Die Fédération Cynologique Internationale hat ihn offiziell in ihrer 7. Klassifizierung (Pointing Dog) anerkannt.
Seit dem 14. Jahrhundert kennt man ihn in Portugal und die Jäger schätzen seine Treue und Nützlichkeit.
Wenn der Adel Portugals auf die Falkenjagd (altanaria) geht, ist dieser umsichtige und aufmerksame Jagdgefährte stets dabei.
Und nachts, wenn alle schlafen, in der Dunkelheit...kommen die Hühnerdiebe dahergeschlichen, um sich das eine oder andere Hühnchen ihrer Herrschaft zu rupfen.
Auch sie haben in ihrer Begleitung einen treuen Perdigueiro.
Darüber wird König D. Sebastião (1554 - 1578) aber sehr sehr böse.... und erläßt ein Gesetz:
Regimento das Coutadas de Lisboa
(Vorschrift der Wildjagdgebiete von Lissabon)
Dem gemeinen Portugiesen
wird der Besitz des Perdigueiro
bei Strafe strengstens untersagt
Das war der Anfang....
Wer nämlich noch nicht weiß, was ein obstinater widerspenstiger unbeugsamer Untertan ist, muß nur mal versuchen, einem Portugiesen irgendetwas liebgewordenes zu verbieten.
In Portugal lehrt (bzw. warnt) der Spruch
ama o seu cão
mag dessen Hund
Den hätte sich mal lieber der deutsche (angeheiratete König Portugals) Ferdinand II. (1816 - 1885) hinter die Ohren geschrieben !
Eines Tages reitet Hoheit durch die Straßen und sein Pferd stolpert über einen solchen herrenlosen Köter und ?
Er dachte jetzt den Augenblick gekommen, sich dieser Plage ein für allemal zu entledigen und ließ eine Verordnung verkünden, wonach herrenlose Hunde einzufangen....
Der Lärm der revoltierenden Portugiesen war größer als das Gekläffe der Hunde....und alles blieb wie es war....
in seinen Reiseberichten
über Portugal und Madeira
im Jahr 1858:
"Love me Love my dog"
Meine Schlußfolgerung:
Seit Urzeiten gibt es "herrenlose" Hunde in Portugal, die jeder Portugiese verflucht aber heimlich den seinen ...man spart auf diese Art die Kosten der Anmeldung, der Impfungen und der gesetzlichen Haftpflichtversicherung..... abends einen Napf voller Essenreste bringt, den er neben den Müllkontainer schön fein säuberlich auf Zeitungspapier stellt.
Die pflichtbewußten angeketteten Haushunde verbringen notgedrungen schlaflose Nächte, weil sie ständig die vielen streundenden "herrenlose" Artgenossen nachts verbellen müssen.
Die Hundeketten sind in Portugal oft nur etwa 1 meter lang, gerade ausreichend, um dem Hund das Sitzen und Liegen zu ermöglichen.
Wer portugiesische Hundehalter kennt, hält alle Portugiesen für Tierquäler....
Und das Geläut der Rudel und Wachhunde raubt den Portugiesen den Schlaf, die am nächsten Morgen über das Hundegebell fluchen....aber heimlich wieder (wie schon am Abend zuvor)
Der Mensch im allgemeinen hat dem Jagdhund die Weltherrschft zu verdanken.
Der Portugiese im besonderen vielleicht das eigene Leben, das Überleben eines seiner Vorfahren in Zeiten der Not und des Hungers.
Dankbare Erinnerung fühlt der Portugiese vermutlich so stark, daß sich eine starke -wennauch widersprüchliche- Liebe zu Hunden in seinem Gewissen verankert hat.
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Quellen:
1. Club Portugues de Canicultura (Portugiesischer Rassehundezüchterverband)