juedischer Kraefte uebertrug: erreichte er breite Annerkennung. Seine Vorgehensweise betraf einen Anbeginn ex ovo mit einer unterschiedlichen Gemeinde, aus welcher neue Rabbiner kamen. Der Schluessel bestand darin, eine unterschiedliche religioese Praxis einzufuehhren mit angemessener sefardischer Liturgie: die Errichtung von Seminaren, zu welchen die Lehrer aus Europa eingeladen wurden und die Staerkung der schrittweisen unmittelbaren Verbindung zu dem leitenden ittelpunkt der Rettung der Marranen- Porto und Theologisches Institut. Seine Zielrichtung seines "Vorhabnes" war nicht die Flucht aus der Welt sondern die Weltverbundenheit. Hierbei muss noch betont werden wie sokratisch seine Lehrweise war- genau, eindeutig- und muendlich mitgeteilt, selbst bei ausserordentlich hinderlichen Umstaenden.

Eine marranische Berufung, in all ihrem Umfang, zeigte saemtliche Bereiche der Existenz von Barros Basto. Durch seinen Dienst gewann und formte er Marranen (mit der Hilfe von Mitarbeitern und Mithelfern, die in der Lage waren, die caritativen, liturgischen und gemeinschaftsbezogenen Aufgaben zu bewaeltigen)
Mehr noch: Auf messerscharf intelligente Weise, ohne Propaganda im grossen Stil zu machen, klaerte er die Wege der Erhellung und der Tat- er bestimmte die Strategie- auf dem Weg der spirituellen Richtung.
 
Unsichtbares Haus 
 
Es gibt noch heute eine lange und vielschichtige Diskussion ueber das Marranentum wie es Cecil Roth geschichtlich aufgearbeitet wurde (welcher dessen "unsichtbares Haus" wiederfand). In der aktuellen Problematik hat es einen vollends sichtbaren Tatbestand: Die Anerkennung des marranischen Abenteuers, das sich schlussendlich in eine vielschichtige psychlogische Erfahrung verwandelte.
Namentlich in Portugal hat der Marrane seine Un-bedeutung zurueckgewiesen. Die Marrano, wie die Chuetas [spanische Juden auf Mallorca Anm.] blieben aussen vor und eingeschraenkt in ihren spirituellen Moeglichkeiten (selbst innerhalb eines verschiedenen Umfelds und Situationen). Deshalb wird man es entdecken, sobald man sich mit der Art und Weise, wie ein Marrano sich unter die kulturvermengte Anleitung begibt, naeher beschaeftigt, was eine zusammengesetzte Berufung ist, in Anbetracht beengender Umstaende oder Widerwaertigkeiten, Versetzungen von Grenzen (innere und aeussere) unter dem Zeichen eines defensiven Kompromisses:
Der heterodoxe Synkretismus.
 
(Alexandre Teixeira Mendes)
 
Ubersetzung: Ralf Wokan 
 

Posted by Ralf at 7:58 PM BST
Updated: Sunday, 3 June 2007 9:34 PM BST
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Alte Fotos aus Portugal. Der Kindertag eines Kindermaedchens (Ama)

Ein Kindertag in Portugal sah frueher so aus:

Schnappschuss
eines weitsichtigen Fotografen

"Tenha cuidado, menino"

"Habe Er Achtsamkeit, kleiner Junge "

 

Portugal war streng und ein ueberaus hoefliches Land.

Erwachsene Kinder siezen ihre Eltern noch heute.
Allerdings im "Einzahl" (er,sie es) und nicht wie im deutschen in Mehrzahl" (sie)

Wer aber erinnert sich in Deutschland an die Anredeform etwa wie:
"Haben Herr Hauptman schon gefruehstueckt ?"
Aber so spricht man sein Gegenueber in Portugal in korrekter Weise an. 

Und die Kinder ?
Selbstverstaendlich -dazumal- ebenso mit "Você" ,was woertlich Euer heisst und urspruenglich "Euer Gnaden" (Você mercê) lautete.

Eigentlich duerfen -heutzutage- inzwischen in Portugal Kinder  ihre Eltern so wie in Deutschland duzen.
Nur in den Neuen Oberschichten, wenn man in den altbekannten gehobenen Wohnlagen der Grosstaedte sein Haus hat oder nach dorthin kuerzlich umgezogen ist, dort wird wieder das hoefliche Você verlangt und in Familien gepflegt:

Kindermaedchen, ja sogar die eigenen Eltern "siezen" wieder ihre kleinen Kinder und vice-versa.

Was das alles am Tag des Kindes zu denken geben soll ?

Ohne Ammen, ohne Kindermaedchen, ohne Lebensraum fuer Jung und Alt -im Ausgedinge aber unter einem gemeinsamen Dach-, ohne Paedagogen und ohne Kinderfreundlichkeit im Katalog der Tugenden sind die salbungsvollen Worte unserer Profitpolitiker nichts als Schall und Rauch.....

Die Achtung, Hingabe, die Fuersorglichkeit und Liebe vor einer kleinen Persoenlichkeit waren frueher vielleicht garnicht mal so schlecht...... 

...

PS:

Auch sonst war frueher einiges viel besser !
Bitte lesen:
Was Grossmutter noch wusste !
Danke kid 37 !

Plakate zum Weltkindertag aus Portugal nach 1975
in Tó Colante  Dia Mundial da Criança


Posted by Ralf at 1:58 PM BST
Updated: Friday, 1 June 2007 3:56 PM BST
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Beruehmter japanischer Poet verbringt glueckliche Monate in Portugal

Eigentlich hatte er in Tokyo Wirtschaftwissenschaften studiert.
Im Weltkrieg war er in China als Berichterstatter.

Seine Romane und Gedichte wurden beruehmt, weltberuehmt.

1951 erhaelt er den NAOKI Preis 
Seine Reisen fuehren ihn durch viele Laender auf saemtlichen Kontinenten.

1970 kommt er nach Portugal - auf Durchreise.
58 Jahre alt, vielleicht mit Schwermut im Herzen.
In Portugal bleibt er. Unvorbereitet. Ein Fremdling aber gluecklich.

Der Strand von Santa Cruz (Praia de Santa Cruz) fasziniert den japanischen Naturliebhaber.
Ein streunender Hund wird sein Gefaehrte.
Ein Junge schenkt dem freundlichen Fremden einen Pintassiglo (Stieglitz).
In der Eckkneipe, bei Wirtin Anabela, lernt er portugiesisch.
Bald sind auch die Fischer seine Freunde, die Angestellten vom Friseurladen, und Odete und Carolina, seine Aufwartefrauen lehren ihn, wie man im Schrebergarten Spinat (espinafres) anpflanzt, Steckrueben (nabos) und Spitzkohl (couve) und welche Blumen am schoensten bluehen.
Die Fuelle an Farben und die Frische des Gruens im Garten, der Saft portugiesischer Fruechte, das Sonnenlicht und die Herzlichkeit portugiesischer Menschen verzaubern ihn

Kazuo Dan (1912 - 1976)
als Gastgeber
mit seinen portugiesischen Freunden 
 
Allabendlich laeuft er zur Kueste, um den Sonnenuntergang zu sehen.
In Gedanken an eine historische Persoenlichkeit, deren Schicksal man vielleicht mit den Selbstzweifeln eines Wallenstein vergleichen koennte und gleichfalls in einem Epos verarbeitet wurde, wie Taira no Kiyomori (1118 - 1181)   sitzt Kazuo Dan auf einem Felsen und ruft der hinter dem Horizont verschwindenden Sonne hinterher..... die gefluegelten Worte Kiyomoris :

"gib sie mir wieder, gib sie mir wieder"
 
Die Sonne des Strandes Santa Cruz
war wie sein Lebenselixir

Rakujitsu wo
Hirohini yukamu
Umi no hate

Ein Haiku im Geiste von Matsuo Basho
zu Ehren von Sta. Cruz 

Sonne schoen versinkt
Ach nur, koennt´ich Dich holen
am Meeres Ende

Kazuo Dan reist nach Japan.
In Kuerze , hatte er gesagt, wuerde er wiederkommen.
Doch Kazuo Dan stirbt.
Kurz vorher, noch im Sterbebett, hat er seinen (autobiographischen ?) Roman zu einem Ende bringen koennen.
Ich habe keinen offiziellen Titel auf deutsch gefunden.
Er muesste in etwa folgendermassen lauten:

"Der Mensch der Leidenschaften"

Seine portugiesischen Freunde haben ihn noch heute nicht vergessen.
Dort, wo er in Portugal zuhause war,  haben sie  die Strasse nach ihm benannt.
Und sie haben ihm ein Denkmal gesetzt.

Die Seele eines Portugiesen und die Seele eines Japaners sind sich artverwandt :
Traurig, sehnsuchtsvoll, voll Weltschmerz, Saudade und Fado.....

______

Quellen:

1. Japão Japan  Obrigado Okawa Ryuko !

2. Erinnerung /Lebenslauf von Kazuo Dan (Freundeshkreis von Sta. Cruz)

PS: Uebersetzung des Haiku von mir (Kritik erbeten !)


Posted by Ralf at 10:58 AM BST
Updated: Friday, 1 June 2007 11:43 AM BST
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Thursday, 31 May 2007
Alte Fotos aus Portugal. Der Beruf des Calista (Fusspfleger)

"Ó Sôr Hilário, está aqui uma unha quase encravada"

"Oh, Herr Hilario, der Nagel an dieser Zeh´ist fast schon richtig eingewachsen"

 

_____

via e-mail, Obrigado Mario ! 


Posted by Ralf at 9:04 AM BST
Updated: Thursday, 31 May 2007 9:06 AM BST
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Wednesday, 30 May 2007
Portugals Fremdwoerter im Arbeitsrecht - Gedanken zum heutigen Generalstreik

Der Reichtum Portugals kam stets von woanders her:
In Afrika tauschten Portugiesen indische Muscheln gegen Gold.
In Brasilien arbeiteten Sklaven auf Zuckerplantagen oder gruben nach Gold.

Portugals Elite lebte fuerstlich von den Bewilligungen, Lizenzen, Zoellen, Abgaben....

Der Wert, der Sinn und Zweck von produktiver Arbeit war und blieb in Portugal weitgehenst unbekannt, die Gruendung von Gewerbebetrieben, Werkstaetten usw. in Handelsvertraegen mit England sogar ausdruecklich verboten.

Der Volk lebte von den kleinen Gemuesegaerten, die jedes Haus besass, von Gemuesesuppen, getrocknetem Fisch, Kastanien, vom bargeldlosen Tauschhandel...

Wollte das Volk meckern, sich bemerkbar machen, waren sogleich die Priester zur Stelle und organisierten "Prozessionen" (procissões).

Wegen der vielen auslaendischen Protestanten in den Hafenstaedten Lissabon und Porto wurden dort sozialkritische Protestveranstaltungen flugs in Fuerbitten umgewandelt und dann nur kontrolliert in Kirchen veranstaltet.

Die Elite Portugals Hand in Hand mit Kirche und den Armen !

Ein unabhaengiger Mittelstand, Unternehmer Hand in Hand mit ihren Betriebsangehoerigen, hatten in Portugal niemals eine Chance.
Obschon die Quote der Selbststaendigkeit in Portugal bald dreifach so hoch wie in Deutschland ist (2003).
Es handelt sich jedoch nur um kleine familiaere Firmen, wo ausgebildete Heimkehrer (ehemalige Gastarbeiter) arbeiten, die ansonsten wegen in Portugal fehlender groesserer Betriebe keine Anstellung finden.
Eine Sozialpartnerschaft nach Schweizer Vorbild ist in Ohren eines Portugiesen infolge dessen ein Oxymoron, naemlich scharfsinniger irrealer Bloedsinn.

Einschub:
Wegen dieses Sozialverstaendnisses schweizer oder deutscher Unternehmer/Fuehrungskraefte sind die Hoteldirektoren der grossen Hotels in aller Welt zumeist Deutschsprecher. Kein Englaender, Araber, Asiate, Portugiese auf dem Chefsessel wuerde jemals den Liftboy seines Luxushotels anschauen, geschweige denn mit Namen ansprechen, begruessen und motivierend nach Neuem fragen...
Einschub Ende.

Die staendig gelobten, verwoehnten, gepriesenen "Armen" in Portugal liessen sich -und so geschieht das noch heute- immer mobilisieren, wenn eigene Pfruende, Privilegien, Monopole und Machtstellungen (Einflusshandel) bekannt werden, zu Anzeige fuehren oder sonstwie in Gefahr geraten.

Wer mit den byzantinischen Hierarchien und Zustaenden in Portugal nicht einverstanden war musste/durfte/sollte auswandern.
Die Auswanderer und ihr Fleiss und ihre Verdienste im Ausland finanzierten damals wie heute massgeblich das elitaere portugiesische Staatsgefuege.

Die kurzen Epochen, in denen in Portugal das Leistungsprinzip -und nicht das Versorgungsprinzip- herrschte (Zeiten des Pombal und Salazar) gelten als Inbegriff des Grauens, der Unfreiheit, der Angst, des Redeverbots, der Bespitzelung, der Zuchthaeuser...

Portugals Elite lebt seit 1974 wieder wie ehedem:  fuerstlich von den Bewilligungen, Lizenzen, Zoellen, Abgaben....

hinzugekommen sind die EU-Subventionen.
Golfanlagen, Plantagen der giftigen Eukalyptus Baeume fuer die Zelluloseindustrie, unverkaufbare Ueberproduktionen, Schnellzuege, Flughafen und andere hipermoderne Giga-projekte usw, eben alles, was eine nachhaltige portugiesische Landwirtschaft, Fischerei oder  profitable portugiesische Mittelstandsbetriebe garantiert nicht brauchen, sogar behindert bzw. unrentabel macht, solche Projekte werden grosszuegig mit einer Schwemme von Foerdergeldern von der EU planmaessig ueberschuettet.

283.000 Bauern erhalten zwischen 0,6 Euro und 6.6 mio Euro an EU-Geldern ohne Rechenschaftspflicht (!) an gewissermassen zugeworfen  (Quelle).

Die Elite an den Honigtoepfen konnte bisher beliebig abgreifen.
Der Trick: von den Foerdermitteln wurden Unsummen zur Bezahlung irrwitziger zahlloser "Gutachten" einbehalten.
Auf 4 aermliche Bauern kommt 1 vornehmer Funktionaer im Agrarministerium....
Jetzt , ohje, versiegen diese Geldtoepfe.

Also muss gehandelt werden:

Feiertage und Prozessionen der Kirche von damals sind heute Folklore und sinnentleerte Volksbelustigung.

Feiertage und Prozessionen heutzutage werden von Gewerkschaften befohlen

Generalstreik in Portugal

Die Woerter "Greve Geral"
sind ein
Logo leit-motiv (sic !)
der Organisatoren
Gewerkschaft CGTP-IN

Das Wort Greve ist ein Fremdwort aus Frankreich !
Ein Hauptwort, zu welchem es kein Tuwort gibt.

Fazer greve : Man macht eine (!) Greve !

Spricht der Deutsche von Sitzstreik, dann sagt der Portugiese :
Greve de braços caídos: Greve der herabhaengenden Arme

Auch Arbeitgeber koennen in einen Greve patronal treten.
Das ist dann so etwas aehnliches wie Ausperrung.....

Obschon Portugal stets mit England geradezu verbruedert war, stammt das Wort Greve aus Frankreich.
Nur Lay-off wird im Sinne wie Kurzarbeit gebraucht.

Dort in Paris gab es eine Stelle an den Gestaden der Seine, wo das Ufer sanft bis hinunter zum Wasser reichte, wo der Boden fest und mit seinem festen Boden aus Kies/Kieselsteinen/Kiesbett (engl. gravel) das Be- und Entladen der Boote wie nirgends sonst beguenstigte.

Place de Grève
Nicolas-Jean Baptiste Raguenet (1715 - 1793) 
 
Wo Tageloehner auf Arbeit warten und Schiffer die Tageloehner treffen, dort sieht man die Unwilligen nicht "Platte machen"  (Jargon der deutschen Bettler) sondern "Greve machen"

Wie praktisch, dass sich dort die Buergermeister von Paris ihr "Hôtel" eingerichtet haben, dann fand der Platz einen Zweitnutzen fuer jedermann, eben fuer jeden Protestaufmarsch gegen die Stadtherren...

Protestierer auf dem
Platz des Greve
vor dem
L' Hôtel de Ville

Wofuer streiken heute die zumeist oeffentlich Bediensteten in Portugal ?
Betrachten wir das Plakat oben:

Precariedade 
(prekaere Ungewissheit)

Typische utopische Weltbetrachtung aus ur-katholischen Zeiten:
Von der Wiege bis zur Bahre
gibt Gott -kostenlos und fuer jedermann- das taegliche Brot
Die Chefs haben sich bloss unredlich dazwischen gestellt
und geben das, worauf jeder Portugiese einen heiligen Anspruch hat,
nicht pflichtgemaess an alle weiter

Flexigurança
(Biegesicherheit)

Eines der unverschaemtesten Neuwoerter der sozialistischen Politik:
Das Wort Segurança (Sicherheit) wird mit Flexi verballhornt.
An den genialen Vorteil soll der Portugiese
gefaelligst dankbar glauben,
quia absurdum, ut intelligam

Desemprego
(Entschaeftigung)

Man erkennt die feudalherrliche Umgangsform:
Man wird be-schaeftigt oder ent-schaeftigt
Tatsaechlich kommt dieses Wort doch
dem Kern des Problems naeher ?!
als die fatalistische Lebensluege des deutschen Wortes:
Arbeitslosigkeit
 
Desigualdades
(Ungleichheiten)

Typische Utopie kirchlicher und sozialistischer Hassprediger,
die eine faule Maria gegenueber der fleissigen Martha
bevorzugen und den Erfolgreichen einen Pharisaeer schimpfen.
Kirchen und Gewerkschaften als Steigbuegelhalter und Prediger
sind wie ueberall fuer die besonders krass bestehenden Ungleichheiten allein verantwortlich.
Die augenscheinlichen Lippenbekenntnisse sind
eine unertraegliche Irrefuehrung der Portugiesen.
 
 
Auch auf die Menschenwuerde nimmt hier wie anderenorts niemand Ruecksicht.
In Deutschland muss man sein Menschsein ja in die Obhut der Gewerkschaft  legen, sonst ist der Streik, den man beginnen will, ungesetzlich und verboten.

Als ob ein Streikrecht nicht allein dem Individuum zustehen muesste, unveraeusserlich, unverleihbar, ohne fremde Stimmenverwaltung.

Geichheit ?
Entlassung sind in Deutschland genehmigungspflichtig nur dann, wenn sie "Massen" betreffen, der Einzelne ist dem Gesetzgeber schnuppe.
 
Man kann heute viel ueber die besonders von Diktator Salazar verhaetschelten und von Demokraten mit verbrieften Utopien gefuegig gemachten Beamte (Funcionarios públicos oeffentliche Funktionierer) Portugals laestern und schimpfen, wenn man strenge preussische Selbstdisziplin und funktionierende Fuersorglichkeit preussischer aufgeklaerter und evangelischer Koenige gewoehnt ist und in Portugal ebenso erwartet aber nirgends antrifft.

Man sollte allerdings eines nicht uebersehen:

Niemand hat den Leuten hier in den vergangenen 30 Jahren die Wahrheit gesagt.

Die Wahrheit ist folgende:

Der Wohlstand ist nur ein Fltterreichtum auf Kredit
ein Taschenspielertrick von irrefuehrender Finanzpolitik
deutlich sieht man rot gestrichelt die Fangmethode
jetzt sind die Portugiesen im Wuergegriff
und streiken !

Niemand weiss hier, was er noch fuer wahr oder falsch halten darf.
Ein Girolamo Savonarola koennte ganz Portugal mit nur wenigen Saetzen in eine Revolte fuehren.
Eine Revolte gegen Europa und Deutschland, wohlgemerkt !
Portugiesen haben viel Herz und sind blind, wenn sie zuschlagen.

Waere ich ein Portugiese, hilflos, ratlos und betrogen wie sie alle:
heute waere ich dabei beim Greve General..

Die Elite stoere ich damit allerdings so sehr wie die Mauern des Vatikans, wenn ein Dackel gegen sie pinkelt....
 
 
_________ 
Quellen :

1. Startine (.fr)
 
 
3. JPN 
 
4. Sardera 
 
5. lesenswerter Kommentar von HKWK  (Danke Werner !)
 
6. Left-Blogue , ein Lehrer, schreibt wie Portugiesen gern die Oberschlauberger sein wollen (chico - espertas) : Man geht scheinheilig zur Arbeit, aber weil ein/zwei andere streiken und Abzuege am Verdienst hinnehmen muessen, freut man sich, behaelt man selber einen bezahlten Tag und geht dennoch nach hause...
 
7. Es ist zwar verboten, die Daten (Namen etc.) von Streikenden  zu erfassen, aber morgen sind alle Streikbrecher umzingelt Atlantico
 
In Faro sitzen tausende Touristen fest, Dutzende Fluege wurden abgesagt....aber niemand informiert die Touristen.
Soviel Schabernack muss nebenbei auch noch sein....(Chuzpe nach Art  des braven Schwejk oder die Rache des kleinen Mannes)

Posted by Ralf at 12:01 PM BST
Updated: Friday, 1 June 2007 8:32 PM BST
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